Positive gesellschaftliche Aspekte eines BGE?

Das Ergebnis basiert auf 31 Abstimmungen

Realistische Vorstellungen 48%
Alles Quatsch 45%
Der ein oder andere Punkt könnte durchaus zutreffen 3%
Andere Antwort 3%

8 Antworten

Alles Quatsch
-Das BGE führe insgesamt zu einer glücklicheren und sozial gerechteren Gesellschaft mit weniger Neid und Ausgrenzung.

Ich halte es nicht für besonders gerecht, wenn jemand der der Meinung ist, einfach lieber faullenzen zu wollen genau so bahnandelt wird, wie jemand, der auf dem regulären Arbeitsmarkt nichts findet, sich aber sozial und ehrenamtlich engagiert und so was für die Gemeinschaft tut.

Auf die Art und Weise verschafft man nämlich nicht jedem das gleiche soziale Ansehen, sondern dreht einfach nur die Verhältnisse insofern um, dass diejenigen, die sich ernsthaft bemühen zu ungunsten derer, die das nicht tun, sozial abgewertet werden.

-Durch das BGE entfalle die Stigmatisierung Erwerbsloser.

Ähm, wodurch genau werden Erwerbslose stigmatisiert? Man sieht doch niemandem an dass er erwerbslos ist, es sei denn er sitzt für alle gut sichtbar den ganzen Tag am Fernseher o.ä.

Ansonsten sind doch lediglich die Behörden damit befasst. Die müssten sich allerdings auch damit befassen, wer BGE ausgezahlt bekommt, denn wenn man nicht dadurch, dass man zum Erscheinen aufforderte, wenigstens hin und wieder mal überprüfte, ob die Person wenigstens noch lebt und nicht ins Ausland verzogen ist, wirds nicht funktionieren.

-Viele Bürger hätten durch die Einführung eines BGEs weniger finanziellen Druck sowie mehr Zeit und Möglichkeiten, sich mit aus ihrer Sicht interessanten Themen intensiver auseinanderzusetzen und somit eine sinnvolle Tätigkeit zu finden, die zu ihnen passt und sie langfristig erfüllt.

Was dann allerdings dazu führt, dass bestimmte Tätigkeiten, die niemand machen will, nicht mehr ausgeführt werden, denn in sowas wie Müllabfuhr, Kanalreinigung oder anderes eher unangenehmes Zeug werden die Meisten nicht unbedingt als Erfüllung empfinden.

Bin gespannt, ob diejenigen, die so entusiatisch dafür sind, jeden finanziellen Erwerbsdruck abzuschaffen, dass noch immer gut finden, wenn sie feststellen, dass das Klo nicht mehr funktioniert, weil es irgendwie zu wenige Menschen gibt, die Selbsterfüllung darin finden im Kanal herum zu kriechen und anschließend stinken, wie ein Iltis, wenn sie finanziell nicht drauf angewiesen wären.

-Menschen hätten mit einem BGE erstmals die Möglichkeit, sich einer Arbeit, die sie nicht ausüben wollen, zu verweigern, ohne dabei Sanktionen fürchten zu müssen und damit die Freiheit, eigenverantwortlich und selbstbestimmt mit ihrem Dasein umzugehen.

Die Möglichkeit besteht bereits jetzt, nachdem das Bundesverfassungsgericht sanktionsbedingte Kürzungen von Transferleistungen für unzulässig erklärt hat.

Sie bestand de facto auch bereits vorher, weil jeder der zu irgendeiner Maßnahme verdonnert wurde da ein paar Tage hingehen und sich absichtlich so demotiviert und ösig anstellen konnte, dass man ihn nach ein paar Tagen wieder herauswirft, ganz ohne dafür irgendwelche Sanktionen befürchten zu müssen.

-Unattraktive Arbeiten, die in naher Zukunft noch nicht automatisiert werden, müssten mit einem BGE durch bessere Bezahlung und ansprechendere Arbeitsbedingungen attraktiver gestaltet werden, um Anreize zu schaffen.

Ah, sprich man soll einfach geringqualifizierte Arbeiten bezahlen wie Arbeiten, für die man jahrelange Ausbildungen und Schulbesuche/Studintätigkeit hat absolvieren müssen?

Welchen Anreiz gibt es dann noch gleich weiter zur Schule zu gehen und sich zu bilden, wenn sich das nicht mehr finanziell auszahlt?

Könnten sich da gegebenenfalls diejenigen ganz böse verarscht und sozial deklassiert fühlen, die um an ihre Stellen zu kommen, jahrelangen Verdienstausfall dadurch, dass sie weiter zur Schule oder zur Uni gingen, inkauf genommen haben, eine Zeit in der sie übrigens noch schlechter gestellt waren, als Sozialhilfeempfänger, weil ihnen da nichtmal das Existenzminimum zustand?

Mal davon ab, wer soll das bezahlen?

Die Finanzierung von BGE selbst wäre schon mit herkömmlichen Modellen kaum zu leisten, jedenfalls wenn es auf einem halbwegs ordentlichen Niveau sein soll. Woher soll das Geld kommen, dann noch geringqualifizierte Berufe genau so zu bezahlen, wie Lehrer oder ingenieure, damit jemand sie ausführt?

-Durch die garantierte finanzielle Absicherung eines BGEs erhöhe sich die Risikobereitschaft in der Bevölkerung. Damit würde eine Kultur des Erfindungsreichtums geschaffen und der Unternehmergeist gestärkt.

Ähm, für die finanziellen Bedürfnisse von BGE stemmen zu können wären erstmal Steuersätze, zusätzliche Besteuerungen, gegebenenfalls Verstaatlichungen von Teilen der Wirtschaft notwendig, die würden risikoaffinem untermehmergeist wohl eher entgegenstehen, insondern dessen finanzielle Anreize dadurch erstmal wegfielen.

Warum sollte jemand besonders geneigt sein Risiken einzugehen, wenn er eher wenig Profit davon hat?

Nein, BGE wäre hinsichtlich des Wirtschaftssystems ganz sicher nicht mehr Schritten zu mehr Individualismus denkbar, sondern allenfalls mit deutlichen Schritten Richtung Kollektivismus.

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Unterm Strich habe ich nichts gegen ein Grundeinkommen.

Ich habe allerdings was gegen den Begriff "Bedingungslosigkeit". An der Stelle möchte mir erlauben einfach mal Herrn Gysi sinngemäß zu zitieren und darauf hinweisen, wenn es wirklich bedingungslos wäre, dann müsste die Bundesrepublik Deutschland ein Grundeinkommen an 7 Milliarden Menschen auf diesem Planeten auszahlen.

Die Erste Bedingung, die man dem Dingen per se schonmal auferlegen müsste, wäre, dass es nur an Menschen mit Wohnsitz in Deutschland ausgezahlt wird.

Was mich persönlich angeht, ich halte nichts davon, dass irgendwer irgendetwas gänzlich ohne Gegenleistung haben soll, wenn er prinzipiell in der Lage wäre eine solche zu erbringen.

Wenn es nach mir ginge: Grundeinkommen ja, aber dafür würde ich jedem auferlegen, dass er 8 Stunden am Tag nachweislich irgendetwas arbeitet. Das muss keine regulläre Erwerbsarbeit sein, dass kann auch etwas gemeinnütziges sein und ich möchte auch gar nicht, dass konkret etwas, das zu machen wäre, vorgeschrieben würde sonddern da würde ich Spielraum für persönliche Wünsche lassen. Aber ausschließlich bei der Frage, was jemand für die Gesellschaft tun möchte, nicht etwa bei der Frage ob jemand etwas für die Gesellschaft tun möchte, dass ist für mich eine, die nicht verhandelt werden kann.

Wenn die Gesellschaft dafür aufzukommen hat, einzelnen, die auf dem Arbeitsmarkt nichts finden, das Auskommen zu sichern, dann hat sie auch einen Anspruch darauf, dass derjenige der von der Solidarität der anderen profitiert auch im Rahmen seiner Möglichkeiten etwas dafür zurück gibt.

Wenn man das für freiwillig erklärt, macht man Solidarität damit zur Einbahnstraße und da kann ich schonmal vorweg sagen, das nicht mit meiner Zustimmung.

Wer von Rechten profitieren will, muss auch bereit sein, die dazugehörigen Pflichten zu übernehmen.

maxeto0910838 
Fragesteller
 15.10.2021, 17:54
Ich halte es nicht für besonders gerecht, wenn jemand der der Meinung ist, einfach lieber faullenzen zu wollen genau so bahnandelt wird, wie jemand, der auf dem regulären Arbeitsmarkt nichts findet, sich aber sozial und ehrenamtlich engagiert und so was für die Gemeinschaft tut.

In einer freien Marktwirtschaft, in der man in erster Linie für Erwerbsarbeit bezahlt wird, wird es sich nie gänzlich verhindern lassen, dass Faule und Engagierte genau das erhalten, was ihnen zustünde. Das ist mit Hartz IV genauso wie mit einem BGE. Letzteres wäre jedoch insofern sozial gerechter, als dass dadurch jeder hinreichende Startbedingungen als eine Art "Fundament" gewährleistet bekommt, auf dem er aufbauen kann.

Ähm, wodurch genau werden Erwerbslose stigmatisiert?

Hauptsächtlich durch Menschen, die Empfänger von Arbeitslosengeld als Versager ansehen, die es mit BGE nicht mehr gebe, da dann jeder Grundeinkommensempfänger wäre.

Was dann allerdings dazu führt, dass bestimmte Tätigkeiten, die niemand machen will, nicht mehr ausgeführt werden, denn in sowas wie Müllabfuhr, Kanalreinigung oder anderes eher unangenehmes Zeug werden die Meisten nicht unbedingt als Erfüllung empfinden.

Genau solche monotonen, repetitiven Berufe, die keine menschlichen Qualitäten erfordern, werden in naher Zukunft entweder automatisiert werden oder man müsste eben deren Gehalt erhöhen und die dort herrschenden Arbeitsverhältnisse verbessern, damit sich genug finden, die solche Berufe dennoch annehmen.

Die Möglichkeit besteht bereits jetzt, nachdem das Bundesverfassungsgericht sanktionsbedingte Kürzungen von Transferleistungen für unzulässig erklärt hat.

Hier könntest du recht haben, ich kenne mich mit der Faktenlage nicht wirklich gut aus und habe auf die Schnelle diesbezüglich auch nichts im Internet gefunden.

Ah, sprich man soll einfach geringqualifizierte Arbeiten bezahlen wie Arbeiten, für die man jahrelange Ausbildungen und Schulbesuche/Studintätigkeit hat absolvieren müssen?

Ich verstehe nicht, wie du zu solch einer Schlussfolgerung kommst. Nur weil ein Fabrikarbeiter besser verdienen soll, bedeutet das nicht, dass man zwangsläufig plötzlich so viel wie ein Arzt verdient.

Bzgl. den finanziellen Aspekten:

Die Finanzierbarkeit eines BGE wurde längst von diversen Wissenschaftlern und Organisationen seriös durchgerechnet.

Durch eine starke Vermögensumverteilung sowie Umstrukturierung des Steuersystems wäre es durchaus finanzierbar.

Wenn sämtliche derzeit bestehenden Sozialleistungen wie Arbeitslosengeld, Sozialhilfe, Rente, Ausbildungsförderung, Kindergeld etc. durch das BGE schrittweise ersetzt und letztendlich wegfallen würden, wäre das BGE wohl sogar günstiger zu finanzieren als unser jetziges Sozialsystem und damit verbundene Verwaltung und einhergehende bürokratische Aufwände.

Hier eine Auflistung von bekannten Finanzierungsmethoden inkl. Erklärung: https://www.grundeinkommen.de/grundeinkommen/fragen-und-antworten#5

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Otaku19995  15.10.2021, 18:24
@maxeto0910838
In einer freien Marktwirtschaft, in der man in erster Linie für Erwerbsarbeit bezahlt wird, wird es sich nie gänzlich verhindern lassen, dass Faule und Engagierte genau das erhalten, was ihnen zustünde.

Ich finde, dass das mitunter jetzt schon sehr gut verhindert wird.

Hauptsächtlich durch Menschen, die Empfänger von Arbeitslosengeld als Versager ansehen, die es mit BGE nicht mehr gebe, da dann jeder Grundeinkommensempfänger wäre.

Das beantwortet meine Frage nicht. Stigmatisierung bedeutet, dass beim Einzelnen seine Zugehörigkeit zu einer verächtlichen Gruppe für alle sichtbar gemacht wird. Wie das?

Wird doch niemandem ein Stempel auf die Stirn gedrückt, auf dem steht: "Sozialhilfeempfänger".

Genau solche monotonen, repetitiven Berufe, die keine menschlichen Qualitäten erfordern, werden in naher Zukunft entweder automatisiert werden oder man müsste eben deren Gehalt erhöhen und die dort herrschenden Arbeitsverhältnisse verbessern, damit sich genug finden, die solche Berufe dennoch annehmen.

Ich halte einen großteil dieser Arbeiten durchaus nicht für monothon und repitetiv.

Nehmen wir den Kanalreiniger. Die Kanalnetze unserer Städte sind zum teil zu völlig verschiedenen Zeitpunkten entstanden, in völlig verschiedenen Bauweisen. da wird es nicht ganz einfach fallen, Maschinen zu bauen, die das komplett autonom abarbeiten können, ohne erstmal die ganzen alten Netze herauszureißen und neue einzubauen.

Ich verstehe nicht, wie du zu solch einer Schlussfolgerung kommst. Nur weil ein Fabrikarbeiter besser verdienen soll, bedeutet das nicht, dass man zwangsläufig plötzlich so viel wie ein Arzt verdient.

Ganz einfach, weil sich die Bezahlung jedes Berufs dann deutlich vom Grundeinkommen selbst abheben müsste, weil sonst die Arbeit selber überhaupt keine angemessene Wertschätzung erfahren würde, was schon heute im Niedriglohnsegment ein massives Problem darstellt.

Wenn heute ein Sozialhilfeempfänger, inklusive Krankenversicherung, Miete und was an Sachleistungen sonst noch so drann hängt, im Monat mehr oder Minder Leistungen im Wert von 1.000 € bekommt und jemand im Niediglohnsektor, der hat vielleicht nach Steuern 1200€ von denen er Sozialversicherugnsbeiträge, Krankenkasse, Miete etc. noch selbst zu bezahlen hat.

Heißt im Endeffekt hat er im Monat 200 € mehr, als wenn er einfach faullenzen und Staatskohle abgreifen würde.

Das bedeutet, dass er die 40 Stunden in der Woche, die er macht, im endeffekt dafür macht am Ende des Monats 200€ mehr zu haben als Stütze und dass er vergleichen mit dem, was jemand für's Nichtstun bekommt eine Vergütung, von 1, irgendwas € pro Arbeitsstunde kriegt.

Das ist auf Deutsch gesagt keine Wertschätzung geleisteter Arbeit, sondern das ist eine Beleidigung und ich kann jeden verstehen, der sich das nicht antun möchte.

Mit BGE würde es sich aber genau so verhalten. Wenn jeder, allein davon vernünftig und mit hinreichenden sozialen Freiheiten leben können soll und das ganze eine deutliche Verbesserung zu den heutigen Sozialhifesätzen etc. sein soll, dann lass uns mal annehmen, dass BGE für jeden Bewohner dieses Landes Leistungen im Wert von 1200€ bis 1500€ beinhalten würde und neben der Lebenerhaltung dadurch eine weitgehende soziale Teilhabe garantiert wäre.

Was genau wären dann die Ziele um deret willen sich jemand im Bereich hässlicher Arbeiten den Buckel krummschuften wollen sollte?

Es arbeitet doch keim Mensch dafür in wahlen dann den einen oder andern € mehr auf dem konto haben zu können, sondern der Mensch arbeitet dann härter und motivierter, wenn er meint, sich dadurch etwas verdienen und leisten zu können, was er sich sonst nicht leisten könnte.

Für einen heutigen Geringverdiener mag das der Gebrauchtwagen sein, der ihm Mobilität verschafft, der Kinobesuch, die Möglichkeit einmal im Monat ins restaurant zu gehen etc.

Wenn aber alles das durch BGE bereits garantiert ist, was werden dann die nächsten angepeilten Ziele sein?

Vielleicht der eine oder anderer etwas luxoriösere Urlaub? Vielleicht eine hübsche Eingentumswohnung oder etwas in der Art?

Jedenfalls wird es dafür sorgen, dass die Ziele so weit angehoben werden, dass ein paar 100 € mehr nicht reichen werden um sie mittelfristig zu erreichen. Und das wird die Motivation platt machen, denn raum etwas tun, wenn es nicht hilft deutlich über das hinaus zu kommen, was man ohnehin schon hat.

Ergebnis, wenn man BGE in diesen Dimensionen, von denen man gut leben kann einführt, wird man hässliche Arbeiten, auch wenn sie unqualifiziert sind und man aber finanzielle Anreize schaffen will um sie erledigen zu lassen, so vergüten müssen, dass der, der sie erledigt inklusive seinem BGE dann am Ende mit 2500 oder 3000€ odder was in der Richtung im Monat nach Hause geht, weil ohne dem eine deutliche Steigerung des Lebensstandards nicht drinn ist.

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Otaku19995  15.10.2021, 18:29
@maxeto0910838
Durch eine starke Vermögensumverteilung sowie Umstrukturierung des Steuersystems wäre es durchaus finanzierbar.

wie gesagt, du schreibst da was von Anreizen zur Risikobereitschaft und Unternehmergeist. Beides schafft man eher nicht durch schärfere Besteuerung.

Wenn sämtliche derzeit bestehenden Sozialleistungen wie Arbeitslosengeld, Sozialhilfe, Rente, Ausbildungsförderung, Kindergeld etc. durch das BGE schrittweise ersetzt und letztendlich wegfallen würden, wäre das BGE wohl sogar günstiger zu finanzieren als unser jetziges Sozialsystem und damit verbundene Verwaltung und einhergehende bürokratische Aufwände.

Wie genau stellst du dir vor es günstiger hin zu bekommen und damit gleichzeitig die Lebensqualität zu steigern?

Wenn es für den Staat günstiger sein soll, heißt dass, dass Leistungen eingespart werden müssen, sprich de facto weniger zu auszuzahlen wäre, als im aktuellen Modell.

Wenn man das aber nutzt um die Sozialleistungen in diesem Sinne zu reduzieren, wird man den von dir postulierten Effekt die Finanziellen Sorgen vieler zu lindern nicht erreichen, sondern man wird dann damit deren finanzielle Sorgen im Gegensaz dazu sehr verstärken.

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maxeto0910838 
Fragesteller
 15.10.2021, 19:04
@Otaku19995
Ich finde, dass das mitunter jetzt schon sehr gut verhindert wird.

Es wird überhaupt nicht verhindert. Egal, wie ehrenamtlich engagiert jemand im gegenwärtigen System ist, solange er keiner Erwerbsarbeit nachgeht, wird ihm immer genauso viel zustehen wie dem Faulen, der gar nichts tut.

Stigmatisierung bedeutet, dass beim Einzelnen seine Zugehörigkeit zu einer verächtlichen Gruppe für alle sichtbar gemacht wird.

Nein, das ist nicht die Definition von Stigmatisierung.

Laut Oxford Languages bezeichnet Stigmatisierung "jemanden oder etwas als in irgendeiner Weise negativ von anderen oder anderem abweichend einstufen und entsprechend behandeln."

Und genau das passiert im gegenwärtigen Sozialsystem, wenn jemand aufgrund der Tatsache, dass er Arbeitslosengeld bezieht, von vielen Menschen in der Gesellschaft als minderwertig angesehen wird.

Ich halte einen großteil dieser Arbeiten durchaus nicht für monothon und repitetiv.

Dieses Argument bezog sich auf alle repetitiven Arbeiten. Nicht repetitive Arbeiten sind davon ausgeschlossen.

Ganz einfach, weil sich die Bezahlung jedes Berufs dann deutlich vom Grundeinkommen selbst abheben müsste

Nein, nur die Berufe, für die Anreize geschaffen werden müssen, müssen ggf. besser bezahlt oder durch bessere Arbeitsbedingungen o. ä. attraktiver gestaltet werden.

Ergebnis, wenn man BGE in diesen Dimensionen, von denen man gut leben kann einführt, wird man hässliche Arbeiten, auch wenn sie unqualifiziert sind und man aber finanzielle Anreize schaffen will um sie erledigen zu lassen, so vergüten müssen, dass der, der sie erledigt inklusive seinem BGE dann am Ende mit 2500 oder 3000€ odder was in der Richtung im Monat nach Hause geht, weil ohne dem eine deutliche Steigerung des Lebensstandards nicht drinn ist.

2500 oder 3000€ brutto mit Einrechnung eines BGE in Höhe von >1000€ ist weit weniger als das durchschnittliche Nettogehalt in Deutschland heute.

wie gesagt, du schreibst da was von Anreizen zur Risikobereitschaft und Unternehmergeist. Beides schafft man eher nicht durch schärfere Besteuerung.

Wie gesagt, ich empfehle dir, dich mit der Finanzierbarkeit eines BGE genauer auseinanderzusetzen. Ein BGE in Höhe von 1000-1500€ für jeden deutschen Staatsbürger ab 18 Jahren, das sämtliche Sozialleistungen wie Arbeitslosengeld, Sozialhilfe, Rente, Ausbildungsförderung, Kindergeld etc. beinhaltet, wäre wohl weit günstiger zu finanzieren als unser jetziges Sozialsystem.

Hier ein kurzes, aufschlussreiches Interview mit Richard David Precht, in dem es um das BGE und dessen Finanzierung geht: https://m.youtube.com/watch?v=VJIwCCQ2uHg

Wenn es für den Staat günstiger sein soll, heißt dass, dass Leistungen eingespart werden müssen, sprich de facto weniger zu auszuzahlen wäre, als im aktuellen Modell.

Nicht unbedingt. Alleine durch die Reduzierung und Vereinfachung von Verwaltung und bürokratischen Aufwand würde man Unmengen an Geld sparen.

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Otaku19995  15.10.2021, 19:29
@maxeto0910838
Es wird überhaupt nicht verhindert. Egal, wie ehrenamtlich engagiert jemand im gegenwärtigen System ist, solange er keiner Erwerbsarbeit nachgeht, wird ihm immer genauso viel zustehen wie dem Faulen, der gar nichts tut.

Ja eben und jetzt stellen wir uns einfach mal die Frage, ob es denn gerecht ist, jemanden, der sich engagiert genau so zu behandeln, wie jemanden, der einfach keinen Bock hat was zu tun.

Das passiert bereits jetzt und das würde um so mehr System bekommen, wenn man zu BGE überginge.

Laut Oxford Languages bezeichnet Stigmatisierung "jemanden oder etwas als in irgendeiner Weise negativ von anderen oder anderem abweichend einstufen und entsprechend behandeln."

....... und um ihn an Hand eines Merkmals so einstufen zu können, müsste dieses Merkmal zunächst erstmal wahrnehmbar sein und dann sind wir genau bei dem, was ich sagte.

Wenn jemand als Arbeitsloser überhaupt nicht zu erkennen ist, was er nicht ohne weiteres nicht ist, wird es anderen kaum möglich sein ihn deswegen zu stigmatisieren.

2500 oder 3000€ brutto mit Einrechnung eines BGE in Höhe von >1000€ ist weit weniger als das durchschnittliche Nettogehalt in Deutschland heute.

Nur dass das Durchsnittsgehalt zum ersten eine fiktive Größe ist und zum zweiten eben nicht das Gehalt eines Geringverdieners ist, sondern das was dabei heraus kommt, wenn man alles vom Geringverdiener bis zum Multimillionär in einen Topf wirft und das durch die Bevölkerungsanzahl teilt.

Der durchsnittliche Geringverdiener geht mit der Hälfte dessen nach Hause, wenn überhaup und je nachdem ob Brutto oder Netto, verdient das mancher gut ausgebildete Facharbeiter nicht.

Womit wir wieder bei dem anderen Problem wären, warum sich langjährige Ausbildungen antun, wenn man mit gar nichts können und ein bisschen Fleiß auf einen Lohn kommt, den ansehnliche Teile der Bevölkerung nicht verdienen.

Sein wir mal ganz ehrlich. Der durchschnittliche Jugendliche bis junge Erwachsene ist nach der Schule froh, wenn er nicht weiter pauken muss, sondern nen bisschen was auf der Patte hat und Party machen kann, so schaut es aus. Das Abi und das Studium tut er sich nur an, weil er damit die Aussicht hat auf ein deutlich besseres Gehalt zu kommen. Wenn man diese Motivation nicht kaputtmachen möchte, müssen im Gehaltsgefüge gewisse Unterschiede gewahrt bleiben, sonst macht das kein Mensch mehr.

Meinst du ich hätte mir Abi und Studium angetan, wenn man mir nach der Realschule mit 16 gesagt hätte, dass ich für, was weiß ich, Kanalreinigen 3.000 Tacken ab sofort bekäme?

Sprich die Freiheit hätte anzustellen, was ich wollte und zwar nicht in irgendeiner fernen Zukunft mit als Belohnung für eine Zeit nach reichlichen Entbehrungen? Glaubst' doch selber nicht.

Nein, wennn man dann die Motivation hochlalten wollte, sich weiter zu qualifizieren und den ganzen Mist, den das mit sich bringt, inkauf zu nehmen, müssten dann auch die Gehälter weiter ansteigen.

Womit man dann am Ende im Übrigen nichts erreichen würde, außer reichlich Inflation.

Wie gesagt, ich empfehle dir, dich mit der Finanzierbarkeit eines BGE genauer auseinanderzusetzen. Ein BGE in Höhe von 1000-1500€ für jeden deutschen Staatsbürger ab 18 Jahren, das sämtliche Sozialleistungen wie Arbeitslosengeld, Sozialhilfe, Rente, Ausbildungsförderung, Kindergeld etc. beinhaltet, wäre wohl weit günstiger zu finanzieren als unser jetziges Sozialsystem.

Nein, wäre es nicht. Ich habe mal im Rahmen eines Praktikums einen gewissen Zeitabschnitt im Sozialamt einer größeren Stadt verbracht. Da ist mir das von denjenigen, die das bearbeiten an Beträgen, was so anfällt mal näher auseinandersgesetzt worden und das lief darauf hinaus, dass das Existenzminimu, gleich ob durch Sozialhilfe, Grundsicherung oder andere Leistungsarten aufgestockt im Wert der Leistungen bei etwas 1.000€ pro erwachsener Person herauskommt.

Da brauche ich keine Hirnakrobatik anstellen, 1.000€ sind nicht deutlich mehr als 1.000€-1.500€.

Kommt hinzu, dass die gesamte Sozialgesetzgebung die Bedarfsgemeinschft kennt, heißt bei gemeinsamen Haushalten, bekommt eben nicht jede Person den vollen Satz, für Kinder gibt es diesen ebenfalls nicht. Das wäre bei BGE aber gegeben.

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Otaku19995  15.10.2021, 20:00
@maxeto0910838
Wie gesagt, man muss kein Hirakrobat sein um auf den ersten Blick zu sehen, dass BGE deutlich teurer wäre. Das kann man übrigens auch über ein ganz einfaches Gedankenexperiment herausbekommen, ich kann dir gerne veraten wie:

Wir haben 83.000.000 Bewohner dieses Landes, heißt, würde jeder davon nur 1.000€ bekommen, wären das 83.000.000.000 sprich 83 Milliarden im Monat.

das ganze a 12, wären 996.000.000.000 € sprich 996 Milliarden € im Jahr:

Der gesamte Bundeshaushalt für 2021 beläuft sich auf 498,62 Milliarden.

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/449433/umfrage/bundeshaushalt-ausgaben-nach-ressorts/

Heißt, selbst wenn man die gesamten Staatsausgaben abschaffen würde, also nicht nur die für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familienförderung, etc. sondern gleich den gesmaten Bildungsetat, Wehretat, Polizeidienst, Krankrenhäuser und Etat für die Infrastruktur gleich mit eindampfen würde und als einzige Staatsausgabe nur noch BGE hätte, stünde man bei einem jährlichen Defizit von an die 500 Milliarden €

Wenn man das durchzuöge, hätte man in 10-20 Jahren nen sauberen Staatsbankrott, aber sonst gar nichts.

Und hier reden wir bei den angesetzen 1.000€ noch vom unteren Bereich dessen, was wir hier gerade verhandelt haben und in etwa denAufendungen für einen alleinstehenden, erwachsenen Sozialhilfeempfänger enspräche.

Von irgendwelcher Erleichterung von Geldsorgen oder finanziellen Anreizen für unbeliebte Tätigkeiten ist dann da noch keine Rede.

Es ist gemessen an den offenliegenden Zahlen des Bundeshaushalts ohne weiteres wirklich für jeden ausrechenbar, dass das nicht durch die Liquidierung der bisherigen Posten für Arbeit, Soziales, familienförderung und der Auflösung der Rentenversicherung zu leisten wäre.

Das wäre vielleicht zu leisten, wenn man über ein bedingungsloses Grundeinkommen von 300-400€ reden würde, dass würde man wohl zusammenbekommen. Davon kann aber kein Mensch leben, wenn er dann noch Krankenversicherung, Miete etc. bezahlen sollte, das wäre vergleichen am heutigen Sozialhilfeniveau reinste Verelendung.

Mal abgesehen davon, dass BGE in dieser Form überhaupt nicht alle diese Posten ablösen könnte.

Denn diese Posten gehen ja nicht rein in die Leistungen, sondern auch in die Räumlichkeiten und den Beamtenapparat, der sich mit der Prüfung von Ansprüchen etc. befasst. Den könnte man vielleicht verschlanken, aber nicht gänzlich abbauen, wie gesagt, mindestens ob die Person an die man da zahlen soll noch lebt und noch in diesem Land wohnt, müsste regelmäßig überprüft werden und natürlich bräuchte es auch Anlaufstellen für beschwerden etc. wenn die Mittel aus irgendwelchen Gründen nicht ausgezahlt werden, dass sich da jemand drumm kümmert und nach dem Rechten sieht.

In Sachen Gesundheit und Pflege muss auch klar sein, dass man da mit 1.000-1.500€ BGE nicht weit kommen wird. Schau dir mal an, was ein Platz in einem Seniorenheim inklusive medizinischer Betreuung oder die Behandlung eineer wirklich schweren Krankheit so kostet. Also nicht nur den Eigenanteil, sondern inklusive dessen, was die Kassen, die du gerne auflösen würdest beisteuern.

Da brauche ich auuch keine Hirnakrobatik, um dir sagen zu können, dass bei 1.000€ Ansprüchen im Monat bei Auflösung von Kranken- und Pflegeversicherung, eine eintretende Pflegebedürftigkeit, ein mittelprächtiger Verkehtsunfall, der ein paar Monate Behandlung baucht etc. Todesurteilen gleichkämen, weil diese Kosten davon niemand aufbringen könnte.

Da empfehle ich dir mal über solche Dinge nachzudenken.

Nicht unbedingt. Alleine durch die Reduzierung und Vereinfachung von Verwaltung und bürokratischen Aufwand würde man Unmengen an Geld sparen.

Ich habs dir gerade vorgerechnet:

83 Millionen Bewohner dieses Landes à 1.000€ Pro Monat ergibt Kosten von 83 Milliarden im Monat und der ganze Spaß x 12, weil das Jahr 12 Monate hat, ergibt 996 Milliarden € im Jahr.

Die Rechnung ist nicht schwer nachzuvollziehen, sie ist eigentlich recht einfach und wenn du es mir nicht glaubst, tipp es dir selbst in den Rechner.

Ebensowenig kompliziert ist es sich zu ergooglen, dass der gesamte Bundeshaushalt dieses Jahres, der Gesamte, nicht die Posten für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Familienföderung sich auf ungefähr die Hälfte dessen beläuft, was BGE kosten würde, wenn man es niedrig ansetzte, alle Posten in den genannten Bereichen abschaffen würde, was man aus Grunden, die ich unter dem vorangegangenen Zitat angeführt habe, überhaupt nicht kann und dann noch jegliche finanziellen Anreize für hässliche Arbeiten weglassen würde.

Das bekommt man nicht mit Umverteilung von Mitteln hin, sondern um das und die anderen Ausgaben des Bundes noch bestreiten zu kännen, müsste man entweder die Steuereinnahmen ver 2,5 fachen oder weite Teile der Privatwirtschaft verstaatlichen um direkt auf deren Gewinne zwecks Finanzierung zugreifen zu können.

Ander funktioniert es nicht. Da brauche ich mir nicht irgendwelche Videos ansehen, dass kann ich mir in 5 Minuten ausrechenen und mit den aktuellen Haushalt vergelichen.

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maxeto0910838 
Fragesteller
 15.10.2021, 20:14
@Otaku19995
Ja eben

Warum hast du dann in deinem vorherigen Kommentar geschrieben, "dass das mitunter jetzt schon sehr gut verhindert wird"?

und jetzt stellen wir uns einfach mal die Frage, ob es denn gerecht ist, jemanden, der sich engagiert genau so zu behandeln, wie jemanden, der einfach keinen Bock hat was zu tun.

Nein, ist es wie gesagt nicht. Im Hinblick darauf wäre ein BGE weder besser, noch schlechter als das gegenwärtige Sozialsystem. Warum ein BGE dennoch insgesamt als sozial gerechter angesehen werden kann, habe ich bereits erklärt.

Das passiert bereits jetzt und das würde um so mehr System bekommen, wenn man zu BGE überginge.

Inwiefern?

und um ihn an Hand eines Merkmals so einstufen zu können, müsste dieses Merkmal zunächst erstmal wahrnehmbar sein und dann sind wir genau bei dem, was ich sagte.
Wenn jemand als Arbeitsloser überhaupt nicht zu erkennen ist, was er nicht ohne weiteres nicht ist, wird es anderen kaum möglich sein ihn deswegen zu stigmatisieren.

Du meintest ursprünglich, es könne keine Stigmatisierung gegenüber Erwerbslosen geben, nur weil "[...] niemand[...] ein Stempel auf die Stirn gedrückt [bekommt], auf dem steht: "Sozialhilfeempfänger"". Das ist natürlich Quatsch.

Was das mit der Tatsache, dass Erwerbstätige in der Gesellschaft dennoch stigmatisiert werden, zu tun haben soll, erschließt sich mir nicht. Ganz nebenbei dürfte dieser Umstand den stigmatisierten Sozialhilfeempfängern auch herzlich egal sein.

Der durchsnittliche Geringverdiener geht mit der Hälfte dessen nach Hause

Ob 3000 oder 2500€ oder die Hälfte davon plus 1000 bis 1500€ Grundeinkommen, das gibt sich nicht allzu viel. Es wäre in jedem Fall nicht unmöglich, zu finanzieren.

Sein wir mal ganz ehrlich. Der durchschnittliche Jugendliche bis junge Erwachsene ist nach der Schule froh, wenn er nicht weiter pauken muss, sondern nen bisschen was auf der Patte hat und Party machen kann, so schaut es aus. Das Abi und das Studium tut er sich nur an, weil er damit die Aussicht hat auf ein deutlich besseres Gehalt zu kommen.

Genau, das sind alles extrinsische Faktoren. Das BGE verfolgt einen völlig anderen Ansatz und fördert und setzt dabei auf intrinsische Motivationen und setzt Vertrauen in die Gesellschaft.

Ob das in der Praxis funktionieren wird, kann Stand heute niemand so genau sagen, aber was man sagen kann, ist, dass das jetzige Sozialsystem von vielen als ungerecht, menschenunwürdig und nicht zunftsfähig angesehen wird.

Sprich die Freiheit hätte anzustellen, was ich wollte und zwar nicht in irgendeiner fernen Zukunft mit als Belohnung für eine Zeit nach reichlichen Entbehrungen? Glaubst' doch selber nicht.

Wenn erstmal die Grundbedürfnisse gedeckt sind, will der Mensch immer mehr. Wir leben nicht mehr in einer Bedarfdeckungs-, sondern in einer Bedarfweckungsgesellschaft. So ist der Großteil der modernen Marktwirtschaft aufgebaut.

Die Vorstellung, dass irgendwann ein Großteil der Bevölkerung irgendwann keine Notwendigkeit mehr im Kaufen von Prestique-Artikeln sehen wird, halte ich deshalb für sehr unrealistisch.

Nein, wäre es nicht. Ich habe mal im Rahmen eines Praktikums einen gewissen Zeitabschnitt im Sozialamt einer größeren Stadt verbracht. Da ist mir das von denjenigen, die das bearbeiten an Beträgen, was so anfällt mal näher auseinandersgesetzt worden und das lief darauf hinaus, dass das Existenzminimu, gleich ob durch Sozialhilfe, Grundsicherung oder andere Leistungsarten aufgestockt im Wert der Leistungen bei etwas 1.000€ pro erwachsener Person herauskommt.

Meine Mutter arbeitet seit langer Zeit als Sachbearbeiterin beim Sozialamt und behauptet das genaue Gegenteil: Ein BGE würde sehr viel Geld sparen, vorausgesetzt alle Sozialleistungen würden dadurch wegfallen. Von den massiven Einsparungen in Bürokratie und Verwaltung ganz zu schweigen.

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Otaku19995  15.10.2021, 20:33
@maxeto0910838
Warum hast du dann in deinem vorherigen Kommentar geschrieben, "dass das mitunter jetzt schon sehr gut verhindert wird"?

Du hast in deiem Kommentar auf den ich mich bezog behautpet, dass das marktwirtschaftliche System nicht verhinderte, das jeder bekommt, was er verdient.

Da bin ich anderer Meinung. Das wird duchraus verhindert, da jemand, der wenn auch arbeitslos gemeinnützig etwas tut, dafür keine andere finanzielle Anerkennung bekommt, als jemand, der von sich aus nichts tut. Das müsste ja nicht in direkter Geldleistung ausdrücken, sondern man könnte z.B. auch ein anderes Schonvermögen zubilligen oder derlei. Ich bin auch z.B. der Meinung, dass etwa Pflegkräften nicht das zu Teil wird, was ihnen zukäme.

BGE würde den Effekt haben zusätzlich noch die Bemühungen derer zu entwerten, die sich schulisch massiv bemüht haben was aus sich zu machen, wenn man gerinqualifizierte Tätigkeiten, die unbeliebt sind, finanziell deutlich besser qualifizierten Berufen gleichstellte. das wäre eine soziale Ungerechtigkeit durch BGE, ansonsten würde es nichts ändern.

Ob 3000 oder 2500€ oder die Hälfte davon plus 1000 bis 1500€ Grundeinkommen, das gibt sich nicht allzu viel. Es wäre in jedem Fall nicht unmöglich, zu finanzieren.

Ich habe es dir gerade vorgerechnet. Selbst 1.000€ würden unseren jetztigen Bundeshaushalt nochmal glatt um 100% übersteigenn und zwar dann, wenn der Staat ansonsten überhaupt nichts mehr finanzieren würde. Heißt keine Infrastruktur mehr, keine Bildung mehr, keine Polizei mehr, keine Feuerwehr, keine Krankenhäuser, kein Militär, kein Rechtsstaat nichts.

Das ist mit unserem momentanen Steueraufkommen nicht annähernd zu finanzieren.

Wenn erstmal die Grundbedürfnisse gedeckt sind, will der Mensch immer mehr.

Eben. Die finanziellen Sprünge zu dem, was er dann will, werden aber auch immer größer, und entsprechend müssen die Jobs dann ganz andere finanzielle Perspektiven hergeben. Tun sie aber nicht.

Warum, wenn nur ein paar 100€ Mehr dabei herum kommen, sich mit etwas heurmplagen, was einem nicht gefällt, wenn man sein nächstgelegenzes Ziel auch einfach damit erreicht, wenn man nichts tut und ein bisschen spart? Wenn der Bedarf gedeckt ist, überlegt sich jeder, was er zangsläufig mehr machen möchte und kann wesentlich leichter verzichten, wenn er meint, dass es sich nciht lohnt und damit es sich erkennbar lohnt, müssen die Sprünge deutlich sein.

Mach ein Gedankenexperiment. Wie viele Leute, die einen wirklich guten Job haben, kennst du, die Nachmittags oder Abends im Park Flaschen sammeln gehen, weil sie dadurch noch 1-2€ am Tag mehr machen können, was sie ihren Zielen näher bringt.

Antorwrort: Keinen einzigen.

Weil das Witzlos ist, weil die Ziele andere sind. Für das neue Heimkinosystem oder was immer man dann haben will, müsste man in diesen Rythmus ja 5.000 Tage sammeln gehen.

Viel zu weit weg und zu wenig lohnend um sinnvoll zu sein.

Wer rausgeht und sammelt ist, wer kein Geld hat, weil 1-2 € am Tag ausrechein können, davon wenigestens eine Mahlzeit zu finanzieren oder wenn man das eine Woche lang ut, man genügend zusammen bekommt, um sich mal einen kinobesuch leisten zu können.

Mit solchen Zielen macht es auch Sinn.

Und selbiges gilt von der Wahrnehmung anderer Möglichkeiten Geld zu verdienen.

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Otaku19995  15.10.2021, 20:59
@maxeto0910838
Meine Mutter arbeitet seit langer Zeit als Sachbearbeiterin beim Sozialamt und behauptet das genaue Gegenteil: Ein BGE würde sehr viel Geld sparen, vorausgesetzt alle Sozialleistungen würden dadurch wegfallen. Von den massiven Einsparungen in Bürokratie und Verwaltung ganz zu schweigen.

Wie gesagt, ich habe dir eine Rechnung aufgemacht. Und die ist nicht kompliziert nachzuvollziehen.

Offensichtlich gehen wir allerdings von verschiedenen Zahlen aus. Jetzt müssten wir an dieser Stelle mal klären, welche richtig sind.

Kannst du mir in etwa sagen, wie sich deine Zahlen zusammensetzen und welche Posten exakt das enthält?

Dann können wir vielleicht produktiver diskutieren.

Ich habe mir mal die Angaben des statistischen Bundesamtes angeschaut, da komme ich in Bereichen, die man kippen könnte, nicht annähernd auf 1,1 Billionen.

Wo kommt diese Zahl her?

Hier ist sie nicht nachvollziehbar: https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Soziales/_inhalt.html

Es sei denn vielleicht, dass man die Kosten des gesamten Gesundheits und Pflegesystems mit oben drauf rechnet, aber dazu hatte ich was geschrieben. Das bezahlt man nicht von 1.000 € im Monat entsprechend kann man das nicht 1:1 kippen.

da wäre ich dir denkbar, wenn du mir das mal auseinandersetzen würdest.

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Otaku19995  15.10.2021, 21:03
@maxeto0910838
Selbst wenn nun jeder 0-Jährige ein BGE von 1000€ im Monat erhalten würde, was natürlich Quatsch wäre, wäre die Finanzierung davon anstelle des gegenwärtigen Sozialsystems auf jeden Fall möglich.

Inwiefern Quatsch?

Ich darf mal daran erinnern, dass das B in BGE für "bedingungslos" steht. Mit irgendwelchen Altersgrenzen zu hantieren, wäre offensichtlich eine Bedingung.

Wenn man das Konzept von BGE im Sinne seiner Bedinugungslosigkeit ernst nimmt, dann muss man auch jedem Säugling BGE zahlen.

Mal ganz abgesehen davon, wenn man das nicht tut, wie rechtfertigt man, dass man aber auf der anderen Seite Kindergeld und entsprechende Zuschüsse streichen möchte?

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maxeto0910838 
Fragesteller
 15.10.2021, 21:35
@Otaku19995
Du hast in deiem Kommentar auf den ich mich bezog behautpet, dass das marktwirtschaftliche System nicht verhinderte, das jeder bekommt, was er verdient.

Nein, nicht was er verdient, sondern was ihm (nach der Erwerbsarbeit) zustünde. Und das ist sowohl bei dem Faulenzer als auch dem ehrenamtlich Engagierten null.

wenn man gerinqualifizierte Tätigkeiten, die unbeliebt sind, finanziell deutlich besser qualifizierten Berufen gleichstellte

Warum sollte man das tun?

Eben. Die finanziellen Sprünge zu dem, was er dann will, werden aber auch immer größer, und entsprechend müssen die Jobs dann ganz andere finanzielle Perspektiven hergeben. Tun sie aber nicht.

Es wird immer Menschen geben, die sich nur mit den bestmöglichen Produkten zufrieden geben. Es wird keinen Mangel an Menschen geben, die einen Ferrari fahren wollen und dafür lange studieren und hart arbeiten.

Klar, wird es auch immer Menschen geben, die für geringfügig mehr Geld nicht viel mehr arbeiten wollen, aber diese gibt es auch im jetzigen System. Ein 450€-Job ist nicht unwesentlich viel attraktiver als Hartz IV, weshalb viele keinen Sinn darin sehen, für vergleichsweise wenig Geld viel und hart zu arbeiten. Mag sein, dass ein BGE an dieser Situation nichts groß verbessern wird, aber verschlechtern wird sie sich definitiv auch nicht.

Ich darf mal daran erinnern, dass das B in BGE für "bedingungslos" steht. Mit irgendwelchen Altersgrenzen zu hantieren, wäre offensichtlich eine Bedingung.

Das ist Haarspalterei und ein völlig abstraktes Problem. Nach dieser Logik könnte man auch argumentieren, dass es niemals ein BGE geben kann, weil die Bedingungen immer sein werden, dass man ein lebender Organismus der Spezies Mensch ist und in einem Staat lebt, in dem es dieses gibt.

Mal ganz abgesehen davon, wenn man das nicht tut, wie rechtfertigt man, dass man aber auf der anderen Seite Kindergeld und entsprechende Zuschüsse streichen möchte?

Indem sie keine 1000 bis 1500 €, sondern beispielsweise nur 250 bis 500 € erhalten, da sie nicht so viel zum Leben brauchen.

Die 918 Mrd. € Sozialgelder (2016) setzen sich aus Alterssicherung, Sozialhilfe, Kindergeld und Grundsicherung zusammen und basieren auf einem Sozialbericht von Sozialministerin Andrea Nahles aus 2017.

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Otaku19995  15.10.2021, 21:59
@maxeto0910838
Warum sollte man das tun?

Hatte ich bereits geschrieben, um einen Anreiz zu schaffen, unschöne, geringqualifizierte Arbeiten zu machen, damit es sich auch lohnt.

Es wird immer Menschen geben, die sich nur mit den bestmöglichen Produkten zufrieden geben. Es wird keinen Mangel an Menschen geben, die einen Ferrari fahren wollen und dafür lange studieren und hart arbeiten.

Natürlich gibt es immer Menschen, die das bestmögliche Produkt für sich wollen. Nur sollte man 2 Dinge beachten:

  1. Kann man das nicht grundsätzlich auf jeden Menschen übertragen.
  2. Muss dieses Produkt auch in einer realistischen Reichweite sein, weil es sonst nicht angesrebt wird.

Jemand der vielleicht 200-300€ im Monat an die Seite legen kann, wird realistisch gesehen keinen Ferrari anpeilen. Der ist froh, wenn er sich nach ein paar Jahren einen Gebrauchtwagen leisten kann, wenn der alte auseinander fällt.

Lassen wir ihn aber bescheiden sein, und sagen, er will keinen Ferrari, sondern einen vernünftigen Neuwagen, mit ein Bisschen Platz für die Familie.

Sagen wir dieser Neuwagen kostet erwartbar 25.000€ während sich die Person zuletzt einen Gebrauchten für 5.000€ geholt hat.

So, nehmen wir an, die Person würde mit BGE für Nichtstun 200€ im Monat zurücklegen können und wenn sie dabei etwas arbeitet, vielleicht 400€ oder 500€.

200€ runden wir es der Einfachheit halber ab und nehmen an, es wären jetzt 10 Monate im jahr, wo der jeweilige Betrag gespart werden könnte, weil noch andarweitige Ausgaben anstehen, würde die Person dieses Ziel ohne Arbeit in ungefähr 12 Jahren erreicht haben und mit entsprechender Arbeit in 6 Jahren.

Dann würde sich die Person zu fragen haben:

  1. Brauche ich diees Auto in 6 Jahren?
  2. Brauche ich dieses Auto in 12 Jahren?
  3. Ist mir die Beschleunigung dieses Ziels 6 Jahre Arbeit a 8 Stunden am Tag wert?

Das die Person mit diesen Ersparrnissen nicht an einen Ferrari kommt, weiß sie und dann kann sie sich überlegen, ob die Zeit jetzt wirklich unbedingt in der Beschleunigung das Auto zu bekommen so gut angelegt ist oder ob sie die Zeit lieber mit der Familie und den Kindern verbringen möchte.

Eine ganze Menge Menschen werden sich gegen die Beschleunigung entscheiden, weil sie so oder so zu diesem Ziel kommen, es nur etwas Geduld, aber keiner Anstrengung bedarf und es angenehmeres gibt.

Anders würde es entweder aussehen, wenn die Alternative das durch nichts tun zu erreichen, nicht gegeben wäre oder aber ein größeres Ziel tatsächlich in Reichweite wäre.

Nun kostet der Ferrari aber nicht 25.000 sondern glatt 200.000.

Den bekommt man natürlich mit Nichtstun und 200€ im Monat zur Seite legen zu Lebzeiten nicht mehr zusammen oder nur noch dann, wenn man aus altersgründen nicht mehr fahrtüchtig genug ist, damit überhaupt gescheit umzugehen.

Blöd nur, den bekommt man auch nicht in realistischen Zeitabschnitten zusammen, wenn man sich im Jahr mit Arbeit dann 4.000 Tacken auf die Seite legen kann.

Wenn man Menschen zu solchen Sparzielen animieren möchte, muss man ihnen auch einen Beruf in Aussicht stellen, der dergestalt bezahlt ist, dass sie das im realistischen Zeitraum erreichen können, sonst ist das keine Motivation.

Und die Löhne müssten erheblich von dem Grundbetrag abweichen, sonst motiviert das auch nur wenig, weil man eben ohne Arbeit dann 2-3 Jahre weniger für ein Ziel braucht, aber man kommt mit wesentlich weniger Stress am Ende doch hin.

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Otaku19995  15.10.2021, 22:30
@maxeto0910838
Das ist Haarspalterei und ein völlig abstraktes Problem. Nach dieser Logik könnte man auch argumentieren, dass es niemals ein BGE geben kann, weil die Bedingungen immer sein werden, dass man ein lebender Organismus der Spezies Mensch ist und in einem Staat lebt, in dem es dieses gibt.

Es ist keine Haarspalterei. Wenn man eine gesetzliche Regelung will, muss man die Rahmenbedingungen schon nennen und wenn man das nicht tut und sagt es sei Bedingungslos, meint man es ist bedingungslos und dann muss diese Bedingungslosigkeit finanziert werden.

Sonst müssen die einschränkenden Bedingungen genannt werden und dann kann man diskutieren, wie sich das auf die Kostenfrage auswirkt.

Die 918 Mrd. € Sozialgelder (2016) setzen sich aus Alterssicherung, Sozialhilfe, Kindergeld und Grundsicherung zusammen und basieren auf einem Sozialbericht von Sozialministerin Andrea Nahles aus 2017.

Nehmen wir die Zahl einfach mal als gegeben hin.

Wie vorgerechnet 83 Millionen Einwohner a 1.000€ Monatlich a 12 Monate kommt man auf 996 Mrd. €

Würde also, wenn man diese Posten sämtlich eindampft schlanke 80 Mrd € pro Jahr fehlen. um das daraus finanzieren zu können.

Verwaltungsaparat kann man sicher umschichten und in Teilen ein wenig verschlanken, aber nicht abschaffen, davon abgesehen darf ich dich darauf hinweisen, ein großer Teil des Verwaltungsapparats besteht aus Beamten und die kann man nicht einfach mal eben entlassen, ist rechtlich nicht drinn.

Bis man da substanzielle Teile abgebaut hat, dauert es Jahrzehnte, so lange muss man das weiterhin bezahlen.

Du sprachst aber davon, die Lebenssituation der Beziehenden deutlich zu verbessern.

Der Harz-IV-Regelsatz für eine erwachsende, alleinstehende Person liegt aktuell bei 449€ im Monat. Die Kaltmiete beträgt bis zu 364,50€ , die Beiträge zur Geesetzlichen Krankenversicherung die der Staat übernimmt, belaufen sich auf monatlich 130€ und ein bisschen Nebenkostenzuschuss, so wie Vergünstigungen im ÖPNV usw. aber lassen wir das Kleinvieh mal weg.

Nimmt man die drei großen Posten zusammen, sind das bis zu 943€ für einen alleinstehenden Erwachsenen Harz IV-Empfänger.

Würde das BGE 1.000€ betragen, wäre das also für die betroffene Person alles andere als eine Revolution, die irgendwelche finanziellen Sorgen aufheben würde.

Eineerseits würde man dadurch vielleicht etwas Geld einsparen, weil man dann im öffentlichen Dienst Vorgänge entbürokratisieren und auf Dauer ein wenig Personal einsparen kann, andererseits wäre es auch massive Geldverschwendung, weil man dann auch Leuten Geld hinterherwerfen würde, dies absolut nicht brauchen.

Wir haben in diesem Land allein 3,8 Millionen Menschen, die den Spitzensteuersatz bezahlen:

https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/spitzensteuersatz-3-8-millionen-buerger-zahlen-den-spitzensteuersatz-der-greift-beim-1-4-fachen-durchschnittslohn/27289564.html?ticket=ST-885786-mvzBC62twuRGdnVtBccM-cas01.example.org

wenn man diesen 3,8 Millionen Menschen BGE im rahmen von 1.000€ bezahlen würde, würde man allein dabei monatlich 3,8 Mrd. versenken, machte schlanke 45 Mrd. pro Jahr.

Der einzige Effekt den BGE bei 1.000€ im Monat in diesem Sinn spärbar hätte, würde dariin bestehen Verwaltungsvorgänge einzusparen um die dabei eingesparten Gelder schon nach oben zu verteilen, weil man ganz einfach auf die Bedürftigkeitsprüfung verzichtet.

Kann man natürlich über Steuererhöhungen wieder reinholen, nur dann würde man den bürokratischen Aufwand den man sich bei der Bedürftigkeitsprüfung spart bei der Besteuerung und deren Erfassung zusätzlich schaffen, weil man da dann genauer hinschauen müsste.

Hilft alles nicht wirklich.

Wenn man ein BGE in diesem Sinne von 1500 € pro Person im Monat schaffen wollte unter der Prämisse, dass "bedingungslos" auch bedingungslos heißt, wären wir alleine bei ca. 1,5 Billionen nur bei diesem Posten und spätestens das ist dann daraus deutlich nicht mehr finanzierbar. Und was Motivationserwartungen angeht, da kann man denn sicherlich geteilter Meinung sein.

Wie gesagt, wenn man Sätze für Kinder etc. anderes regeln möchte, muss man das dementsprechend beschreiben, dann kann man aber nicht mehr von einem BGE in Höhe von XYZ reden, denn das Alter ist eine Bedingung.

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maxeto0910838 
Fragesteller
 15.10.2021, 22:42
@Otaku19995
Hatte ich bereits geschrieben, um einen Anreiz zu schaffen, unschöne, geringqualifizierte Arbeiten zu machen, damit es sich auch lohnt.

Ja, um einen Anreiz zu schaffen. Dafür muss man jedoch nicht gleich einen Fabrikarbeiter wie einen Arzt bezahlen. 200-300 € mehr Gehalt im Monat und ansprechendere Arbeitsbedingungen sollte mehr als genug sein, um Menschen dazu zu bewegen, auch solche repetitiven, monotonen Arbeiten zu übernehmen.

So, nehmen wir an, die Person würde mit BGE für Nichtstun 200€ im Monat zurücklegen können und wenn sie dabei etwas arbeitet, vielleicht 400€ oder 500€.

Wie soll das denn möglich sein? Der Lohn kommt auf den Betrag des BGE hinzu und wird bei den meisten Modellen üblicherweise nicht damit verrechnet. Realistisch wäre bei einer Rücklage von 200 € nur mit BGE vielleicht um die 1500 € mit zusätzlicher Arbeit (bei Geringverdienern). Damit lassen sich größere Vorhaben durchaus um einiges schneller realisieren. Und wie gesagt: Das BGE verfolgt einen völlig anderen Ansatz und setzt, da jeder auch ohne zu arbeiten genug Geld für ein einigermaßen anständiges Leben hätte, voraus, dass Menschen nicht (nur) wegen Geld, sondern auch aus Gründen der Selbsterfüllung und -verwirklichung arbeiten und Freude an dem haben, was sie tun.

Wie gesagt: Die langweiligen, repetitiven, monotonen Berufe, die keine menschlichen Qualitäten erfordern, würden in naher Zukunft entweder automatisiert werden oder so attraktiv gestaltet werden müssen, dass sie angenommen werden.

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Otaku19995  15.10.2021, 22:59
@maxeto0910838
Ja, um einen Anreiz zu schaffen. Dafür muss man jedoch nicht gleich einen Fabrikarbeiter wie einen Arzt bezahlen. 200-300 € mehr Gehalt im Monat und ansprechendere Arbeitsbedingungen sollte mehr als genug sein, um Menschen dazu zu bewegen, auch solche repetitiven, monotonen Arbeiten zu übernehmen.

Wie gesagt, da wäre ich mir nicht so sicher. Einfach weil ich das problem sehe, dass dadurch die Zeit realsitsiche Ziele zu erreichen nur verkürzt wird, sie werden dadurch aber nicht erstmals möglich.

Der Lohn kommt auf den Betrag des BGE hinzu.....

.... mit der Konsequenz dass die ebenserhaltungskosten durch die Decke schießen würden.

Denn wenn das Durschnittseinkommen im Monat um ein paar 100 € anstiege, werden Vermieter, Stromversorger, Wasserversorger etc. da natürlich erstmal kräftig zulangen.

Wenn die aber alle ihre Preise um 10-20% anziehen, wird es mit dem BGE schon wieder schwierig sich über Wasser zu halten und man ist mit anderen Zahlen im selben Dilemma.

Die Krux ist, wenn BGE wirklich finanzielle Nöte lindern sollte, müsste es so gestaltet werden, dass es in Teilen mit den Löhnen verrechnet wird, weil man sonst wie gesagt das Durchschnittseinkommen katapultartig hochschießt und die Lebenserhaltungskosten gleich mit.

Wenn man aber die Löhne mit dem BGE verechnet ist der Einkommensunterschied zwischen reinen BGE-Bezieher und solche, die niedrigqualifizierten Arbeiten nachgehen vernachlässigbar gering und das stellt keine Motivation mehr dar.

Wertet man diese Berufe durch zusätzliche Subvention künstlich auf, werden sie möglicherweise kurzfristig so attraktiv, dass junge Leute um direkt Geld zu haben auf längerfristige Ausbildungen verzichten und die dies sich genau darum Jahrelang abgemüht haben fühlen sich ziemlich verarscht.

Das ist der Teufelskreis, den ich bei BGE sehe.

Und ist mit ein Grund, warum ich darauf bestehen würde, dass eine Tätigkeit im zeitlichen Rahmen eines Normalarbeitstages eine Bedingung für dieses Grundeinkommen wäre.

Dann nämlich, wäre das ganze insofern ausgehebelt, dass Nichtstun keine valide Option mehr wäre und dann, wenn nicht das nichtstun, sondern nur die option eine vielleicht etwas angenehmere, nützliche Tätigkeit zu betreiben einer unangenehmeren, etwas besser bezahlten Tätigkeit gegenüberstünde und das würde vielleicht Potential zum Überlegenn geben, ohne geringqualifizierte Jobs künstlich hochfinanzieren zu müssen.

das würde andererseits aber auch voraussetzen, dass das Grundeinkommen nur dann fällig wird, wenn nicht ein reguläes Einkommen, dass dieses deutlich übersteigt gegeben ist.

Die Konzeption von BGE sehe ich insgesamt als Teufelskreis, den man nicht vernünftig gelöst bekommt.

Wie gesagt, Grundeinkommen gerne, aber die Bedingungslosigkeit ist ein Problem.

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maxeto0910838 
Fragesteller
 15.10.2021, 23:01
@Otaku19995
Es ist keine Haarspalterei. Wenn man eine gesetzliche Regelung will, muss man die Rahmenbedingungen schon nennen und wenn man das nicht tut und sagt es sei Bedingungslos, meint man es ist bedingungslos und dann muss diese Bedingungslosigkeit finanziert werden.

Es wäre auch dann bedingungslos, aber eben nicht universell für jedes Lebewesen an jedem Ort im Universum. Das ist komplett trivial, zu erwähnen.

Zur Finanzierung: Ich denke kaum, dass es in dieser Diskussion sehr zielführend ist, mit dieser Rechnung fortzufahren, die vom Status Quo ausgeht.

Für 2021 werden die Sozialgelder auf über 1 Milliarde € geschätzt.

Finanzierbar wäre ein BGE, bei dem Erwerbslose etwa den Lebensstandard eines heutigen Hartz-IV-Empfängers hätten, alleine durch Einsparungen in Bürokratie und Verwaltung und Wegfall von bisherigen Sozialleistungen somit allemal.

Um allen ein emanzipatorisches BGE gewährleisten zu können, von dem man gut leben kann, gibt es zahlreiche Ansätze für weitere Finanzierungsmaßnahmen wie eine Besteuerung des Einkommens, des Konsums oder der Nutzung und dem Verbrauch natürlicher Ressourcen, von denen ich eine Finanztransaktionssteuer für am sinnvollsten und plausibelsten halte.

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Otaku19995  15.10.2021, 23:24
@maxeto0910838
Für 2021 werden die Sozialgelder auf über 1 Milliarde € geschätzt.

Billion meinst du ;-)

Finanzierbar wäre ein BGE, bei dem Erwerbslose etwa den Lebensstandard eines heutigen Hartz-IV-Empfängers hätten, alleine durch Einsparungen in Bürokratie und Verwaltung und Wegfall von bisherigen Sozialleistungen somit allemal.

Wie gesagt, so schnell kann man den Verwaltungsaparat aus rechtlichen Gründen nicht abbauen. Du kannst aus rechtlichen Gründen die Beamten nicht mal eben entalssen, bei den Angestellten ginge das möglicherweise, ob ees aber zielführend ist, die in die Erwerbslosigkeit zu schicken oder in andere Bereiche der Verwaltung, dass wäre dann zu hinterfragen und zu sehen.

Wie gesagt, dieses BGE würde man, wenn es denn bedingungslos wäre auch jedem Spitzenverdiener zahlen. Sehe ich eigentlich nicht ein, da vollkommen unnötig Gelder nach oben zu verteilen, die man an anderer Stelle gut brauchen könnte. Andererseits, wenn man das nicht will, braucht mane einen Apparat, der die Bedürftigkeitsprüfung vornimmt.

Die eigentliche Frage die ich hier sehe, wäre allerdings, dass wenn sich gar keine finanziellen Verbesserungen für die Empfänger vergleichen mit den heutigen Harz-IV-Sätzen ergben würden, welchen Sinn macht es dann Änderungen herbei zu führen, die daran nichts ändern, dafür aber diverse Verwaltungskräfte aus dem Arbeitsleben kegeln, die dann BGE geziehen dürfen und darüber sicherlich wenig amüsiert wären, während die dadurch freiwerdenden Mittel mittels BGE dann Spitzenverdienern zufließen, die das gar nicht nötig haben?

Was genau wäre der Sinn dieser Regelung, was würde dadurch besser? Ich würde meinen dadurch würde die Sache allenfalls sozial ungerechtert, weil die bedürftigen nicht mehr kriegen als vorher, Leute, die sich Jahrelang bemüht haben um ihren Job gebracht und damit sozial eklassiert werden und gleichzeitig aber Spitzeneinkommen noch zusätzlich subventioniert werden.

Wer braucht das? Wem bringt das was? Wem geht es dadurch besser?

Um allen ein emanzipatorisches BGE gewährleisten zu können, von dem man gut leben kann, gibt es zahlreiche Ansätze für weitere Finanzierungsmaßnahmen wie eine Besteuerung des Einkommens, des Konsums oder der Nutzung und dem Verbrauch natürlicher Ressourcen, von denen ich eine Finanztransaktionssteuer für am sinnvollsten und plausibelsten halte.

Besteuerung der Finanzmärkte, dass sehe ich auch so. da bin ich auch ganz bei Herrn Precht, der sich dazu schonmal eingelassen hat, dessen Gedanken ich übrigens grundsätzlich sehr schätze.

Die Frage, die ich mir aber stelle, wäre, ob man, wenn man die Mittel aus diesem Bereich akquiriert notwendigerweise unser System komplett umstoßen muss.

Denn wenn wir ehrlich sind und da bin ich wieder bei dem, was ich oben geschrieben hatte, ich bin ganz grundsätzlich dagegen über Sozialleistungen Spitzeneinkommen zu subventionieren.

Und ich halte einen bürokratischen Aparat, der sich darum kümmert, wer wirklich bedürftig ist und wer nicht, alle male für sinnvoller und sozial gerechter, als Spitzenverdienern ihr Einkommen ungeprüft zu subventionieren.

Deswegen würde ich eher in die Reichtung tendieren, dass so zu lassen wie es ist, und mit den zusätzlichen Geldern aus dieser Steuer Arbeitsplätze zu schaffen und das gegebene Sozialhilfesystem zu eleminieen, aber nicht im Rahmen eines BGE, sondern im Rahmen eines Rechts auf Arbeit.

Soziale Stigmatisierung etc. würden nämlich nicht nur dann verschwinden, wenn man jedem das gleiche Grundeinkommen zahlte, egal ob er was tut oder nicht sondern auch dann, wenn man jedem eine vernünftig bezahlte Arbeit anbieten kann.

Wie ausgerechnet, ein Harz IV-Empfänger kostet den Staat ohnehin an die 1.000€ monatlich.

Wenn er die ohnehin hat und pro Empfänger von Sozialleistungen, durch deutliche erhöhung der Steuereinnahmen und etwas Bürokratieabbau noch 300-400 € zusätzlich erübrigen kann, ergibt das nach unseren Maßstäben ein vertretbares Gehalt und dafür kann er die Leute dann gleich auch seinstellen und dafür sorgen dass sie sich nützlich machen.

Kinder- und Jugendbetreuung, Aushilfe in Pflegeeinrichtungen, Betreung und Pflege staatlicher oder kommunaler Einrichtungen, etc. etc. Aufgabenfelder, wo es tatsächlich Arbeit gibt die nützlich wäre gibt es genug.

Was spricht also dagegen, wenn der Staat zusätzliche Mittel an die Hand nimmt und in diesen Bereichen direkt reguläre Stellen schafft, in die der die Leute dann einstellen kann?

In meinen Augen nichts.

halte ich persönlich mehr von, als von BGE.

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maxeto0910838 
Fragesteller
 15.10.2021, 23:26
@Otaku19995
Wie gesagt, da wäre ich mir nicht so sicher. Einfach weil ich das problem sehe, dass dadurch die Zeit realsitsiche Ziele zu erreichen nur verkürzt wird, sie werden dadurch aber nicht erstmals möglich.

Ohne BGE stehen einem 1000 bis 1500 € zur Verfügung, von denen dem Durchschnittsbürger, der mietet, am Ende des Monats vielleicht 200-300 € übrig bleiben. Würde er zusätzlich eine solche Arbeit annehmen, wären das um die 1500 € zusätzlich und mit diesem Anreiz in Form von höheren Löhnen knapp 2000 €. Das wären knapp 25.000 € im Jahr gegenüber 2400 bis 3600 €.

Dadurch werden für viele Bürger weit entfernte Ziele erstmals erreichbar.

Denn wenn das Durschnittseinkommen im Monat um ein paar 100 € anstiege, werden Vermieter, Stromversorger, Wasserversorger etc. da natürlich erstmal kräftig zulangen.
Wenn die aber alle ihre Preise um 10-20% anziehen, wird es mit dem BGE schon wieder schwierig sich über Wasser zu halten und man ist mit anderen Zahlen im selben Dilemma.

Die Vorstellung, dass für das Grundeinkommen zusätzliches Geld im Finanzsystem nötig sein wird, ist schlicht falsch. Die Gesamtgeldmenge bleibt gleich, sie wird lediglich anders verteilt. Deswegen sollte es auch keine allgemeine steigende Inflation geben.

Ja, es kann zu Preisverschiebungen kommen, wobei bestimmte Produkte und Dienstleistungen günstiger und andere teurer werden. Das sollte aber nicht zu besagtem Problem führen.

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maxeto0910838 
Fragesteller
 15.10.2021, 23:38
@Otaku19995
ich bin ganz grundsätzlich dagegen über Sozialleistungen Spitzeneinkommen zu subventionieren.

Was zählt, ist die Bilanz am Ende des Monats und die wird sein, dass die Reichen so viele Steuern zur Finanzierung des BGEs bezahlen, dass sie letztendlich mehr für das BGE ausgeben als durch das BGE einnehmen.

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Otaku19995  15.10.2021, 23:48
@maxeto0910838
Ohne BGE stehen einem 1000 bis 1500 € zur Verfügung, von denen dem Durchschnittsbürger, der mietet, am Ende des Monats vielleicht 200-300 € übrig bleiben. Würde er zusätzlich eine solche Arbeit annehmen, wären das um die 1500 € zusätzlich und mit diesem Anreiz in Form von höheren Löhnen knapp 2000 €. Das wären knapp 25.000 € im Jahr gegenüber 2400 bis 3600 €.

Wie gesagt, wenn aber Vermieter Energieversorger etc. merken dass da im Schnitt mehr Geld zur Verfügung steht, gehen die Preise hoch.

man darf sich aber eine Illusion nicht machen. Wenn es BGE gäbe, würden dadurch keine zusätzlichen Arbeitsplätze entstehen, dass bedeutet, dass nicht jeder die möglichkeit eines deutlichen Zuverdienstes hätte. Das heißt die hätte schon grundsätzlich jeder, aber eben nicht alle.

Und die jenigen, die dann darüber hinaus keine Möglichkeit hätten deutlich mehr zu verdienen, bekämen die Teuerungen zu spühren, genau wie ohne BGE die Leistungsbezieher und Geringverdiner.

An der Problematik würde sich dadurch nicht viel ändern, abgesehen davon, dass weniger Geld im Verwaltungsapparat hängen bliebe und mehr bei Vermietern Versorgern und Beziehern von künstlich subventionierten Spitzeneinkommen.

Die Vorstellung, dass für das Grundeinkommen zusätzliches Geld im Finanzsystem nötig sein wird, ist schlicht falsch. Die Gesamtgeldmenge bleibt gleich, sie wird lediglich anders verteilt. Deswegen sollte es auch keine allgemeine steigende Inflation geben.

Ich hänge auch gar nicht der Vorstellung an, dass man Geld aus den Finanzsystemen und Finanzmärkten abzweigen oder die Geldmenge drastisch erhöhen müsste, um ein BGE grundsätzlich zu finanzieren.

Das Problem ist nur, dass wenn die da hineingeschossene Geldmenge nicht erhöht wird, es auch so überhaupt nichts bringt.

Der Effekt wäre nur folgender:

  1. Dadurch, dass man den Verwalungsaparat abbaut schafft man erstmal jede Menge neue Leistungsbeziher, denn "Entbürokratisierung" ist ein nettes Wort, de facto bedeutet dass seine Kräfte aus der Verwaltung zu entlassen, deren Gehalt zu sparen und ihnen dafür Minimalleistungen in Form von BGE vorzusetzen. Neben wir der Einfachheit halber man an, dass passierte, würde man damit in erster Linie neue Bedürftige schaffen.
  2. Die Gelder die dadurch frei würden, würden dadurch dass die Bedürftigkeitsprüfung entfiele zu wesentlichen Teilen an Leute verteilt, die sie eigentlich nicht benötigen um über die Runden zu kommen, weil sie auch aus ihrem Einkommen heraus hinreichend haben.
  3. Wie dadurch, dass bei denen, die nicht der Entbürokratisierung zum Opfer fallen, die Einkommen mit einem Schlag steigen würden, würden die Lebenserhaltungskosten im Schntt steigen.
  4. Neue Arbeitsstellen, mit denen diejenigen, die jetzt reine Leistungsbezieher sind sind aber nicht geschaffen worden. Jetzt können sie irgendelche gerinqualifizierten Arbeiten machen, in Teilzeit oder auf Minijob-Basis arbeiten gehen, dann können sie die gesteigerten Lebenserhaltungskosten wieder ausgleichen. Der Druck das zu tun wäre aber eben doch da, und als kleines Schmankerl wäre die Konkurrenz hier noch größer, weil sie sich um diese Jobs mit denjenigen schlagen müssten, die entsprechenden Entbürokratisierungsmaßnahmen zum Opfer gefallen und infolge dessen das arbeitslos sind.

Wem genau hat das jetzt was gebracht?

Abgesehen davon, dass sich durch die Entlassung aus dem Staatsdienst und die Herunterstufung auf existenzminimum mehr Menschen deklassiert fühlen dürfen, die jetzt doch Druck haben zusätzlich zu arbeiten, weil durch die im Schnitt gestiegenen Lebenserhaltungskosten es doch wieder knapp wird, während die Spitzenverdiener sich freuen dürfen, dass sie subventioniert werden.

Das verschafft eimen vieleicht eine gewisse Befriedigung, wenn man chronischen brass auf Verwaltungspersonal hat, aber um ehrlich zu sein, sehe ich nicht, welches Problem das löst.

Es gibt dem Problem nur einen anderen Namen und sorgt für den Umstand, dass Geld nicht mehr in überflüssigen bürokratischen Maßnahemn verplempert wird sondern dadurch Spitzenverdiener durch künstliche Subvention wohlhabender zu machen.

Das ist eine andere form von Verteilung, aber ich habe so meine Zweifel daran, ob man damit der Allgemeinheit einen Dienst tut.

Da halte ich wie gesat andere Maßnahmen, die den Grundsatz der Bedürftigkeit beibehalten und darauf abzieehlen durch Acquise weiterer Mittel Arbeitsplätze zu schaffen, für sinnvoller.

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Otaku19995  15.10.2021, 23:56
@maxeto0910838
Was zählt, ist die Bilanz am Ende des Monats und die wird sein, dass die Reichen so viele Steuern zur Finanzierung des BGEs bezahlen, dass sie letztendlich mehr für das BGE ausgeben als durch das BGE einnehmen.

Nuja, sagen wir es mal so.

Einerseits wird bürokratischer Irrsinn beklagt und es soll Bürokratie abgebaut werden, dadurch BGE einfach für jeden durchzuwinken, statt Bedüfrigkeit zu prüfen.

Anderereseits sich neue Steuern für Spitzenverdiener auszudenken und da eher ein Auge drauf zu haben etc. würde bedeuten, mehr Leute in diesem bereich zu brauchen, im Besonderen dann, wenn man nicht einfach die Steuersätze anheben sondern möglicherweise gezielt Bereich besteuern möchte, auf die man jetzt noch nicht oder nur im geringen Maße zugreift.

Wenn man das täte, würde das aber nicht zu einer Entbürokratisierung, sondern zu einer Umschichtung der Bürokratie führen, in dem Sinne, dass man weniger Sachbearbeiter und Anwälte für Sozialrecht bräuchte und mehr Steuerprüfer und Juristen, die in Steuerfragen bewandert sind.

Dann mann man das Personal, was man hat erstmal kostenintensiv umschulen.

Die Alternnative wäre, man lässt das mit dem BGE, prüft weiterhin Bedürfigkeit und verzichtet darauf, sich das BGE von den Spitzenverdienern, denen man es eben Gezahlt hat, mittels neuer Steuermodelle und einem dafür zuständigen zu schaffenden Aparat zurück zu holen.

Auch das ist letzrendlich eine Verschiebung des Problems, aber keine Lösung inder Form, dass man die Bürokratie an Ende in einen anderen Sektor umschichtet um eine unsinnige Subvention, die durch den Wegfall der Bedürftigkeitsprüfungen automatisch entsteht, wieder rückgängig zu machen.

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maxeto0910838 
Fragesteller
 16.10.2021, 10:48
@Otaku19995
Und die jenigen, die dann darüber hinaus keine Möglichkeit hätten deutlich mehr zu verdienen, bekämen die Teuerungen zu spühren, genau wie ohne BGE die Leistungsbezieher und Geringverdiner.

Wie gesagt: Die Einführung eines BGEs wird insgesamt nicht zu einem teureren Leben führen, das einzige, was passieren könnte, wäre, dass einige Bereiche günstiger und andere teurer würden.

würden die Lebenserhaltungskosten im Schntt steigen.

Ganz sicher nicht. Kann sein, dass Mietpreise im Schnitt ansteigen könnten, aber die Gesamtheit aller Kosten zur Lebenserhaltung werden im Vergleich zu heute nicht ansteigen.

Anderereseits sich neue Steuern für Spitzenverdiener auszudenken und da eher ein Auge drauf zu haben etc. würde bedeuten, mehr Leute in diesem bereich zu brauchen, im Besonderen dann, wenn man nicht einfach die Steuersätze anheben sondern möglicherweise gezielt Bereich besteuern möchte, auf die man jetzt noch nicht oder nur im geringen Maße zugreift.

Was meinst du mit "ein Auge drauf zu haben"? Und warum würde man mehr Leute brauchen? Du stellst es so dar, als würde eine Finanztransaktionssteuer einen enormen Verwaltungsapparat und Unmengen an Bürokratie hervorrufen. Dem ist definitiv nicht so, insbesondere verglichen mit dem jetzigen Sozialsystem mit den ganzen speziellen Sozialleistungen inkl. Bedürftigkeitsprüfung etc. ist das sogut wie nichts.

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249761  18.10.2021, 20:07

"...etwas für die Gesellschaft tun.."

Man kann froh sein, wenn nicht immer mehr qualifizierte Kräfte auswandern und Menschen hier überhaupt noch Kinder kriegen wollen! Das ist schon mal was wertvolles, was man ebenso für die Gesellschaft tun kann, wieso muss es denn immer nur mit Arbeit zu tun haben, schließe mal deinen Tunnelblick, du sprichst doch nur aus Neid.

"..Ähm, wodurch genau werden Erwerbslose stigmatisiert? Man sieht doch niemandem an dass er erwerbslos ist, .."

Komm hör bloss auf, wenn ich das schon lese! Die arbeitslosen werden richtig gehated und gemobbt, tu mal nicht so scheinheilig!

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Alles Quatsch

Schlicht zu teuer.

Die "Verbesserungen" unbelegbar und eher abwegig.

maxeto0910838 
Fragesteller
 15.10.2021, 16:55
Schlicht zu teuer.

Meine Frage war nicht, ob ein BGE realisierbar wäre, sondern ob die häufig von BGE-Befürwortern angeführten Argumente realistisch sind.

Die "Verbesserungen" unbelegbar

Genau deshalb habe ich diese Frage gestellt, um möglichst viele unterschiedliche Ansichten und Gedanken von Nutzern zum Thema zu sammeln.

und eher abwegig.

Warum?

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Atzej  15.10.2021, 17:01
@maxeto0910838

Tut mir leid, ich habe nicht damit gerechnet, dass du 1 und 1 nicht zusammenrechnen und nicht transfer denken kannst.

Wenn es "zu teuer" ist, ist es auch nicht realisierbar. Was fällt dir daran schwer zu verstehen?

Warum sollte das BGE zu glücklicheren Menschen führen und weniger Sozialneid? Dann definiert eben das BGE den neuen Armutszustand.

Und warum sollten BGE-Arme nicht genau so stigmatisiert werden wie heutige Arme?

Etc.pp. - so könnte man die gelisteten Behauptungen alle durchgehen.

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maxeto0910838 
Fragesteller
 15.10.2021, 17:06
@Atzej
Wenn es "zu teuer" ist, ist es auch nicht realisierbar. Was fällt dir daran schwer zu verstehen?

Hast du meinen Kommentar gelesen? Genau das war eben nicht meine Frage, weshalb die Antwort, ein BGE sei nicht realisierbar, in diesem Zusammenhang völlig unangebracht ist und das Fragethema verfehlt.

Warum sollte das BGE zu glücklicheren Menschen führen und weniger Sozialneid? Dann definiert eben das BGE den neuen Armutszustand.
Und warum sollten BGE-Arme nicht genau so stigmatisiert werden wie heutige Arme?
Etc.pp. - so könnte man die gelisteten Behauptungen alle durchgehen.

Danke für deine Begründungen.

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Realistische Vorstellungen

MIt BGE könnte ich anfangen aus meinen Hobbys Geld zu machen - mit H4 und im Krankenstand geht das so leider nicht.

Realistische Vorstellungen

Sehr gut aufgelistet 👍 Wer ein Grundeinkommen "denken" kann, wird auch noch weitere positive Aspekte entdecken. Wir sprechen hier nicht mehr von einem Sozialstaat, welcher nur alimentiert, sondern von einer Solidargesellschaft, in der jeder Bürger "seinen" Platz findet.

Unholdi  15.10.2021, 16:47

Wo werden die Grenzen liegen, ein BGE ist eine Farce in einer Welt voller Bedürfnisse.

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luibrand  15.10.2021, 19:25
@Unholdi

Das kommt schlicht auf den Versuch an. Vorher kann das niemand wissen. Deshalb haben soviele Schiss davor.

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luibrand  18.10.2021, 20:21
@Unholdi

Je dicker der Quark, den jemand verzapft, desto kleiner die Erkenntnis.

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Natürlich ist auch entscheidend wie ein Zuverdienst aussieht ( Abgaben).

Dann würde es sich vielleicht auch eher lohnen eine unbeliebte Tätigkeit zu machen.

Vom BEG bezahlen ich notwendige Dinge z.B Essen und Wohnen.

Vom Verdienst bezahlen ich dann Hobbys, Urlaub etc.

Das könnte dann die Motivation steigern.

249761  18.10.2021, 20:18

Ja gute Idee.

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