Phasenprüfer leuchtet bei Steckdose, aber dann angesteckt funktioniert kein Gerät, was kann sein?
6 Antworten
...mit dem auch sog. "Lügenstift" ist keine sinnvolle Prüfung/Messung möglich. Dazu bedarf es eines sog. Lastprüfers, heute auch als Duspol bekannt, oder eines vernünftigen Vielfachmessers...
Mit einem Phasenprüfer (Glimmlampenschraubendreher) kann man nicht sinnvoll eine Elektroinstallation untersuchen. Hier fließt ein sehr kleiner Strom von der Phase über einen Widerstand, über die Glimmlampe, über den Finger mit dem man hinten berührt, über den Körper des Bedieners zur Erde.
Dieser kleine Strom kann auch fließen, wenn der zu prüfende Leiter gar keine echte elektrische Verbindung zum Phasenleiter hat, sondern ihm nur parallelläuft, da dann beide wie ein Kondensator wirken. Ein solcher Kondensator läßt diese kleinen Ströme durchfließen.
Für eine sinnvolle Überprüfung braucht man einen zweipoligen Phasenprüfer, der aus der zu überprüfenden Steckdose einen gewissen Strom (z.B. einige 100 mA) entnimmt. Zur Not könnte man auch eine Leuchte mit Glühlampe verwenden.
Mit diesem zweipoligen Phasenprüfer die vermeintliche Phase berühren. Mit dem zweiten Anschluss den zweiten Pol der Steckdose, und dann die Schutzkontaktklammer und dann eine Wasserleitung oder Heizung. Ich vermute mal (ich kann von hier aus nur vermuten), dass in diesen drei Fällen der zweipolige Phasenprüfer nichts anzeigt. Dann ist der Phasenleiter zur Steckdose unterbrochen. Wenn er beim Berühren der Wasserleitung etwas anzeigt, dann ist der Nulleiter unterbrochen.
Diese Untersuchungen sind jedoch für jemand, der nicht damit vertraut ist, nicht ungefährlich, da durch den zweipoligen Phasenprüfer, im Unterschied zum Glimmlampenschraubendreher, ein nicht ungefährlicher Strom fließt. Das ist ja gerade der Sinn davon. Ein solcher Phasenprüfer kostet übrigens so ca. 70 € und ist unverzichtbar für jemanden, der damit umzugehen weiß. Ein Glimmlampenschraubendreher ist nur ein Notbehelf. Aber um dessen Anzeige richtig zu interpretieren, ist auch elektrotechnisches Verständnis erforderlich.
Bitte an Elektroanlagen nur basteln, wenn man das dafür erforderliche Verständnis hat. Ich kann logischerweise keine Haftung für Unfälle übernehmen.
Außenleiter oder Neutrallleiter unterbrochen.
Wenn der Außenleiter unterbrochen ist, kann es trotzdem passieren, dass der Phasenprüfer auf einem Loch leuchtet (durch kapazitive Einkopplung)
Wenn der Neutralleiter unterbrochen ist, dann leuchtet der Phasenprüfer oft (nicht immer) auf beiden Löchern.
Wie du siehst, kann man mit dem Ergebnis, welches das Ding liefert, wenig anfangen.
Nicht umsonst ist ein Phasenprüfer ein Lügenstift.
zwei möglichkeiten. entweder ist irgendwo eine unterbrechung in der phase, und das kabel liegt irgendwo auf strecke dicht neben einem anderen aktiven. so kann es sein, dass es zur sogenannten blindaufladung kommt. du siehst also mit dem phasenprüfer strom, wo aber eigendlich keiner ist.
oder der neutralleiter ist unterbrochen. dann kommt der strom zwar an, kann aber nicht mehr abfließen....
wenn du mit dem phasenprüfer nur in einem der beiden löcher strom findest, dann wird es wohl die phase sein. ganz sicher gehen kannst du, wenn du eine mehrfachsteckerleiste in die steckdose steckst, und in die mehrfachsteckerleiste irgend ein gerät OHNE erdung z.B. einen heizlüfter mit plastikgehäuse und ohne erdungskontakt. dann kannst du in der freien steckdose bei eingeschaltetem gerät prüfen, ob nur auf einer seite strom kommt und GAAANZ wichtig, ob spannung auf dem erdungskontakt ist. bei einem unterbrochenenen nulleiter hast du, wenn du eine zweiadrige installation hast, nämlich in dem fall auch strom.
lg, Anna
Bitte Groß- und Kleinschreibung beachten, das ist im deutschen Sprachgebrauch so üblich.
Die Folgerung aus dieser Anleitung ist nicht klar dargestellt.
Was folgt denn daraus, wenn in der Mehrfachsteckdose der Phasenprüfer in der einen oder in der anderen Buchse anzeigt ?
Wenn in beiden Buchsen der Mehrfachsteckdose keine Anzeige des Phasenprüfers erfolgt, dann ist der Leiter der Phase unterbrochen und der Nulleiter in Ordnung, da dann durch den niederohmigen Widerstand des angeschlossenen Gerätes die kapazitiv eingestreute Phase abgeleitet wird.
Wenn in beiden Buchsen eine Anzeige erfolgt, ist der Nulleiter unterbrochen, da die eingestreute Phase über das angeschlossene Gerät auch an der zweiten Buchse erscheint und nicht abgeleitet werden kann.
Eine Anzeige am Erdungskontakt erfolgt in diesem Fall nur, wenn die Unterbrechungsstelle vor der Trennung Nulleiter - Schutzleiter liegt. Diese Aufteilung erfolgt in neuen Anlagen in der Verteilung. In (ur)alten Anlagen in der Steckdose (klassische Nullung). In einer solchen Anlage würde dann der Phasenprüfer auch am Erdungskontakt ansprechen.
siehe Anmerkung weiter unten, ist fälschlicherweise an mich adressiert.
Stromführend kommt an, geht aber nicht weiter...Minus- Leitung Defekt?
Sicherung Defekt?
Ich hatte Dir doch geschrieben, dass Du den Neutralleiter überprüfen musst. Der führt normalerweise keine (messbare) elektrische Spannung, daher kann man ihn auch nicht mit einem Phasenprüfer überprüfen, sondern nur mit einer Prüflampe, die man einerseits mit der stromführenden Phase, und andererseits mit dem Neutralleiter verbindet.
Bei Dir ist mit größter Wahrscheinlichkeit der Neutralleiter unterbrochen, über den der Strom zurückfließen sollte. Überprüfe die Sicherungen dieses Stromkreises!
Deshalb brauchst du einen 2 poligen Spannungsprüfer (Duspol ö.ä.) damit du zuverlässig auf Fehlersuche gehen kannst.
*eigentlich