Pferd wird Wurmbefall nicht los?
Ich bin am verzweifeln...
In der Kurzfassung:
Ich habe mir einen Jährling von einem angeblichen Züchter gekauft (heute weiß ich es besser und würde das nie wieder tun!), der dort auch angeblich entwurmt wurde.
Bei mir am Hof kamen dann jedoch binnen der ersten Wochen Würmer (lebendig) mit, die definitiv nicht von der letzten Entwurmung stammen konnten.
TA angerufen, Wurmkur bekommen. Leider war mit 1x entwurmen nicht alles im Lot, also ein zweites Mal, ein drittes Mal... Immer wieder Durchfall mit Würmern.
TA meint: Weiter entwurmen, Darm aufbauen, unangenehmes Milieu schaffen.
Zweiten TA konsultiert: Selbe Meinung wie 1. TA (weiter entwurmen, bewegen, Darmflora aufbauen, Kräuter geben).
Kotprobe ins Labor (drei Tage lang gesammelt), Ergebnis: Kein Wurmbefall mehr, Bakterien in Balance, alles gut.
Daher ging meine TA davon aus, dass die Würmer die Darmwand beschädigt hätten -> Durchfall.
Hatte jetzt durch exakte Fütterung, Pre- und Probiotika etc. gut 4 Wochen keinen Durchfall, keine Würmer etc, zu vermelden. Jetzt hatten wir die letzte Woche mega Stress am Hof (neue Pferde kamen, gingen und wieder, Noteinstellung von einem, dem der Hof unter Wasser gelaufen ist, neue Menschen, neue Pferde etc.) und gestern hatte mein Pferd wieder Durchfall und zwar MIT Würmern.
Hatte noch eine WK übrig (WK = Wurmkur), die ich gleich gegeben habe.
Kurz zur Info:
Ich gebe WK nur in Absprache mit meiner TA und immer mit wechselnden Präparaten, der Wurmbefall ist Spulwurm.
Das Pferd steht aktuell separiert, Box wird TÄGLICH 2x komplett gemistet, es bekommt aktuell nur Raufutter (Heu und Stroh aus Eigenanbau), Mineralfutter und ein wenig Prebiotica, sowie Kräuter (Kamille, Salbei, Fenchel, Anis, Kümmel).
Es hat einen großen Paddock zur Verfügung, wird bewegt, wirkt agil und ist nicht abgemagert, stumpf oder so.
Habe inzwischen Rücksprache mit 2 TAs gehalten, 1 Futterexpertin, mehreren Stallkollegen... Weiter entwurmen scheint das einzige zu sein, dass "hilft"...
Ich bin am verzweifeln, was kann ich noch tun oder hatte einer von euch auch so einen hartnäckigen Fall?
5 Antworten
der mist muss seperat gesammelt und verbrannt werden. es muss eigenes werkzeug, schubkarre, ja selbst die gummistiefel und handschuhe der stallmitarbeiter nur bei diesem pferd verwendet werden.
es braucht eigenes futtergeschirr...
ich würde das fohlen in die klinik fahren und ein mrt vom bauchraum machen lassen.
der durchfall kann auch davon kommen, dass die spulwürmer den blinddarm "besetzt" halten und der darminhalt dort einfach vorbeiflutscht oder von einer fehlbildung des blinddarms. bei starkem wurmbefall kann es eine blinddarmnekrose mit anschliessendem durchbruch kommen. zwei stunden später ist das pferd dann tot.
im blinddarm findet ein grossteil der verdauungsarbeit statt. dem nahrungsbrei werden die nährstoffe entzogen und er wird so aufbereitet, dass anschliessend das wasser entzogen wird. das passiert bei deinem fohlen nicht mehr.
wie gesagt - ich würde das unbedingt in der tierklinik abklären lassen. auch lunge und leber mit untersuchen lassen.
mal im link geschaut? die 4 wochen sind der zyklus, den die würmer zum heranwachsen im darm brauchen.
das fohlen infiziert sich permanent selbst.
ich würde ein wummittel verwenden, das gespritzt wird. die helfen auch gegen die larvenstadien in der leber und der lunge.
Hä? Wie es infiziert sich ständig selbst? Ich miste die Box 2x täglich bis aufs Grundgerüst sauber (schmeiße wirklich alles weg und streue neu ein), mache immer die Schuhe sauber und ja ich reinige auch Mistgabel und Schubkarre (unabhängig ob Würmer da sind oder nicht, ich mag den Dreck in der Karre nicht haben).
Ich kann schlecht den Misthaufen vom Stall anzünden...
Futtertrog wasche ich auch regelmäßig aus (aus hygienischen Gründen, egal ob Würmer oder nicht und weil mein Pferdchen eine alte Sabberbacke ist).
Ich sorge auch für saubere Hufe beim Pferd, ein geputztes Pferd und reinige anliegende Stall-Teile freiwillig mit. Wir haben eine separate Trennung von anderen Pferden, damit keine Kontaktübertragung stattfinden kann.
Sorry, aber mehr Hygiene geht einfach nicht, außer in einem Dekontaminierungszelt.
schau mal in den link in der antwort. da steht auch was über den infektionskreislauf. dann verstehst du, was ich meine.
da kannst du dem fohlen den mist mit der schaufel am hintern auffangen - nützt nichts.
Ich kenne den Link, dank diesem Link mag ich keine Spagetthi mehr... Dieser Vergleich verfolgt mich bis in meine Träume *würg*
Mehr als ich gerade mache geht einfach nicht, außer eben unter klinischen Bedingungen und die habe ich am Stall natürlich nicht.
Ich wollte nur wissen, was ich zusätzlich zur Tierarzt-Vorgabe noch tun kann, damit wir das Theater irgendwann beenden können.
mrt in der klinik. cortisolspiegel senken, antibiotikum, spritze gegen spulwürmer, cortison.
dein fohlen ist ungefähr so verwurmt, wie ein rumänischer oder tschechischer hundemafiawelpe.
wenn dir das fohlen als gesund verkauft wurde, hätte ich es längst zurückgegeben. was sagt die grosse aku?
ach so - der stamm der spulwürmer den dein fohlen hat, ist möglicherweise gegen die wirkstoffe der wurmkuren bereits resistent.
Es gibt keine (!) wurmfreien Pferde. Man entwurmt um den Wurmbefall auf ein erträgliches Maß zu reduzieren. Die Kotuntersuchung ergibt keinen Hinweis auf die Stärke des Befalls.
Du solltest nich nur ein Wurmmittel geben, sondern verschiedene. Ivermec, Praziquantel, Fenbendazol, Pyrantel usw. helfen da weiter. Für dein Pferd ist das nicht angenehm. Ich habe vor den Wurmkuren einige Tage Spritzen mit Apfelmus und etwas Zimt ins Maul gegeben, das erleichterte die Verabreichung am Tag der Wurmkur.
Desweiteren ist Stallhygiene natürlich sehr wichtig. Das üblich halt. Tägliche Kotentfernung, Mist stapeln, denn durch die Erhitzung werden Parasiten gekillt, Zerteilen von Kothaufen bringt nur etwas, wenn genügend Sonne vorhanden ist um es auszutrocknen. Eventuell mal die Box/Stall desinfizieren.
Mache ich doch alles... Siehe Text oben. Dennoch kommen immer noch Würmer und Durchfall...Kann ich noch irgendwas unterstützend tun?
Wir hatten einen ähnlichen Fall mit einem 2 oder 3-jährigen Pony bei uns im Stall - auch hochgradig verwurmt, auch nach außen sichtbare Stoffwechselprobleme. Die hat 1 oder 2 Wochen lang täglich ne Wurmkur gegeben - seitdem ist es aber dann auch okay. Andererseits kümmert sie sich auch nicht groß um ihr Jungpferd, von daher wurden da keine weiteren Untersuchungen gemacht.
Die Kräuter sprechen dafür, dass der Kerl mit Husten zu kämpfen hat?
Ich würde auch tippen, dass der Darm ordentlich geschädigt wurde.
Jede Wurmkur schwächt aber auch das Immunsystem, das darfst du nicht vergessen - jede Wurmkur ruiniert auch nochmal die Darmflora. Ich bin vorsichtig geworden und arbeite da nur noch nach Kotproben.
Was sagt denn das Labor dazu, wenn du Kotproben eingereicht hast? Das fände ich persönlich noch recht interessant.
Ich würde auch definitiv die Darmflora aufbauen - das geht aber nicht von heute auf morgen und jede neue WK zerstört dir die Arbeit dazu. Ich würde also jetzt bis zum Frühjahr wohl keine mehr geben, wenn es nicht dringend ist. Bierhefe (da würde ich auch 100% Bierhefe füttern und keine mit Trester) mal als größere Kur geben, in dem Fall tatsächlich mal ca. 3 Monate lang.
Husten hat er nicht, aber Kamille, Salbei, Fenchel, Anis und Kümmel sind ja auch für die Verdauung gut (hilft ja auch beim Menschen).
Das Labor sagt, es gibt keine nennenswerten Zahlen an Eiern (gibt ja n Richtwert, ab wann man von "Befall" spricht), keinen offensichtlichen Wurmbefall zum Zeitpunkt der Analyse, keine Bakteriendysbalance.
Übersetzung meines TA zum Laborbefund: Alles ok in der Darmflora.
Nötig ist die WK leider schon, da er sichtbar Würmer ausscheidet.
Ich bezweifle sher stark, dass in der Darmflora alles in Ordnung ist - klinisch betrachtet vielleicht schon, aber im großen und ganzen garantiert nicht nach den vielen WK. Der Stoffwechsel ist enorm belastet.
Die ausgeschiedenen Würmer - lebendig oder tot? Wenn lebendig, würde ich mir auch sorgen machen. Wenn tot, dann haben die WK doch was gebracht.
Es gibt tatsächlich kein wirklich wurmfreies Pferd - ich würde mich da jetzt nicht verrückt machen damit.
Nötig ist die WK leider schon, da er sichtbar Würmer ausscheidet.
Ich sagte ja auch nach dieser WK würde ich erstmal pausieren und den Darm aufbauen.
Haben andere Pferde evt. ähnlich starken Befall?
Würmer leider meist lebendig... Mein kleiner ist leider der einzige mit einem derartigen Befall...
Es kommen auch tote Würmer mit raus, das schiebe ich mal auf die Karte der WK, aber manch Wurm zappelt noch elendig, ehe ich das Bedürfnis verspüre diese Dinger anzuzünden (ja, Tierqualerei und so, auch Würmer haben Rechte, aber ich kann langsam nicht mehr, persönliche Vendetta gegen diese Viecher)
Meines Erachtens nach hast du bei lebendigen Würmern bereits eine Resistenz entwickelt durch die vielen WK. Das ist die Gefahr dahinter. (Keine Garantie darauf!)
Deswegen wechsel ich ja jedes mal die Präparate (mein TA hat eine Datenbank und kann nachgucken, was wir alles hatten und in welcher Reihenfolge).
Habe mal was von Spritzen gehört, ist das gefährlicher, bzw, evtl eine wirksamere Alternative oder führt das noch schneller zu Resistenzen und was soll ich noch tun um das Tierchen halbwegs wurmfrei zu kriegen (im normalen Maß)?
Schon klar, dass du die Präparate wechselst - damit lässt sich das Risiko einer Resistenz aber nicht komplett minimieren. Resistenzen werden entwickelt, wenn viele Wurmkuren hintereinander gegeben werden - auch bei verschiedenen Mitteln.
Ich würde hier mit dem Labor für die Kotproben zusammenarbeiten - idealerweise ein unabhängiges, z.B. die Labore, die hier verzeichnet sind: https://www.zeitgemaess-entwurmen.de/ag-ze-labore/
Oder auch http://selektive-entwurmung-pferd.de/ (Hier schicke ich die Kotproben auch hin, aufgrund der Nähe, ich fahre mit dem Fahrrad fast dran vorbei...)
Da würde ich mir eine unabhängige Beratung einholen dann.
Ich habe bereits separat (vergessen hier zu erwähnen) über vetevo versucht Details raus zu kriegen, aber scheinbar wissen die Würmer, wenn es ernst wird, da war jedenfalls auch nichts nachweisbar. Mache das aber diese Woche erneut (wenn das Paket von Amazon da ist...), die anderen Labore werde ich mir auch mal ansehen, danke!
Vetevo ist da aber auch grottenschlecht - einmal an ein vernünftiges Labor.
Bei der Limones (letzter Link) solltest du vll. vorher einmal telefonieren, um abzusprechen, welche Untersuchungen bei euch Sinn machen.
Danke für die Hinweise! Werd ich auf jeden Fall beachten.
Also erstmal ist es nicht ungewöhnlich, dass Jährlinge bzw. auch noch so mancher 2j. unter starkem Wurmbefall leiden, sie infizieren sich leider ziemlich leicht gerade mit Spulwürmern und ihr Verdauungstrakt ist eben noch im Aufbau. Es hilft tatsächlich nur entwurmen und versuchen, den Darm zu stabilisieren, auch sollten alle Pferde im Bestand auf Spulwürmer untersucht bzw. behandelt werden, damit der Kreislauf durchbrochen wird und es nicht dauernd wieder losgeht.
Zum zweiten hoffe ich sehr, dein Jährling steht jetzt nur in der Box/Paddock, weil es mit den Würmern so schlimm ist - und ist sonst artgerecht in einer Aufzuchtherde untergebracht. Sonst hast du nämlich bald noch mehr Baustellen bzgl. Wachstum, Sozialverhalten, etc. pp.
Ja, der Bestand wird a) allgemein regelmäßig entwurmt und b) gezielt entwurmt durch den Befall meines Jungtieres und ja, er steht sonst artgerecht mit seinen jungen Kumpels zusammen...
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Und was meint der Tierarzt?
Steht doch im Text: Entwurmen, entwurmen, entwurmen. Immer mit anderen Präparaten. Aber, kann doch nicht sein, dass ich Monat um Monat entwurme und immer noch Würmer kommen etc. Irgendwann muss doch Schluss sein...
Schon klar, aber Durchfall mit sichtbaren Würmer ist ja auch nicht normal... Will doch nur wissen, ob ich noch was unterstützend tun kann, ob dieser Weg erfolgreich sein kann, oder ob andere Pferdehalter vielleicht noch ein Ass im Ärmel haben.
Wenn er Durchfall hat, kommen Würmer mit. Er hat aber nicht immer Durchfall (Klar, die Würmer wollen ja nicht raus...). Er hat Phasen ohne Durchfall, dann Durchfall ohne Würmer (daher Kot Analyse wegen Bakterien, etc.) und dann wieder Durchfall mit Würmern.
Ich füttere aktuell vermehrt Raufaser (sprich Heu und Futterstroh) und in Absprache mit dem TA hab ich Aktivkohle da, wenn es ganz schlimm wird, jedoch soll ich vorsichtig sein, da er wohl sonst schnell Verstopfung kriegen kann und das wäre schlimmer als der Durchfall.
Dazu füttere ich Kamille, Anis, Kümmel, Fenchel, Salbei, Melisse, Löwenzahn und Thymian (ebenfalls in Absprache mit TA).
Eigenanbau von den Wiesen rund um den Stall, wie übrigens auch das Stroh... Definitiv frei von giftigen Gräsern, sachgerecht getrocknet, gelagert und in kleinen Mengen über den Tag verteilt gefüttert.
Sorry, für das Nachfragen. Wir hatten Glatthafer, Phacelia und Luzerne, Klee etc. im Eigenanbau auf den Wiesen. Ich fragte auch nur deswegen, weil ja die Möglichkeit bestünde, das dein Heu eventuell mit Schimmel belastet gewesen sein könnte.
Kein Problem :) Also Schimmel kann ich definitiv ausschließen. Weder Heu noch Stroh sind verschimmelt
Prima. Das einzige was mir noch einfällt wäre eine Gabe von asiatischen Ingwer ins Futter. Google dich mal durch zu diesem Thema. Die Menge macht es natürlich. Zusätzlich noch Ginkgo vielleicht. Bei einem Jährling wäre ich vorsichtig. Da bei dir jedoch ein schwereres Problem vorzuliegen scheint, wäre es eine Option.
ich miste mein Pferd selbst 2x am Tag (morgens vor der Arbeit, abends nach der Arbeit), da habe ich immer separate klamotten an (mein Chef würde mir was husten...). Ich reinige meine Stiefel täglich, wenn ich vom Stall weg fahre, da ich das Zeug nicht im Auto haben will.
Der Mist landet auf dem Misthaufen, über die Verbrennung hab ich keinen Einfluss, jedoch den Wunsch, diese Würmer bei lebendigem Leibe anzuzünden - ja der besteht :D
Mein Jungpferd hat auch mal Wochenlang keinen Durchfall, dann wieder Durchfall (so im Schnitt 3-6 Haufen) danach wieder fester Kot. Kann mir nicht vorstellen, dass der Darm da grad komplett versagt.
Und was meinst du bitte mit Futtergeschirr?
Mein Pferd braucht kein Halfter zum Füttern und die Futtertröge sind für jedes Pferd einzeln angebracht mit separater Box (Futterneid vermeiden) und jeder kennt seinen Platz - aktuell steht er ja eh separiert um nicht den ganzen Hof zu verseuchen...