Dürfen das die Stallbetreiber?

8 Antworten

Das ist eine Frechheit. Bei uns wird 4 mal im Jahr entwurmt und jeder Pferdebesitzer besorgt selber die Kur beim jeweiligen Tierarzt. Es wird angeboten, daß der Stallbetreiber für 5 Euro extra die Wurmkur geben würde. Ansonsten sind 22 Euro extrem teuer und ich würde wahrscheinlich diese Vorgehensweise ablehnen, zumindest aber für die nächste Wurmkur sofort darauf bestehen, selber die Kur zu bekommen. Ach ja, wenn die Stallbetreiber viele Wurmkuren bestellt haben - kriegen die keinen Rabatt?

Was das Internet dazu sagt, dürfte eigentlich ziemlich unerheblich sein, es kommt auf deine Vereinbarung mit dem Stallbesitzer bzw. deinem Einstellvertrag an.

Ansonsten drauf ansprechen, ob sich zukünftig die WK-Gabe so verabreden lässt, wie du es dir vorstellst.

Ich unterstelle den stallbetreiber dass sie einen Aufpreis nehmen. Mir ist zu Ohren gekommen dass sie Geldprobleme haben und sie nehmen auch für alles andere Extrema geld. Deckenservice 30 euro im monat...Glocken oder Gamaschen drauf machen 30 euro und heu nass machen nochmal 30 euro...ich War schon 370 Euro im Monat los.

Was steht in Deinem Einstell-Vertrag? AGB?s

Kommt immer drauf an, was im Einstellvertrag vereinbart ist, wie und von wem die Entwurmung organisiert wird.

Pauschal "gegen Dassellarven", "gegen Bandwurm" oder gegen sonstwas gibt man eigentlich heute gar nichts mehr, doch bestehen da bei Pferdebesitzern, Stallbetreibern und auch Tierärzten, die nicht grade besonders in dieser Richtung weitergebildet sind, noch große Unsicherheiten.

Sinnvoll und zeitgemäß ist das Verfahren der Selektiven Entwurmung heute, wo man testet und nur denen das Medikament verabreicht, die es brauchen. Beispielsweise gibt's in Teilen Deutschlands gar keine Magendasseln und in vielen Beständen kann auch kein Bandwurm vorkommen, weil der Zwischenwirt, die Moosmilbe fehlt. In diesen Fällen tu ich dem Pferd nichts gutes, wenn ich blind auf beides schieße. Auch brauchen gegen die anderen Wurmarten nur etwa 30% der Pferde (man vermutet die Zahl sogar noch niedriger, wenn die Statistik-Stichproben mal größer werden) eine Behandlung. Dafür gibt es schon relativ viele Resistenzen der Würmer gegen die Wirkstoffe.

Generell solltest Du sowas aber immer vorher klären, ob Du selbst eingeben willst oder man bitte eingeben soll und vor allem auch, wenn Du selbst besorgst. Immer wieder haben auch Stallbetreiber einen Vertrag mit dem Tierarzt, der sie zur Abnahme für alle Pferde verpflichtet, sodass sie ihm die zahlen müssen, ob sie es nehmen oder nicht. Davon entbindet Dich auch nicht, dass Dein Tierarzt das Medikament offenbar günstiger weitergibt als der mit der Stallentwurmung beauftragte. In vielen Beständen darf man deswegen nicht selbst eingeben, weil die Erfahrung gemacht wurde, dass Pferdebesitzer, die knapp bei Kasse sind, die Tube nehmen und jemandem weiterverkaufen, der sein Pferd privat hinterm Haus stehen hat. Wenn der Stallbetreiber oder Tierarzt eingibt, hat man eben die Sicherheit, dass in wirklich in den Pferden gelandet ist.

Im Nachhinein widersprechen, ist nicht fair. Da kann man wirklich die Zeit zwischen zwei Entwurmungsterminen nutzen - oder wenigstens die, nachdem es schon angedschieben war, um zu besprechen, wie man es sich wünschen würde und da wirklich Vereinbarungen zu treffen, wie es gehandhabt wird. Wenn Dasseln gesichtet wurden, gibt man schon meist im Dezember, aber es reicht im Januar auch noch. Diesen Dezember war beispielsweise ein Lieferengpass - vielleicht hat der betreuende Tierarzt einfach nicht genug aufgetrieben, um alle Ställe im Dezember durchzubringen.

Und was den Preisunterschied zwischen den Tierärzten betrifft: Ich habe auch schon den Stall gewechselt. Im alten Stall ging der Tierarzt rum, gab ein und schickte jedem Pferdebesitzer einzeln eine Rechnung nach Hause, hatte also Arbeit mit dem Eingeben (bei einem Bestand von 60 Pferden war der über eine Stunde am Hof) und mit dem Rechnungen schreiben an jeden einzeln und samt Porto und Kuvert zu verschicken. Im neuen Stall liegt der Turnus einen Monat später. Das heißt, im alten Stall war grade gegeben worden, bevor ich umzog. Beide Ställe wurden vom selben Tierarzt betreut. Er empfahl dem neuen Stall nicht nur denselben Wirkstoff, sondern auch dasselbe Produkt. Im neuen Stall gab er nicht ein und musste auch nur eine Rechnung schreiben, da er die Kartons mit den Medikamenten bei den Stallbesitzern eine Woche davor vorbei bringt für 60 Pferde und - seinerzeit lebten da nur 57 Pferde, die restlichen eine Woche danach wieder abholt, dann seine Rechnung schreibt und die Stallbesitzer verrechnen das. Die Stallbesitzer im neuen Stall verlangen nie was für ihren Aufwand und ich sah die Rechnung dort und kannte auch noch meine Rechnung. Mich hatte die Tube im alten Stall 16 Euro gekostet, dem neuen Stall schrieb er nur einen Monat später 23 Euro je Tube auf die Rechnung.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Durchgenend Pferdeerfahrung seit 1981