Pferd überm Sprung schwer zu sitzen?
Hallo zusammen,
vielleicht habt ihr ein paar Tipps für mich.
Ich springe seit vielen Jahren und soweit ist auch alles gut, ich hatte nie Probleme beim Sitz überm Sprung.
Seit 2,5 Jahren hab ich eine Stute. Sie ist jetzt 10 und springt wirklich gut.
Allerdings springt sie gern sehr schwungvoll gerade über etwas höhere Oxer (Die man ja auch mit etwas Schwung anreitet) . Dieser Schwung hebt mich immer etwas aus den Steigbügeln, sodass ich Probleme mit dem Gleichgewicht bekomme und auch nach dem Sprung erst wieder ein paar Galoppsprünge brauche bis ich wieder richtig sitze.
Das ist beim Parcourreiten einfach blöd, vor allem wenn die Sprünge schnell hintereinander kommen.
Ich hatte schon meine Reitleherin gefragt aber sie konnte mir nicht wirklich weiterhelfen.
Vllt habt ihr ja schon mal die gleiche Erfahrung gemacht. Ich habe auch schon überlegt die Steigbügellänge zu verändern und das mal zu probieren.
Ich freue mich auf eure Tipps.
4 Antworten
Eine Bekannte von mir (erfolgreich internationale S Springreiterin) hatte auch vor kurzem einen, der sie über dem Sprung nochmal richtig rausgehebelt hat. Sie sagte, dass es Pferde gibt, die gerade über dem Oxer nochmal den Rücken über dem Sprung einen Ticken mehr aufmachen, als über einem normalen Steilsprung... wir unterhielten uns darüber (ich bin reiner Dressurreiter und kann deshalb nur das sagen, was sie sagte)... und sie meinte ihr half es anfangs tatsächlich ordentlich Haftspray auf die Stiefelinnenseiten zu sprühen. Sie hat sich dann mit der Zeit daran gewöhnt und irgendwann ging es auch ohne..., aber geändert hatte es im Endeffekt nichts, nur dass sie es halt sitzen konnte.
Du mußt Dich mal etwas mit dem Leichten Sitz beschäftigen ... und den ohne Sprünge bis zum Erbrechen üben (um die entsprechenden Muskeln/Gleichgewichtsgefühl aufzubauen) und dann langsam mit Cavaletti, kleinen Sprungreihen weitermachen, damit Du ein Gefühl für den Rhytmus des Springens bekommst.
Eigent musst Du gar nichts weiter machen, einfach ruhig (im Leichten Sitz!) bleiben und, wenn das Pferd abspringt, den Oberkörper abklappen (also klein machen über dem Sattel) und im Gleichgewicht mitnehmen lassen.
Für mich klingt es auch so als würdest du zu viel aktiv machen wollen.
wie ist dein Sitz im letzten galoppsprung? Immernoch gut und ruhig? Oder springst du evtl auch schon vor dem Pferd los? Wenn nicht kann es dennoch sein, dass du durch zu viel aktives tun wollen vor oder hinter die Bewegung gerätst.
auch kann es sein, dass du zu wenig Spannung im Körper hast, und deswegen nicht in der Bewegung bist. Mal simpel gesagt stelle dir einen Sack Mehl vor, wie verhält der sich auf einem springenden Pferd? Vor der Bewegung, überm Sprung wird er vom Pferd überholt und endet hinter der Bewegung (gar nich böse gemeint! Nur zur Veranschaulichung, zur bildlichen Vorstellung). Nutze deine Bauchmuskulatur (zusätzlicher Sport um vorallem deine Spannung zu trainieren kann sehr viel helfen). Die Schultern und Nacken solltest du nicht verspannen, lege die Spannung in die richtige Körperregionen.
du solltest auch hundertmale üben nach dem Sprung direkt im Rhythmus weiter zu galoppieren, völlig egal was über dem Sprung dann war, den Rhythmus darfst du nie verlieren.
letztendlich können wir hier, ohne Video oder dich live zu sehen, nur Mutmaßungen anstellen, es ist auch schwierig so exakt zu reflektieren was man denn über dem Sprung so macht als Reiter.
noch etwas: über welches Niveau reden wir hier? Wenn du soweit bist dass du Spannung im Pferd hast (positive) und Rhythmus drin, dann musst du auch einen Oxer nicht ‚schwungvoller‘ anreiten. Vorallem schon gar nicht alles unter 1,35
ich würde dir gerne noch zu bedenken geben: wenn deine jetzige Reitlehrerin dir jetzt schon, bei so grundständigen problemen, nicht weiter helfen kann. Überlege dir ob du dir zum springen nicht einen erfahreneren, professionelleren Trainer holst.
Das ist sehr schade wenn es in deiner Gegend keinen wirklichen springausbilder gibt. Leider Nicht jeder der S geht kann es auch unterrichten. Hättest du auch niemanden der mobil kommt? Oder jemanden wo du einmal die Woche oder so hinfahren kannst an anderen Ställen?
meine Erfahrung sagt, wenn du eh schon übermäßig treibst, wahrscheinlich auch noch beginnst zu schieben, dann bist du da schon nicht mehr in der Bewegung drin, da du ja versuchst mit deinem Körper mehr Bewegung des Pferdes zu erzeugen, und dich nicht ruhig mitnehmen lassen kannst. Mit der Größe hat der Schwung nichts zu tun, ich kenne aktuell eine kleine Stute, 162, die S geht, und das ganz locker, ohne dass der Reiter sie extra schwungvoller laufen lassen muss. Ich muss dazu sagen: dieses Pferd ist auch unglaublich elastisch im Körper, das wird wahrscheinlich fehlen.
wie wäre es wenn du sie erstmal intensiver Dressur reitest allgemein? An der rittigkeit arbeitest? Wie sieht denn die vorbereitende Arbeit deiner rl aus ehe sie dich springen lässt? Wenn das Pferd besser vor dir ist, runder ist, dann kannst du viel besser sitzen und brauchst nicht mehr zu versuchen das Pferd unter dir immer und immer wieder zu animieren.
ich fahre bereits zu meiner Reitlehrerin. Also wenn ich Unterricht habe reite ich immer selbstständig ab und dann fangen wir direkt an mit springen.
Mit Schwung meine ich einfach einen rhythmischen Galopp in gutem Grundtempo. Ich weiß das sollte eigentlich kein Problem sein aber als ich die Stute bekommen habe konnte sie kaum gerade aus traben und galoppieren ohne zu schwanken. Da ist sie kaum einen Schritt freiwillig gelaufen. Manchmal wundere ich mich echt wie sie mit Ihr M platziert sein konnten.
Durch die Dressurarbeit hat sich das alles schon verbessert aber ich weiß das wir noch viel arbeiten müssen.
Durch das Treiben das sie ein gutes Grundtempo zum springen erreicht sitze ich wahrscheinlich schon zu unruhig. Sie hebt sich einfach noch zu sehr im Rücken fest.
Stehst du beim Sprung auch rechtzeitig auf? Vielleicht bist du einen Tick zu spät dran und wirst deshalb "geworfen".
Ich bin nach einem Unfall gerade in der Rehaphase was das Reiten angeht und habe gemerkt, dass meine Balance vollkommen im A ist wenn ich im Sattel hoch muss. Daher mache ich jetzt viele Kniebeugen (auch im breiten Stand) abwechseln mit Zehenhochstand um allgemein meine Körperspannung und Balance zu verbessern. Wenn man das Ganze auf einem weichem Untergrund macht verstärkt das die Übung auch noch weil dann auch die tieferliegenden Muskeln verwendet werden.
Solche Übungen schadem keinem Reiter - auch wenn man eigentlich eh routiniert und fit ist.
ich werde das nächste mal beim springen drauf achten ob ich etwas zu langsam bin.
Bin ja ehrlich gesagt generell nicht die schnellste in meinen Bewegungen.
Danke :)
Stehst du beim Sprung auch rechtzeitig auf?
Seit wann steht man beim korrekten Springen auf? Man lässt sich vom Rücken des Pferdes hochwerfen, aber man steht nicht aktiv auf. (genauso wenig wie beim Leichttraben.
Immer schon. Zumindest haben es mir alle Reitlehrer bisher so beigebracht. Aber ja, du weiß ja immer alles besser.
Ja, weiß ich auch. Und wenn es die RL euch so beigebracht haben, haben sie es eben falsch beigebracht. Na ja, ich habe auch fast noch nie einen guten Springlehrer gesehen. Hauptsache rüber, heißt es bei denen.
Alle sollten so reiten und springen wie im ersten Weltkrieg 😉
Also sie ist eher etwas faul. Ich muss wirklich jeden Galloppsprung deutlich treiben das sie im Schwung bleibt.
Wir reden hier von Höhe ca. 1,15-1,20m. Sie ist allerdings nur bisschen größer als 1,60m daher muss ich sie immer im Schwung halten.
Nachdem Sprung wird sie gleich wieder langsamer wenn ich nicht gleich wieder treibe. Wenn ich dann so ausm Gleichgewicht komme macht es mir das halt doppelt so schwer.
Aber da mit der Körperspannung könntest du recht haben.
Eine professionelle Reitleherin wäre schön. Also meine Reitleherin reitet zwar erfolgreich bis S. Aber leider geht sie nicht wirklich auf den Reiter ein. Und wirklich ne Auswahl haben wir in der Gegend wo ich wohne nicht.