Pferd verweigert den Sprung?

8 Antworten

am Anfang hat er alles super gemacht, egal wie dumm wir an den Sprung gekommen sind, er ist IMMER drüber.

und jetzt findet er, du musst mal was tun da oben und reiten.

wer nicht slebstständig einen sprung sauber anreiten kann, sondern nur oben hockt und sich rumtragen längt, ist noch lange nicht turnierreif.

sprich:

es liegt nicht am pferd, das jetzt einfach nur mal ausprobiert, wie weit es gehen kann, bis du dich bequemst, da oben mal was zu tun.

wenn nie jemandd deine hausaufgaben nachsieht, wirst du sie irgendwann nicht mehr machen. du möchtest ja schliesslich ernstgenommen werden und kannst das lernziel nicht alleine erreichen. genauso ist es bei dem pferd. es könnte die aufgabe bewältigen, aber es sieht keinen sinn darin, weil es denkt, es ist dir egal, wie es das macht.

im moment meint es, dass es auch durch einen parcours rennen kann, ohne zu springen.

  • dafür, die distanzen abzuschätzen, den anreiteweg zu bestimmen, das tempo festzulegen, bögen und kurven zu berechnen, um passend mittig vor das hindernis zu kommen, ist der reiter verantwortlich und zwar allein der reiter.
  • vom absprung bis zur landung ist das pferd verantwortlich - und nur für diesen part und nichts anderes.

das pferd fühlt sich von dir nicht ernstgenommen und nimmt dich nicht ernst. einfach, weil du da oben nicht deinen job machst. also macht das pferd seinen job auch nicht mehr.

manche pferde sind an diesem punkt schon sauer gesprungen.

deine aufgabe jetzt:

wöchentlich springstunde in der kleingruppe, keine einzelspringstunde. bevor du selber was reitest, musst du sehen, was der trainer will, wenn er bestimmte aufgaben vorgibt. und ja - das sind die laaaaaaangweiligen basics, die dir fehlen: linien, wendungen, dosierung der galoppsprünge, richtiges anreiten an den sprung, tempowechsel innerhalb der gangart, taxierev von distanzen etc. pp

du musst auch lernen, das pferd im parcours zu beschäftigen und bei dir zu behalten.

wir haben unter unsern schulponys ein ziemlich gutes springpony, das aber nur dann gut springt, wenn es passend an den sprung herangeritten wird. das ist aber ein pony, das sehr gut in der lage ist, in hohem tempo enge wendungen zu laufen. wird es nicht passend und möglichst mittig an den sprung geritten oder macht der reiter oben gar nichts, ausser etwas lenken und treiben, fängt es an, in der gegend rumzugucken undd wenn es dann den sprung sieht, schlägt es einen haken und läuft mit hohem kopf am sprung vorbei. unter guten reitern springt er sehr gerne und ist mit eifer bei der sache.

wir haben allerdings auch eine stute, die springt unter insgesamt zwei reitern mal ein gymnastikcavaletti oder galoppiert über eine einseitig eingehängte stange. die wurde bei einem der vorbesitzer gründlich sauer gesprungen. anfangs lief sie nicht mal über schrittstangen und man könnte sie mit cavalettis einzäunen. sie hat keine panik, sondern sie machts einfach nicht, weil sie in sachen springen wohl mal sehr gründlich das vertrauen in den reiter verloren hat.

dein pferd ist kurz davor, das vertrauen zu verlieren. daher keinesfalls alleine rumrödeln, sondern von grund auf lernen und dem pferd auch ein paarmal einen springberitt gönnen.

da mit dem turnier solltest du dir für dies jahr aus dem kopf schlagen.

und ja - kostet alles geld. entweder wird investiert oder es wird nicht mehr gesprungen.

ich wette, du bist mit dem pferd nicht in der lage, eine 6er cavalettireihe auf dem 40m platz zu springen und auch nicht in der lage, die distanz zwischen 2 cavaletti mit einer vorgegebenen vaiablen anzahl von galoppsprüngen zu reiten - zum beispiel mal mit 6 und mal mit 8 galoppsprüngen dieselbe distanz zu reiten... das ist nicht ganz leicht, aber es ist auch kein hexenwerk und jeder, der einen parcours springen will, egal wie niedrig, muss das vorher können.

50 - 60 ist aktuell schon viel zu hoch.

Bitte erst mal körperliche Probleme abchecken, Beine, Hufe, Rücken, Schulter, Hals, etc. Vielleicht ist seine Verweigerung seine Art zu sagen: Mir tut was weh, das geht jetzt nicht.

Dann bitte Ausrüstung checken. Vielleicht passt da was durch zB mehr Muskulatur nicht mehr, zwickt, tut weh oder fühlt sich für das Pferd einfach unsicher an, als wolle er sagen: Ich kann so nicht über den Sprung.

Dann, wenn hier alles tierärztlich, physiotherapeutisch und vom Sattler geklärt ist, arbeite an deiner Haltung, wenn du auch nur ein einziges Prozentchen Zweifel am Gelingen des Sprungs hast, merkt das dein Pferd und sagt sich: Na, wenn die sich nicht sicher ist, warum sollte ich?

Vielleicht gönnst du deinem Pferd auch einfach mal eine Pause? Der Gedanke an ein Turnier ist toll, doch wenn es dein Pferd einfach gerade nicht kann? Muss es dann? Es ist ein Teamsport und wenn ein Teammitglied nicht ready ist, wäre es unfair, es durch den Parcours zu zwingen, nur weil der Mensch es will. Vielleicht sagt dir dein Pferd auch: Hey, mir ist das gerade alles zu viel, ich muss das erst verarbeiten.

Ein guter Trainer kann dir hier weiterhelfen!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Karate Trainer, Trainerscheine, ehem. Leistungssportler
Dea2019  11.10.2023, 08:12

Ergänzend: Mein damaliges Pferd fing auch so an, obwohl davor ein zuverlässiger Springer.

Beim Check kam heraus, dass er Veränderungen an der Hufrolle hatte und ihm das Landen wohl weh tat. Hufrolle, das sind knöcherne Veränderungen und nicht heilbar! Ich habe ihn komplett aus dem Springen genommen, er bekam Spezialeisen und wurde nur noch zum "Spazierenreiten" genutzt.

Sprich das mal an beim medizinischen Checkup...ggf gehören die Vorderbeine an der Hufrolle geröntgt für eine sichere Diagnostik!

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Meine Stute macht das wenn sie merkt, ,,die da oben macht ja nix, wieso sollte ich springen,,

Wenn ich merke, dass sie wieder an der Seite weg will, ,,blockiere,, ich ihr den Weg nach rechts oder links, in dem ich die zûgel etwas aufnehme, und treibe ein bisschen.

Von Experte pony bestätigt

Wenn es keine körperlichen Ursachen gibt bzw. die Ausrüstung iwo zwickt, drückt,... dann nennt sich das sauer geritten bzw. gesprungen. Passiert relativ oft und zwar idR dann, wenn das Pferd nicht vernünftig aufgebaut wird. Heißt, es wird zu viel gesprungen, schlecht vorbereitet, schlecht (an)geritten und zu schnell zu hoch. Oder auch, wenn der Reiter noch nicht so weit ist, Distanzen verkennt (würde deiner Beschreibung entsprechen von dumm an den Sprung gekommen - war dann halt für das Pferd vllt einmal zu viel!) und entsprechend schlecht sitzt, vor/hinter der Bewegung ist, das Pferd stört und verunsichert. Sehr oft eine Kombi aus beidem.

"Schnell" kannst du dir leider in solchem Fall abschminken, im Gegenteil: ein sauer gesprungenes Pferd bekommt man oft gar nicht mehr und ansonsten nur mit sehr viel Geduld, viel Zeit und ohne jeglichen Druck dazu, sich das nochmal anzutun.

Dein Trainer sollte wissen, woran es liegt und was zu tun ist.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin
pony  11.10.2023, 12:38

ich denke, die körperliche ursache sitzt im sattel. deutlicher kann man nicht beschreiben, als das in der frage der fall ist.

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Vermutlich denkt der sich dass er dich nicht immer retten will und du anfangen solltest zu reiten