Pferd lässt sich nur auf einer Seite longieren?
Derzeit versuche ich meinem Wallach (2, 5 Jahre) das Longieren| uaf dem Hufschlag entlang zu gehen beizubringen (zu erarbeiten) . Links herum läuft er perfekt und taktrein in allen Gangarten. Auf der rechten Seite zieht er mir aber die Longe aus der Hand Wehrt sich also gegen meine Hilfen.
Auch wenn ich mich an seine Rechte Seite stelle und versuche dass er seinen Kopf nach rechts biegt, dann dreht er ihn automatisch soweit nach links, dass er mich über seinen Rücken sehen kann. Führen lässt er sich aber auf beiden Seiten.
Ich arbeite mit Knotenhalfter und ohne Sattel (Gurt), Ausbilder,....
Täglich arbeite ich mit dem Dicken etwa 15 bis 20 Minuten.
Mir geht es nicht darum Tipps für das Longieren zu bekommen, denn damit arbeite ich derzeit auch nicht, allerdings denke ich das das Longieren am Nähesten an das heran kommt was ich mit ihm mache.
Er soll ganze Bahn laufen während ich auf Höhe des 3.Hufschlages mit ihm mitlaufe und sein Tempo kontrolliere (wie beim longieren).
Ich habe nicht vor mich in den nächsten zwei Jahren auf seinen Rücken zu schwingen.
Stand bereits in Kontakt mit Tierarzt und zwei Trainern.
Das einzige was ich von der Fragestellung hier erwarte ist, dass mir jemand Tipps oder Anregungen geben kann die mir dabei helfen, dass mein Pferd sich auch auf der "schlechten Seite" arbeiten lässt.
Danke schonmal im Vorraus!
11 Antworten
Ein Jungpferd würde ich nicht ohne professionelle Hilfe ausbilden. Meine Mutter hatte ihren 3 Jährigen auch damals zur Ausbildung gegeben. Der wurde dann für ein Jhar lang, angeritten/ ausgebildet und sollte dann mit 4 Jahren für ein halbes Jahr auf die Weide, um klar im Kopf zu werden. Denn dann lernen die hinterher viel besser.
Pack das Jungpferd weg, mit 2 Jahren hat der noch nicht das Gleichgewicht um auf den Zirkel vernünftig zu laufen hole den mit 3 Jahren wieder riete den an, und pack ihn dann nochmal auf die Weide.
Man nimmt ein noch nicht eingerittenes Pferd aber auch nicht zu erst an die Longe und mit 2 Jahren sowieso noch nicht.
Und beim longieren läuft das Pferd nunmal gebogen. Dieses ständige mitlaufen finde ich sogar noch schlimmer
Das Pferd soll gerade laufen an der Bande entlang laufen und auf meine Hilfen reagieren. Wie beim longieren.
Mitlaufen ist wichtig, auch bei einem Kreis, damit man das Pferd einfacher beigen kann. Es biegt sich ja nicht einfach von allein!°
Und ich habe gelernt das man nicht mit läuft.. Und I h meinte auch eher das durch die ganze Halle laufen, also mal auf den oberen Zirkel, mal auf den unteren Zirkel und wieder zurück. Finde ich nicht so gut.
Warum? So ist das Pferd keinem Dauerkreis ausgesetzt. Außerdem merkt man daran dann auch, wie gut das Pferd wirklich auf die Körpersprache reagiert.
Verschieden große Wendungen lösen auch das Pferd - übrigens lassen sich am Kappzaum auch hervorragend Schlangenlinien an der Longe einbauen. Sowohl einfache/doppelte, als auch durch die ganze Bahn. Von kleinen Bögen auf große Bögen, viele Handwechsel - das ist doch genau das, was ein Pferd löst (laut FN ja eigentlich auch).
Naja, das ist für mich dann kein Longieren und das Pferd geht ja nicht die ganze Zeit im Kreis maximal 10 Minuten auf jeder Seite.
Man kann sowas machen wenn man alleine am Stall ist. Wenn andere am Stall sind und reiten und man läuft da mit der Longe durch die Gegend, was ist wenn es da plötzlich zum Unfall kommt, weil einer in die Longe rein rennt. Wir dürfen eh nur auf dem Platz oder in der kleinen Halle wenn kein Unterricht ist longieren
"Maximal 10 Minuten" ist schon viel zu lange für einen Kreis. Dazu mit den Ausbindern sowieso nicht gebogen, sondern auf die innere Schulter fallend - nunja. Ohne das Heben der inneren Schulter schlufft das Pferd auf der Hinterhand rum - da hilft auch "nachtreiben" nichts, wenn der Ausbinder erstmal dran ist. Und das ganze auf dem Kreis ist auch nicht gerade gesund. ca. 10 Minuten am Stück auf einer Hand dabei - mehr als ungesund für sämtliche Gelenke.
Natürlich macht man sowas nicht einfach, wenn andere mit in der Halle oder auf dem Platz sind! Das ist selbstverständlich - aber wie immer, müssen wir beide doch mal wieder feststellen: Es gibt auch andere Ställe. Ich stehe ja völlig allein, ich habe niemanden mit auf dem Reitplatz. Da vergesse ich manchmal dass es auch Leute gibt, die an großen Ställen stehen, wo dies und jenes nicht erlaubt ist usw. Du vergisst das umgekehrt bzw. kennst es nicht anders.
Wir wechseln ja immer nach 5 Minuten die Seite, also 5 Minuten links rum, dann 5 Minuten rechts um und dann nochmal. Also insgesamt auf jeder Seite 10 Minuten dann wird Schritt geführt. 😉
Das macht es immer noch nicht besser - weiterhin ohne Biegung, auf der Vorhand, mit hängender Schulter und Ausgebunden. Ob nun 5 oder 10 Minuten am Stück ist dafür dann auch egal - gesund ist es auch bei 2 Minuten nicht. Auch 5 Minuten am Stück dieser Belastung ist enorm für die Gelenke.
Geht schlecht durch die Ausbinder, mit denen ihr longiert. Die verhindern, dass das Pferd die Schulter anheben kann, die verhindern, dass sich das Pferd korrekt biegt und die verhindern, dass der Brustkorb gehoben wird. Kopf unten und dann treiben ist eben nicht auf der Hinterhand.
Also ich habe mal gelesen dass mit Dreiecken das Pferd schon in Anlehnung und auf der Hinterhand gehen kann, naja ist auch egal. Unsere Pferde, unsere sache
Biomechanisch schlichtweg nicht möglich. Dazu gibt es genug Ausführungen, wieso und weshalb.
Die FN lehrt die Hilflosigkeitszügel ja sowieso weiterhin und ich kann nicht jedes Pferd retten - also ja, eure Pferde, eure Sache. Ich mache dich zumindest nur darauf aufmerksam, dass "auf die Hinterhand" nicht damit möglich ist - weil die Schulter damit nicht angehoben werden kann. Da bringt auch jedes Nachtreiben nichts.
Lass doch bitte das "Longieren" so eines jungen Pferdes. Du schadest ihm damit sehr. Ich nehme auch an, dass du gar nicht Longieren kannst, sonst müsstest du diese Frage nicht stellen. Ungekonntes Zentrifugieren ist sehr, sehr schädlich für ein Pferd, und für ein Pferd noch mitten im Wachstum erst recht. Ich bin also wirklich entsetzt.
Deine Probleme beim Zentrifugieren dürften daran liegen, dass das Pferd sehr schief ist. DAs ist mehr oder weniger normal bei unausgebildeten Pferden, aber es bedarf eines sehr gekonnten Longierens, um das zu beheben. Aber nicht bei einem zweijährigen Pferd.
Also echt... muss man ein junges Pferd schon "hinrichten." Gott sei Dank, wehrt es sich.
Lass das Pferd in Ruhe. Geh meinetwegen mit ihm spazieren, aber verschone es mit "Longier"versuchen.
Auch wenn ich mich an seine Rechte Seite stelle und versuche dass er seinen Kopf nach rechts biegt,
Was soll das denn bedeuten? Dass es nicht auf den Kopf ankommt, weißt du nicht, oder? GRUSEL. Das arme Pferd...
Warum muss ein 2jähriges Pferd sowas können? Warum reicht es nicht, das Pferd von ggf. mehreren Positionen aus führen zu können, Hufe geben, Verladen, STILLSTEHEN zu können?
Wieso braucht es 2 Trainer dafür?! Sorry, aber manchmal frage ich mich wirklich, was mit den Menschen los ist - ein 2jähriges Pferd gehört auf die Wiese und keineswegs gearbeitet, an der Longe schon gar nicht.
Kopf herein ziehen ist keine Biegung - dein Pferd ist (logischerweise!!) absolut schief und fällt auf die rechte Schulter. D.h. links ist die hohle Seite, mit der verkürzten Muskulatur und rechts die Zwangsseite. Aber das Pferd ist 2! Der entzieht sich nicht deinen Hilfen, der schreit, weil er von dir zu wenig Unterstützung dabei bekommt! Gebogen wird nicht am Knotenhalfter, sondern am Kappzaum.
Da du ja vehement dabei bleibst, das Pferd so weiter zu arbeiten, möchte ich dir nun eine Antwort explizit auf dein Problem nennen:
Deine Körpersprache ist zu unklar. Finde den Fehler bei dir, gemeinsam mit der Schiefe des Pferdes, und das "Problem" ist gelöst. Manche Pferde müssen sich an ein Führen von rechts auch erstmal gewöhnen - also würde ich hier nochmal 1-3 Schritte zurück gehen.
Im großen und ganzen ist deine Antwort schon hilfreicher als viele andere hier.
Ich will ihn nicht longieren, sondern er soll auf Körpersprache reagieren. Es ist im Grunde genommen eine Ausweitung vom "normalen" Führen.
Bei uns im Stall arbeiten 2 Trainer unabhängig von einander und die habe ich um ihre Meinung gebeten.
Ich biege seinen Kopf nicht während des Gehen irgendwo hin, denn das wäre kontraproduktiv. Was eigentlich gemeint war: Wenn ich auf Höhe seines Bauches (rechts) stehe und mit einem leichten Druck am Halfter (oder mit der Hand auf der Nase) versuche dass er seinen Kopf zu mir biegt, mir also seinen Kopf "gibt". Wie oben schon beschrieben gibt er mir den Kopf auf dieser Seite aber nicht (auf der anderen Seite klappt es). Das deutet nur daraufhin dass er auf seiner rechten Seite ein Problem hat.
Da ich mein Pferd nicht longieren, sondern nur die Hilfengebung wie beim longieren verwende, finde ich es sinnvoll mit Knotenhalfter zu arbeiten.
Du schreibst das ein Pferd sich auch an das Führen von rechts gewöhnen muss. (beherrscht er) Mein Problem ist das wenn ich weiter von ihm weg gehe oder ihn raus auf den Hufschlag schicke, dass er dann auf der rechten Seite Panik bekommt und losrennen will. Ich komme eigentlich nicht einmal dazu irgendeine Hilfe zu geben.
Dann ist er noch nicht so weit, auf Distanz von rechts geführt zu werden.
Auf Höhe seines Bauches ist ja auch schon zu weit hinten - Zwischen Kopf und Schulter hat man die Chance, korrekt zu agieren.
Bedingt durch die Schiefe fällt es ihm natürlich schwer, den Kopf zu der Seite zu drehen, wenn links die Muskulatur verkürzt ist - logisch, finde ich.
Edit:
Ich würde wenn dann das ganze am Kappzaum erarbeiten - damit kannst du wirklich Einfluss auf die Biegung nehmen, wie auch auf die Muskulatur. Damit kannst du deinem Pferd wirklich helfen.
Die Frage stellt nicht, wer Jungpferde ausbilden bzw longieren kann. Denn: Dem Pferd bringt man nicht longieren bei. Es reagiert einfach nur auf die Hilfen, die man gibt. Dafür muss man halt die Hilfengebung kennen und können - und das lernt man genauso wie Reiten: Unterricht, Kurse, Literatur etc.
Am Anfang der Jungpferdeausbildung ist erst mal Erziehung dran. Das wird oft versäumt mit "gönne dem Pferd Kindheit" und sehr oft auch grundlegend falsch gemacht, sodass sich das Pferd denkt "vergiss den Menschen, schau selbst, dass du sicher bist". Ab 3jährig (je nach Rasse, denn die entwickeln sich ja auch unterschiedlich schnell) geht es an die Ausbildung und die fängt bitte NICHT mit Longe an. Der Bewegungsapparat des Pferdes ist nicht auf gebogene Linien ausgelegt. Kein Pferd flüchtet im Kreis. Das geht geradeaus. Hier halte ich es ganz mit Martin Plewa, der die dann erst mal als Handpferd im Gelände mitlaufen lässt, dann kommt die Lastgewöhnung und dann laufen die als Handpferd mit Reiterlast im Gelände mit. Als nächstes bekommt der Reiter einen Halsring in die Hand und erst danach, wenn die mit dem Reiter schon ordentlich trainiert haben, auf der geraden Linie schon Kraft und Balance haben, dann geht's in die Bahn mit ihren weichen Böden und Wendungen und dann geht's mit den Zügelhilfen los. Es ist erstaunlich, wie fit und zufrieden mit dem Menschen die Pferde aus seiner Jungpferdeausbildung kommen. Warum also immer erst kreiseln, bevor man sie reitet, wenn das doch für ein Pferd die hohe Kunst ist?
Wie Ponyfliege schon schreibt: Du hättest jetzt bis Frühjahr 2021 Zeit, Dich dahingehend fortzubilden oder Dir jemanden zu suchen, mit dem Du einen Berittvertrag schließt, dass das was wird.
Das ganze ist von hier aus sehr schlecht zu beurteilen. Ich möchte dir aber trotzdem dazu raten Dir Hilfe zu holen. Jemanden empfehlen kann ich dir nicht. Am besten googlest du mal wer in deiner Nähe so beim longieren unterstützt bzw. einen Longierkurs gibt
Das longieren mir zwei Jahren finde ich prinzipell ok, wenn man 1. nicht zu viel verlangt 2. kurze Einheiten macht. Außerdem würde ich beim longieren das Pferd nicht nur im Kreis laufen lassen, sondern viele lange Seiten einbauen. All das würde ich mit einem anständigen Trainer besprechen. Zu viel sollte man in so einem Alter definitiv nicht machen
Er soll noch gar nicht auf dem Zirkel laufen, den er entwickelt sich noch und ständiged im Kreis laufen würde im da schaden.