Moll: Äolisch/Harmonisch/Melodisch - leichte Kla4stücke gesucht?
Beschäftige mich gerade mit den 3 Moll-Tonarten (s.o.). Dazu suche ich möglichst leichte Klavierstücke, in denen die 3 Mollarten vorkommen. Also pro Stück eine ...
1 Antwort
"Es kommt ein Schiff geladen" oder "Es war ein König in Thule" wären Lieder, deren Melodien die Töne der natürlichen Molltonleiter benutzen.
Solche etwas "archaisch" klingenden Lieder haben das natürliche Moll ohne dem Leitton.
"Ich hab die Nacht geträumet" könnte man der harmonischen Molltonleiter zuordnen.
Aber meistens sind Moll-Lieder nicht eindeutig zuzuordnen, weil z.B. der 7. Ton in der Melodie gar nicht vorkommt. Oder weil sowohl der erhöhte als auch der nicht erhöhte 7. Ton vorkommen. Und selbst wenn die Melodie eindeutig ist, können noch in der Akkordbegleitung die Töne der anderen Molltonleitern auftauchen.
Das klassische Moll ist ein Wechselspiel aller 3 Molltonleitern.
"Ich hab die Nacht geträumet" könnte man der harmonischen Molltonleiter zuordnen.
Nahezu jedes Werk in einer Moll-Tonart zwischen 1600 und heute könnte man 'der harmonischen Moll-Tonleiter zuordnen'.
Zudem ist Äolisch ein Kirchenton (modal) und 'natürliches' Moll das Tongeschlecht von Tonarten (tonal). In Theorie und Praxis sind das grundverschiedene Dinge.
Aber meistens sind Moll-Lieder nicht eindeutig zuzuordnen.
Doch, sind sie. Es gibt nicht nur einen Tonvorrat sondern auch eine immanente Harmonik. Dass es nicht immer einfach ist, ist eine andere Sache.
Vielleicht kannst du 3 Beispiele mit eindeutigem Tonvorrat nennen, auch eines, das eindeutig melodisch und nicht natürlich oder harmonisch Moll verwendet. Das wollte die fragende Person gerne wissen.
Das, wonach der Fragesteller fragt, gibt es nicht. Wie gesagt, die Frage unterliegt Irrtümern, und ich hatte schon meinen Grund, weshalb ich keine Antwort geschrieben habe.
harmonisches Moll
Nimm die Töne der Grundkadenz in Moll, ordne sie der Reihe nach vom Grundton bis zur Oktave, dann hast Du den Tonvorrat 'harmonisches Moll'. Es ist tatsächlich reine Theorie, denn in aller Regel wird in der tonalen Musik die übermäßige Sekunde vermieden. Tonvorrat bedeutet also auch, dass es an sich widersprüchlich ist, diese Akkordtöne in einer melodischen Linie zu notieren.
melodisches Moll
Sieh die c-Moll-Invention BWV 773 an, dort T 21, 4. Viertel und T 22, 1. und 2. Viertel. Die Tonfolge: axxx | hxxx c b as x - der Tonvorrat einer melodischen Wendung, nicht mehr.
Es handelt sich um Begriffe, die dazu dienen, harmonische und melodische Gegebenheiten zu beschreiben, nicht - wie schon gesagt - um Tonarten, die Stücken zugrunde liegen.
Der irrtümlichen Annahme des Fragestellers zufolge würde alle späteren Beethoven-Sonaten die chromatische Tonleiter zugrundeliegen, was natürlich nicht der Fall ist.
Vielleicht kannst du 3 Beispiele mit eindeutigem Tonvorrat nennen, auch eines, das eindeutig melodisch und nicht natürlich oder harmonisch Moll verwendet.
Das Ansinnen verwundert mich. Du solltest - im Gegensatz zum Fragesteller - wissen, dass es unsinnig ist.
Frage und Antwort unterliegen einem Irrtum: Harmonisches und melodisches Moll sind Tonvorräte, keine Tonarten.