Mögen Chemikanten ihren Beruf?
Hallo! Ich habe eigentlich hohes Interesse an den Beruf Chemikant, da ich Technik spannend finde und mich auch Chemie interessiert. Allerdings habe ich von verschiedenen Leuten gehört, dass dieser Beruf eigentlich sehr langweilig ist und die 12 Stundeschichten eintönig sind. Nun möchte ich bitte NUR VON CHEMIKANTEN SELBST wissen, wie sie ihren Beruf finden und ob er ihnen Spaß macht, wie sie mit den langen Arbeitzeiten zurecht kommen und ob sie diesen Beruf 50 Jahre lang ausführen würden. Ich würde auch gerne negative Dinge über den Beruf wissen, da ich mir ein realistisches Bild davon machen möchte.
3 Antworten
Hallo
Die schönen Dinge zuerst: Also mir hat die Ausbildung wirklich Spaß gemacht. Man lernt echt viele interessante Dinge, die teilweise auch echt nützlich für das Leben sind. Die Ausbildung würde ich jederzeit nochmal machen. Gerade für technik-affine, welche auch ihre kleine Portion Chemie mögen, bietet die Ausbildung viel Schönes.
Nun was zur Schichtarbeit: Natürlich haben die wenigsten Leute Lust auf Schichtarbeit. Solange du allerdings noch jung bist, ist es noch kein Weltuntergang und du kannst schnell etwas Geld verdienen.
Es gibt allerdings auch Betriebe, bei denen du ohne Schichtarbeit als Chemikant arbeiten kannst. Du musst dich also nicht kaputtmachen, wenn du nicht willst. Ich fand es für einen kurzen Zeitraum nicht schlecht, ich habe sogar nicht zugenommen, im Gegenteil, durch den völlig neuen "Lebensrhytmus" kam ich sogar wieder mehr zum Sport machen und wurde fitter, als je zuvor.
Allerdings ist Schichtarbeit auf Dauer wirklich ungesund. Das sagt dir auch jeder Arzt.
Eine weitere negative Sache, ist das Berufsrisiko. Je nach Einsatzort, bist du ständig umgeben von gefährlichen Chemikalien und musst wirklich vorsichtig im Umgang mit diesen sein. Allerdings lässt sich das Risiko durch korrektes Verhalten weitestgehend minimieren. Mir ist nie viel passiert. Das Risiko ist aber immer da, das merkst du auch an den Kosten einer Zusatzversicherung ;)
Bezüglich einer Weiterbildung: Ich weiß nicht, ob du Lust hättest zu studieren, aber ein Chemietechnik-Studium, oder eine Ausbildung zum Chemotechniker ist auf jeden Fall nicht uninteressant.
Ich habs gemacht bin jetzt da raus - Schichtarbeit ist ein Beziehungskiste und schränkt deine Freundschaften und dein Sozialleben ein ... Auf der Messwerte hast du Kollegen die den selben scheiß schon seit Jahren machen und dir fällt schnell auf wie kaputt deren Leben und Familien meist sind. Hättest du es cool gefunden wenn Mutter oder Vater Weihnachten auf Maloche sind statt zu Hause. ... Ich würde es nie wieder tun ist viel zu langweilig und zum aufsteigen musst du fast immer Chemie studieren oder einer über die muss wegsterben.
Die beiden oberen Poster haben vollkommen recht, der Job ist end langweillig, entweder stehst du 8h an der Maschine und drückst einmal auf den Kopf oder du sitzt 8h in der Leitwarte. Am Anfang ist es alles noch neu und macht spaß. Das wars, nebenbei isst und rauchst du viel. Du verblödest und dein Sozialleben stirbt. Die meisten von meinen Kollegen (Bayer Bitterfeld GmbH) damals waren auch derbe asozial und 3x geschieden.
Nach meinem 1. Gesellenjahr bin ich gegangen, habe mich weiterqualifiziert und mache nun etwas besser. Den Chemikanten hatten sie mir hintergeschmissen, wegen einer Rot-grün-Schwäche.(Bayer nimmt eh jeden)