Modul wiederholen im Studium?
Hey Liebe Community!
folgendes Problem: Ich habe mein Informatikstudium zum Wintersemester 21/22 angefangen. Nun habe ich 4 Module. Darunter Informatik und Mathematik ( I ).
Diese beiden Module machen mir echt zu schaffen... Ich verstehe vieles in Mathe nicht. Das mag vielleicht daran liegen, weil ich keine Vorlesungen, wie man sie kennt habe, sondern es werden wöchentlich YouTube-Videos veröffentlicht. Also online. Nunja, ich habe mich für ein Präsenzstudium entschieden, weil ich aus Präsenzveranstaltungen deutlich mehr mitnehmen kann. Begründet wird dies wegen "Corona" - Jedes andere Modul findet normal in Präsenz statt. Den Prof sehe ich auch ab und zu auf dem Campus, das heißt also das hat keine Gesundheitlichen Gründe, weshalb diese Veranstaltungen online stattfinden.
Die Inhalte in Portfolio Prüfungsteilen abgefragt. Jede Woche einen 10-minütigen Kurztest online und am Ende des ersten Semesters eine einstündige Klausur. Beide 50 % gewertet.
Jedenfalls habe ich die Befürchtung, dass ich in Mathe nicht ganz so gut abschneiden werde, weil jetzt schon in den Tests Inhalte abgefragt werden, von denen ich und meine Kommilitonen noch nie was gehört haben.
Wie geht eine solche Wiederholung eines Moduls? Muss ich das ganze Semester neu machen? Wenn ich alles andere bestehe, mache ich dann die Module aus dem 2. Semester + Mathematik I? Soll ich jetzt schon aufgeben und mich lieber auf die anderen Module konzentrieren anstatt Mathe möglicherweise ins leere laufen zu lassen?
Fürs Verständnis: Es gab bis Dato 6 von 13 Tests. In diesen 6 Tests habe ich einmal 100%, einmal 25% und einmal 10% der Fragen richtig. Alle anderen wurden mit 0% gewertet.
Meine größte Sorge: Bin ich ein Sonderfall, der damit nicht klarkommt? Ist es vielleicht sogar normal das Mathemodul zu wiederholen?
Vielen lieben Dank schonmal im Voraus für die Antworten :)
5 Antworten
Nein, du bist gewiss kein Sonderfall. Viele Studierende in MINT-Fächern tun sich in Mathematik schwer.
Ich würde dir aber empfehlen, dich sehr intensiv auf Mathe zu konzentrieren. Mathe wird in vielen Studiengängen vorausgesetzt. Das Problem ist, wenn du zu oft durch ein Modul durchfliegst, dann kannst du das auch in einem anderen Studiengang nicht mehr belegen. Wenn das jetzt im (fiktiven) Modul "Netzwerke" passiert, welches es nur im Studiengang "Informatik" gibt, kannst du theoretisch immer noch ein neues Studium in "Software Engineering" beginnen (und dir sowas wie Mathe sogar anrechnen lassen). Wenn du in Mathe verkackst, kannst du es mit fast allen anderen MINT-Fächern vergessen.
Wie dein Prof die Vorlesungen gestaltet, ist sein Ding. Die Studenten haben dann alle gleich viel Glück oder Pech gehabt. Um dem bei späteren Bewerbungen Rechnung zu tragen, gibt es auf dem Zeugnis die sog. "ECTS-Klassifikation", die nicht nur Noten aufzählt sondern deine Studienleistung in Relation zu deinem Jahrgang setzt. Wenn also alle unter deinem Matheprof gelitten haben, dann musst du dir nicht gleich Sorgen um deine Zukunft machen. Allerdings steht es dir auch frei, die Hochschule zu wechseln und auf bessere Mathevorlesungen zu hoffen.
Generell muss man aber ganz klar sagen, dass Vorlesungen informationstechnologisch Simplex-Kommunikation sind, d.h. der Prof quasselt und die Studierenden hören zu. Vorlesungen gehören vor- und nachbereitet, sodass Verständnisfragen grundsätzlich selbständig gelöst werden müssen. Das ist manchmal ein gewaltiger Arbeitsaufwand, der aber einfach zum Studium dazugehört. Entweder du bist entsprechend pfiffig und du kannst alles in der Vorlesung so gut nachvollziehen, dass es für deine Zwischentests langt oder du musst halt in jede Stunde Vorlesung zwei Stunden vor- und Nachbereitung reinstecken (oder irgendwas dazwischen). Wie gut warst du denn in der Schule in Mathe?
Bevor du dein Studium jetzt wegen einer drohenden schlechten Note in Mathe schmeißt, kannst du dich immer noch beraten lassen. Entweder von älteren Semestern in der Fachschaft, von der offiziellen Studienberatung oder auch einfach mal die Sprechstunde des Profs nutzen (bzw. beim Institutssekretariat nachfragen, ob man einen Termin kriegen kann). Wenn du nach solchen Gesprächen dann immer noch das Gefühl hast, dass es nichts wird mit dir und der Mathematik, dann kannst du immer noch Konsequenzen ziehen. Aber dann hast du wenigstens darum gekämpft.
das schulmathe ist auch wirklich nur die basis , da haben sogar die besten im Abi ihre schwierigkeiten im Studium . Abi ist ja eher Rechnen :) Mathe ist aber dann doch eher Theorie und Beweise , Zahlen kommen da selten vor und gerade wenns Informatik ist wird es schön Abstrakt .. Herr Weitz rechnet in seinen Videos nur um, das was er da an Kopfjongliertei gemacht hat, auch mal zu zeigen das es nicht nur ein Gedanke ist :)
Ist glaub nicht schlimm. Die Arbeitgeber kämpfen heutzutage eher um Nachwuchs als dass sich der Nachwuchs um die Arbeitgeber kloppen muss. Bei irgendnem Mittelständler bist auch mit 'ner 4,0 in Mathe 1 noch ein King. Bei 'ner BCG oder McKinsey würd' ich halt mit sowas die Chancen eher gering sehen.
Wie sieht denn so ein wöchentlicher Test genau aus?
Ich hatte selbst als Ingenieur und Naturwissenschaftler ziemlich viel Mathe. Eigentlich gefiel mir das sogar besser als an der Schule. Kann aber in dem Fall auch stark am Prof liegen
Das sind Multiple-Choice aufgaben. Also zum Thema Reihen und Lineare Gleichungssystem und so weiter. Die haben es echt in sich!
Hoffe einfach nur, dass ich das Modul echt bestehe, weil ich habe dann nur noch im 2. Semester Mathe II für Informatiker und danach ist "Schluss" mit der direkten Mathematik. Hoffe ich.. :D
Ich kenne ein paar Leute, die begnadete Programmierer waren, Informatik studiert haben, und dieses Studium dann wegen Mathe aufgegeben haben oder aufgeben mussten.
Was kannst du jetzt machen?
Du könntest um diese Mathe-Scheine kämpfen. Such' Dir Leute, die Dir vielleicht Nachhilfe in Mathe geben können. Vielleicht würde es Dir auch helfen Mathe-Übungen zusammen mit anderen Kommilitonen zu machen. Vielleicht erbringt die "Diskussion" über einen Lösungsweg Ideen, auf die man selbst nicht gekommen wäre.
Solltest Du die Mathe-Scheine des Informatik-Studiums nicht schaffen, dann würdest Du eben kein Master in Informatik erreichen. Das heisst aber meiner Meinung nach nicht, dass Du dann für immer arbeitslos wärest, und Harz4 beantragen müsstest. Ich glaube schon, dass Leute, die begeisterte Programmierer oder EDV'ler sind, nicht auch ohne einen Studienabschluss einen Job in diesem Bereicht bekommen könnten. Vielleicht etwas schwieriger, und vielleicht nicht so gut bezahlt, und vielleicht mit langsameren Steigerungen, aber ich glaube es würde trotzdem funktionieren.
Ich wünsch' Dir auf jedenfall viel Erfolg! Und..... gib' nicht auf!
Muss ich das ganze Semester neu machen? Wenn ich alles andere bestehe, mache ich dann die Module aus dem 2. Semester + Mathematik I?
Ach Ersties.... 😂 Nein, nur das Modul, das du nicht bestanden hast. Meist kannst du 1. Semesterklausuren auch nur in ungeraden Semestern schreiben, da die Uni auf die nachfolgende Kohorte wartet. Im 2. Semester wirst du erstmal nicht viel davon mit bekommen.
Bin ich ein Sonderfall, der damit nicht klarkommt? Ist es vielleicht sogar normal das Mathemodul zu wiederholen?
Nein, Mathe zu wiederholen ist das absolut normalste der Welt.
Soll ich jetzt schon aufgeben und mich lieber auf die anderen Module konzentrieren anstatt Mathe möglicherweise ins leere laufen zu lassen?
U.U. ja, seit der Einführung von Bachelor und Master ist die Inhaltsdichte in technischen Fächern echt brutal geworden. Es ist ok 1-2 Module pro Semester auf die lange Bank zu schieben. Sieh aber nur zu, dass du dann die anderen bestehst. Im 2. Semester verfährst du genauso. Im dritten kannst du dann die aus dem ersten Semester nachholen plus 2-3 neue Module. Die anderen schiebst du wieder auf die lange Bank. Versuch das Studium möglichst gut in der von der Uni vorgeschlagenen Reihenfolge zu machen, denn manchmal musst du bestimmte Prüfungen bestanden haben, um weiter zumachen. Außerdem solltest du gucken wie viele Credits du brauchst um weiter BAföG zu bekommen. Falls du BAföG bekommst musst du im 4. Semester einen Leistungsnachweis vorweisen. Wenn du den nicht schaffst bekommst du kein Bafög mehr.
Mathe 1 sollte nicht so das Thema sein. Im 3. Semester wirkt die Klausur wahrscheinlich schon um einiges erreichbarer.
Jeder Versuch ist heilig. Geh niemals ohne Vorbereitung in eine Klausur nur um mal zu gucken wie die ist, weil du ja noch 3 Versuche hast. Jeder Versuch ist heilig, du sitzt schneller im Drittversuch als du denkst und den gönne ich wirklich niemanden.
Wie geht eine solche Wiederholung eines Moduls?
Wenn du das Modul am Ende des Semesters nicht abgeschlossen hast, ist es so als hättest du nie irgendwas für dieses Modul gemacht. Was du nicht gemacht hast, kannst du nicht wiederholen ;)
Was du allerdings vermeiden solltest, ist eine Prüfung anzutreten, die du nicht einigermaßen sicher bestehen wirst. Im krassesten Fall (sowas ist wieder je nach Uni unterschiedlich) hast du nur einen weiteren Versuch und stehst dann unter dem Druck, dass du entweder bestehst oder rausgeworfen wirst.
Muss ich das ganze Semester neu machen? Wenn ich alles andere bestehe, mache ich dann die Module aus dem 2. Semester + Mathematik I?
Diese Liste, in welchem Semester du welches Modul machst, hat nur den Charakter einer Empfehlung!
Es ist der Uni vollkommen wurscht, wann du was machst. Am Ende musst du eben die geforderten Module bestanden haben. Dementsprechend hat es absolut keinen Einfluss auf die anderen Module, wenn du eins nicht bestehst bzw. nicht machst.
Du bekommst nur evtl. Schwierigkeiten, wann du betreffendes Modul stattdessen machst. Eventuell möchtest du im nächsten Semester ein Modul besuchen, dessen Lehrveranstaltungen sich mit den Lehrveranstaltungen von Mathe I überschneiden - dann musst du dich entscheiden, was wichtiger ist. Außerdem gibt es immer mal wieder Module, die du erst machen darfst wenn gewisse andere Module bestanden sind. Wenn du z.B. Mathe II oder Physik-Module machen musst, könnte es sein dass du vorher Mathe I bestanden haben musst.
Du bist nicht mehr in der Schule, in der es festgelegte Schuljahre mit festgelegten Stundenplänen gibt.
Soll ich jetzt schon aufgeben und mich lieber auf die anderen Module konzentrieren anstatt Mathe möglicherweise ins leere laufen zu lassen?
Da solltest du dir deinen Studienplan anschauen, insbesondere was du in den nächsten beiden Semestern vorhast und was dafür die Voraussetzungen sind. Wenn du Mathe I für mehrere wichtige Module brauchst (die ggf. ihrerseits auch wieder Voraussetzung für andere Module sind) und dümmstenfalls Mathe I nur im Wintersemester angeboten wird, kann ein Nichtbestehen dieses Moduls bedeuten, dass dein Studium mal eben ein Jahr länger dauert. In dem Fall würde ich im Zweifel lieber andere (weniger wichtige) Module schieben, als in Mathe I nicht zu bestehen.
In dem Fall, dass ein Auslassen von Mathe I keine dramatischen Folgen hat, kann es tatsächlich sinnvoll sein, dieses Modul "irgendwann anders" zu machen. Bedenke allerdings, dass dieses Modul nicht zum Spaß in deinem Modulplan stehen wird, sondern du die Matheoperationen ggf. schon im nächsten Semester auch in anderen Modulen drauf haben musst.
Meine größte Sorge: Bin ich ein Sonderfall, der damit nicht klarkommt? Ist es vielleicht sogar normal das Mathemodul zu wiederholen?
Sowas ist von Uni zu Uni unterschiedlich. Ich hatte damals ein Modul "Mathe I", bei dem man absichtlich Dummheiten anstellen musste, um durchzufallen. Einer meiner heutigen Master-Mitstudenten hatte als Ersti ein Modul "Mathe I", bei dem 70% Durchfallquote unter den Erstis vollkommen normal waren und diejenigen, die es beim ersten Versuch bestanden, fast wie Außenseiter behandelt wurden.
Frage also mal Studenten, die das Modul schon gemacht haben, wie bei ihnen die Durchfallquote war.
ich empfehle dir herrn Weitz und seine Vorlesungen auf Youtube
und noch einige andere die Mathe Vorkurse machen und zu den sonstigen Themen wie Verschlüsselung.
die sind echt nicht schlecht . kost leider auch zeit . aber bei Mathe die Formal ist muss man sich am anfang wirklich bemühen damit man die Basics kann .
Bei Informatik halt viel googeln wenn es geht . Und auch hoffen das es zu Themen Vorlesungen gibt im Internet.
wiederholen geht, ich glaub 3 mal, dann ist feierabend .
studieren ist halt nicht für jeden was . bei einigen dingen ist halt ausbildung angesagt wenn das allgeimeine studium zu schwer ist . oder auf ein vergleichbares fachstudium machen das z.b. mehr technisch basiert ist .
aber scheint ja heute so zu sein das wer nicht studiert hat eh gleich depressionen und minderwertigkeits gefühle bekommt .
immer mehr können dank des leichten abis studieren und nciht weil sie alle schlauer geworden sind , das bestätigt dir jeder prof . und sommit muss man im studium auch stärker aussortieren .
Im Schulmathe war ich überdurchschnittlich gut. Wegen Corona hatte ich die Wahl, ob ich Mathe oder Deutsch abwählen möchte. Dann wird in dem abgewählten Fach keine Prüfung geschrieben und nur die Unterrichtsnoten verwendet.
Aber das Schulmathe hat gefühlt nichts mit dem zu tun, was ich aktuell in Mathe wissen muss.
Tatsächlich haben wir nach dem wöchentlichen Test online per BBB eine Fragestunde und es kam bei sehr vielen auch die Frage auf, wie die Klausur aussehen wird, wenns doch jetzt alles schon sehr schwierig ist. Uns wurde dann gesagt, dass es darauf ankommt, welche Hilfsmittel wir haben. Jetzt zu hause, könnte ich mit nen Mathe Studenten holen, der alles für mich rechnet, oder doch lieber ein Programm nutzen, welches mir die Lösung ausgibt. In der Klausur darf ich bis Dato nicht mal ein beschriebenes Blatt (das man das darf, hört man ja häufig) mitnehmen mitnehmen - Der Schwierigkeitsgrad wird den Hilfsmitteln angepasst. Das hat mich sehr beruhigt.
Ist es schlimm, wenn ich in Mathe gerade so mit 4,0 bestehe?