Mit was wurden in der Steinzeit Wunden desinfiziert?
Hallo. Mit welchen Mitteln wurden in der Steinzeit Wunden desinfiziert? Ist da was bekannt? Evtl. mit dem eigenen Urin?
Gruß.
6 Antworten
Hi, wunderbare Frage:
Emil Hoffmanns Lexikon der Steinzeit schreibt hierzu wenig aussagekräftig dass die Leute damals sicher eine Art von Antibiotika aus pflanzlichen Extrakten benutzten weil anders nicht erklärbar sei dass man Operationen durchführen konnte.
Allerdings würde ich Urin nicht automatisch ausschließen. Grund dafür ist einfach: erst 2014 hat eine Studie festgestellt dass Urin doch nicht ganz keimfrei ist und Bakterien enthält.
Wer daher die Benutzung von Urin heute für steinzeitbewohner sofort ausschließt, soll zuerst eine Erklärung finden, warum man bis 2014 über Urin anders dachte.
Mit Gruß von The Tenth Man aus Omeath
Leo
Verhaltensanalyst
Und genau deshalb gebe ich auch prinzipiell Quellen an: danke für die Information. Seinen Hintergrund kannte ich nicht.
Dazu gibt es naturgemäß keine Quellen, daher könnte man lediglich anhand ethnologischer Vergleiche spekulieren. Da die Steinzeit noch dazu einen enorm langen Zeitraum umfasst, wäre das müßig.
Ohne auf die hier gegebenen Antworten im einzelnen eingehen zu wollen:
Natürlich gibt es diverse Dinge, die bei der Desinfektion von Wunden hilfreich sein können, ob nun Speichel oder Pflanzen. Ob und was genau aber vielleicht tatsächlich Anwendung gefunden hat, ist rein spekulativ.
@ Jerne, ein weiteres Hobby von mir ist die Pilzkunde.
Der Fliegenpilz, Amanita muscaria, wurde vermutlich bereits seit vielen Tausend Jahre wegen seiner Inhaltstoffe (Muscarin) bzw. dessen Wirkung (toxisch) "genossen".
Ich denke die Altforderen hatten diesbezüglich einiges in Petto. OK - was ich denke ist kein Beleg ;-)
Eine wissenschaftliche Quelle kann ich leider nicht nennen - vor 30 Jahren mal gelesen. Hier steht aber auch etwas > Seminararbeit zum Thema Drogen im Prozeß der Zivilisation an der Uni Bremen (FB Sozialwissenschaften) WS 1997/98, Verfasser: Michael Schmidt.<
Und diese Beschreibung aus Sibirien hat mir derzeit mein Pilz-Mäzen erzählt.
Vielleicht hätte ich mich klarer ausdrücken sollen:
Ich gehe natürlich davon aus, dass man in vorgeschichtlicher Zeit an verschiedenen Orten zu unterschiedlicher Zeit verschiedene Möglichkeiten genutzt hat, um die Wundheilung zu erleichtern und zu verbessern. Dazu können natürlich auch Pilze gehören.
Aber was nun zu welcher Zeit von wem wo genutzt wurde, dafür werden wir wolh keine Belege finden, so lange wir keine Zeitmaschine haben.
Wunden wurden geleckt und dann vermutlich mit gestampftem Gras abgedeckt. Neuere Erkenntnisse zeigen, dass bestimmte Peptide im Speichel die Wundheilung begünstigen können.
Macht Sinn. Ich kenne das mit dem Speichel von meiner Mutter ihrer Katze
In der Steinzeit wurden Wunden sicher nicht bewusst desinfiziert, weil der Sinn dieser Handlung nicht bekannt war. Eine verdreckte Wunde wird man wohl mit Wasser ausgewaschen haben, um dann die Wundheilung durch Kräuterauflagen zu unterstützen.
Bleibt gesund und vernünftig!
Arnold
Mit Kräuter, meistens aber gar nicht. Daher sind die ja auch nicht alt geworden.
wie kann er auch ausführlicher, fachlicher schreiben?
Emil Hoffmann ist meines Wissens StD.a.D. aber kein Archäologe.
Seine fachliche Qualifikation Heimatforscher?