Mit neuem Pferd spazieren gehen ja oder lieber noch nicht?
Hallo gestern ist mein Pferd angekommen. Es ist mein erstes eigenes Pferd.
aktuell lauf ich einfach runden auf dem reitplatz mit ihm aber das ist total langweilig und bestimmt nicht nur für mich.
denkt ihr ich kann schon am Strick mit dem Pferd spazieren gehen?
Bevor ich es gekauft habe wurde es als springpferd und Dressur verwendet. Ist 6 Jahre alt.
danke für Antworten (müsste wenn dann alleine gehen weil hier irgendwie keiner ist 😂)
9 Antworten
Das Tier sollte mind. 10 Tage in Herdennähe mit "Nasenkontakt" (sofern keine Quarantäne) zur Ruhe kommen, den Hof kennen lernen und Sicherheit bekommen und nicht gleich an Tag 2 durch die Gegend geschleift werden.
Um Bindung aufzubauen kannst du:
Misten,
Füttern,
Putzen
Bis ein Pferd sich einlebt, vergehen nicht selten mind. 6 Monate.
das pferd sollte nach spätestens 2 tagen reichlich bewegung bekommen.
in form von longieren durch den trainer und beritt durch die bereiterin. alles andere ausschliesslich unter profianleitung.
beim spazierengehen kannst du es nicht kontrollieren. 2 tage mehr oder weniger stehen und eine völlig neue umgebung und keine kenntnis der gegend... es wird dampf ablassen müssen.
wenn das pferd sich freimacht, zischt es ab. und landet mit ziemlicher wahrscheinlichkeit vor einem auto oder LKW.
Ich würde dem Pferd erst einmal min. eine Woche Zeit zum Eingewöhnen geben, bevor ich mit ihm ins Gelände gehe. Je nachdem, was es für ein Kandidat ist, ist es ein nervöser Ofen und im Gelände noch schreckhafter als ohnehin. Und alleine würde ich mit ihm eh erst einmal nicht gehen. Ihr müsst euch aufeinander einstimmen. Du weißt auch gar nicht, welche Geländeerfahrung dein Pferd hat. Gerade Turnierpferde haben häufig noch nicht einmal Gras gesehen.
Wenn es sich eingelebt hat, suche dir jemanden, der schon Erfahrung im Gelände hat und gehe mit diesem Pferd-Reiter-Paar raus. Erst einmal nur eine kleine Runde und dann immer größer von mal zu mal, bis du herausgefunden hast, wie dein Pferd reagiert. Und nicht am Strick. Zieh ihm die Trense an. So hast du mehr Kontrolle, falls was sein sollte.
Reiten würde ich das Pferd im Gelände erst, wenn ich in allen Grundgangarten auf diesem Tier sattelfest bin. Bedeutet: Schritt-Trab-Galopp auf Kommando beherrsche. Das Pferd muss also auf mich hören und ich muss mich darauf verlassen können, dass es nicht macht, was es will.
Du hast ein Jungpferd, die haben häufig noch mehr Flausen im Kopf (warum zum Henker kauft man sich als erstes Pferd ein Jungpferd, wenn man noch keine Pferdeerfahrung hat? Werde ich nie verstehen...). Die brauchen konsequente Erziehung und eine zuverlässige Sicherheit vermittelnde Führung durch ihren Menschen.
Kurz gesagt: Erst ins Gelände, wenn ihr beide euch aufeinander eingespielt habt, dann nur mit Trense und mindestens zu zweit und erst einmal vom Boden aus.
Meiner wurde als Anfänger und Therapiepferd deklariert..... Ja, diese seltenen Momente hat er. Aber er ist im großen und ganzen definitiv nicht von Anfängern händelbar. Was gesagt wird und wie sich ein Pferd im neuen Stall mit neuen Menschen verhält lässt sich nicht vorhersehen. Von daher würde ich diesen Aussagen "Anfänger geeignet" nie trauen.
😂😂😂 Sorry, dass ich lachen muß. Aber da bist du womöglich einem Roßtäuscher aufgesessen. Früher wurde versucht, Zahne zu manipulieren, und in Zwirwn, wo jedes Pferd eine Geburtsurkunde hat, werden halbe Wildpferde als lammfromm verschachert….
Ne, ist traurig, aber da nehme ich am liebsten meine obige Antwort zurück. Bleib daheim mit deinem Tier und such dir Hilfe. Wenn es da „niemanden gibt“, mußt du eben fürs erste einen mobilen Trainer engagieren - sogar fürs spazieren gehen.
DIR mag es ja langweilig vorkommen, weil du wahrscheinlich den Reitplatz kennst, das Pferd aber noch nicht, also dürfte dem auch wenig langweilig sein, sondern das hat genug zu gucken. Außerdem muss es ja auch erstmal sehen, wer da jetzt vorne am Strick hängt.
Wenn ich wildfremde Leute um ihre Meinung fragen muss, was ICH mit meinem Pferd machen soll, ist der Pferdekauf in der Regel übereilt gewesen. Oder ist es dir peinlich, im Stall nachzufragen, was du machen könntest ? Dann find ich dich als frischer Erstpferdehalter eines Jungpferdes leider auch nicht sehr geeignet, denn wenn ich mir bezüglich etwas unsicher bin, dann sollte ich mir zum Wohle ALLER nicht zu schade sein, um Hilfe oder Rat zu fragen. ABER bitte doch Leute vor Ort, die mich, das Pferd und die Gesamtsituation besser beurteilen können, als Außenstehende, die Informationen nur Häppchenweise serviert bekommen.
„Am Strick“ würde ich keinesfalls damit spazieren gehen. Ich hoffe ja mal, dass es kein rohes Pferd ist, so dass es an den Gebrauch von Trense oder Führkette gewöhnt ist.
Ich kenne weder dich noch das Pferd. Ich persönlich würde kein Pferd kaufen, mit dem ich mir keinen Spaziergang zutrauen würde. Kommt natürlich auch darauf an, wie die Situation rund um den Stall ist. Steht das Pferd mitten in der Stadt, würde ich das natürlich ganz anders sehen, als mitten in der Pampa.
Wenn du unsicher bist, sollte wirklich irgendwer mitgehen. Oft reicht schon jemand, der relativ wenig Ahnung von Pferden hat, um einem selber und auch dem Pferd ein gewisses Gefühl von Sicherheit zu geben.
Normalerweise finde ich deine Antworten sehr verständlich, aber hier kommen mir Fragen auf. Warum sollte man nicht am Strick spazieren gehen? Und wer kommt auf die Idee, mit einem Pferd das man nicht kennt, bereits am zweiten Tag ins Gelände zu gehen?
Schau mal meinen Kommentar unter Keks Antwort… 😒
Ich hatte hier ja nur geschrieben, was ICH machen würde. Aber inzwischen scheint mir die Ausgangslage der Frage eine völlig andere zu sein.
Dass man mit einem Pferd nicht am Strick spazieren sollte, ist allerdings schon eine rein rechtliche Angelegenheit. Wenn da was passiert, reißen dich die Sachverständigen vor Gericht „in Stücke“.
(bezogen auf den letzten Absatz)
Davon habe ich tatsächlich noch nie was gehört 🤔
Meines Wissens nach führt man nicht an der Trense. Und mit Führketten kenne ich mich nicht aus. Was, wenn das Pferd mal erschrickt? Gibt es dann nicht einen total unangenehmen Ruck auf der Nase?
Deswegen sollte man mit beidem vertraut sein 😉
Ich gestehe, ich mache es schon mal so (in der Hoffnung, dass der Kompromiss durchgeht, und nur mit Pferden, bei denen ich eigentlich ohnehin keine Bedenken habe), dass ich den Strick so durchs Halfter ziehe, wie ordnungsgemäß die Kette laufen würde. Da hat man doch schon mehr Halt als unten angehakt.
Und ja, ich habe den Trainerassistent im Pferdesport gemacht, da drehte sich eigentlich die ganze Woche dauernd alles um Sicherheit. Und ein Sachverständiger erzählte unter anderem so einige Beispiele aus dem Gericht. (Deutschland).
Später hörte ich’s auf YouTube bei einem Lehrvideo von einem Sachverständigen in Österreich genau so.
Eine halbe Tonne schreckhaftes Lebendgewicht einfach mit Stallhalfter und Strick im öffentlichen Raum zu führen, gilt als fahrlässig. Gleiches gilt allerdi, ob mit oder ohne entsprechende Ausrüstung für Leute, die nicht geeignet sind, das Tier sicher zu führen.
Und nur, weil wir grade beim Thema sind: auch 2 Pferde gleichzeitig zu führen, kann einen Verlust des Versicherungsschutzes mit sich bringen. Kürzlich las ich sogar einen Fall, wo eine Reiterin beim Probereiten zu Schaden gekommen war, u d die Versicherung nicht zahlte, weil es offensichtlich gewesen war, dass diese Reiterin nicht genügend Reiterfahrung für das betreffende Pferd gehabt hatte. (Auch nur mal so als Warnung für solche naiven Anfänger, die meinen, man kann hochkarätige Sportpferde mal eben ausprobieren, wie es junge Mädchen in zu teuren Boutiquen mit den Klamotten tun). Git es ja auch genug: eine Kaufabsicht heucheln, weil man gerne auch mal auf so einem tollen Kracher sitzen möchte..
Tatsächlich ist es so, dass du ganz individuell auf deine Versicherung schauen musst. Bei meiner ist das Führen im Gelände am Strick abgesichert, ist aber oft auch nicht der Fall.
Bei deiner Versicherung mag das ja sein - aber wenn es ganz dumm läuft, könntest du dennoch in erhebliche Schwierigkeiten geraten.
Es gibt genug Zäumungen für die Bodenarbeit. Keine Trense bedeutet noch lange nicht Stallhalfter. Interessanterweise lernen die Leute heute aber kaum mehr mit anderem umzugehen. Sind ja REITschüler, müssen den Weg aufs Pferd nicht lernen, können gleich oben ankommen.
Dass man am Boden befindlich die Trense nicht anzufassen hat, ist in Vergessenheit geraten, weil ganz offensichtlich zu wenig passiert. Deshalb ist es noch lange nicht gut.
Mir wurde gesagt dass das als Anfängerpferd perfekt geeignet wäre hatte erst ein älteres im blick