Ist es schlau mit mundschutz zu reiten?

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Das ist genau so unsinnig, wie mit Mundschutz Fahrrad zu fahren.

Ein normaler Mundschutz schützt in der Regel vor allem andere vor deinen Bakterien. Beim reiten kommst du aber keinem anderen so nah, dass deine Bakterien ihm schaden könnten. Auch wenn Du einen Mundschutz mit Ventil hast, der auch dich vor Ansteckung von anderen schützt, hilft dir beim Reiten gar nicht weiter, denn auch umgekehrt kommen andere dir doch auch nicht so nah. Während du aber mit Mundschutz - egal welchem reitest, durchfeuchtet dieser und verliert seine Schutzwirkung, während er gleichzeitig deine Sauerstoffzufuhr beschneidet, die bei sportlicher Betätigung ja doch erhöht ist. Außerdem atmest du dann aus dem durchfeuchteten Mundschutz deine eigenen Bakterien immer weiter fleißig wieder ein, die sich im feuchten Millieu des Mundschutzes ungut verändern können.

Solange Abstände gewahrt sind, ist ein Mundschutz unnötig. Im Wald, oder bei Sportarten, die Anstände zulassen, wie ein Tennisspiel, Golfspiel, Segeln oder eben reiten, joggen, walken oder Fahrradfahren.

In öffentlichen Verkehrsmitteln, in Geschäften und auf engerem Raum machen Mundschutze Sinn. Jena zeigt deutlich, was die Mundschutzpflicht positiv bewirkt hat 11 Tage keine neuen Ansteckungen. Doch beim Reiten ist er Blödsinn.

Geraten oder verpflichtet?

In den Empfehlungen der FN ist es nicht vorgesehen. Jedoch kann jemand für seine Reitanlage individuell ein Hygiene- und Schutzkonzept erstellen und wenn er Masken rein schreibt, dann steht das drin und man hat die Wahl, sich dran zu halten oder weg zu bleiben.

Warum es normalerweise nicht verpflichtend ist, ist, dass man zum Teil die eigene Ausatemluft wieder einatmet und einem dann auch mal ziemlich plötzlich schwindlig werden könnte. Wo niemand ist, kann man auch niemanden anhusten/-niesen bzw. über den Ausatem, der natürlich bei sportlicher Betätigung auch mal feucht ist, etwas übertragen.

Nun ist jedoch auch zu beachten: Auf dem Pferd ist man höher, das heißt, man regnet seine Aussonderungen quasi auf andere herunter und wenn man sich einfach mal eine Flugkurve ansieht, dann weiß man, man hat mehr Reichweite, je höher man ist. Und man atmet dabei auch mal stärker und bringt daher mehr Druck auf den Ausatem. Das heißt, man sollte besser 5 m als 1,5 bis 2 m Abstand halten.

Ist dies alles gegeben und damit zu rechnen, dass sich wirklich alles zu Boden gesenkt hat, bis der nächste an diesem Ort vorbei kommt, besteht eigentlich kein Grund für Masken, da ist es eine übertriebene Maßnahme. Es kann auch gerade deshalb, weil man feuchter ausatmet und das auch noch mehr, schnell sich umkehren von etwas, was schützen soll zu etwas, was vielleicht mehr Risiko birgt, als man vermutet.

Wenn es nur eine Empfehlung wäre, würde ich persönlich dieser nicht folgen, aber noch größere Abstände halten. Also wirklich alles völlig alleine machen, einen Reitplatz oder eine Halle dann nutzen, wenn ich darauf alleine sein könnte, ... Wenn es eine strenge Vorgabe ist, würde ich das Gespräch suchen, demjenigen erklären, warum das ungünstig ist und ihm vorschlagen, ob er nicht seine Regel auf Begegnungen in der Sattelkammer oder Toilette oder in einer Stallgasse beschränken möchte. Dazu sollte man auch wissen, dass man die Masken nicht bei Nichtnutzung lose um den Hals baumeln lassen soll, die also gut weggepackt gehören und auch regelmäßig gewaschen werden müssen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Durchgenend Pferdeerfahrung seit 1981

Ich denke während du auf dem Pferd sitzt macht es wenig Sinn, da kein Kontakt zu anderen Leuten herrscht. Selbst bei gemeinsamen Ausritten dürfte genug Abstand bestehen. Evtl. ist die Empfehlung mehr zur Absicherung für den Hof gedacht.

Also ich nutze ein Tuch vor dem Mund im Stall, da wir eine neue Beschichtung auf dem Boden haben und das Zeug staubt wie die Hölle :D

Ansonsten ist es Käse, einen Mundschutz beim Reiten zu tragen. Du kannst keinem anderen Reiter so nahe kommen, dass ihr die 1,5m Regel unterschreitet, sonst hängen eure Steigbügel zusammen und da habt ihr andere Probleme als etwaiger Husten ;)

Zum Satteln und so ggf. schon, da man sich da leichter mal über den Weg läuft und es "öffentlich wirksam" aussieht, falls jemand anderes am Stall da ist. In der Reithalle würde das Ding bei mir in der Tasche landen, sonst kann ich nicht gut atmen, ist ja schließlich anstrengend.

Da der Stalleigner Hausrecht hat, kann dieses vorgeben.

Schaden wird es weder Dir noch dem Pferd. Dem Hof aber eher ggf. den guten Willen der Ordnungshüter einbringen, so kann er eher wieder Vollbetrieb aufnehmen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ausbildung Pferdewirt, ganzheitlicher Pferdetherapeut