Minderjährig ausversehen Reise gebucht?
Hallo bin minderjährig(17) und habe eben ausversehen eine Reise gebucht. Natürlich sofort wieder storniert jedoch fordert das Reiseunternehmen nun 635€ Stornierungsgebühren von mir(was fast der ganze preis ist) Muss ich das jetzt bezahlen?
Sollte das Reiseunternehmen weiterhin den Betrag fordert, was tun?
8 Antworten
Hallo,
ein paar gute und richtige Antworten sind hier dabei, aber halt auch jede Menge Stuss - teilweise, weil du einfach nur unvollständige Infos gibst.
Ein Reisevertrag hat keine Widerrufsfrist, wie manche hier meinen.
Du klickst explizit auf "Buchen" und musst AGB akzeptieren - wie das "Ausversehen" passieren soll ist mir unklar.
Da eure Daten bereits erfasst waren, ist es wahrscheinlich, dass deine Mutter einen Account bei check24 hat und entweder damit bereits angemeldet war oder du dich als deine Mutter dort angemeldet hast - wenn dem so ist, dürfte es schwer sein, zu begründen, dass du die Buchung gemacht hast, nicht deine Mutter.
LG, Chris
Ok, das ist dann ein Kulanzangebot seitens des Reiseveranstalters oder von Check24. Wenn ihr darauf eingeht, hat es sich erledigt und ist sicher für alle Seiten eine praktikable Lösung, weil anderenfalls eben Rechtswege beschritten werden müssten, auf die natürlich wegen einer nicht besonders hohen Summe auch keiner Lust hat.
Tja, wirst Du nichts bezahlen müssen. Weise das Reisebüro auf Dein Alter hin. Ggf. auch auf §110 BGB, auch bekannt als Taschengeldparagraph.
Dankeschön, hatte wirklich Angst das ich dieses Geld zahlen muss
Du brauchst es erstens wegen deines Alters nicht bezahlen. Aber nur wenn Deine Erziehungsberechtigten (!) widersprechen.
Und zweitens ist es ein Fernabsatzgeschäft, für das die 14-tägige Widerrufsfrist gilt.
Der 2. Teil der Antwort ist leider falsch!
Bei Reisebuchungen gibt es keine 14-tägige Widerrufsfrist!
Reisebuchungen sind ab dem Moment der Buchung verbindlich - ohne Widerrufsfrist.
Du bist doch Profi! Anscheinend hat der Minderjährige (unbeabsichtigt) eine Reise gebucht auf den Namen seiner Mutter - ohne Wissen und ohne Einverständnis der Mutter.
Hat die Mutter denn überhaupt eine Chance, da wieder raus zu kommen?
Wenn nicht, das wäre ja übel für die Mutter.
Andererseits wäre das ja ein feiner Trick, wenn sich jemand um die Stornogebühren drücken will, dass er einfach behaupten würde, ein minderjähriges Kind hat ohne Wissen gebucht.
Sowas geht aber. Mehr zu schlauen Tricks findest du unter dem Stichwort Störerhaftung.
Ich sehe hier vor allem ein technisches Problem. Wenn Daten vorausgefüllt sind, lässt dies stark vermuten, dass man mit dem Account der Mutter eingeloggt war. Somit dürfte die Mutter mindestens grob fahrlässig gehandelt haben, dass das Kind einfach über ihren Account buchen kann.
Sollte man dennoch glaubhaft nachweisen können, dass keine Fahrlässigkeit vorliegt, wäre der Vertrag sicher unwirksam - gleichzeitig bestünde aber auch ein Schadenersatzanspruch des Reiseveranstalters, da der Vertrag ja nur durch Falschangabe (Volljährigkeit der Buchers bestätigt über die AGB) zustande kam... und auch ein 17-jähriger ist strafmündig.
Du musst sofort per Einschreiben mit Rückschein stornieren mit dem Hinweis das du Minderjährig bist und deine Eltern nichts davon wussten. Sie müssen dir dann das Geld zurückerstatten
Storniert habe ich bereits und auch eine Mail geschrieben in welcher ich mitgeteilt habe das ich minderjährig bin etc., habe denen auch meinen Ausweis gesendet, reicht es nicht wenn ich dort morgen noch anrufe und den Fall erläutere?
Nein, wenn es eine kleinere unseriöse Firma ist würde ich das Risiko nicht eingehen. Es geht um viel Geld mit Einschreiben bist du auf der sicheren Seite.
Ich werde morgen nochmal anrufen, sollte dabei nichts rauskommen werde ich einschreiben schicken.
Mach das auf jeden Fall. Die Firma will erstmal ihr Geld. Sie können ja nicht wissen wer vielleicht minderjährig ist oder nicht. Deswegen versuchen sie von dir die Stornierungsgebühren zu bekommen. Dazu haben sie aber kein Recht, erstens war es aus Versehen und zweitens darfst du als Minderjährige garkeine Flüge buchen. Deswegen haben sie auch kein Recht die Gebühren zu verlangen
Gut, Dankeschön. Hatte wirklich richtig Panik eben.
Mit der Reisebuchung bestätigt man volljährig zu sein (man akzeptiert die AGB, in denen das mit Sicherheit enthalten ist). Ist man das nicht, mag man den Vertrag anfechten können, hat jedoch eine strafbare Handlung begangen.
Wenn nun also der Anbieter auf dem Schaden sitzen bleiben soll, wird er wohl keinen Grund haben, von einer Strafanzeige abzusehen.
Dabei handelt es sich um den Paragrafen 110 des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB). Er sieht zwar vor, dass Jugendliche ohne die Genehmigung der Eltern mit dem Geld einkaufen können, das ihnen zur freien Verfügung überlassen wurde. Für die Buchung einer Pauschalreise oder eines Fluges komme dieser jedoch in der Regel nicht zum Tragen, schränkt Schmid ein. Denn der Paragraf 110 erlaube nur kleinere Geschäfte, bei denen von der Einwilligung der Eltern auszugehen ist.
Die Anzeige kann die Firma stellen aber diese wird nichts bringen da sie 1. eingeschränkt geschäftsfähig und 2. den Flug ausversehen gebucht hat
Hat er also gebucht und somit angegeben, dass er volljährig ist. Er konnte also die Buchung nur deshalb platzieren, weil er falsche Angaben gemacht hat. Das ist also Betrug. Mit 17 ist man strafmündig...
Wenn der 17-jährige unachtsam (also Ausversehen) auf die Straße geht und ein Auto ihm ausweichen muss und dadurch einen Unfall baut, ist der 17-jährige ja nicht dadurch aus der Sache raus, dass er minderjährig ist.
Davon abgesehen hat er Ausversehen die AGB per Opt-In akzeptiert und dann auf Buchen geklickt? Schwer zu glauben...
Also, ja zunächst mal mag man den Vertrag erfolgreich anfechten können - gleichwohl hat das Unternehmen dann einen Schadenersatzanspruch, den ich als Unternehme in dem Falle wohl auch beibringen können würde.
Steht doch gross da. Sie ist nicht geschäftsfähig. Ohne Zustimmung der Eltern ist der Vertrag ungültig. Ob ein Häkchen bei volljährig gemacht wurde spielt keine Rolle. Ein Betrunkener oder durch Drogen beeinflusster Erwachsener wird auch anderes bewertet als ein normaler Erwachsener
Hi,
A) Wie kann man versehentlich sowas buchen?
B) Seriös klingt das alles irgendwie nicht. Frage mal deine Eltern etc. Notfalls Polizei einschalten
LG
A) Hatte nach Preisen geschaut und habe dabei ausversehen gebucht, da die Daten noch eingegeben waren
B) Denkst du die werden das zurückziehen wenn ich da Anrufe und das erläutere?
Aber eigentlich kommt da doch immer eine Bestätigungsabfrage? Und überweisen muss man doch eigentlich auch?
Wenn es ein freundliches Unternehmen ist, ist das schon möglich. Insbesondere wenn es ein kleiner Betrieb ist (vermute ich!).
Wie heißt das Unternehmen den?
Habe die Bestätigung auch bekommen aber bezahlen musste ich noch nicht. Das unternehmen heißt Aurumtours.
Kann wirklich mal passieren. Ich habe mal aus Versehen per sofortkauf was bei ebay gekauft. Eigentlich wollte ich nur gucken ob ich mein Gutschein anwenden kann und schwupps hatte ich es ungewollte gekauft
Nein, du klickst explizit nach Abruf der Details einer bestimmten Reise auf "Buchen" - meist steht da sogar "jetzt Buchen", "verbindlich Buchen" oder dergleichen. Du musst auch noch einen Haken setzen, dass du die AGB akzeptierst... das ist ein Opt-In. Ganz ehrlich, sowas passiert nicht aus Versehen.
@Anonym8642: "Notfalls Polizei einschalten"
Soll er sich selbst bei der Polizei anzeigen, oder was?
"Seriös klingt das alles irgendwie nicht"
Ja, was der kleine Falsch-Bucher da gemacht hat, das ist genau das Gegenteil von seriös, das geht fast in Richtung Betrug.
Dass vom Reiseveranstalter so hohe Storno-Gebühren verlangt werden, das ist rechtmäßig und seriös. Das ist ganz normal bei Reise-Buchungen und so steht's auch immer im Vertrag.
Eine 14-tägige Widerrufsfrist - wie bei Online-Bestellungen - gibt's NICHT bei Reisebuchungen! Ab der 1. Sekunde nach der Buchung sind Reise-Verträge verbindlich und der Kunde ist zur Zahlung verpflichtet.
Ich habe einfach mal den Angaben des Fragestellers geglaubt (obwohl die Sache stinkt) und bin davon ausgegangen, dass die Sache versehentlich passiert ist. Und bei einem seriösen Anbieter kommt eigentlich immer sowas wie "Jetzt Buchen" - "Buchung bestätigen" oder dergleichen. War zumindest bisher immer bei mir/uns der Fall. Und das kann man eben nicht mal aus Versehen machen.
Wenn es also so sein sollte, dass einfach die Preise verglichen wurden und dabei schon sofort gebucht wurde - ist an der Geschichte in meinen Augen etwas faul.
Außerdem: Muss man zur Buchung nicht 18 sein? Wenn alle Angaben korrekt waren, hätte er/sie doch gar nicht buchen können dürfen, oder?
Zur Polizei dann, wenn sie sonst keinen hat und/oder selber nicht weiter wissen.
Die Polizei könnte ja vielleicht kurz prüfen wie legitim die Sache war? Muss doch nicht gleich in einer Anzeige oder der gleichen enden.
Zum Vertrag: Den muss man doch vor der Buchung ebenfalls bestätigen, oder?
Und bevor man das macht, liest man sich ja wohl den Wisch durch. Wenn man das nicht tut, darf an sich hinterher auch nicht wundern
Hat sich mittlerweile geklärt und muss jetzt nurnoch die Hälfte bezahlen.