Metallgehäuse: Erdleiter mit Klebeband befestigen für Erdung?
Hallo, ich wollte fragen, ob man ein Metallgehäuse erden kann, indem man den den Erdleiter (die Ader des Kabels) mit starkem Klebeband an dem Gehäuse befestigt.
Lötzinn oder Lötkolben ist momentan nicht verfügbar.
Als zweite Lösung würde mir einfallen eine Mutter an dem Gehäuse zu lösen und dort den Erdleiter zu fixieren.
Hierbei handelt es sich um ein rein theoretisches Problem.
8 Antworten
Also mechanisch geht es. Aber wie es elektrisch wirkt, kommt auf die Anwendung an.
- Wenn es ein Schutzleiter ist, dann mus er auch einen Kurzschluss gegen Erde, also Erdschluss, aushalten können. Und dabei würde sich der Kontaktwiderstand negativ auswirken, so dass die Erdung schlicht nicht sicher ist. Schraube lösen und Ader festklemmen ist auf jeden Fall viel besser (Litzen sollten aber nicht zerquetscht werden!)
- Wenn es nur darum geht, das Gehäuse abzuschirmen (so wie ein Mikrofonkabel), und also keine hohen Ströme fliessen könnten, dann geht es auch mit einem "losen" oder geklebten Kontakt.
Es ist nahezu keine Theorie, es gibt sogar je nach Zertifizierung mehr oder weniger feste Vorgaben bezüglich des Anschlusses von PE.
Klebeband geht gar nicht, es bietet keine feste mechanische Verbindung.
Generell muss dieser Schutzleiteranschluss ja im Schadensfall einen deutlich höheren Strom fließen lassen, als die regulären Anschlussleitungen im Betrieb, da sonst ja ser Schutzschalter nicht auslöst. Bappst du den nur mit Klebebang fest, erhöhst du ja sogar noch die Gefahr.
Am besten an das Ende des Schutzleiters ein Kabelschuh mit Öse für die Schraube. Nie diese durch verzinnen der Ader herstellen. Unter dem Druck der Schraubr fließt das Zinn mit der Zeit, und deine Erdklemme könnte sich lockern.
Achtung auch: Befestigungsschrauben an Blechgehäusen können auch durch Lack vom Gehäuse isoliert sein! Prüfe also, das auch wirklich eine leitende Verbindung besteht.
Ich meinte ja auch, dass der Schutzleiter eben für den Strom bemessen sein muss, der eben im Sxchadensfall fließt, der geht dann natürlich auch durch den Leiter mit Phase, der Strom ist dann eben größer als im normalen Betrieb.
Sicher, ein FI braucht nicht unbedingt einen Schutzleiter, aber es gibt eben noch all zu viele Anlagen ohne FI.
Und wenn der Schutzleiter eben nur angebappt ist, und ein Körperschluss besteht, kann es zusätzlich dort dann schmoren, es entsteht so zusätzlich eine Brandgefahr
Im Bad ist man ohne Erdung sicherer als mit. Falls auf dem Gehäuse des Föhns Phase anliegt , fließt der Strom durch deinen Körper und du bist tot.
auch das ist nur die halbe Wahrheit. Wenn keine Erde vorhanden ist, dann kann kein Strom gegen Erde fließen.
Es gibt aber immer wieder Dummköpfe, die verbinden tatsächlich Badewanne und Duschwanne mit dem Schutzleiter. Der Irrsinn, meine Duschwanne hat sogar dafür eine Lasche. Sollte dann wirklich mal ein Gerät wie ein Föhn defekt sein, dann bewirkt diese Art von Sicherheit genau das Gegenteil bewirkt.
Dann zeige mir bitte nur einen einzigen aktuellen Fön mit Metallgehäuse. 8und wenn, zeige mir ein ordentlich verdrahtetes Gerät bei dem dann mit Schutzleiter Phasse am Gehäuse anliegen kann
Natürlich nicht! Eine erdung muss immer eine Feste Mechanische Verbindung haben!! Stell dir mal vor bei einem Erschluss fließen 500 A darüber. Da würde das Super starke Klebeband sofort weg fliegen samt der Leitung.
Wenn da, wie DrEdelstahl beschrieben hat, 500 Ampere oder mehr drüberfließen können, ist eine Erdungsschiene aus Kupfer mit einer gleichfalls kupfernen Schraubverbindung für den Potentialausgleich das mindeste.
M4-Muttern Güte 4.8 aus dem Baumarkt sind ungeeignet (wie alles aus dem Baumarkt).
klebeband ist murks.eine richtige erdung erreichst nur mit ringkabelschuh und anschrauben
warum haben dann trotzdem die Drähte in den Kabeln mit Schutzleiter (gelb/grün) den gleichen Querschnitt, warum sind die Kontakte z.B. einer Schukosteckdose so zugänglich, dass sie jeder verbiegen kann, warum muss ich mich als Person mit einem Schutzleiter ausrüsten, wenn ich im Bad den Fön anfassen will?
Wodurch erhöht sich die Gefahr, wenn man den Schutzleiter "nur so" befestigt?
Ein Fehlerstromschutzschalter braucht keinen Schutzleiter, der löst aus, wenn zwischen den Strömen auf Null und Phase eine Differenz besteht.
Es ist richtig, dass der Schutzleiter den Strom gegen Erde leiten soll, der im Fehlerfalle am Gehäuse anliegen kann. Wenn die Strom-Überlast-Sicherung an die Leitungen angepasst ist, kann durch den Schutzleiter auch nur der maximale Strom fließen, den die Sicherung fließen lässt.
Dafür bedarf es aber einer guten Verbindung des Schutzleiters mit dem Gehäuse.