Meine Pferde kleben aneinander, was kann ich tun?
Hallo zusammen,
mein Problem ist etwas kompliziert zu schildern, ich hoffe also man kann mich verstehen. Meine Eltern haben seitdem ich denken kann Pferde besessen. Im Alter von 4 bekam ich meine erste Knabstrupper Stute, sie war ein Jährling. Damit sie einen Spielkameraden hatte holte meine Mutter eine gleichaltrige Arabermix Stute dazu. Sie wuchsen zusammen in einer gemischten Herde von 4 Pferden auf, es war eine stetige Hassliebe bei allen, kaum Trennungsängste, immer händelbar. Die Stuten waren die Chefs. Lange Rede kurzer Sinn. Sie sind mittlerweile beide 20 Jahre alt. Als ich vor einigen Jahren bei meinen Eltern ausgezogen bin, holte ich wenig später meine Knabstrupper Stute zu mir in eine kleine Stallgemeinschaft, sie hat sich hervorragend eingelebt und Verstand sich mit allen Pferden gut. Als vor einem Jahr ein weiterer Platz frei wurde holte ich auch noch die andere Stute dazu, was ich (zumindest momentan) bereuhe. Die beiden erkannten sich natürlich sofort wieder, was erst mal schön anzusehen war. Seitdem kleben sie aber sehr aneinander. Sie sind kaum noch zu trennen. Denjenigen der bei mir ist kann ich schnell beruhigen, doch der alleingelassene ruft nach der Freundin, rennt wild umher, buckelt, schlägt mit dem Kopf, äppelt was das Zeug hält. Im Winter stehen sie abends und nachts in der Box, leider nebeneinander, da keine andere Konstellation klappt. Besonders meine Knapstrupper Stute ist nicht zu beruhigen ruft sehr tief, und dreht die Box auf links. Wir haben bei der Zusammenführung meiner Meinung nach den Fehler gemacht die beiden zeitnah auf ein gemeinsames Weidestück zu stellen, zu zweit. Zwar Zaun an Zaun zu den anderen 4 Pferden, aber eben für sich. Die versuchte Zusammenführung mit einem der Wallache ging nach hinten los. Was kann ich tun, um das Vertrauen der beiden zu gewinnen und ihnen zu vermitteln, dass sie immer zueinander zurück kommen. Sie wurden ja schließlich schon mal für ein Jahr getrennt und haben demnach allen Grund mit solch einer Angst zu reagieren. Am 01.04. steht ein Stallwechsel an, in einen reinen Offenstall, gemischte Herde von dann insgesamt 8 Pferden. Ich möchte, dass sie auch andere Freunde finden und endlich ankommen können. Habt ihr Ideen? Bodenarbeit, Bindung zu mir festigen, die beiden immer nur kurz zu trennen würde es erschweren sie zu arbeiten. Sie brauchen die Bewegung. LG
voller Hoffnung
5 Antworten
Nachdem ohnehin ein erneuter Stallwechsel ansteht, würde ich erstmal explizit vorher nichts unternehmen. Weiter machen wie bisher, dass eben ein Pferd da bleibt (ist ja nicht ganz alleine...?) und eines gearbeitet wird, so weit möglich.
Die Einherdung im anderen Stall sollte dann entsprechend gut vorbereitet werden, ich würde auf jeden Fall versuchen, sie nicht gemeinsam, sondern einzeln einzuherden.
Da bist Du nicht allein mit dem Problem ;) Da heißt es Üben üben üben. Irgendwann wird sich das Thema erledigen. Gut Bodenarbeit ist jetzt nie verkehrt um auch das Vertrauen zu Gewinnen, aber ich hab jetzt selbst eigentlich da nicht wirklich Bodenarbeit gemacht. Bin immer wieder von dem anderen Pferd gegangen und irgendwann wurde das auch akzeptiert von beiden Seiten. Nur ich bin da echt hartnäckig geblieben und habe das täglich gemacht und wenn es nur 15min trennen war.
Wichtig ist aber enorme Aufmerksamkeit zum Pferd und Ruhe bewahren. Nicht laut werden und schimpfen oder sogar hart die Gerte zum Einsatz bringen, weil das bringt gar nichts. Das Pferd Versucht dann immer mehr zu flüchten wird noch nervöser und Vertrauen erreicht man gleich null.
Sondern loben, durch sanfte Berührungen Loben und ganz viel ruhig mit dem Pferd sprechen. Die Stimme wird oft unterschätzt, ist aber sehr wichtig. Ich spreche viel mit meinen Pferden, begrüße sie bereits wenn ich die Stallung betrete 😂 ich erzähle ihnen jetzt keinen Schwung aus meiner Jugend, aber ich denke Du weist was ich meine ;)
Ich denke wenn Du das regelmäßig machst, legt sich das. Aber ich würde Dir empfehlen jemand noch an Deiner Seite zu haben. Denn ne ganz harmlose Sache ist das nicht, kann nämlich schon gefährlich werden. Niemals vor dem Pferd, immer an der Seite auf Kopfhöhe und den Strick zwar locker halten, aber nicht 2m durchhängen lassen. Immer Kontakt zum Pferd haben damit meine ich das Pferd niemals komplett aus den Augen verlieren, auch wenn Ruhe einkehrt.
Pass Bitte auf Dich auf, ich weis, ist leichter gesagt als getan denn das kann ganz viele Nerven Kosten. Aber immer tief durchatmen ;)
Oh so etwas kenne ich. Ich habe eine Box zu vermieten und jemand zog mit einem älteren Wallach ein. Der Wallach war relativ rangniedrig und klebte sofort an meinem Rentner Wallach. Mein Wallach (Cookie) und der Neue verstanden sich super. Tja, Problem war: Wenn ich meinen Cookie holen wollte, kam der Neue immer mit. Habe ich den Neuen auf der Koppel gelassen, ist der einfach über den Zaun gehüpft (ehem. Springpferd). In der Box hat er randaliert, auf dem Paddock war die Hölle los... Umgekehrt genauso.
Da hilft nur Üben, Üben, Üben.
Langsames entwöhnen, arbeiten am Platz, etc.
ich habe 2 Stuten übernommen, die (Mutter und Tochter) bis auf 3 Monate in 14 JAhren noch nie getrennt waren....
jetzt habe ich sie getrennt mit einem leeren Paddock dazwischen und jeweils mit 2 Kumpels dazu(die sie vorher Zaun an Zaun schon kennen lernen konnten).
Jetzt gehe ich immer mit einer der beiden los, es wird zusehends besser!!!
du brauchst STABILE Zäune und GEDULD und mußt ÜBEN ÜBEN ÜBEN....
Das ist eine gewöhungssache. Immer mit jeden einzeln üben. Wenn die schreien ignorieren, wenn sie ruhig sind loben