Mein Hund schnappt Besucher. Was kann ich tun?

9 Antworten

Hallo JM.,

ich arbeite mit traumatisierten Menschen, nicht Hunden, aber ich kenne mich gut mit Traumatisierung aus und sehe bei Hunden gewisse Ähnlichkeiten.

Traumata (=schlimmste Lebenserfahrungen) hinterlassen Spuren, die oft auch mit Therapie nicht wieder ganz weg gehen.

Eine wichtige Grundlage, dass traumatisierte Menschen/Hunde sich erholen können sind Ruhe und Sicherheit. Daher rate ich Dir dem Hund möglichst viel Ruhe und Sicherheit zu geben.

Dass er Besucher und fremde Hunde angreift kommt mir vor wie Misstrauen. Misstrauen ist eine typische Traumafolge. Bei Menschen kommt das Vertrauen wieder, durch positive Erfahrungen. Also würde das für den Hund bedeuten schützt ihn vor neuen schlechten Erfahrungen und sorgt dafür, dass er gute Erfahrungen macht. Z.B. mit Hunden die er kennt und mag gemeinsam spazieren gehen. Besuchern an der Tür ein Leckerli geben, dass sie dann dem Hund geben sollen. Besucher sollen auch den Hund vorsichtig und zurückhaltend aber freundlich begrüßen (in die Hocke gehen, sich beschnuppern lassen, Leckerli geben).

Ich glaube Du solltest dem Hund nicht "Nein" sagen, wenn er anschlägt, denn das ist eine gute Eigenschaft, Fremde zu melden die sich dem Haus nähern. Wenn er das getan hat solltest Du Dich bei ihm bedanken, ev. mit einem Leckerli und ihn dann ablegen lassen und dafür noch einmal belohnen. Wenn er dann weiter bellt kommt das Nein. Falls er nicht auf seinem Ablege-Platz bleibt könnte man auch mit einer (großen) Transportbox arbeiten. Viellleicht vermittelt diese ihm auch zusätzliche Sicherheit. Auch in der Kiste gelegentlich leckerlis geben und ihn darin ablegen lassen, damit die Kiste keine Strafe ist, sondern seine Höhle. Dann kann er sich dort auch zurück ziehen, wenn er Ruhe und Sicherheit braucht

Wegen der Streits... prinzipiell finde ich es süß, dass er versucht Streit zu verhindern. Ich denke es wäre gut, Streits in seiner Nähe erst einmal zu vermeiden, da diese bei ihm auch Stress auslösen. Ich hoffe ihr zwei seid vernünftig genug! Ihr könnt zum Streiten in ein anderes Zimmer gehen oder vielleicht darf euer Hund in der Zwischenzeit raus?

Das könnte sich auch positiv auf Euere Streitkultur auswirken ;) 

Später könnte man dann trainieren ihn während der Streits ablegen zu lassen.

Unser Kater war auch traumatisiert. Ihm konnten ich und eine Freundin gut helfen mit speziellen manuellen Techniken.

Ich mache Seiki und sie Reiki ;) Vielleicht gibt es so etwas auch für Tiere, oder findest Du eine Reiki-Therapeutin, die bereit wäre auch mal einen Hund dran zu nehmen. Seiki ist in Dtl. noch nicht so verbreitet ;)

Ev. geht auch Shiatsu-Massage. Das ist die Grundlage von Seiki.

LG und alles Gute!

Hourriyah

JosephieMuriel 
Fragesteller
 08.10.2017, 11:12

Okay vielen dank für Ihre Hilfe

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Problem 1 Rückruftraining. Rückruf so aufbauen das er auch funktioniert, abhauen ansich ist nichts schlimmes so lange er sich abrufen lässt, machen meine auch, also abhauen aber sie lassen sich ebenso gut auch direkt abrufen. 

Jagdlich stark motivierte Hunde müssen gefördert werden und brauchen funktionelle Verstärker beim Aufbau des Rückrufes! Z.B. ein Hund der gerne Spuren nach geht dem legt man eine Rückspur oder spielt das "Verloren"-Spiel. JET (Jagd-Ersatz-Training) ist eine super gute Möglichkeit einen jagenden Hund zu einem hörenden jagendem Hund zu erziehen. Nur jagt er dann allenfalls wenn der Mensch es zulässt oder aber "mit ihm jagt". 

Problem 2 Gegenkonditionierung, nur fraglich ungesehen woran es liegt es könnte Ressourcenverhalten sein gerade auch weil Du schreibst das er sehr auf Dich bezogen ist oder aber auch Territotialverhalten. Ein Nein unterdrückt das Problem, aber damit arbeitest Du nicht an der Ursache. Somit köchelt es innerlich weiter und wie man merkt hat das nicht viel Sinn. 

Dann beschreibst Du weiter unten irgendwo Du wärst ich glaube in 3 Hundeschulen gewesen und hättest 7 private Trainer durch und keiner konnte Dir helfen? 

Ich meine mir ist durchaus bewußt das der Großteil der Hundetrainer nichts taugt, allerdings ist das wirklich eine Zahl die mich noch mehr zweifeln lässt als ich bis hierhin schon gezweifelt habe. Denn gesamgt sind das 10 Hundetrainer (vermutlich mehr denn arbeiten in Hundeschulen zumeist mehrere) die das Verhalten Deines Hundes nicht einschätzen können und somit m.M.n. ihren Beruf verfehlt haben. 

Wenn Dein Hund in der Hundeschule mit anderen Hunden ausser Welpen gut klar kommt dann wird auch dort das Problem unterdrückt und somit würde es mich interessieren wie dort trainiert wird. Was wird dort gemacht damit der Hund nicht auf andere Hunde los geht oder aber total austickt? 

Müßte in der Hundeschule nicht zumindest tendentiell ähnliches Verhalten zu beobachten sein, wenn er draußen also ausserhalb der HS so starkes reaktives Verhalten zeigt!? 

Also wie wird trainiert, hat er dort jemals zumindest intentionales Verhalten gezeigt? 

JosephieMuriel 
Fragesteller
 08.10.2017, 11:10

Hallo

Also das mit den 3 Hundeschule und 7 Trainern ist so ich war an insgesamt 3 Hundeschule, wo immer min 2 verschiedene Trainer arbeiteten ich habe dort also immer wenn einer mir nicht helfen konnte den nächsten gefragt und wenn alle es nicht wussten oder zu brutale tipps meinermeinung gegeben haben gewechselt. Am Ende aber ich einen privaten Trainer hinzugekommen doch der hatte meinermeinung nach auch zu harte strafen. Es ist ja nicht so das niemand eine Lösung wusste , nur wenn mir gesagt wird beiße ihn zurück oder lege ihm ein Kettenhalsband an und zieh daran, dann hört bei mir der Spaß auf, denn es wird doch wohl eine gewaltfreie Lösung gebenm. Mit der Hundeschule in der ich momentan bin irgendwie es so dass normal Welpen und Junghunde getrennt arbeiten. Doch einmal würde Max zu einem Welpen geschickt um ihn zu "erziehen". Ich wusste nicht genau was damit gemeint war also habe ich ihn einfach mit dem Welpen laufen lassen. In der anderen Gruppe wo ich vorher war ist er von einem Riesenschnauzer angebissen worden weshalb er schon etwas außer sich war. Auf einmal ist der Welpe der sowieso schon größer war über ihn gestolpert und das fände er nicht so toll. Sonst zeigt nur eine weitere Hündin so ein Verhalten und der Riesenschnauzer damals. Sonst wüsste ich nicht. Aber das Verhalten mit dem beißen wird nur Zuhause gezeigt. Das anbellen mit der Leine nur auf Spaziergängen und halt das Welpen angreifen nur in der Hundeschule. Vielen Dank für ihre Hilfe

Liebe Grüße JM

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Elocin2910  08.10.2017, 16:43
@JosephieMuriel

Also was Du nun von der HS schreibst hört sich auch nicht gut an, einen älteren fremden Hund zu einem anderem Welpen zu schicken um diesen zu erziehen halte ich für äußerst bedenklich, denn genau damit wird Problemverhalten initiiert. Das ist leider nicht das was man machen sollte! 

Kettenhalsung, Rumgeschreie und Strafen ansich gehören nicht ins Hundetraining, auch ein Trainer der ins Ohr beissen als "Trainingsmaßnahme" empfiehlt sollte sich mal belesen, denn auch das ist eine massive Bedrohung des Hundes und gehört sowie anderes nicht ins Hundetraining. Das ist also nicht Deiner Meinung nach zu gewaltbesetzt, sondern möchte auch ich mich deutlich gegen solche gewaltverherrlichenden Maßnahmen aussprechen! 

Es geht anders! 

Was Dein Besucherproblem angeht so würde mich da interessieren, wo liegt der Hund dann und bleibt er dort liegen wenn es klingelt? Insofern der Platz es zulässt stell den Korb um und zwar so, das der Besuch nicht am Hund vorbei muß. Wenn der Hund in seinem Korb liegen bleibt von sich aus, dann kann der Besuch immer wieder mal in angemessener Entfernung und diese muß so gewählt werden, das der Hund keinerlei Intention zum unerwünschten Verhalten zeigt, ein Leckerchen fallen lassen und sich wieder ganz ruhig auf seinen Platz begeben. Nach Möglichkeit nähert sich der Besuch nur seitlich, nicht frontal und sieht den Hund nicht an.

Ich würde schauen das ich aus Sicherheitsgründen den Hund sichere mit einer Leine, damit man die Sicherheit hat, das nichts passieren kann. Trotzdem bitte sehr auf sein Verhalten achten. Ein erstarren also ein einfrieren, Nase lecken, blinzeln sollte wahrgenommen werden und das zeigt an, das ihm nun etwas ganz und gar nicht gefällt. 

So wie es sich für mich anhört hat Dein Hund viel durch und da dann noch mit straflicher Einwirkung zu arbeiten ist noch einmal mehr verkehrt als wenn man das selbst bei einem Hund macht, der nichts wirklich schlimmes erlebt hat. 

Was das anbellen mit der Leine angeht so beles Dich mal über die Thematik des Zeigen & Benennens. Du kannst mit dieser Technik nichts falsch machen, außer das Dein Hund vielleicht weiterhin bellt aber und genau das ist der springende Punkt aus einer anderen Motivation heraus. Dabei aber wird sich eine deutlich andere Körperhaltung zeigen und somit hast Du dann einen Fuß in der Tür. 

Ich weiß das ist alles sehr viel Arbeit, aber ich denke da Du der Meinung bist, nicht straflich einzuwirken, bist Du aufg einem sehr guten Weg. Zusätzlich zum Zeigen & Benennen kannst Du ihm auch noch ein Alternativverhalten beibringen, z.B. ein hinter Dich stellen, oftmals wird das dann schon bei richtig gutem Aufbau von selbst gewählt als das der Hund komplett weg tritt und sich "weg" bellt. 

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4 Jahre alt Wir haben ihn auf einen Bauernhof mit Katzen, Kaninchen, Pferden und Kühe geholt 8kg 18cm Schulterhöhe

Ich hoffe, daß Deine Gewichtsangabe bzw. die Größenangabe Deines Hundes auf einem Schreibfehler beruhen. Das kann beim besten Willen nicht sein, daß ein 18 cm großer Hund 8 kg wiegt!

Ich habe drei Hunde zwischen 39 und 44 cm und die wiegen grad mal zwischen neun und elf Kilogramm.

JosephieMuriel 
Fragesteller
 07.10.2017, 20:30

Danke das du mich darauf hingewiesen hast. Nein mein Hund wiegt nicht mit 18cm 8 kg. Er ist 38cm groß

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Genauso wie das Muttertier die Welpen zur Ordnung ruft, kann man so einen Hund am Nacken packen und schütteln. Dazu kannmal ihm dann auch verbal zu verstehen geben, dass man so etwas nicht will. (Dazu braucht man aber nicht zu schreien, denn Hunde verstehen ganz gut)

Maßgeblich ist aber die Konsequenz.

Schlagen wäre die absolut falscheste Methode.

kuechentiger  07.10.2017, 20:27

Das Muttertier packt keine Welpen am Nacken, um sie zu schütteln!

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EvaRelativ  07.10.2017, 20:36

Hunde packen kleinere Tiere am Nacken und schütteln diese, wenn sie sie töten wollen! Wenn du das bei deinem Hund machst, dann wird er noch mehr verstört sein. Bitte niemals sowas machen! NIEMALS!

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Turbomann  07.10.2017, 20:37

@ Cavasllerizza

Nee, sorry, man packt keinen Hund im Nacken und schüttelt ihn.

Ob man das mit Babys und kleinen Kindern macht, wenn die nicht folgen oder schreien?

Einen Hund muss man erziehen und da reicht die Stimme aus, Hunde sind nicht dumm, sie unterscheiden sehr wohl was man meint, wenn man immer dieselben Begriffe für bestimmte Situationen benutzt.

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Elocin2910  08.10.2017, 00:01

Wie oft wurde nun schon geschrieben das man sich bitte nur zu Thematiken äußert wenn man etwas davon versteht!? 

Schminken, Computer, Technik ich weiß nicht was Deine Gebiete sind, aber Hundeverhalten respektive Hundeerziehung ist es sicherlich nicht. 

Also unterlass doch bitte solche Aussagen die auch noch richtig heftigen Schaden hinterlassen können. 

Was meinst Du was passiert wenn man einen Dackel z.B. oder nen Chi am Nacken packt und schüttelt? Das machste vielleicht einmal mit Glück 2 x und dann kannste Dir nen neuen Hund besorgen und mach das mal bei ner Dogge die sich so gar nichts sagen lassen will da machste das einmal und lernst durch Schmerzvermeidungslernen das man das tunlichst unterlassen sollte! 

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spikecoco  08.10.2017, 11:37

ehe du hier mit kontraproduktiven Erziehungstipps ankommst, solltest du dich nochmal bitte umgehend mit hundgerechten Erziehungsmethoden auseinander setzten. 

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Ihr braucht einen guten Hundetrainer der sich vor Ort die Situationen anschaut und euch dann wenn er gesehen hat wieso er wie reagiert weiterhilft. Normale hundeschule bringt da nichts...wenn eure Trainer nicht wissen wieso er dich so verhält dann sind das meiner Meinung nach keine Hundetrainer!