Mathe - Fragen über Fragen?

5 Antworten

Hallo, hier LoverOfPi!

Ich bin ein Schüler der 12. Klasse eines Gymnasiums. Nach dem nächsten Halbjahr und den Abschlussprüfungen werde ich mein Zeugnis haben und will (vielleicht nach einem Jahr Pause -> eventuell gehe ich in die Politik meiner (Klein)stadt) Mathematik studieren. Schon seit dem Kindergarten ist Mathematik für mich viel weniger ein Schulfach, als ein Hobby - einfach eine Leidenschaft. Meine Oma war studierte Mathematik- und Physiklehrerin und hat mich so schon ganz früh an die Schönheit dieser natürlichen Sprache des Universum heran geführt. Eigentlich wusste ich schon immer, dass die Mathematik mir von Grund auf liegt, war aber abgeschreckt, weil ich bis zur 9. Klasse immer nur eine 2+ auf dem Zeugnis in Mathematik hatte. Ab Corona hat es dann Klick gemacht, und ich habe mich vom oberen Mittelfeld der Klasse an die Spitze vorgekämpft und hatte schlussendlich dieses Halbjahr mein bestes Zeugnis mit einem Schnitt von 1,08 (13,75 Punkte) ohne zu Streichen in der Hand. Was mich motiviert hat? Keine Ahnung. Angst vor dem "schlecht-Sein". Auf jeden Fall habe ich seitdem in Mathe 15 Punkte, übe regelmäßig Universitätsmathematik und spiele zum Spaß mit Zauberwürfeln, löse komplexere Sudokus und spiele Schach. Ich liebe die Mathematik. Das habe ich schon immer. Ich versinke in ihr, ich finde sie so schön. Sie bringt mir viel mehr als Freude, sie bringt mir Motivation.

Wie ich mich nach dem Studium fühlen werde, was ich erreichen werde (mein Ziel wäre natürlich der Doktor (man muss immer hohe Ziele haben ;) sonst bleibt man nicht aktiv), kann ich dir nicht sagen. Ob das in ein paar Jahren noch steht, weiß ich nicht. Ich will nicht ins Lehramt, ich will forschen, Mathematik tagtäglich auf hohem Niveau betreiben und nachdenken über die mathematischen Probleme der Neuzeit. Zuletzt bleibt mir noch zu sagen, wie ich mich vor dem Studium fühle. Ganz ehrlich: es ist nicht nur positiv, tatsächlich ein sehr zweischneidiges Schwert.

Ich bin aufgeregt, ich will unbedingt studieren und freue mich so sehr auf den Wissenszuwachs. Ich will Zahlen definieren, Geometrie im 3-dimensionalen Raum und darüber hinaus betreiben, ich will analysieren, beweisen und mich voll ausleben. Andererseits spüre ich eine Angst. Sie lodert in mir ganz tief. Ich habe Versagensängste. Mathematik ist meine Chance, meine Stärke. Was, wenn ich versage? Ich habe mich darauf fokussiert, mir gar keine Gedanken darüber gemacht, was ich überhaupt werden will, wenn nicht Mathematiker. Ich habe Angst, dass alle besser sein werden als ich und ich habe Angst, dass ich nicht mitkomme, verzweifle und faul werde, weil ich nicht mehr diese Pflicht habe, zu lernen und gut zu sein. Ich habe wirklich Angst.

Ich hoffe ich konnte dir einen Einblick in meine aktuelle Situation geben.

Viele Grüße,

LoverOfPi (oder Tim, ich denke nachdem ich so persönliches erzählt habe, schadet der Name auch nicht mehr)

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich studiere Mathematik im zweiten Semester
MelindaPries  02.01.2023, 15:42

Die letzte Zahl von Pi könnte etwas mit e^(i*pi) zu tun haben…;)

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LoverOfPi  02.01.2023, 15:50
@MelindaPries

;) das könnte sie, wer weiß? :D Nein Spaß, wie gesagt, das war mehr ein Trollkommentar.

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Ja, Mathe macht Dich klüger, und Du lernst, die Welt besser zu verstehen. Das ist sehr positiv.

Aber: das Leben ist kein Ponyhof - und wenn Du mehr verstehst, wirst Du finden dass die Welt anders ist als Du wahrscheinlich dachtest, und zwar härter, grausamer, verlogener und nicht so rosig wie viele glauben. Es ist eisig kalt am Gipfel ...

Es gibt einen Spruch "Dumm fi**t gut" und da ist was dran - man kann gut glücklich sein wenn man wenig versteht.

Die blaue Pille oder die rote - Du hast eine Wahl. Mathe führt Dich auf den Weg der roten Pille.

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(bitte nicht missverstehen: damit will ich NICHT sagen, dass Matrix wahr sei - Matrix ist nur ein Gleichnis, die Welt ist KEINE Simulation - aber die Welt hat möglicherweise eine mathematische Struktur, die man verstehen kann)

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Naja, philosophisch bietet das Mathematikstudium keine große Bereicherung.

Man lernt allerdings die Mathematik ganz neu kennen. Das führte bei mir schon zu einem kleinen Aha-Effekt.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Mathematik

Ja es macht glücklich

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Lieblingsfach

Definitiv, ich bin zwar noch nicht durch, allerdings kannst du eher Muster und Zusammenhänge in Dinge sehen als Menschen ohne.

Das alleine birgt einen enormen Vorteil im Leben!! Also empfehlenswert, dein logisches Denken wird massiv gepusht.