Rechnet man im Mathe-Studium auch?

7 Antworten

Im Mathematikstudium wird natürlich auch gerechnet - Rechnen gehört zum Handwerkszeug der Mathematiker, um komplexe, extrem abstrakte Sachverhalte beweisen zu können. Hier mal ein Beispiel, wie ein typisches mathematisches Paper im Bereich der algebraischen Geometrie heutzutage aussieht (Quelle: Vasily Pestun: Grothendieck-Riemann-Roch-Hirzebruch-Atiyah-Singer Index Theorems)…

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Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – PhD Analytische & Algebraische Zahlentheorie
 - (Mathematik, Gleichungen, Algebra)
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Fragesteller
 17.07.2023, 13:18

Wie lernt man die englischen Begriffe, wenn man sie nicht kennt?

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ChrisGE1267  17.07.2023, 13:19
@deinFragebaer

Das kommt im Studium - an meiner alten Universität werden, wie ich gehört habe, Vorlesungen grundsätzlich nur noch in Englisch gehalten.

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Im Mathestudium rechnet man fast gar nichts.

Mathematik ist nicht RECHNEN. Ich würde sagen es mal etwas provokativ formulieren: "Rechnen" ist lediglich eine Anwendung der Mathematik, aber nicht diese selbst.

deinFragebaer 
Fragesteller
 18.04.2023, 12:54

also wird da keine einzige (wirklich keine einzige) Matrix mit Zahlen vorkommen und ich soll dann eine Stufenform machen, weil ich hasse das wirklich sehr

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bergquelle72  18.04.2023, 12:58
@deinFragebaer

Natürlich kommen Matrizen vor.

Und wenn du solche schönen Verfahren wie das Gaußverfahren "haßt", dann solltest du tatsächlich keine Mathematik studieren.

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FataMorgana2010  18.04.2023, 14:39
@deinFragebaer

Doch, da kommen reichlich Matrizen mit Zahlen vor. Und du wirst auch mal ne Stufenform berechnen müssen. Und noch schlimmer: Du wirst auch mal ne Stufenform einer Matrix berechnen müssen, die ganz ohne Zahlen auskommt, also mit vielen abstrakten Werten belegt ist, das macht dann wirklich Spaß.

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bergquelle72  18.04.2023, 15:32
@deinFragebaer

"Das kann doch ein Computer machen" mit dieser Einstellung brauchst du gar nichts lernen, denn alles ist bereits in Computern gespeichert.

Und ein Fremdsparche lernen brauchst du auch nicht, denn es gibt genügend Engländer und Amis die schon Englisch sprechen. Da sollen die doch reden, wenn Englisch reden gefragt ist.

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deinFragebaer 
Fragesteller
 18.04.2023, 15:39
@bergquelle72

ok anders formuliert. wenn ich einmal das Gauß-Verfahren durchrechne, welche Erkenntnis habe ich dann bitteschön gewonnen im der Mathematik? Ich hab dann quasi nur sowie eine Formel benutzt. Das kostet Zeit und man kann sich verrechnen.

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bergquelle72  18.04.2023, 15:54
@deinFragebaer

Vielleicht hast es noch nicht kapiert: Mittels des gauß-Verfahrens löst man Lineare Göleichungssysteme. Das ist schonmal sehr wichtig, dass man sowas kann.

Dann kann man als Erweiterung feststellen, ob ein Gleichungssystem überhaupt lösbar ist. (satz von Kronecker-Capelli)

Weiterhin wird das Gauß-verfahren entscheident bei der Lösung von numerischen Problemen eingesetzt.

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FelixSH  29.07.2023, 22:34
@deinFragebaer

Ist dir bewusst, dass Leute die Programme eines Computers erst mal programmieren müssen? Und dafür wissen müssen, wie die Mathematik funktioniert? Das kommt doch nicht einfach aus dem Nichts.

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Tommentator  16.07.2023, 23:25

"Im Mathestudium rechnet man fast gar nichts."
Na, aber bitte, nicht so schreiben.

Natürlich muss man auch mit Zahlen rechnen können, um eben Gauß, Determianten, "Formelen" u.s.w. bei Aufgaben bestimmen zu können.
In der Tat ist aber Rechnen (mit Zahlen) nur Handwerkszeug, da formal meist nur mit Variablen und dergeichen, also "Buchstaben" gearbeitet wird, weil oft unendiche Mengen mit diversen Fällen zu betrachten sind...
Ohne die Fähigkeit sich auf ein paar Zahlen zu konzentrieren, kann man meines Erachten sich auch nicht auf die komplexen, komplizierten formalen Variablen konzentrieren...
Rechnen mit Zahlen ist in dieser Hinsicht trivial, aber nötig.

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Rechnen macht einen kleineren Teil des Studiums aus. Aber natürlich rechnet man auch, und ja: Du wirst auch mal inverse Matrizen berechnen müssen, du wirst Matrizen auch mal per Hand ausmultiplizieren müssen, allein, um diese Verfahren wirklich zu verstehen.

Und wenn du das hasst, dann wirst du es schwer haben.

Wenn du wirklich wissen willst, was im Mathematikstudium an Aufgaben auf dich zukommt, dann schau dir einfach mal die Anfängervorlesungen und die dazugehörigen Aufgaben im Netz an. Hier z. B.

https://ivv5hpp.uni-muenster.de/u/echters/Lineare-AlgebraI/Aufgaben/

findest du das beispielhaft. Lineare Algebra I ist die Anfängervorlesung. Da gibt es dann auch eine Probeklausur, da gibt es dann einen Teil, in dem man zeigen muss, dass man die Rechenverfahren anwenden kann - inverse Matrix, Basiswechselmatrizen, Gleichungssysteme, das ganze Programm. Ohne kommt man nicht aus.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Dipl.-Math. :-)
deinFragebaer 
Fragesteller
 18.04.2023, 15:43

Also benötigt man den unten genannten Teil fürs Studium immer wieder. Wieso kann man nicht Computer/Taschenrechner benutzen.

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TUrabbIT  20.06.2023, 13:39
@deinFragebaer

Weil du die Verfahren verstehen sollst. Nach dem Studium wirst du zumeist den Taschenrechner/Computer nutzen. Im Studium lernst du die Verfahren, deren Herleitung, Beweiskraft und halt auch Anwendung kennen.

hauptsächlich aber wird es im Studium darum gehen die Mathematik in ihren Grundlagen zu verstehen und herzuleiten und Anwendungen der Mathematik in verschiedenen Verfahren und Algorithmen kennenzulernen, herzuleiten und beweisen zu können.

Dabei kommt rechnen auch vor, ist aber nicht im Fokus eher Mittel zum Zweck

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Was genau willst du denn im Mathestudium machen? Es hört sich an als würdest du Mathe eh aus Prinzip nicht mögen, aber dann würde die Frage keinen Sinn machen.

Am Anfang berechnet man Sachen selbst, einfach um zu verstehen was man so tut. Den meisten hilft das auch, weils für viele einfacher ist etwas zu verstehen, wenn man es anwendet. Und du sollst einfach auch wissen wie Sachen per Hand zu machen sind. Abgesehen davon dass du vielleicht mal, aus welchem Grund auch immer, keinen Computer zur Verfügung haben könntest, solltest du auch in der Lage sein grob zu wissen was rauskommen soll. Programme können Fehler beinhalten, oder die Eingabe kann falsch sein. Man muss immer mitdenken.

Mit der Zeit, in späteren Vorlesungen wird das dann weniger, aber können sollte man es halt trotzdem. Da kommt wesentlich schwierigeres dran, als das Gauß Verfahren. Bei Differenzialgleichungen brauchst dann eh praktisch alles aus der ganzen Mathematik. Sind ja alles nur Werkzeuge, um Probleme zu lösen.

Meine Frage aber nochmal: Was genau willst du denn machen? Wenn dir rechnen an sich keinen Spaß macht tu ich mir schwer mir vorzustellen, was du eigentlich machen willst. Mir ist schon klar, es gibt abstraktere Dinge, aber ist es das was du machen willst?

deinFragebaer 
Fragesteller
 30.07.2023, 00:04

Ich bin nicht gut im Kopfrechnen... das wollte ich damit sagen

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FelixSH  30.07.2023, 00:14
@deinFragebaer

Wenn du dir mit angewandter Mathematik (wie dem Gauß) schon schwer tust, wird es mit den echt schweren Sachen nichts. Ich denke du kannst die Sachen schon lernen, aber solange du sie ablehnst, wird das Studium nichts.

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deinFragebaer 
Fragesteller
 30.07.2023, 00:16
@FelixSH

Ich verstehe das Gauss Verfahren mit seiner Stufenform, jedoch bin ich langsam im rechnen dabei

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Klar rechnest du auch, aber das ist nicht das Schwierigste.

Gauss-Verfahren, Inversen und Matrizen sind absoluter Kindergarten im Gegensatz zu dem, was im Studium auf dich zukommt.