Maschinenbau-Studium ohne Physik in der Schule?

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
  1. Im Maschinenbaustudium sind Vorkenntnisse nicht zwingend erforderlich. Sie sind zwar hilfreich, aber nicht notwenig, da alles - wirklich alles - von der 1. Klasse an wiederholt wird. Nur schneller.

  2. Da die gesamte Schulmathematik innerhalb des - sagen wir mal - ersten Monats und die gesamte Schulphysik innerhalb der ersten 2 Monate abgehandelt wird, würde ich sagen, ja, gerade zu Anfang wird es ein Problem. Aber dann hat jeder das gleiche Problem, weil man sehr schnell an dem Punkt angelangt, an dem der Stoff für alle neu ist. Es ist ein Vorteil, wenn man mit den Grundlagen vertraut ist, d. h., bereits Erfahrung mit dem Rechnen von Aufgaben Erfahrung hat, damit man sich auf das Neue konzentrieren kann.

  3. Mechanik ist ein Fach, dass dich im Maschinenbaustudium - glaube ich - 4 Semester begleiten wird. Da ich in der Schule überhaupt kein Mechanik hatte, war das für mich alles neu. Hab's aber auch geschafft und sogar mit 'ner 1,0. Man sollte Verständnis mitbringen.

Tipps:

  • Die meisten Unis bieten vor dem offiziellen Studienbeginn Vorstudien an, um den Schulstoff aufzufrischen. Dieses beginnt einige Monate vor dem offiziellen Beginn. Erkundige dich!
  • Gehe in die Vorlesungen, auch wenn du nichts verstehst. Das ist bei den meisten so. Aber: Gehe auf jeden Fall in die Übungsgruppen, wo das, was in den Vorlesungen theoretisch behandelt wird, praktisch durchgerechnet wird. Und mache die Hausaufgaben! Nur wer die Hausaufgaben macht, weiß wo die eigenen Schwächen liegen und kann in der darauffolgenden Übung den Assistenten Fragen stellen. Das hilft. Im Studium interessiert's übrigens niemanden, ob du an den Veranstaltungen teilnimmst oder deine Hausaufgaben nicht machst. Das interessiert wirklich niemanden, außer dich selbst, wenn die Klausurbögen ausgeteilt werden und du auf den Aufgabenzettel schaust, wie ein Schwein ins Schweizer Uhrwerk.
Fide579 
Fragesteller
 23.11.2011, 16:05

Ok.. vielen Dank für die ausführliche Antwort! :) ... jetzt bin ich mir noch sicherer das ich das studieren will! Falls du das liest: Welche Uni ist die "beste" für Maschinenbau? Gibt es da irgendein glaubwürdiges Ranking oder so?.. Wo hast du studiert (sofern du das studiert hast :D)

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kosy3  23.11.2011, 17:51
@Fide579

Man müsste zuerst einmal klären, was mit "bester Uni" gemeint ist. Die mit dem besten Ruf, die mit den besten Studienbedingungen, dort wo es am leichtesten ist, ...

Für die Unis mit dem besten Ruf gibt es ein Ranking. Die TU Aachen stand dort in den letzten Jahren häufig auf Platz 1. Dafür soll (!) das Studium dort schwieriger sein. Das sagen die, die dort studiert haben. Ich denke, dass das nur jemand beurteilen kann, der in Aachen UND woanders studiert hat.

Aber ob das ein Kriterium sein soll? Als ich anfing zu studieren, fing ein Kumpel von mir genau aus diesem Grund sein Maschinenbau-Studium in Aachen an. Ich habe mein Studium beendet, er nicht.

Ich würde nur sog. Einser-Kandidaten ein Studium an einer "Elite-Uni" empfehlen. Also Leuten, die immer alles mit 1,0 machen. Leute, bei denen gar nicht die Frage gestellt wird, ob sie ihr Studium packen, sondern nur, wie. Mit 1,0 oder nur 1,3. Wenn du aber dein Studium ohnehin nur in z. B. Aachen mit 2,7 beenden solltest, dann studiere lieber an einer anderen Uni und schließe mit 2,3 ab.

Ich habe an einer öffentlichen Universität das Maschinenbau-Studium begonnen und es an einer Privat-Uni beendet. Ich kann daher nur für diese beiden Unis sprechen. Ich möchte aus zwei Gründen die Institute nicht näher benennen. Erstens, weil dann sehr schnell Rückschlüsse auf meine Person gezogen werden können und zweitens, weil es nicht von Belang ist.

An einer öffentlichen Hochschule wird normalerweise in Semestern studiert. Die Hörsäle sind überfüllt, man ist bzgl. der Studiumsplanung ziemlich auf sich allein gestellt und die Betreuung ist eher anonym. Zum Prof persönlich wird ein Student sicher selten vorgelassen.

An der Privat-Uni, an der ich studiert habe, ist das Studium straffer. Es wird in Trimestern studiert. Der Lehrplan ist strikt und vorgegeben. Klausurtermine werden gesetzt und sind strikt einzuhalten. Der Druck ist höher, dafür die Betreuung optimal. Jeder Prof kennt jeden Studenten mit Namen.

An der öffentlichen Hochschule hätte ich das Studium wahrscheinlich nicht geschafft, da mir dort der nötige Druck fehlte. Ich bin von Natur aus faul. Ich brauche den Druck. Aber jeder ist anders.

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Fide579 
Fragesteller
 24.11.2011, 08:39
@kosy3

ich bin genau so faul :( :D! Mal gucken wie ich mich entscheide. Du hast mir auf jeden Fall richtig weitergeholfen. Danke :)!

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Vielleicht musst Du einen Vorbereitungskurs machen, um die Grundlagen zu verinnerlichen, aber ich vermute, dass man beim Studium von NULL anfängt.

Trau Dich, wenn es Dir Spaß macht, kann gar nichts mehr schiefgehen!

Liebe Grüße,

zimtsterntaler.

Also ich denke wenn du seit der 11. kein Physik mehr hattest, solltest du dich vor dem Studium definitiv nochmal damit auseinandersetzen, allerdings bieten viele Unis auch Vorkurse an, in denen Grundlagen nochmal vermittelt werden ;) Und etwas mehr tun müssen wirst du am Anfang dann vermutlich schon, aber das pendelt sich dann ein, je mehr Stoff ihr dann in der Uni hattet.

Es kommt drauf an, wie gerne du dir selber Sachen beibringst. Mathe und Physik sind schon elementare Bestandteile des Maschinenbau Studiums (http://www.ingenieur360.de/maschinenbau-studium/). Das Studium rückt da recht schnell im Stoff vor, das könnte eine ziemlich harte Nuss für dich werden.