Kulturverlust durch Globalisierung?

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Naja, ob sich das jetzt auf eine so einfachen Nenner bringen lässt,..?

Die Globalisierung ist ein lang andauernder zerstörerischer Prozess, der in groben Zügen auch schon von Marx im "Manifest der kommunistischen Partei" vorhergesehen worden ist.

Viele europäische Länder, wie auch die USA haben dabei stark gewonnen und ihr einheitliches Menschenbild und das Christentum in einer recht eindimensionalen Deutung in die Welt getragen und dafür nachhaltig andere Kulturen zerstört und nivelliert.
Nimm nur das Beispiel von Cola Coca, einem bekannten sehr ungesunden Getränk, was inzwischen in aller Welt bekannt ist und um es in Indien abzufüllen dort die einheimischen guten Gewässer verwendet werden, diese den Bevölkerungen ohne ihre Zustimmung abgekauft wurden, um dieses scheussliche PRODUKT dort zu verkaufen.
Oder schau den ganzen Kulturverlust den Portugiesen und Spanier in Südamerika bewirkt haben. Die Spanier haben in ihrem Goldrausch etwa unwiederbringliche Kunstschätze der Azteken und Majas mit deren mystischen und interessante Aufzeichnugen, die oft in Gold gefasst waren, einfach eingeschmolzen und in Goldbarren verwandelt.
Oder nimm die ersten Forschungsreisenden und spätere im Zuge der "Kolonialisierung" in Afrika, die Anfang des letzen Jahrhundets sich die Masken der Eingeborene genommen haben, gegen ein paar Glasperlen eingetasuscht, weil sie in Hütten und Kultstätten lagen deren Sinn die Europäer nicht begriffen haben und sie diese daher, da scheibar unbenützt, nach Europa "retten" wollten, etc.
Was in Indien an einheimischer, autochtoner Kultur durch Briten zerstört wurde, ist ebenso ungeheuerlich.
Oder die Deutschen, ein deutscher Comic Zeichner , G. Seyfried hat darüber ein Buch geschrieben, über jene, die in "Deutsch" Südwestafrika die Kultur der friedlich und in Agrargemeinschaft lebenden Hereros zerstört haben und dabei ein Massaker an Vieh und Menschen angerichtet haben. Alles im Zuge einer Globalisierung, die sich Ressourcen fremder Länder aneignet, um eigenen Reichtum und sogn. "Wohlstand" zu begründen, dortige Quellen und natürliche Vorkommen und Bodenschätze ausplündert, oder auch wie in der Neuzeit, ihre Waren-überproduktion benützt, um fremde Märkte damit zu überschwemmen und den Menschen damit dort ihre Lebensgrundlage nimmt.

 

 

 

 

srami  03.05.2011, 11:32

Eine sehr einseitige Beobachtung der Verläufe. Ja, es gibt schlechte nebenprodukte, aber wieviel Produkte - die die Industrieländer kaufen - werden in Entwicklungsländern hergestellt, die deren Einwohner aus der Subsistenzwirtschaft herausgeführt und in Lohn und Brot gebracht haben. Das diese Menschen (sehr) wenig Geld verdenen, ist mir klar. Aber sich hier herzustellen, dass es den Menschen ohne uns besser gehen würde, ist eine Farce.

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Sajonara  03.05.2011, 13:38
@srami

Sag mal, das kann doch nicht wahr sein, immer noch an diesem überkommenen total zerstörerischen, einseitigen und europäischen Zivilisationsgedanken festzuhalten?

1. Subsistenz ist grundsätzlich etwas sehr Gutes und absolut hilfreich, um Menschen dadurch/darin zu ermöglichen, in Einheit und grundsätzlicher Harmonie mit ihren konkreten, natürlichen Lebensräumen zu leben, diese zu er-leben und dadurch zu über-leben!

2. Industrielle Produkte und schon diese Bezeichnung, "Industrie" sagt fast alles aus, werden in Drittländern produziert, um sich Großteils deren billigen Arbeitskraft zu bedienen und diese radikal auszubeuten. 60% der amerikanischen Industrieprodukte werden nicht mehr im eigen Land hergestellt, aber trotzdem dort verkauft. Einer der wichtigstem Gründe dafür ist "PROFIT" und Mehrwertbereicherung. Menschen in den westlichen Ländern sind zu teuer geworden um hier produzieren zu lassen. Ein gutes Beispiel dafür ist die sogn. Öffnung des "westeuropäischen Marktens" ganz aktuell für östliche Arbeit-nehmer, die mit ihren geringeren Lohnansprüchen das Lohnniveau einseitig zu Gunsten der Industrien und Hersteller hier im Lande drücken werden.

3. Warenmengen - eine ungeheure Überproduktion ist entstanden, die nur geleistet werden kann, weil elementare Ressourcen in der gesamten Welt zusammengeklau(b)t werden und wurden, dieses schafft Profite für Hersteller, die diese "Gewinne" auf dem Rücken der Menschen und der Umwelt, weiter investieren, zu ihrem eigenen Nutzen und in einseitiger, egoistischer Machtausübung. Menschen benötigen diese Produkte in kaum einer Weise, um gesund, glücklich, zufrieden und in Ruhe leben zu können,weder hier in Europa, noch anderswo auf der Welt. Abgesehen von einer gewissen basis-technologischen Verbesserung, die aber schon vor 50 Jahren unter großen Opfern erreicht wurden, wird weiter überproduziert , als ob der Planet unendliche Ressourcen hätte.

 

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Sajonara  03.05.2011, 14:06
@Sajonara

4. Lohn und Brot - wie hier schon angeführt, haben die meisten Menschen auf der Welt ihr Brot oder ihren Reis oder ihre Fladen bereits vor Ort und es wäre und ist sinnvoller, sie in einer ihren Sitten, Gebräuchen und Empfindungen entsprechenden, harmonischen Lebensart und Weise, zu begleiten.

Und wenn dem nicht so ist, (wie aktuell immer ausufernder) wäre es ausserdem ertragreicher und humaner die weltweiten Ressourcen an Lebensmitteln nicht einseitig im Westen in immer dickere Bäuche zu stecken und dann über Pharma-industrie Mittel und Weg zu erfinden, um wieder abzunehmen. Sondern grundsätzlich dafür zu sorgen, das auch in entfernten Regionen die Menschen eine ihnen entsprechende Nahrung vorfinden und anbauen können, in Selbstverwaltung und unter eigener Kontrolle und nach ihrem Geschmack.

Diese Menschen benötigen kein MacDo um sich gesund zu ernähren, keine Cola und keine Zuckerprodukte und sonstigen, westlichen "Überfluss", sie leben oder lebten bereits gesund und harmonisch in ihrer Welt. Die meisten Zerstörungen auch in Afrika sind übrigens Auswirkungen der Kolonialzeiten. Wie auch die Übernahme der dort nicht in dieser Form bekannten hierarchischen und machtvollen Strukturen der Ausbeutung und Dominanz, die auch dort an der Basis für Ausbeutung durch eigene, elitäre Oberschichten geworden sind, die darin nur ihre europäischen Vorbilder kopiert haben.

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Sajonara  03.05.2011, 14:31
@Sajonara

5. Industriell organisierte Ausbeutung - abgesehen von der Unterdrückung und Unfreiheit, die herrschende industrielle Ausbeutungs- und Verwertungsstruktur bei uns im eigenen Land an Schäden verursacht, ist es wichtig sich mal klar darüber zu werden, wohin eine derart ausufernde Produktion an Waren, Maschinen, Automobilen denn führt!
Abgesehen von den sie begleitenden und nachfolgenden Umweltschäden, dem Verbrauch an Ressourcen, der Verkümmerung und Dienstbarmachung der Menschen, der Zerstörung der Lebensräume bei uns, usf.

Diese gewaltige, immer noch als wichtig und gesundes "Wirtschaftswachstum" erklärte, industrielle Produktion muss zwangsläufig Absatz-"Märkte" und Abnehmer finden, das war schon eine Auswirkung der ersten Überproduktion zu Beginn der industriellen "Revolution". Abgesehen davon, Produkte zu erstellen die sich selbst  zerstören oder nicht lang genug halten, etc. oder die gesamte Infrastruktur in unnötigen und mörderischen Kriegen bewusst zu zerstören, um danach wieder alles "wie vorher" aufbauen zu können, müssen Abnehmer gefunden werden, für diese verschwenderische Überproduktion.
Dazu gibt das organisierte Finanzkapital, geben Banken Kredite aus, wie etwa in Europa, die maßgeblich dafür gezahlt werden, nicht um die dortige Bevölkerungen zu subventionieren, soziale Projekte zu finanzieren, sondern um einheimische hiesige, deutsche Industrieprodukte und auch Waffen zu verkaufen.

Geld wird verliehen und daher inzwischen den "Verlieren Staaten" in Europa nahe gelegt, um diese zurückzuzahlen, an der Versorgung ihrer jeweiligen BEVÖLKERUNG zu sparen, um dadurch aufgenötigte, deutsche und französische, etc. Industrieprodukte zu kaufen und davon zu bezahlen.

Griechenland hat die relativ größte Armee in Europa für einen der kleinsten Staaten. Das Land ist randvoll mit U-Booten und Hubschraubern ausgerüstet, wer profitiert davon, die eigene Bevölkerung? Deutsche Maschinen zur Automatisation in Griechenland eingesetzt, helfen diese den Handwerkern dort?

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Die beiden Begriffe in der volkstümlichen Interpretation - inwiefern kommt es zu einem Kulturverlust? Ist es nicht mehr eine Erweiterung? Ein Aufbrechen der engen Grenzen geographischer Verhaltensweisen? Und ginge mit dem angeblichem Kulturverlust ein Wert verloren? Kultur ist, falls nur als Tradition angewandt, die Versammlung von Ritualen. Sollte Kultur des Menschen nicht uneingeschränkt sein, allumfassend? Globalisierung ist kulturelle Leistung. (Xenophobie?)

niska  05.05.2011, 21:00

Deine Antwort ist Salbei in meinen Ohren ;)

Dennoch sollte die Fähigkeit der Globalisierung kulturell wertvolles (auch ökonomisch wertvolles oder den Menschen nützliches) Wissen zu verdrängen nicht unterschätzt werden. Natürlich - was genau wertvoll und was nicht wertvoll ist, ist wieder eine ganz andere Frage, aber ich wollte das auch nur mal angestoßen haben.

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Was hat die Globalisierung mit Kulturverlust zu tun?Das liegt wohl am Staat selber der sich

der Kultur berauben lässt.Der Staat das ist das unterqualifizierte Schulsystem wo man

weis wo Chigago liegt aber nicht wo Chemnitz liegt.Neben seiner Muttersprache 

Englisch zu lernen ist doch keine Globalisierungssache. das war vorher schon gefragt.

Aber seine Mutterspraxche zu verhöcksern mit sogenannten Neudeutschen das ist

das dümmste was man machen kann. Es gibt keine andere Sprache die das 

zugelassen hat.Deutschland schafft sich ab---ergänzend und seine Sprache.!

srami  03.05.2011, 11:36

Die Nutzung von Wörtern anderer Sprachregionen ist geschichtlich weit verbreitet. Derzeit werden womöglich Anglizismen etwas stärker ins Deutsche eingebracht. Dass es allerdings nur im Deutschen Anglizismen übernommen werden, ist stark überhöht. Auch in anderen Sprachen werden Wörter aus entfernten Sprachen aufgenommen. Nur nehmen wir das hier in Deutschland nicht wahr, weil wir nicht Spanisch, Französisch oder Italienisch reden.

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Bevor du mit dem Vergleich an Ländern beginnst, solltest du dich damit beschäftigen, worin sich Globalisierung und worin sich Kulturverlust begründen könnten.

Das wird nicht einfach. Oberflächlich gesehen, wirst du einen Kulturverlust ausmachen, der wissenschaftlich nicht begründbatr sein wird.

Bevor ich an so eine Frage heran gehe, setze ich mich in die nächste Universitätsbibliothek und schaue in der Onlinerecherche nach Büchern über Globalisierung und kulturelle Veränderungen in der Geschichte.

Wann beginnt Globalisierung? Mit der Industrialisierung kommt es nur zu einer Beschleunigung derselben. Ansonsten könnte man bereits im 15. Jh. oder noch davor ansetzen, schließlich gab es auch zuvor Wanderungen und Kreuzzüge.

So ein Thema kann man nicht leichtfertig in einige Stunden replizieren.

Deine Frage nach einem Kulturverlust impliziert meine vorherigen Ausführen. Woran ist ein womöglicher Kulturverlust auszumachen. Und kann dieser schlussendlich wirklich mit der Warenproduktion in den Entwicklungsländern begründet werden.

Es gibt bei dieser Frage zu viele ineinander wirkende Parameter, so dass sich keine allgemeingültige Antwort systematisieren lässt.

Die Frage, die ich mir gerade stelle: Ist China Profiteur einer Globalisierung oder Verlierer? Gilt dies auch für die nächsten 20-30 Jahre? - Bis dahin ist China das Land mit der größten Wirtschaftskraft weltweit.

Eine Frage, die nur schwer zu beantworten ist, weil die Definitionen von "Globalisierung", "Kultur" und erst recht "Kulturverlust" (im negativen Sinn) unklar sind.

Wenn man Globalisierung als zunehmende Einflussnahme des Weltwirtschaftssystems auf die Länder und Regionen der Erde und als Export ursprünglich regionaler Kulturphänomene in andere Teile der Welt versteht, dann gibt es heutzutage nur wenige Menschen und Regionen auf der Welt, die nicht von der Globalisierung beeinflusst sind - im positiven wie im negativen Sinn.

"Kulturverlust"? M. E. der "falsche" Begriff. Beispiel Deutschland: Als Folge der Globalisierung im oben genannten Sinn werden heute die Werke deutscher Komponisten und Schriftsteller nicht nur hierzulande, sondern weltweit konsumiert. Ebenso und erst recht verhält es sich mit deutschen Industrieprodukten und  Nahrungsmitteln.

Im Gegenzug wurden die Lebensumstände in Deutschland durch die Globalisierung beeinflusst und m. E. bereichert: In anderen Ländern hergestellte Konsumprodukte sind auch hierzulande erhältlich. Kulinarische Gewohnheiten, Lebensstile, Musik, schriftstellerische Erzeugnisse u. v. a. vieler anderer Länder kennt man nun auch in Deutschland. Ein Großteil des Wohlstandes hierzulande ist der Globalisierung - insbesondere dem wirtschaftlichen Export - zu verdanken. Mitteleuropa ist ebenso die Zielregion der internationalen Migration. In vielerlei Hinsicht sind "wir" von der Globalisierung betroffen - wohl eher im positiven Sinn, zumindest bis zum jetztigen Zeitpunkt.

Negative Auswirkungen der Globalisierung sind die Unsicherheit moderner Arbeitsverhältnisse, Verarmung und Zerfall der Gesellschaften in der Dritten Welt durch Überschwemmung mit westlichen Produkten sowie religiöser Fanatismus, Nationalismus und Regionalismus in manchen Teilen der Welt, die als übersteigerte und oft gewaltsame Gegenbewegung zur Globalisierung anzusehen sind.