Warum verloren die islamischen Länder ihre Macht?

5 Antworten

Der Mongoleneinbruch 1402 stoppte die Expansion des Osmanischen Reiches nur kurzzeitig. Es folgte eine Blütephase und die Herrschaft Süleymanns dem Prächtigen, dessen Regentschaft auch in der heutigen Türkei oft stark verklärt wird. In dieser Zeit, dem 16. Jahrhundert erreichte die Ausdehnung des Osmanischen Reiches ihren Höhepunkt: 1529 hatte das Osmanische Herr den gesamten Balkan unterworfen und belagerte Wien. Doch bereits in dieser Zeit machten sich technische Rückständigkeit, ein stagnierender Handel mit Indien, Korruption und Aufstände und Landflucht bemerkbar, die zu einer Schwächung des Reiches führten.
Die Zweite Belagerung Wiens im Jahr 1683 leitete indes den Zerfall des riesigen Reiches ein: die europäischen Mächte sahen sich erneut der Bedrohung eines islamischen Heeres gegenüber. In der Folge Kämpfte das Osmanische Reich an mehreren Fronten gleichzeitig gegen Österreich, die Republik Venedig und Polen-Litauen. Der Russisch-Türkische Krieg zwischen 1768 und 1774 besiegelte schließlich den Niedergang des Imperiums. Als „kranker Mann am Bosporus“ stieg das Reich letztlich an der Seite des Deutschen Kaiserreichs in den Ersten Weltkrieg ein, auch weil die herrschenden Jungtürken im Krieg die Gelegenheit sahen, verlorenes Gebiet zurückzuerobern. Mit dem Ersten Weltkrieg gingen das Deutsche, wie auch das Osmanische Reich zu Ende. An ihre Stellen traten die Weimarer Republik und die Republik Türkei.
https://www.bpb.de/themen/europa/tuerkei/187977/zerfall-des-osmanischen-reiches/

Da hast du ein etwas verzerrtes Geschichtsbild. Noch bis ins 17. Jahrhundert war beispielsweise das Osmanische Reich eine Weltmacht und um ein Haar wäre Wien heute eine islamisch Metropole.

Der historische Wendepunkt kam erst ab dem 15./16. Jahrhundert, als die Europäer aufgrund überlegener nautischer Technik fähig waren, Kolonien in aller Welt zu gründen. Aus diesen ersten Kolonien wuchsen dann ab dem 17. Jahrhundert die großen Kolonialreiche und der Seehandel schnürte dem Osmanischen Reich die Warenströme auf den Landwegen ab.

Erst ab dem 19. Jahrhundert aber katapultierten sich die Europäer und Nordamerikaner mit der Industrialisierung an die technische Spitze und die traditionell gebliebenen islamischen Länder gerieten ins Hintertreffen und oft auch unter koloniale Herrschaft.

Bodesurry  29.07.2023, 13:50

Das Osmanische Reich hat seine Macht zum grössten Teil den Janitscharen zu verdanken. Ehemalige christliche Knaben, welche man ihren Familien entrissen hat und zu fanatischen Muslimen erzogen hat.

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Das ist nicht richtig.

Das Oströmische Reich gilt als höchstentwickelt bis ins 15 jahrundert wo es unterging.

Die Islamer haben das Teils übernommen, Das weströmische Reich und der Rest Europas hat sich allerdings schon mit der Völkerwanderung anders orientiert und ab 800 vermehrt eigenes Wissen geschaffen was in der Ghotic gipfelte.

Die alten Bücher des Ostroms waren zu der Zeit in oströmischer und nach 1400 in islamischer Hand und kamen erst mit der Renaissance wieder nach Europa.

Bitte nicht übertreiben!

Die unbestreitbaren Leistungen im Gebiet der Baukunst, Medizin, Literatur usw. sind keineswegs ausschließlich den arabischen Wüstennomaden zu verdanken, sondern vorwiegend Künstlern, Wissenschafter, Ärzten usw. griechischer, ägyptischer, persischer, jüdischer usw. Herkunft.

Es ist aber anzuerkennen, daß von manchen muslimischen Herrschern dies alles stark gefördert wurde, insbesonders in al-Andalus...

Damals wurde die Religion in den islamischen Ländern relativ locker gesehen. Damals waren die Forscher in den islamischen Ländern ganz weit vorn. Das änderte sich jedoch mit der Zeit. Von da an war alles Wissen dem Islam untergeordnet, denn es galt als gefährlich. Man stellte die Religion über den gesunden Menschenverstand.

Genau das Gleiche hatte man 1000 Jahre lang in Europa gemacht. Man hatte die Religion über den gesunden Menschenverstand gestellt. Mit der Aufklärung änderte sich das in Europa grundlegend. Von nun an fragte man nach Beweisen. Die waren jetzt wichtiger als der Glaube.

In den islamischen Ländern ging man genau den umgekehrten Weg, von einer freiheitlichen Gesellschaft in eine ideologische Unterdrückung. Da konnte natürlich nichts Gutes bei herauskommen. Der wissenschaftliche und technologische Vorsprung der muslimischen Länder ging verloren und Europa wurde zur führenden Macht der Welt.

Noch heute ist der Islam wissensfeindlich eingestellt. In vielen Teilen der islamischen Welt ist es Frauen verboten sich zu bilden. In Afrika gibt es eine Terrorgruppe die sich Boko Haram nennt. Übersetzt heißt diese Terrorgruppe "Wissen ist verboten". Das sagt eigentlich schon alles aus.