Ist Antiarabismus schon Rassismus?
In Ländern wie Türkei oder Israel ist Araberfeindlichkeit stark ausgeprägt. Ist das Rassismus? Oder kommen diese Länder einfach mit der arabischen Kultur nicht klar?
7 Antworten
Arabophobie ist eine feindselige Haltung gegenüber Arabern. Diese kann rassistisch motiviert sein, muss sie aber nicht zwingend.
Es ist generell problematisch etwas als rassistisch einzustufen, wenn man sich nicht zuvor auf eine Definition von Rassismus geeinigt hat. Es gibt nämlich sehr verschiedene Rassismusdefinitionen:
Fredrickson bemerkt, dass der Begriff „Rassismus“ häufig unpräzise und unreflektiert verwendet würde, „um die feindseligen oder negativen Gefühle eines ‚Volkes‘ oder einer ethnischen Gruppe gegenüber einer anderen und die aus dieser Einstellung resultierenden Handlungsweisen zu beschreiben“ (Fredrickson, S. 9). Auf einem Workshop „Neue Begriffe für die Einwanderungsgesellschaft“ einigten sich 2013 die Teilnehmer der Gruppe „Rassismus“ darauf, dass Fälle von Rassismus dann vorlägen, wenn Menschen aufgrund von Zuschreibungen diskriminiert oder verfolgt würden. Rassistisches Denken gehe von der unveränderlichen Zugehörigkeit des Menschen zu einer Gruppe aus, die als der „eigenen“ Gruppe des Zuschreibenden unterlegen bewertet werde. [Wikipedia]
Im Falle der arabophoben Haltung, die in der Türkei en vogue ist, kann man durchaus von Rassismus sprechen, da der Turanismus aufgrund seiner Rassentheorie inhärent rassistisch ist und Araber als minderwertig ansieht.
Wenn keine rassistischen Motive vorliegen, ist sie nicht rassistisch.
Das ist falsch.
Wenn man sich schon im
Kopf denkt:“ Ih was ist das für ein*e Araber*in“ ist das latenter Rassismus in Kombination mit Araber:innenphobie.
Wenn man das sagt ist das dann wiederrum aktiver Rassismus sowie gesellschaftlicher und Arabophobie
Es könnten xenophobe Motive vorliegen. Ein wie auch immer gearteter Hass kann sehr verschiedene Motive haben.
Es kommt auf die Gruppe an. Aber ja gearteter Hass ist immer Diskriminierung (z.B Rassismus, Sexismus, Transfeindlichkeit etc)
Ja, das ist Fremdenfeindlichkeit im Bezug auf Araber. Aber längst nicht alle Türken und Israelis hassen Araber, viele können sie auch gut leiden.
Bei Türken liegt das wenn dann daran, dass es in Istanbul Gegenden gibt, in denen Araber mit ihren Läden die Türken verdrängen und arabische Stadtteile daraus machen.
Und bei Israelis halt daran, wenn Araber Israel nicht anerkennen.
Ich habe aber mal ein Video gesehen, in dem Israelis zu Palästinensern befragt wurden und keiner von denen hatte sich negativ geäußert. Demzufolge ist das m.M.n. eine Pauschalisierung.
Ja, das ist Fremdenfeindlichkeit im Bezug auf Araber.
Xenophobie und Rassismus sind zwei verschiedene Dinge. Du bringst hier was durcheinander.
Was soll daran nicht rassistisch sein, wenn man Araber hasst.
Ich habe dich darauf aufmerksam gemacht, dass du die Begriffe Xenophobie (Fremdenfeindlichkeit) und Rassismus vermischst.
Für mich ist das Apfel und Birne.
Fremdenfeindlichkeit ist nicht besser als Rassismus.
Tausende Israelis fahren palästinensische Kinder kostenlos in israelische Hospitäler, arbeiten in Hilfsorganisationen für palästinensische Kinder mit einem Handicap, vertreten Araber vor Gericht, sind als Beobachter im Westjordanland aktiv, verkaufen Olivenöl...
Ich habe nie gesagt, dass alle Israelis alle Araber hassen, falls die Intention von deinem Kommentar darauf schließen soll. Verzeih mir, wenn ich es falsch verstanden habe und du zu meiner Antwort nur Beispiele liefern willst.
Es brüllen auch Tausende Israelis bei Radikalen "Demos" "Tod den Arabern"
Es gibt wie immer gute und schlechte Menschen, bei Israelis und Palästinensern
Oder vergiss nicht die Israelis in Jerusalem, die getanzt und gesungen haben vor Freude, als die Al aqsa Moschee angegriffen wurde.
Die werde ich nicht mehr Vergessen.
Einem guten Freund (Palästinenser) haben sie in Jerusalem tätig angegriffen
Das Osmanische Reich (Türkei) hat damals Araber unterdrückt... Das geht schon viel weiter zurück und deine Theorie bezüglich Istanbuls Stadtteile ist falsch.
Das mit Istanbul hat mir eine Türkin erzählt die das mit eigenen Augen gesehen hat und deswegen sich nicht mehr wohlfühlt
Ähnlich wie Deutsche in sozialen Brennpunkten
Das mit dem osmanischen Reich ist mir bewusst
was haben denn Türkei und Israel gemeinsam .. (?!) Erst neulich trafen sich doch die Präsidenten von Iran, Türkei und Russland zum gemütlichen Plausch .. allerdings hat sich Israel immerhin den Sanktionen gegenüber Russland nicht angeschlossen
Türkei ist nicht mit Erdoğan oder den Deutschtürken gleichzustellen.
Laizismus heißt staatliche Beobachtung von Kirche. Religion und Staat sind jedoch nicht getrennt in der Türkei
Das ist wohl eher Kulturismus als Rassismus.
Die Begriffe an sich weisen ja schon darauf hin.
Früher wurden Begriffe nämlich stets sehr sorgsam, und möglichst selbsterklärend, ausgewählt.
Ganz im Gegensatz zum Gebrauch in der heutigen Gesellschaft der "Begriffslügen".
Wo wird da die grenze gesetzt?
Unter Rassenfeindlichkeit verstehe ich Rassismus, und im Prinzip ist das doch hier nichts anderes oder?
Wodurch machen sich Rassen denn bei Menschen aus?
Durch Kulturen und Herkunft.
Rassenfeindlichkeit ist das eine - Kulturfeindlichkeit das andere.
Nein. Rasse ist getrennt von Kultur.
Wäre dem nicht so, so musste Eugenik eine anerkannte Wissenschaft sein.
Und wie definieren sich Rassen bei Menschen wenn nicht dadurch?
Rasse und Kultur sind getrennete Dinge. Die Rasse erklärt sich aus phänotypischen Gemeinsamkeiten innerhalb einer Population.
Ah f**k. Dadurch das ich Antisemitismus gleich gesetzt habe mit Rassismus habe ich beides miteinander verworren. Danke für die Aufklärung, jetzt bin auch ich schlauer ^^
Rasse sind die äußerlichen Unterschiede, beispielsweise Körperbau, Hautfarbe, Augenfarbe usw.
Endlich mal jemand, der den Unterschied zwischen Rassismus und Kulturismus kennt.
Natürlich.
Menschliche Individuen werden auf Basis eines abstrakten Gruppenzugehörigkeitsmerkmals unter Absehung ihrer tatsächlichen Person pauschal abgewertet.
Natürlich charakterisiert das rassistische Schmierlapperei.
„Arabophobie ist eine feindselige Haltung gegenüber Arabern. Diese kann rassistisch motiviert sein, muss sie aber nicht zwingend“
Falsch. Araber:innenphobie ist immer rassistisch.