Könnte jeder den Mount Everest erklimmen?

36 Antworten

Im ersten Moment würde ich sagen ja, aber:

Ich denke, man muß körperlich entsprechend fit sein. Nicht, wie wir alle, die mal ein bischen Sport treiben oder joggen. Man sollte denke ich noch ganz anders fit sein.

Einmal sind es ungewohnte Strapazen,die auf einen warten. Und zwischendurch kann man nicht sagen: Oh, es wird mir zu anstrengend, ich kehre um.

Man braucht körperliches Spezialtraining und auch ein Training, das für den Notfall vorbereitet, Unwetter etc.

Dann muß bedacht werden, daß die Luft nach oben rauf immer dünner wird und das Atmen schwieriger.

Es gibt sicher noch andere Dinge, die zu beachten sind, mir aber gerade nicht einfallen.

bestimmt nicht Jeder. Ich zum Beispiel nicht. Schon eher könnte mein cooler Kumpan das, der kann irre gut klettern, aber auch der müsste speziell trainieren, damit sein Blut und die Sauerstoffsättigung sich so umstellt, dass er weniger Probleme mit der dort oben "dünneren" Luft bekommt. Reinhold Mesmer hat das sicher auch vorher trainiert, vielleicht ist Dir bekannt, dass bestimmte Sportler Höhentraining machen. Das hat eben den Effekt, dass sich ihre Sauerstoffsättigung im Blut so umstellt, dass sie sich in ihrer Sportart einen Vorteil verschaffen können, und eine höhere Beanspruchung vertragen.

Beim Klettern in sauerstoffreduziertem Terrain hilft es der normalen Sauer Istoffregulierung auf die Sprünge,, einige Monate oder ein halbes Jahr in großer Höhe zu leben. Die Einwohner dort, auch die 'Sherpas', bei denen ist diese Eigenschaft ganz normal.

Leute, die den Mt. Everest erklimmen wollen,können weiter nicht unsportlich oder entsprechend kran Ik oder körperlich eingeschränkt sein, und wer schon läger Diabetes.oder schwache Gefäßwände hat, Epilepsie, morbide Adipositas  oder irgendsowas, sollte es auch besser lasssen.

Also ich würde mal sagen, etwa 3-5% aller Deutschen könnten sich so fit machen, dass sie das zur besten Zeit in ihren Leben schaffen. Damit liege ich wohl im großzügig geschätzten Bereich...

Definitiv nicht. Jeder, der sich nicht aus eigener Kraft fortbewegen kann, ist raus. Menschen mit schweren und oder chronischen Atemwegserkrankungen sind raus. Kinder und sehr alte Menschen sind raus. Arme Menschen sind auch raus, da sie sich das nötige Equipment nicht leisten können. Ungeübte, stark Über-und Untergewichtige sind auch raus.

Ich glaube, dass es nur wenige Menschen gibt, die das nötige Now how und die körperliche Leistungsfähigkeit erbringen können.

Wäre es so einfach, wären schon längst mehr Leute da rauf gekraxelt.

Sicher nicht jeder. Auch mit Sauerstoff braucht man eine echte Pferdelunge für so ein Unternehmen. Zudem muss man sehr gut klettern können, ein Spaziergang ist das nicht. Eine sehr gute Kondition ist absolut notwendig, viele Möchtegern-Alpinisten sind am Everest auch an Erschöpfung gestorben.

Avicenna89  06.04.2021, 07:27

Man darf nicht vergessen, dass auch schon zu allen Zeiten der Besteigungsgeschichte sehr erfahrene Bergsteiger am Everest an Erschöpfung gestorben sind. Auch auf den Normalwegen.

Ich habe mich selbst zwar noch nie (und werde es wohl auch nie) am Everest versucht, aber ich bin erfahren genug, um zu wissen, dass Erfahrung einen vor so etwas nicht schützt, bzw. das Attribut "möchtegern" nicht zwangsläufig zum Scheitern verurteilt. Die schlimmsten Bergsteiger sind in meinen Augen die, die sich für erfahren genug halten, sich ein Urteil über Situationen zu erlauben, das im Wortlaut "alles richtig gemacht" lautet. Die mögen zwar viel erlebt haben, aber die Logik des Bergsteigens haben sie noch nicht begriffen.

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Ich habe zahlreiche 4000er in der Schweiz bestiegen und hätte vor vielen Jahren die Möglichkeit gehabt, an einer Everest-Expedition teilzunehmen. Ich habe abgelehnt, weil ich keinen Sinn in dieser Plagerei gesehen habe. Es braucht spezifisches Training, längere Zeit der Akklimatisation auf den verschiedenen Höhenstufen und somit auch viel Geld. Viele Todesfälle sind darauf zurückzuführen, dass die Möchtegern-Superalpinisten sich nicht die Zeit für so eine Expedition nehmen. Es braucht viel Zeit zur Vorbereitung, viel Zeit zur Akklimatistion und dann viel Zeit und Geduld, um das passende Wetter abzuwarten. Wer ungeduldig ist, der geht ein zu großes Risiko ein.

Diversifikator 
Fragesteller
 31.03.2021, 00:09

Es gibt ein Trainingsapparat, der einer Box gleicht. In dieser Box gibt es eine Vorrichtung, eine Wand mit einem integrierten Laufband mit Kletterklötzen. Dieser Laufband bewegt sich also ständig runter. Die Box an sich ist luftdicht und wenn eine Person jetzt vor hat zu trainieren, kann er dort hinein und quasi so lange ,,klettern" wie er möchte. gleichzeitig kann er die Höhe als auch die damit resultierende Anstrengung eines großen Berges simulieren, indem er den Sauerstoff in der Box so einstellt, dass es eben jener Höhe angepasst wird. So trainiert er beispielsweise 1 Monat lang mit 70% Sauerstoff und geht eben mit dem Sauerstofflevel auf 8000 Metern höhe. Zusätzlich kann er Gewichte um sich tragen, um ebenfalls die Last zu simulieren, die man ja beim klettern des Mount Everest hat.

Weißt du was ich meine? Mir fällt der Name der Vorrichtung nicht ein, aber ich hatte es mal in einer Doku gesehen.

Könnte man mit solch einer Vorrichtung eine Akklimatisation erreichen?

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Ruenbezahl  31.03.2021, 08:25
@Diversifikator

Solche Höhensimulatoren dienen vor allem dem Training. Zudem kann unter medizinischer Beobachtung festgestellt werden, wie der Körper auf Sauerstoffmangel reagiert (das ist von Mensch zu Mensch sehr verschieden) und wie schnell er vermehrt rote Blutkörperchen bildet. Die Akklimatisation vor Ort wird dadurch nicht ersetzt, aber erleichtert. Ich halte Höhentraining in unseren Alpen über 4000 Meter) und eine etwa dreiwöchige Akklimatisationsphase im Himalaja (davon mindestens die Hälfte über 6000 Meter) für ideal, aber jeder Höhenbergsteiger hat sein Programm und seine Erfahrungen. Ein Durchschnitssbergsteiger kann sich damit nicht vergleichen.

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JapanFan78  07.04.2021, 22:58

Für eine Akklimation ist es notwendig, dass man die 400er Regel befolgt. Man darf pro Tag nur 400 Meter zurücklegen und sollte für das campieren wieder etwas absteigen.

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Johann463  13.04.2021, 11:13

Respekt mit den 4000er

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