Können Sternzeichen und Horoskope stimmen?

8 Antworten

Da hilft eine einfache Überlegung:

welche Kraft könnte dies bewirken. Sterne sind so weit von uns entfernt, dass das Licht Millionen Jahre braucht, um bis zu uns zu gelangen. Bei Planeten geht das schneller, aber die sind ja nur Spielgel des Sonnenlichtes.

Die Physik kennt vier Kräfte. Eine davon müsste also geeignet sein, auf riesige Distanzen einen Effekt zu erzielen, der alle zwölf Monate zu gleichen Ergebnissen kommt. Alle Jahre im November muss auf die Schütze geborenen eine Kraft einwirken, die eine Prägung für das ganze Leben verursacht.

Warum können wir eine soche Kraft nicht messen? Welche Kraft sollte das sein? Wie prägt sie einen Menschen von der Geburt bis zu Tod? Warum behaupten einige Menschen, sie könnte das Wirken dieser Kraft interpretieren, ohne dass sie sie in irgend einer Weise benennen, messen oder begründen können?

Es gibt keinen vernünftigen Grund für die Annahme, dass Sternzeichen und Horoskope mehr als Erfindungen von Geschäftemachern sind.

Christine Keidel-Joura  17.10.2019, 11:09

Leider ist Deine Argumentation falsch. Denn die Sternbilder spielen in der Astrologie keine Rolle.

Zwar wurden die Sternzeichen in der Antike zunächst nach Abschnitten des Jahres benannt, weil man glaubte, die Jahreszeiten kämen von den Sternen.

Als man dann aber erkannte, dass die Sternbilder sich im Verhältnis zu den gleichnamigen Tierkreiszeichen beständig verschieben, wurde bereits vor über 2000 Jahren der astrologische Tierkreis entwickelt. Dieser wird schon seit Langem nicht mehr durch die Sterne, sondern durch die wichtigen Wendepunkte im Jahresrhythmus festgelegt: 

Zudem glaubt kein Astrologe, Sterne würden gezielt einen Einfluss auf einzelne Menschen ausüben. Viel eher werden synchrone Zusammenhänge gesehen von Konstellationen am Himmel mit denen hier auf der Erde.

Hier gibt es erstaunliche Parallelen im Kleinen wie im Großen, was sich zum Beispiel in der Chaosforschung offenbart. Und auch die Quantenphysik weiß, dass Dinge miteinander in Resonanz stehen, nicht räumlich, aber durch Gleichzeitigkeit und Sinnzusammenhang. Der Physiker und Nobelpreisträger Wolfgang Pauli im Dialog mit C. G. Jung bezeichneten das als Synchronizität. Und diese Synchronizität gibt es im Prinzip auch zwischen Konstellationen am Himmel und dem, was unten auf der Erde geschieht.

Dabei geht es in der Astrologie vor allem um rhythmische Prozesse. Eine wichtige Rolle spielt hier der Jahresrhythmus. Beachtet werden außerdem der Tagesrhythmus sowie die Rhythmen des Mondes und der Planeten, die aufeinander abgestimmt sind. Der einzige Stern, der in der Astrologie eine große Bedeutung erfährt, ist hingegen die Sonne. Und die ist nachweislich sehr wichtig für das Leben auf der Erde.

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VortexDani  17.10.2019, 17:27
@Christine Keidel-Joura

Es gibt bisher keinen Hinweis auf die Richtigkeit von Carl Jung's proponierter Synchronizität.

https://books.google.de/books?id=Gr4snwg7iaEC&pg=PA241&redir_esc=y#v=onepage&q&f=false

Aber es gibt auch rezente Unterstützer seiner Anschauung: https://www.psychologytoday.com/us/blog/connecting-coincidence/201804/intrigued-the-low-probability-synchronicities

zeitlich  korrelierende Ereignisse, die  nicht über eine  Kausalbeziehung verknüpft sind (die also  akausal sind), jedoch als miteinander verbunden, aufeinander bezogen wahrgenommen und gedeutet werden

Die Vorstellung wird unter anderem auf eine Form der Apophänie zurückgeführt. http://www.skepdic.com/jung.html

Mittlerweile auch auf ähnliche Tendenzen bei Gesunden angewendet, bei denen keine neurologischen oder seelischen Erkrankungen vorliegen.

https://en.wikipedia.org/wiki/Apophenia#Causes

Jeder Mensch ist anfällig für Irrtum, Logikfehler und Aberglauben, das liegt in unserer Natur, ohne Ausnahme! (nicht zwingend selbstverschuldet, ebenfalls wegweisende Wissenschaftler).

https://de.wikipedia.org/wiki/Repräsentativitätsheuristik

https://en.wikipedia.org/wiki/Confirmation_bias

So war Pauli unter anderem der Numerologie verfallen:

Bemüht, "die Einseitigkeiten eines rein patriarchalischen Zeitalters zu korrigieren", beschäftigte er sich mit asiatischen Heilslehren und jüdischer Zahlenmystik, erforschte die Anfänge des naturwissenschaftlichen Weltbildes im 17. Jahrhundert und wandte sich auch der Jungschen Tiefenpsychologie zu. Mit dem ETH-Privatdozenten Carl Gustav Jung, den er anlässlich einer Lebenskrise Anfang der 1930er-Jahre konsultierte und der ihm eine Traumanalyse bei einer seiner Praktikantinnen vermittelte, unterhielt er nach dem Abbruch der Therapie eine langjährige Korrespondenz.

http://www.ethistory.ethz.ch/besichtigungen/objekte/paulieffekt/popupfriendly/

Zum Glück kann man ihn im Gegensatz zu Linus Pauling aber nicht zu den Mitgliedern der "Nobel-Krankheit" zählen: https://rationalwiki.org/wiki/Nobel_disease

Der Physiker Wolfgang Pauli glaubte selbst an den anekdotisch überlieferten  Pauli-Effekt, demzufolge in seiner Gegenwart ungewöhnlich häufig experimentelle Apparaturen versagten oder sogar spontan zu Bruch gingen. Als Pauli 1958 in das Rotkreuzspital in Zürich eingeliefert wurde, stellte er tief erschrocken fest, dass er ausgerechnet im Zimmer 137 lag. Die Zahl verband er mit dem Wert der  Feinstrukturkonstante, der ziemlich genau 1/137 beträgt, und sah dies als schlechtes Vorzeichen. Pauli starb dort nach einer erfolglosen Operation am 15. Dezember 1958, wobei zu sagen ist, dass (unabhängig von der Zimmernummer) die Heilungsaussichten bei bösartigem  Pankreaskrebs, wie im Falle Paulis, äußerst schlecht sind.

https://de.wikipedia.org/wiki/Synchronizit%C3%A4t

Einige Kollegen nahmen den Effekt ebenfalls ernst: Der Experimentalphysiker  Otto Stern, der mit Pauli befreundet war und der in Hamburg sein Kollege war, erteilte ihm deswegen sogar Labor- und auch Institutsverbot. [3] Stern wies in einem Interview [4] aber auch darauf hin, dass Aberglauben (seinerzeit) unter Experimentalphysikern weit verbreitet war – er selbst hätte zum Beispiel in seiner Frankfurter Zeit bei einem bestimmten Apparat stets einen Holzhammer daneben gelegt, damit er reibungslos funktioniere. Als er einmal verschwunden war, hätte der Apparat nicht mehr funktioniert, bis der Hammer drei Tage später wieder auftauchte. Ein anderer Kollege pflegte nach Sterns Erinnerung seiner Experimentieranlage jeden Tag Blumen zu bringen, um sie  in guter Stimmung zu halten.
Pauli hielt den Effekt für real und war erleichtert, wenn er wieder auftrat.

https://de.wikipedia.org/wiki/Pauli-Effekt

So galt seine schärfste Kritik nicht den nachweisbar falschen Theorien, sondern denen, welche nicht falsifizierbar waren und somit nicht überprüfbar. Falls dies ebenfalls auf seine Annahmen zutreffen sollte, wäre das Ironie.

https://en.wikipedia.org/wiki/Pseudoscience

Ein durch subjektiv emotional zugeordnete Wertigkeiten konstruiertes Empfinden muss keinerlei Allgemeingültigkeit oder Realität entsprechen.

Korrelation, sei sie noch so scheinbar übereinstimmend, ist kein Garant für Kausalität.

Wenn keine Kausalbeziehung bekannt ist so heißt das aber nicht, dass keine existiert: https://www.telegraph.co.uk/news/features/10789884/Who-put-secret-D-Day-clues-in-the-Telegraph-crossword.html

Hier gibt es erstaunliche Parallelen im Kleinen wie im Großen, was sich zum Beispiel in der Chaosforschung offenbart. Und auch die Quantenphysik weiß, dass Dinge miteinander in Resonanz stehen, nicht räumlich, aber durch Gleichzeitigkeit und Sinnzusammenhang

Gleichzeitigkeit wird wohl von Lichtgeschwindigkeit begrenzt und ist über große Distanzen nicht nachweisbar.

Chaostheorien decken sich nicht mit allen Modellen der Quantenphysik, die einzelnen Vorstellungen innerhalb stimmen ja schon nicht überein, es gibt keinen Konsens innerhalb beider Bereiche.

https://en.wikipedia.org/wiki/Synchronicity

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berndsporrer  18.10.2019, 15:22

Die Argumentation ist nicht ganz falsch, aber auch nicht ganz richtig. Die Sterne liegen mit Ausnahme der Sonne viel zu weit entfernt, das ist richtig. Auf Planeten und Mond trifft das aber nicht zu. Diese Argumentation ist also falsch und auch das Licht ist hierfür nicht ursächlich. Ein Horoskop ist etwas völlig anderes und bis jetzt war hier auch noch kaum was vernünftiges dabei gewesen unter all den Antworten.

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In der Astrologie geht es vor allem um rhythmische Prozesse. Eine wichtige Rolle spielt in hier der Jahresrhythmus. Beachtet werden außerdem der Tagesrhythmus sowie die Rhythmen des Mondes und der Planeten, die aufeinander abgestimmt sind. Der 12-Jahres-Rhythmus in der chinesischen Astrologie steht dabei in Resonanz mit dem ca. 12 Jahre dauernden Jupiter-Zyklus.

Der einzige Stern, der in der Astrologie eine große Bedeutung erfährt, ist hingegen die Sonne. Und die ist nachweislich sehr wichtig für das Leben auf der Erde.

Zudem gibt es einige statistische Untersuchungen, die Signifikanzen feststellen zu den Eigenschaften der Tierkreiszeichen oder der Planetenkonstellationen. Hervorzuheben sind hier wissenschaftlich anerkannte Forschungen von Siegfried Schiemenz, Gunter Sachs, Michel Gauquelin, Suitbert Ertel oder Christian Cajochen.

Viele weitere Statistiken sollten noch erstellt werden. Ich hoffe, hier wird es bald Forschungsaufträge geben. Auffällig ist zum Beispiel die Häufung von Gewalttätern und -taten bei Konstellationen von Sonne, Mars und Pluto. Oder die Häufung von Vollmondkonstellationen bei Geburten von Kindern mit Wasserkopf. Beeindruckend ist außerdem das regelmäßige Aufeinandertreffen von Mars und Venus bei brisanten erotischen Begegnungen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Langjährige Berufserfahrung als Astrologin des DAV

Natürlich können sie stimmen. Die sind ja auch so gemacht, dass vieles auf eine große Gruppe zutrifft

berndsporrer  18.10.2019, 15:24

Ha Ha Ha!

Bei uns gibt es nur 12 Sternzeichen und da ist kein Wasserpferd dabei. 

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 Es gibt bei uns nur 12 Sternzeichen und da ist kein Wasserpferd dabei. 

In einer stark agrarisch geprägten Gesellschaft der gemäßigten und warm-gemäßigten Zonen hängt die Menge und Art an Zuwendung, die ein Kind in seinen ersten Lebensmonaten empfängt, sehr stark von der Jahreszeit ab. Es ist bekannt, dass sich dies stark auf die Charakterentwicklung des Kindes auswirkt. Das "Tierkreiszeichen", in dem sich die Sonne befindet, ist von der Jahreszeit abhängig. Damit haben wir eine starke Korrelation zwischen Charakter und "Tierkreiszeichen".

Heute ist die Abhängigkeit vom Ackerbau fast auf 0 zurückgegangen, hier kommt dann die "selbsterfüllende Prophezeiung" zum Tragen. Insbesondere spürt ein Mensch unterschwellig, was seine Umgebung von ihm erwartet, und verhält sich dementsprechend. Wenn genügend Menschen der Umwelt glauben, dass ein Mensch bestimmte Verhaltensweisen an den Tag legen wird, z. B. weil er einem bestimmten "Tierkreiszeichen" zugeordnet wird, wird er höchstwahrscheinlich dieses Verhalten tatsächlich an den Tag legen. Dieser Effekt ist noch einmal um Größenordnungen stärker, wenn der betreffende Mensch selbst daran glaubt.

Es ist natürlich nie prinzipiell auszuschließen, dass es auch andere Einflüsse gibt, die nicht von der üblichen Wissenschaft anerkannt sind, aber das ist - wenn überhaupt - sehr schwer zu belegen.

realsausi2  16.10.2019, 03:19
die nicht von der üblichen Wissenschaft anerkannt sind,

Gibt es auch eine unübliche Wissenschaft?

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PWolff  16.10.2019, 15:17
@realsausi2

Ich wollte mich möglichst neutral ausdrücken und Grenz"wissenschaften" nicht von vornherein ausschließen.

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realsausi2  16.10.2019, 20:14
@PWolff

Mir sind solche Spezifikationen sehr suspekt. Es gibt Regeln, nach denen Wissenschaft arbeiten muss, um als solche gewertet zu werden. Wer diese Regeln nicht einhält, betreibt keine Wissenschaft.

Das ist völlig ungeachtet des zu untersuchenden Gegenstandes.

wenn überhaupt - sehr schwer zu belegen.

Eine dieser Regeln ist, dass Wissenschaft immer faktenbasiert und belegorientiert arbeiten muss. Ohne Beleg ist alles nur eine Idee ohne Niederschlag in der Realität.

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