Können Radios/Receiver kaputt gehen, wenn der Sender zu nah dran ist?

5 Antworten

Warum muss es ein FM Sender sein?
Es gab mal einen Mittelwellensender mit einer Leistung von 1000 KW, der hieß Europawelle Saar. Da ging kein Radio oder Autoradio kaputt das im Umkreis von 100 Metern in Betrieb war!

Es gab nur eine Sicherheitsabschirmung über einer nahe dem Sender verlaufenden Autobahn. Diese Abschirmung war jedoch nur rund 50 oder 80 Meter lang. Diese sollte weniger die Autoradios schützen. ;-)

Ich weiß nicht ob du den Sender und seine Leistung kanntest. Nun überlege mal, wenn selbst in den nahegelegenen Häusern usw trotz einer Sendeleistung von einem Megawatt nix kaputt ging, wieso soll es dann mit 1 Watt Probleme geben?

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – über 40 Jahre Instandhaltung, Reparaturen

Wenn der Sender daneben steht hört sich der Ton Plastisch - Echoartig an das hatten wir früher in der Nähe des Sendeturmes in HH. Das starke Funksignal überlagert eventuell einen benachbarten Sender .UKW Tuner haben in besseren Empfänger am Eingang schnelle Schaltdioden die eine Überspannung verhindern (Schottky-Dioden )genannt.

Ja und Nein!

Normalerweise kommt ja nur ein winziger Bruchteil der Sendeleistung in der Empfangsantenne an. Die gesamte Leistung verteilt sich ja über die gesamte Fläche (genauer Volumen) des Sendegebietes.

Ist man sehr nahe am Sender, innerhalb der Wellenlänge der Funkfrequenz, dann kommt es zu einer Kopplung der Antennen und es kann dann richtig Leistung drahtlos übertragen werden.

Das kennt man ja vom kontaktlosen Laden vom Handy. Liegt das Handy aber nicht ganz auf (Hülle noch drum), wird das laden viel langsamer und das Handy bzw. das Ladepad wird heiß, einfach weil die Kopplung nicht mehr perfekt ist.

Das ist beim Radiosender genau so. Hat man nicht die perfekte Position ganz nahe dran, kriegt man wieder nur einen recht kleinen Teil der Funkwellen rein. Da gab es damals Rechtsstreite zwischen Radiosenderbetreibern und Gartenlaubenbesitzern. Die Laubenbesitzer haben dünne Kupferdrähte mit Glühbirnchen in der Mitte aufgehängt die dann die Laube (schwach) beleuchtet haben. Da ging es drum wem die Energie gehört und wie derjenige der die "Empfängt" nutzen darf.

Die Wellenlänge bei Langwellenfunk liegt bei bis zu 10km, in dem Radius kann man also recht gut Sendeenergie für Beleuchtungszwecke abziehen.

Aber Langwellensender gibt es hierzulande schon lange nicht mehr (man kann noch einen recht gut aus Frankreich empfangen, einer der letzten in der EU) und auch Mittelwelle ist fast ausgestorben. Bei MW liegt die Wellenlänge bei max 1km. Im etwa dreifachen Radius dürfen keine Wohn- und Geschäftshäuser stehen. Ein Großteil des Geländes in diesem Radius gehört auch dem Sender und ist eingezäunt.

Das gleiche ist bei Kurzwelle und UKW. Bei Hochleistungssendern ist der Zaun so weit um die Antennenanlage herum gezogen, dass man da keine signifikanten Emissionen abbekommen kann.

Ein normales Radio muss ja auch mit den starken Funkimpulsen die ein Gewitter aussendet klar kommen, da muss man schon eine ordentliche Portion der Energie eines Radiosenders aufschnappen um das zu überbieten. Das ist technisch fast unmöglich.

Anders sieht es aber bei speziellen, hochempfindlichen Messempfängern aus. Da gibt es welche wo das Gate eines superempfindlichen FET Transistors direkt an der Antenne hängt. Hier reicht es schon sich in der Nähe der Antenne die Hände zu reiben um genug Feld herzustellen den Transistor durchzuschießen. Beim hantieren damit muss das Gerät ausgeschaltet sein wobei dann per Koaxrelais intern der Empfänger abgekoppelt und kurzgeschlossen wird.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Weder kleine noch große Radios können durch die ein Funksignal kaputt gehen. Die Antenne empfängt eine Spannung im MicroVolt-Bereich, dadurch kann nichts zerstört werden.

Woher ich das weiß:Hobby
Gluglu  09.08.2020, 08:07

Das stimmt nicht so ganz denn der Eingangsverstärker ist eben genau für solch kleine Spannungen ausgelegt. Im Rahmen der AGC (Automatic Gain Control) wird dieser zurückgeregelt, damit vor der ersten Zwischenfrequenz keine Übersteuerung auftritt, so daß dieser in die Sättigung fährt. Ist aber das Signal sehr viel zu groß, kann (und oft macht er das auch) dieser kaputt gehen. Stichwort "Großsignalfestigkeit". Da das üblicherweise nicht zu erwarten ist, weil man ja kaum auf dem Sendemast klettert, um Radio zu hören, gibt es hierfür in Zeiten der Sparmaßnahmen kaum Vorkehrungen.

Klassisches Beispiel ist der Betrieb eines 70cm- Amateurfunk- Empfängers an einer Hirschmann Klemmprüfspitze als Antenne, die dort längenmäßig auf Lambda/4 liegt: Drückt man zum Testen auf die Sendetaste eines Handfunkgeräts, wenn es neben dran liegt, hat es der Empfänger überstanden... ohne Dämpfungsglied. Für den "normalen Fall" des gewöhnlichen Radio- Hörers stimmt Deine Antwort zwar aber ist, allgemein gesehen, ein kleinwenig anders :-)

Der "Normalbürger" kommt ja üblicherweise kaum mit Sendeanlagen in Berührung, die auf UKW zwischen 87,5MHz und 108MHz entsprechend Sendeleistung haben. Selbst die Transmitter, mit denen Du Audio via Radiofrequenz in den Autoradio einspeisen kannst, haben dazu eine viel zu geringe Leistung.

... nur zur Info :-)

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Nein da passiert nichts.