Können Erinnerungen genetisch vererbbar sein?

10 Antworten

Komplexe Gedankengänge können selbstverständlich nicht vererbt werden, genauso wie Erinnerungen, diese sind in der Verknüpfung der Neuronen gespeichert (diese Art der Verknüpfung wird erst im laufe des Lebens gebildet, und da die Neuronen verknüpfungen die Keimzellen nicht beeinflussen werden die Verknüpfungen auch nicht vererbt werden können). Was sich jedoch von unseren Vorfahren auf uns vererbt hat sind Neuronenkreise die Muster erkennen, so ist in Teilen des Gehirns (im Mandelkern, der Amygdala) gespeichert das sich windende (Schlangen ^^) Dinge als gefährlich für uns herrausstellen können, wir also Angst vor ihnen haben sollten. Der Visuelle-Cortex erkennt also ein sich windenden Objekt, ein Teil dieser Information wird dann zur Amygdala weitergeleitet und diese löst dann Vorsicht/Angst in uns aus.

Ähnliche Neuronenkreise sind auch für Gefühle und Interessen angelegt, aber Gedanken lassen sich so wie du es wohl meinst nicht vorprogrammieren.

Sorry, das es etwas komplizierter geworden ist als geplant, aber es hätte noch schlimmer sein können :P

interessant - darüber habe ich vor Jahren ein Seminar besucht. Es gibt tatsächlich Wissenschaftler, die der Ansicht sind, dass sich markante Erfahrungen in der DNA manifestieren können, die dann Jahre, Jahrzehnte- vielleicht sogar Jahrhunderte später in der Erinnerung der Nachkommen einige "Wirrnisse" starten können. Dies könnten, meinen diese Wissenschaftler, das Phänomen der angeblichen "Reinkarnationsideen" begründen. Sprich: Der Proband ist keineswegs - reinkarniert.... es sind seine sagen wir - DNA-Erinnerungen.... die aus welchem Grunde auch immer - viel später im Nachfahren das Gefühl erwecken können, "er" habe damals - wann und wo auch immer - schon einmal gelebt....

einen kleinen Einblick gibt z.B. http://www.das-schwangerschafts-erlebnis.de/2011/02/08/transgenerationale-epigenetik/

HansImGlueck178  05.10.2018, 03:41

So funktioniert das aber schlichtweg nicht. Es gibt durchaus epigenitische Einflüsse, die auch vererbbar sind. Diese zeigen sich zwar im Phänotyp, weil sie die Aktivität von Genen verändern, aber sie können keine separierten komplexen Informationen wie einen Gedankengang oder eine Erinnerung kodieren.

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Während bestimmte epigenetische Effekte, also Einflüsse auf die Aktivität der Gene die nicht durch Mutation oder Rekombination entstehen und damit nicht im genetischen Code selbst enthalten sind, durchaus bekannt und erwiesen sind, sind bisher kaum welche bekannt, die auch stabil vererbt werden. Nachgewiesen wurde bisher zum Beispiel ein Einfluss bestimmter Nährstoffzusammensetzungen.

Darunter sind aber sicherlich keine separierten komplexen Informationen wie explizite Gedankengänge, Ängste oder Gefühle.

In der Science Fiction und in Computerspielen ist natürlich alles möglich.

In der Realität sind aber "Reinkarnationsspezialist*innen" bei genauerer Prüfung ähnlich zu sehen wie Wahrsager*-, Kartenleger*- oder Wünschelrutengänger*innen, nämlich als Menschen, die keine übernatürlichen Fähigkeiten besitzen, sondern mit Menschenkenntnis, etwas Psychologie, der Ausnutzung des Placebo-Effekts und geschicktem Plaudern Gutgläubigen das Geld aus der Tasche ziehen.

Ich erinnere mich an einen Bericht über eine Frau, die behauptete, in einem früheren Leben die Ehefrau eines "Indianer"-häuptlings gewesen zu sein. Sie war aber nicht in der Lage zu sagen, in welchem Stamm mit welcher Sprache sie auf welche Weise gelebt hatte. Eine österreichische Lehrerin behauptete allen Ernstes in einem von ihr verfassten Buch, sie sei in einem früheren Leben Ötzi gewesen. Ihre Kenntnisse aus der Lebenszeit des Ötzi beschränkten sich aber immer auf das, was Wissenschaftler gerade herausgefunden hatten oder vermuteten.

Was ich nicht ausschließen möchte, ist, dass vererbbare Instinkte, z. B. der Fluchtinstinkt von Pferden oder der Klammerreflex von Neugeborenen etwas mit Erinnerungen früher lebender Generationen von Tieren oder Menschen zu tun haben könnten.

Ich finde diese Frage sehr interessant.

Mir ist diese Frage ebenfalls mehrfach gekommen, allem voran wenn ich Assassin's Creed spiele; und das ist das was mich fasziniert an den Spielen;

Man kann in einer fiktiven Rolle/Story einiges über die Geschichte lernen. Und die Idee des Animus ist eine richtig geniale.

Soweit ich weiß, sind vererbare genetische Veränderungen der DNA primär diese, die dem Überleben dienlich sind.

Die Zelle ist das kleinste Individuum der Lebensform, und jede Zelle strebt das Überleben an. Dadurch finden Anpassungen, Aklimatisierung, Sozialisierung bei uns statt. Darum haben sich auch so verschiedene Kulturen und Völker mit den unterschiedlichsten Sozialschichten und -verhaltensweisen entwickelt.

Genetische Erinnerungen, wie sie in AC beschrieben sind, entzieht sich völlig meiner Kenntnisse; natürlich wäre ein genetisches Gedächtnis, wie das der Goa'uld aus Stargate eine vortreffliche Fähigkeit der Evolution.

Jedoch kann ich hier nur spekulieren;

sollte der Mensch wirklich ein genetisches Gedächtnis besitzen, hat dieser es verlernt oder verdrängt es zu nutzen. ABER bisher hat sich meiner Meinung nach auch kein wissenschaftlicher Beweis liefern lassen, dass dem so ist.

Somit wären wir im Bereich der Geisteswissenschaften, primär im Bereich der Philosophie und Esoterik.

Es gibt Menschen, die sich selbst als Medium bezeichnen und Menschen die mit Hilfe von Hypnose in einen spirituell ekstatischen Zustand versetzen lassen, um Erinnerungen von einem (bestimmten) anderen Leben ihrer Selbst abrufen zu können.

Obwohl ich selbst gerne philosophiere und imaginiere, weiß ich, dass Träume, Visionen, Halluzinationen, Gewissen, das eintauchen in ein anderes Leben, Glaube und Religion alles Fomen der Projektion unseres Unterbewusstseins sind.

Trotz meines Wissens und Unwissens hoffe ich trotzdem auf eine solche Möglichkeit, der genetischen Erinnerung und einer solchen technologischen Entwicklung wie den Animus, weil ich selbst gerne die Geschichte live nacherleben und erforschen will.

IN LVX

Ragnar

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung