Ändert sich unsere DNA wenn wir mit einem Partner zusammen leben?

4 Antworten

Viren können durchaus mal ein Stück "falsche DNA oder RNA" mit einpacken und dann gibt es unter zig Millionen eine handvoll Virenpartikel die auch DNA oder RNA von der Wirtszelle mit dabei haben.

Dann kann es per Zufall vorkommen, daß dieser Partikel wirklich eine Zelle infiziert und je nach Virus-Art bringt er die Mechanismen mit sein Erbgut in die DNA einzubauen oder auch nicht (und dann braucht es einen noch größeren Zufall).

Wenn das dann passiert ist kommt es drauf an, wo im Erbgut und was die Zelle draus macht. Meistens wird der Zelltod eingeleitet und die infizierte Zelle weg geräumt.

Aber ja, theoretisch ist es möglich, das eins, zwei deiner Zellen wenn Du dich beim Partner mit Herpes ansteckst auch falsch eingepackte DNA vom Partner abbekommen.

Das sind aber veränderungen die deinen Körper nicht umbauen, denn es sind nur sehr wenige Zellen und kurze DNA Stücke. Also weder der "Bauplan der Haarfarbe des Partners" noch an der "richtigen Stelle" eingebaut.

Wenn ein Genabschnitt von einem VIrus mal eingebaut ist kann der aber allerlei Unsinn in der Zelle machen und z.B. im Genom wandern... und bei einfacheren Organismen wie unseren Einzelligen Vorfahren ist das natürlich eine ganz andere Sache, da bedeutet eine veränderte Zelle gleich einen veränderten Organismus.

Viel wahrscheinlicher ist, daß Partner sich ähnlich ernähren und das auf die Genaktivität und deren Regulierung einen Einfluß hat... da wird man sich dann vermutlich ähnlicher. Ob das wirklich was ausmacht? Müßtest Du nach Studien zum Thema suchen gehen...

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung
VChristian90 
Fragesteller
 12.12.2023, 16:24

Also verstehe ich das richtig das Genfragmente unter Partnern ausgetauscht werden können und das Genom danach verändert ist? Wenn auch nur so minimal das es keine Auswirkungen hat. Das wäre sehr interessant.

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matmatmat  13.12.2023, 13:50
@VChristian90

Sehr selten passiert sowas, das dann sehr selten passiert und sehr selten was verändert ohne das die Zelle stirbt... aber wenn man ein par Milliarden Zellen bei ein par tausend Menschen absucht wird man sicher auch sowas finden können.

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Nein. Das mit den Viren ist etwas anders. Es handelt sich dabei nur um bestimmte Virenarten wie Retroviren wie zB das AIDS Virus und auch davon führen die meiste nicht zu einem Einbau in die vererbte DNA.

Damit das geschieht müssen diese Viren die Keimbahnzellen befallen und sie dürfen in diesen auch keine gefährlichen Mutationen hervor rufen. Der Virus darf in dem Fall also nicht tödlich wirken und darf die Zelle nicht beeinflussen. Dann wird der Virus quasi an das Kind vererbt.

Menschliche DNA erfüllt in keinster Weise eine dieser Vorraussetzungen.

Nein. Viren können in menschliche Zellen eindringen und ihr Erbgut ins menschliche Genom einschleusen. Die DNA eines Menschen kann das nicht. Wenn das ginge, müsste ja auch DNA aus unserer Nahrung ins Genom gelangen können und wir hätten z. B. Gene vom Weizen, von der Banane oder vom Schwein in unserem Genom.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologiestudium, Universität Leipzig
VChristian90 
Fragesteller
 12.12.2023, 16:22

Ich wäre mir da nicht ganz sicher. Mit dem Thema habe ich mich eine Zeit lang beschäftigt. Als Beispiel: Wenn Hunderassen gezüchtet werden und der Hund von einer anderen Rasse begattet wird, so wird das Weibchen nicht mehr für die Zucht genutzt und aussortiert.

Ein weiteres Beispiel ist die Studie, die man bei Fliegen gemacht hat. Hier haben sich Genfragmente des Begatters mit den Genen der weiblichen Fliege vereint. Das Resultat war, das die Nachkommen der weiblichen Fliege, Gene des ersten Partners erhielten.

Das ganze wäre auf den Menschen übertragbar. Es gibt Berichte das Kinder Merkmale des Exfreundes aufwiesen.

Man sollte in dem Bereich meiner Meinung nach viel mehr forschen.

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Darwinist  13.12.2023, 09:15
@VChristian90
Als Beispiel: Wenn Hunderassen gezüchtet werden und der Hund von einer anderen Rasse begattet wird, so wird das Weibchen nicht mehr für die Zucht genutzt und aussortiert.

Ist mir neu. Ich kenne keinen Züchter, der das macht.

Ein weiteres Beispiel ist die Studie, die man bei Fliegen gemacht hat. Hier haben sich Genfragmente des Begatters mit den Genen der weiblichen Fliege vereint. Das Resultat war, das die Nachkommen der weiblichen Fliege, Gene des ersten Partners erhielten.

Quelle?

Es gibt Berichte das Kinder Merkmale des Exfreundes aufwiesen.

Auch hier: Quelle?

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VChristian90 
Fragesteller
 14.12.2023, 00:27
@Darwinist

Das mit den Hunderassen ist üblich und sollte eigentlich jedem Kenner bekannt sein. Bei dein Fliegen gab es mal eine Studie die durchgeführt wurde und die Ergebnisse waren alle eindeutig. Quellen würd ich im Internet recherchieren.

Ich war eigentlich voll aus dem Häuschen als ich gesehen habe das jemand richtig Ahnung hätte aufgrund seines Studiums. Bin allerdings etwas verwirrt das du keine Informationen darüber hast. Denn ich wollte mich schon immer mit jemanden unterhalten der sich wirklich auskennt und ihn meine Fragen stellen was er dazu hält und wie genau der Mechanismus funktioniert.

Vielleicht sagt dir der Begriff Telegonie etwas. Doch hier bin selbst ich etwas skeptisch darüber. Einige Dinge sind einfach nicht logisch, andere wiederum schon.

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Darwinist  14.12.2023, 08:18
@VChristian90
Das mit den Hunderassen ist üblich

Wie gesagt, ich kenne keinen Züchter, der das tut.

Bei dein Fliegen gab es mal eine Studie die durchgeführt wurde und die Ergebnisse waren alle eindeutig.

Dann zeig doch mal diese Studie. ;)

Ich kenne nur die hier: Crean et al. 2014. Dabei geht es aber um epigenetische Vererbungsmechanismen. Epigenetik verändert die Gensequenz jedoch nicht.

Außerdem sind Fliegen etwas anderes als Menschen bzw. Säugetiere. Die epigenetischen Muster der Eltern werden bei Säugetieren in der Zygote gelöscht und entstehen dann individuell wieder neu, werden also in der Regel nicht vererbt. Es gibt nur wenige Studien, v. a. an Labormäusen und Ratten, die epigenetische Vererbung nachgewiesen haben wollen, im Nachhinein aber durch Virus-Infektionen oder durch pränatale Prägung im Mutterleib erklärt werden konnten. Auch beim Menschen gibt es bislang keinen eindeutig nachweisbaren Fall epigenetischer Vererbung, allenfalls sehr vage epidemiologische Hinweise darauf (siehe z. B. Kaspar et al. 2020), ein molekularer Nachweis eines Mechanismus, der die Löschung der elterlichen epigenerischen Muster umgeht, konnte bislang jedoch nicht gefunden werden.

Aber selbst wenn epigenetische Muster u. U. vererbbar wären, Epigenetik verändert nur wie Gene gelesen werden, also deren Aktivität, die Gene selbst verändert sie nicht.

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Das war mal, in früheren Zeiten...