Meinung des Tages: Stellt die "Gen-Z" zu unrealistische Forderungen an die Arbeitswelt?

Überdurchschnittliches Gehalt, eine fast freundschaftliche Arbeitsatmosphäre und im besten Falle die Vier-Tage-Woche; die sogenannte "Gen-Z" hat ihre ganz eigenen Vorstellung von Arbeitswelt und -leben. Doch müsste die Gen-Z mehr Kompromisse in Bezug auf den Arbeitsmarkt eingehen?

Die Gen-Z erobert die Arbeitswelt

Ja, die Gen-Z tickt in vielerlei komplett Hinsicht anders. Vor allem - so möchte man meinen - aber, wenn es um das Thema Arbeit und Arbeitsmoral geht; in Kontrast ihrer Vorgängergeneration legt die Gen-Z, also Menschen, die zwischen 1995 und 2010 geboren worden sind, beispielsweise weitaus weniger Wert darauf, die Karriereleiter hochzuklettern. Was bei der Jobsuche primär zählt, sind vor allem eine gute Work-Life-Balance, flexible Arbeitszeiten sowie eine großzügige Home-Office-Regelung.

Zu diesem Ergebnis kommt u.a. eine Studie der Hochschule Mainz aus dem Jahr 2022. Im Zuge der Studie wurden Bachelor-Studierende gefragt, die bereits etwas Arbeitserfahrung mitbringen. Knapp 77% war eine ausgewogene Work-Life-Balance bei der Wahl des Arbeitgebers am wichtigsten. Nur etwas mehr als 50% gaben an, dass ein Unternehmen Aufstiegs- und Entwicklungsmöglichkeiten bieten müsse.

Zu einem ähnlichen Ergebnis kommen auch Studien, die von Xing in Zusammenarbeit mit dem Umfrageinstitut Forsa in Auftrag gegeben wurden. Deutlich wird ferner, dass junge Beschäftigte unter 30 Jahren weitaus weniger Loyalität ihrem Arbeitgeber gegenüber verspüren; eine Arbeitsstelle wird als etwas Kurzfristiges, temporär Begrenztes angesehen. Laut Arbeitsmarktexperte Julian Stahl sei "diese Generation [ . ] nicht gekommen, um lange bei einem Arbeitgeber zu bleiben".

Gerade seitens älterer Generationen wird Vertretern der Gen-Z jedoch häufig vorgeworfen, völlig unrealistische Forderungen an die Arbeitswelt zu stellen...

Kritik an der Gen-Z:

Für Frank Darstein, Betreiber eines Hotels, ist Work-Life-Balance "nichts anderes als Egoismus". Darstein, der sein Leben lang viel gearbeitet hat, versteht die Einstellung vieler junger Menschen nicht. Er denkt, die junge Generation müsse, um den Lebensstandard in Deutschland zu halten, genauso viel und hart wie ihre Eltern arbeiten gehen. Er beklagt zudem eine grundsätzliche Schieflage: Viele junge Menschen zeigen wenig Bereitschaft, nachts, an Wochenenden oder an Feiertagen arbeiten zu gehen.

Forderungen nach mehr Work-Life-Balance oder Vier-Tage-Woche sind für ihn Teil des Problems und seiner Ansicht nach für zahlreiche Unternehmen in der Praxis schlichtweg nicht umsetzbar.

Ein ähnlich negatives Bild zeichnet ein britischer Unternehmer in einem Interview mit dem Telegraph: James McNeil hat im Zuge seiner Tätigkeit eine Vielzahl an Bewerbungsgesprächen mit Gen-Z'lern geführt; dabei kritisiert er ins besondere, dass viele Bewerber nicht einmal in der Lage wären, ein Vorstellungsgespräch zu führen: Viele Bewerber "kamen entweder gar nicht, zu spät oder völlig unvorbereitet", so McNeil.

Darüber hinaus bemängelt er die Arbeitsmoral mancher Mitarbeiter, die bereits am ersten Tag ihre Arbeit komplett verweigerten und eine häufig negative Grundeinstellung mitbringen würden. McNeil attestiert den Digital Natives der Gen-Z eine lobenswerte Technikaffinität, dafür aber immense Defizite in puncto Lebenskompetenzen.

Ist die Kritik an der Gen-Z berechtigt?

Viele Menschen der Gen-Z machen sich hinsichtlich des Fachkräftemangels wenig Sorgen um ihre berufliche Zukunft. Tidi von Tiedemann, Geschäftsführer einer Produktionsfirma, kann die Kritik an der Gen-Z nicht nachvollziehen. Er bietet in seiner Firma flexible Arbeitsmodelle und sogar die Vier-Tage-Woche an und bescheinigt den jungen Mitarbeitern dadurch weitaus mehr Motivation. Wichtig sei es, so Tiedemann, Arbeitsbedingungen zu schaffen, die angenehm und produktiv zugleich seien.

Man müsse jungen Menschen durchaus Zugeständnisse machen, so dass sie nicht das Gefühl kriegen, ausschließlich billige Arbeitskraft zu sein. Wer als Arbeitgeber nicht über Benefits nachdenke, wird ein Gros dieser Generation bei einer Stellenausschreibung höchstwahrscheinlich gar nicht erst erreichen.

Unsere Fragen an Euch:

  • Hat die Gen-Z eine völlig verzerrte Sicht auf die heutige Arbeitswelt?
  • Wie viele Freiheiten sollen Arbeitnehmer an ihren Arbeitgeber stellen dürfen?
  • Sind viele Arbeitgeber zu unflexibel hinsichtlich möglicher Benefits, die gewährt werden könnten?
  • Seid Ihr Teil der Gen-Z und falls ja: Was ist Euch im Arbeitsleben / beim Arbeitgeber wichtig?
  • Fehlt der Gen-Z das Verständnis dafür, dass ihr Wohlstand auf der harten Arbeit der Vorgängergenerationen basiert?
  • Sind grundlegende Tugenden im Laufe der Generationen verloren gegangen?

Wir freuen uns auf Eure Antworten.

Viele Grüße

Euer gutefrage Team

Quellen:

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/generation-z-berufswelt-101.html

https://www.merkur.de/welt/leuten-gen-ist-ein-alptraum-unternehmer-flucht-ueber-verhalten-von-jungen-93006065.html

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/arbeitsmarkt/generation-z-arbeitsmarkt-100.html

...zur Frage

Kommt drauf an, wie man "work life balance" auffasst. Wenn man nach den 40 Stunden die im Vertrag stehen wirklich den Stift fallen lassen (oder gut zusätzlich bezahlt werden will) sehe ich das ganz genau so (und ich bin 20 Jahre älter als die Z-ler).

Wenn einem 30 Wochenstunden wichtiger sind als das Geld, warum nicht? Auf posten, auf denen das gut machbar ist kann man doch problemlos 2 Leute a 25 Stunden hinsetzen die den Job eines - sonst total überarbeiteten - Mitarbeiters auf 40 Stunden Basis machen?

Muß einem halt klar sein, daß man nicht 20 Stunden arbeiten kann und 40 bezahlt bekommt, aber das fordert ja auch niemand ernsthaft?

Nur etwas mehr als 50% gaben an, dass ein Unternehmen Aufstiegs- und Entwicklungsmöglichkeiten bieten müsse.

Das werden die vielleicht nach 10-20 Jahren im gleichen Job anders sehen, aber ich kann verstehen daß es Berufseinsteigern nicht so wichtig ist?

Laut Arbeitsmarktexperte Julian Stahl sei "diese Generation [ . ] nicht gekommen, um lange bei einem Arbeitgeber zu bleiben".

Das sind auch andere Leute nicht... und das nicht, weil man nicht will. Ich habe jetzt für 2 kleine Firmen gearbeitet und mich wohl gefühlt, die wurden dann von großen gekauft und bei einer fühlte ich mich sogar so wohl, daß ich dachte, da könnte ich bleiben.

Aber dann paßt es der Firma irgend wie nicht ins Konzept oder man verdient mit Berufserfahrung zu viel und irgend wann ist man so angeekelt, daß man geht, weil man sich eben nicht alles gefallen läßt... und die Firma ist sogar noch froh drum, denn jetzt kann sie - ohne überlapp und einarbeitung, weil der würde ja Geld kosten - einen Berufsanfänger auf die Stelle von jemand setzen der das mit aufgebaut hat in den letzten 5 Jahren. Win-Win. Die Firma denkt, daß wäre gut für ihre Zahlen und kein Problem mit dem Ruf und dem Service und ich habe einen neuen, besser bezahlten Job, wieder bei einer kleinen Firma wo ich mich wohlfühle und die froh ist mich zu haben.

Man müßte schon bescheuert sein sich alles gefallen zu lassen vom Arbeitgeber und trotzdem 40 Jahre zu bleiben... und so lange die Firmen nicht verstanden haben was Training, Erfahrung, Motivation wert sind wird es auch nicht besser werden. Da meckert man lieber groß in der Presse, daß keine 21-järigen MItarbeiter mit abgeschlossenem Studium und 15 Jahren Berufserfahrung zu finden sind die für einen 40 Stunden Lohne motiviert und nachhaltig jede Woche 60 Stunden ackern, zum Wohle der Investoren auf einen Inflationsausgleich verzichten und ihre Überstunden mit ins Grab nehmen. Diese mimimi ist einfach albern.

Daher: Danke "Gen-Z", das es nicht nur eine hand voll Leute sind die diese Art zu arbeiten dumm finden und ein Hoch auf die Arbeitgeber, die es begriffen haben, denn da macht es mehr Spaß und da kommt ganz von selbst mehr Leistung rum und alle haben was davon.

...zur Antwort
Meinung des Tages: Sollte der Familiennachzug erleichtert werden?

Die Flucht vor Terror, Krieg, Verfolgung und Armut. Seit der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan fliehen viele Menschen – über ein Aufnahmeprogramm sollte besonders gefährdeten Menschen die Einreise nach Deutschland zugesagt werden. Doch es scheitert nicht selten an der Bürokratie.

Die Geschichte von Mohammed

Mohammed ist einer dieser betroffenen Menschen. Früher hat er in einer Firma gearbeitet, die eine Zusammenarbeit mit den Taliban verweigert hat. Er hat Bilder von sich, die ihn als schwer verletzten Mann zeigen. Vor der Firma explodierte damals eine Autobombe – bis heute werde er verfolgt, sagt er.

Inzwischen lebt Mohammed in Kassel, seine neunjährige Tochter allerdings musste er in Kabul zurücklassen. Bei der Flucht nach dem Anschlag, so sagt er, konnte er ihr nicht genügend Sicherheit bieten – aber nun möchte er sie endlich zu sich nach Kassel holen.

Das Aufnahmeprogramm

Hessen, Thüringen, Berlin und Bremen haben für Menschen wie Mohammed nach der Machtübernahme der Taliban ein Aufnahmeprogramm aufgelegt. So sollten nach Hessen beispielsweise bis Ende 2023 1.000 Menschen kommen dürfen.

780 Anträge wurden gestellt, doch nur 177 bewilligt. Insgesamt wurden also von den Behörden 591 Anträge abgelehnt. Mehr als 40 Prozent (277) der Ablehnungen beruhen auf fehlenden Unterlagen.

Bisher sind gerade einmal 49 Menschen eingereist.

Massive bürokratische Hürden

Elisa Cardillo ist die Flüchtlingshelferin, die Mohammed unterstützt. Beispielsweise wenn es darum geht, die entsprechenden Anträge auszufüllen. Trotz ihrer Expertise brauchten sie allein für das erste Antragsformular 2,5 Stunden. Ihre Meinung dazu ist klar: Selbst betroffene Personen können diesen Akt der Bürokratie gar nicht alleine schaffen. Es wundert sie nicht, dass so viele Anträge aufgrund von Unvollständigkeit abgelehnt wurden.

Was noch dazu kommt: Wird ein Antrag als unvollständig deklariert, so beträgt die Standardfrist für die Nachreichung der fehlenden Dokumente genau drei Tage.

Diese Zeit reicht meistens nicht aus, um eine Meldebescheinigung und das Familienbuch aus Afghanistan zu besorgen.

Auch das Jugendamt darf mitreden, sollte die „dauerhafte Fürsorge und Aufnahme der Minderjährigen ggf. als nicht vollständig gesichert“ erscheinen.

Um alle Voraussetzungen zu erfüllen, zog Mohammed in eine große Drei-Zimmer-Wohnung um. Diese finanziert er selbst, arbeitet dafür in mehreren Jobs. Doch ein Besuchstermin musste dennoch vereinbart werden.

Seit Januar liegt inzwischen die Vorabzustimmung des Regierungspräsidiums in Gießen vor. Der Einreise von Mohammeds Tochter würde also theoretisch nichts im Wege stehen – doch ihr Vater muss seitdem auf einen Termin der deutschen Botschaft im Iran warten. Denn dort soll seine Tochter in seine Obhut übergeben werden. Die Wartezeiten für solche Termine können immens sein.

In der Zwischenzeit sind Kinder wie Mohammeds Töchter der ständigen Gefahr von Entführungen oder anderen Gräueltaten ausgesetzt. Selbstverständlich leiden auch betroffene Elternteile wie Mohammed psychisch sehr unter der Ungewissheit und den langen Wartezeiten. Da die Mutter seiner Tochter bereits kurz nach der Geburt verstarb, lebt seine Tochter aktuell mit ihrem Großeltern, Tante, Onkel und Cousine in einem Zimmer mit der Größe von 40 Quadratmeter. Besonders gefährlich für sie: Eine Geheimpolizei sucht explizit nach Menschen, mit denen Afghanen im Exil erpresst werden können – wie beispielsweise Mohammed.

Unsere Fragen an Euch: Wie schätzt Ihr diese bürokratische Situation aktuell ein? Sollte der Familiennachzug in solchen Situationen erleichtert werden? Oder sollte der Familiennachzug generell weniger kompliziert ablaufen? Muss es für explizit für gefährdete Kinder eine unbürokratischere Lösung geben? Wo müsste (noch) mehr eingegriffen werden, um traumatisierte Menschen besser unterstützen zu können?

Wir freuen uns auf Eure Antworten und wünschen Euch ein erholsames Wochenende.

Viele Grüße

Euer gutefrage Team

Quellen:

https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/familiennachzug-gefluechtete-buerokratie-mittendrin-100.html

https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/afghanistan-aufnahmeprogramm-bilanz-100.htm

...zur Frage
Wie schätzt Ihr diese bürokratische Situation aktuell ein?

Katastrophal - wie auf allen Deutschen Behörden. Steuererklärung, Balkonkraftwerk anmelden, Reha oder gar Einschulung für ein schwer behindertes Kind, ... es ist schon der Wahnsinn für Leute die damit aufgewachsen sind und die Sprache sprechen... wundert mich nicht, daß auch profi-helfer da viel Arbeit haben. Meine Hoffnung im Moment: Das KI da viele Prozesse beschleunigt und ein par warmgehaltene Sessel durch Computer ersetzt und die wirklich guten, leistungsfähigen Leute die es immer wieder auch auf Behörden gibt entlastet.

Sollte der Familiennachzug in solchen Situationen erleichtert werden?

Nein. Wir können nicht für jeden Einzelfall den Prozess ändern... allein schon weil der Gerichtsfall der das beschließt vermutlich länger dauert als der Prozess selbst.

Oder sollte der Familiennachzug generell weniger kompliziert ablaufen?

Weniger langsam, ja. Mit weniger Regeln? Nein. Es ist gut, daß ein Jugendamt da mitzureden hat.

Muss es für explizit für gefährdete Kinder eine unbürokratischere Lösung geben?

Nein.

Wo müsste (noch) mehr eingegriffen werden, um traumatisierte Menschen besser unterstützen zu können?

Menschen mit berechtigtem Fluchtgrund sollten erst gar nicht in diese Situation kommen müssen. Dazu müssen Möglichkeiten geschaffen werden, daß diese Menschen ohne im Mittelmeer fast zu ertrinken oder in einem Lastwagen ohne Luft geschmuggelt zu werden und fast zu ersticken einen Asylantrag stellen können und dann mit Ehepartner und Kindern flüchten dürfen. Dann stellt sich die Frage dort gar nicht "kann ich mein Kind mitnehmen oder ist das zu gefährlich" und die Frage hier nicht "Ist das dein Kind? Darf es her? Bleibst Du hier?" und so weiter.

...zur Antwort
Meinung des Tages: Was haltet Ihr davon, dass Tabak in England künftig verboten sein soll?

Das britische Unterhaus hat für ein Gesetz gestimmt, das kommenden Generationen den Kauf von Tabak verbieten will. Ziel sei es, junge Menschen vor den Risiken des Rauchens zu schützen. Doch wäre ein Verbot der hierfür richtige Weg?

Großbritannien sagt dem Tabakkonsum den Kampf an

Egal, ob Winston Churchill oder Kate Moss - das Rauchen war für viele (berühmte) Briten auch immer ein Stück weit eine Frage des guten Stils. Doch egal, wie sehr Medizin und Wissenschaft vor den gesundheitlichen Folgen der krebsbefördernden Glimmstängel gewarnt haben: Auf der Straße, dem Pausenhof, in der Bar, im Club oder im heimischen Wohnzimmer wurde über Jahrzehnte hinweg im Akkord geraucht. Doch damit soll zumindest in Großbritannien künftig Schluss sein; das britische Unterhaus hat mit großer Mehrheit für ein Gesetz gestimmt, auf Grundlage dessen künftigen Generationen der Kauf von Tabakprodukten verboten werden soll.

Obgleich nur noch ca. 12% der Briten regelmäßig rauchen, gelten die Folgen des regelmäßigen Tabakkonsums im Land weiterhin als Todesursache Nummer eins. Gesundheitsministerin Victoria Atkins verwies während der Debatte im Unterhaus auf die massiven gesundheitlichen Folgen sowie die Verpflichtung des Staates, künftige Generationen besser vor den Risiken des Rauchens zu schützen.

Mit insgesamt 383 zu 67 Stimmen entschied man sich inmitten des britischen Unterhauses für einen Gesetzesentwurf. Die Regierung des Premiers Rishi Sunak stieß dabei teils auf Widerstand innerhalb der eigenen Partei und erhielt hingegen Zuspruch seitens der Opposition. Wenngleich noch ein paar parlamentarische Hürden zu nehmen sind, gilt die Verabschiedung des Gesetzes als sehr wahrscheinlich.

Wie soll das Gesetz konkret aussehen?

Der Kauf von Tabak soll für Menschen, die nach dem 01. Januar 2009 auf die Welt gekommen sind, künftig illegal sein. Dafür soll das Mindestalter von derzeit 18 Jahren sukzessive erhöht werden. Ziel sei es, durch die schrittweise Erhöhung des Mindestalters jungen Menschen (15 Jahre oder jünger) keine Möglichkeit mehr zu bieten, legal an Tabakprodukte zu gelangen.

Das Rauchen selbst allerdings wird nicht verboten. Auch dürfen Erwachsene, die heute rauchen, in Zukunft weiterhin Zigaretten kaufen. In der Theorie könnte die Raucherquote der 14-30 Jährigen bis 2040 bei ca. 0% liegen. Atkins verweist darauf, dass das Gesetz tausende Leben und das - ohnehin überlastete - britische Gesundheitssystem entlasten massiv könnte.

Wäre ein solches Gesetz wirklich nachhaltig?

Auch hierzulande werden vor allem junge Menschen vor den Gefahren des Rauchens gewarnt; nichts desto trotz hat die Zahl der jungen Raucherinnen und Raucher jüngst wieder zugenommen. Aus der aktuellen "Deutschen Befragung zum Rauchverhalten" geht hervor, dass sich der Anteil der Raucher unter den 14- bis 17-Jährigen von 2021 (8,7%) auf 2022 (15,9) fast verdoppelt hat. Im Jahr 2023 ging die Zahl auf 14,9% leicht zurück.

Konservative Politiker in England befürchten, dass ein Verbot das Rauchen für junge Menschen eher attraktiver machen könnte. Statt mit Verboten sollten junge Erwachsene eher mit Bildung, Aufklärung und höherer Besteuerung vom Rauchen entwöhnt werden. Neben der Gefahr eines zu vehement regulierenden "Nanny-Staats" bestünde zudem die Wahrscheinlichkeit, dass Schwarzmärkte entstehen könnten. Darüber hinaus sei gar nicht klar, wie und im welchem Umfang die Verbote von den Behörden in der Praxis durchsetzbar seien.

Unsere Fragen an Euch:

  • Wie bewertet Ihr das britische Gesetzesvorhaben?
  • Würdet Ihr Euch ein solches Gesetz auch für Deutschland wünschen?
  • Denkt Ihr, dass ein Verbot gravierende Auswirkungen auf das Rauchverhalten junger Menschen haben könnte?
  • Wie erklärt Ihr Euch den deutlichen Anstieg von jüngeren Rauchern in den letzten Jahren?
  • Melche Maßnahmen würden sich Eurer Meinung nach anstelle eines Verbots anbieten?
  • Inwieweit sollte der Staat hinsichtlich gesundheitsgefährdender Genuss- bzw. Suchtmittel regulieren dürfen?
  • Erachtet Ihr das Gesetz als einen zu massiven Eingriff in die Freiheiten der Menschen?

Wir freuen uns auf Eure Antworten.

Viele Grüße

Euer gutefrage Team

Quellen:

https://www.tagesschau.de/ausland/europa/grossbritannien-rauchverbot-kauf-tabak-100.html

https://www.tagesschau.de/inland/regional/nordrheinwestfalen/wdr-geplantes-zigaretten-verbot-britisches-parlament-stimmt-gesetzentwurf-zu-100.html

https://www.zeit.de/news/2024-04/16/britisches-parlament-soll-anti-rauchen-gesetz-diskutieren

...zur Frage
Ich finde das Gesetz nicht gut, weil...

... wir schon beim Verbot von Alkohol gesehen haben, daß es so nicht funktioniert.

Totalverbote machen solche Dinge für bestimmte Leute einfach noch attraktiver, befördern einen Schwarzmarkt mit niedrigerer Qualität und den damit verbundenen sekundären Kiminellen Handlungen und nur weil es verboten ist bedeutet es nicht, daß Menschen damit aufhören.

Menschen scheinen - wie andere Tiere auch - ein Grundbedürfnis zu haben sich zu entspannen und Substanznutzen scheint eine der gängigen Möglichkeiten dazu zu sein.

Was natürlich NICHT bedeutet, daß solchee Substanzen harmlos sind. Gerade bei den beiden großen Killern Tabak und Alkohol gibt es einen enormen Prozentsatz Menschen die ihren Konsum nicht unter Konrolle haben und es sind beides Substanzen die Menschen töten. Viele Menschen.

Aber es gibt keine legalen, weniger gefährlichen (ich sage nicht ungefährlich!) Alternativen... schon absurd, daß solche Kilelrdinge legal sind, aber sollte man sie verbieten, nur weil andere, harmlosere Dinge auch verboten sind?

Teurer machen ist eine Option, machen wir mit Zucker in Getränken ja auch gerade aber das allein wird es auch nur reduzieren. Mein Eindruck von z.B. Alkoholkonsum in Schweden war nicht, daß es viel weniger ist, nur weil es teuer ist.

Alternativen legalisieren kann eine gute Maßnahme sein, aber das allein wird auch nicht helfen und neue Probleme eröffnen.

Ausstiegsprogramme, bessere Hilfsangebote und dem ganzen ein noch schlechteres Image geben? Pflichtbesuch auf der Onko-Station für Schulklassen?

Vielleicht eine Kombination aus all dem, da müßte man mal experten Fragen statt ein par tausend Laien hier?

Wenn man aber andere Dinge weiterhin verbietet, Leuten nicht einen verantwortungsvollen Umgang beibringt und denen die es nicht können hilft ihre Sucht los zu werden... dann ist verbieten wohl immerhin ein Weg den Konsum stark einzuschränken. Lößt das Problem nicht, geht m.E. in die falsche Richtung aber würde helfen.

Aber warum nicht einfach verbieten? Was soll das "Schrittweise Anheben des Mindestalters für den Kauf" bewirken? Das man jemand anderen hinschickt, der einem das coole-ältere-kids Zeug kauft?

...zur Antwort
Meinung des Tages: Nach iranischem Angriff auf Israel - wie sollten Israel und die internationalen Partner reagieren?

Nach dem iranischen Angriff auf Israel wächst die Sorge vor einer weiteren Eskalation in der Region. Nun stellt sich auch die Frage danach, ob und in welchem Ausmaß Israel auf den Beschuss reagieren wird...

Iranischer Angriff auf Israel

In der Nacht zum Sonntag hat der Iran erstmals in seiner Geschichte von iranischem Territorium aus einen Angriff auf Israel initiiert. Nach Angaben des israelischen Militärs wurde insbesondere im Süden, am Toten Meer sowie in Jerusalem Raketenalarm ausgelöst. Neben Geschossen aus dem Iran musste die israelische Luftabwehr ebenfalls auf Angriffe der Hisbollah aus dem Libanon sowie der radikalislamischen Huthi-Rebellen aus dem Jemen reagieren.

Am gestrigen Morgen erklärte man von israelischer Seite aus, dass der Angriff vereitelt worden sei; von ca. 300 ballistischen Raketen und Drohnen konnten 99% von Israel, den USA, Großbritannien, Frankreich sowie Jordanien abgefangen werden. Ein Gros der Geschosse erreichte nicht einmal israelisches Territorium.

Wieso hat der Iran Israel angegriffen?

Der iranische Raketen- und Drohnenbeschuss erfolgte als direkte Reaktion auf den - womöglich israelischen - Angriff auf eine iranische Botschaft in Damaskus vor knapp 14 Tagen. Beim Angriff auf die Botschaft sind mehrere Iraner getötet worden, dabei u.a. ranghohe Mitglieder der Revolutionsgarden. Wenngleich Israel sich nicht offiziell zum Vorfall geäußert hat, ist es dennoch wahrscheinlich, dass das israelische Militär für den Raketenbeschuss verantwortlich ist.

Der iranische Außenminister Hossein Amirabdollahian bezichtigte Israel für die Zerstörungen und Toten und kündigte Vergeltung an. Analysten befürchteten bereits, dass der Iran durch den Angriff in Zugzwang geraten würde und darauf reagieren müsste.

Die internationalen Reaktionen

Unmittelbar nach dem Angriff haben die G7-Staaten in einer kurzfristigen Sonderkonferenz über den Vorfall beraten. Bundeskanzler Olaf Scholz, der sich momentan auf einer mehrtägigen China-Reise befindet, nahm ebenfalls an dem Gespräch teil. Die Vertreter der G7 verurteilten den Angriff aufs schärfste und sicherten Israel ihre uneingeschränkte Souveränität zu. Konkret forderten sie, dass der Iran sowie seine Stellvertreter im Libanon und im Jemen jegliche Angriffe sofort einstellen müssen.

Auch seitens der Vereinigten Staaten, der größten Schutzmacht Israels, zeigte man sich überaus beunruhigt. Während man den iranischen Angriff klar verurteilte, mahnte man jedoch ebenfalls Israel an, die Lage nicht weiter eskalieren zu lassen.

UN-Generalsekretär António Guterres warnte bei einer Sitzung des UN-Sicherheitsrates eindringlich vor einer Eskalation, welche die gesamte Region in ein noch größeres Chaos stürzen könnte.

Was geschieht als nächstes?

Bereits kurz nach dem Angriff verkündete man von israelischer Seite, Vergeltung für die iranische Aggression üben zu wollen. Noch am gestrigen Abend traf sich das israelische Kriegskabinett, um über eine mögliche Reaktion zu beraten. Ersten Medienberichten zufolge verlief das gestrige Treffen allerdings ergebnislos.

Wenige Stunden nach dem iranischen Angriff sagte der iranische UN-Botschafter Amir Saeid Iravani, die Islamische Republik habe lediglich ihr Recht auf Selbstverteidigung ausgeübt. Den USA hat man kurz nach der Offensive zu verstehen gegeben, dass man die Lage nicht weiter eskalieren möchte und das Geplänkel rund um die Botschaft in Damaskus somit abgeschlossen sei. Auch die Israelis haben ihren internationalen Partnern ggü. kommuniziert, dass sie kein Interesse an einer größeren Eskalation mit dem Iran besitzen.

Der Sicherheitsexperte der Universität der Bundeswehr, Carlo Masala, denkt ebenfalls, dass der unter innenpolitischen Spannungen leidende Iran einen größeren Konflikt mit Israel und v.a. den USA vermeiden will. Zudem verweist er darauf, dass der Iran beim Angriff auf verhältnismäßig leichtes Arsenal wie Drohnen zurückgegriffen und bewusst nicht sein volles militärisches Potential ausgeschöpft hat.

Unsere Fragen an Euch:

  • Sollte Israel auf den iranischen Angriff reagieren und falls ja wie?
  • Welche Reaktion wäre Eurer Meinung nach seitens der internationalen Partner sinnvoll?
  • Welche Rolle kann und soll Deutschland in dem Konflikt einnehmen?
  • Welche Staaten könnten eine zentrale Rolle in der Deeskalation spielen?
  • Denkt Ihr, dass sich die Lage in der Region weiter verschlechtert?

Wir freuen uns auf Eure Antworten.

Viele Grüße

Euer gutefrage Team

Quellen:

https://www.tagesschau.de/ausland/asien/israel-kriegskabinett-102.html

https://www.zeit.de/politik/ausland/2024-04/angriff-israel-iran-g7-reaktionen-stabilisieren-region

https://www.tagesschau.de/ausland/asien/damaskus-explosion-iran-botschaft-102.html

https://www.sueddeutsche.de/politik/iran-krieg-nahost-israel-angriff-1.6550036

https://www.tagesschau.de/ausland/asien/carlo-masala-nahost-krieg-israel-iran-100.html

https://www.spiegel.de/ausland/iran-angriff-aus-israel-us-zerstoerer-fingen-mehr-als-80-drohnen-ab-a-21443650-a2ae-4a68-9580-8c987b24646f

...zur Frage

Setzen wir da mal die Namen anderer Länder ein...

Da wird ein deutscher Botschafter in Paris - vermutlich von Russland - mit einem Raketenangriff gezielt getötet... wie sollte Paris und Berlin da reagieren?

Oder so herum:

Nach dem Angriff (mutmaßlich durch die USA) auf einen Botschafter Kanadas in Island beschießt Kanada die USA mit Raketen... wie würden die USA reagieren?

Jetzt mal das wertende "wer ist das sympatischere Land" oder "die bessere freiheitliche demokratie" weg gelassen ist da jede eskalierende Reaktion kindisch, auch wenn einem eine Seite sympatischer ist als die andere. Denn die Reaktion wird zum Anlaß genommen werden zurück zu schlagen und das nimmt man dann zum Vorwand für einen Gegenschlag der dann eine Rachereaktion hervorruft... seit grob 2000 Jahren besitzt da offensichtlich niemand den Schneid mal zu sagen "es reicht jetzt, wir hören auf mit dem Blödsinn".

Also natürlich wird Israel reagieren. Ob jetzt mit einer Militäraktion oder (wieder mal?) mit einem Attentat? Keine Ahnung, daß müssen die entscheiden was ihnen mehr Spaß bereitet.

Aber natürlich muß dann der Iran oder einer seiner Verbündeten reagieren und...

... würde das nicht so tragisch jedes mal Menschenleben kosten wäre es fast lustig. Selbst meine 6-jährigen Jungs wissen mittlerweile das "immer fester mit der Schaufel zuhauen weil der andere gehauen hat" im Sandkasten keine Lösung ist. Und gerade so ein "gescheiterter Alibi Angriff" könnte eine tolle Gelegenheit sein zu de-eskalieren, aber wird nicht passieren...

Schon absurd, oder?

...zur Antwort

Das kann man pauschal nicht sagen, daß kommt sehr auf die Tiere an und wie deren Reproduktionsorgane angepaßt sind.

Sicher wäre es für eine Frau einfacher, wenn der Kopf des Kindes nicht so groß wäre (ist aber nötig bei dem Grips den wir haben) oder das Becken entsprechend anders geformt / geräumiger (aber da kommt wohl Mode und sexuelle Selektions ins Spiel)...

... aber es gibt durchaus Tiere die sterben bei der Geburt, reißen den ganzen Körper entlang auf, winden sich eine Weile hin und her während die Nachkommen weg krabbeln ... und selbst wenn wir es nur auf Säugetiere einschränken, frag mal die Tüpfelhyäne...

...zur Antwort
Eher unwahrscheinlich

Du verlierst Wasser über die Atemluft, Du muß Wasser über die Nieren abgeben um Schadstoffe los zu werden...

Glaubt ihr, dass der Mensch sich so anpassen kann, dass er mit nur einem Liter Wasser pro Tag überleben kann?

Kommt drauf an, was Du damit meinst. Mit Gentechnik um die Nieren und Nasen eines Menschen zu verändern während der Embryonalentwicklung? Vermutlich schon, ja.

Aber bei schwerer körperlicher Aktivität in heißer, trockener Umgebung? Auf keinen Fall kann sich das jemand "angewöhnen" nur 1 Liter zu trinken und Trockenfutter zu essen. Wenn man das versucht braucht man ganz schnell gar kein Wasser mehr ;-) da muß der Mensch eben mit Technologie kompensieren...

...zur Antwort

Dran gedacht? Ja, ist ganz unterhaltsam...

... mehr aber auch nicht.

Die ganzen "Antike Aliens" Leute suchen sich Sekeltiv krempel raus, der ihnen ins Weltbild paßt, ignorieren bessere Belege oder wo sie widerlegt wurden und den gesamten Rest der Fakten... hauptsächlich um Bücher und Videos zu verkaufen.

"Wir wissen es nicht" stimmt nicht, zu mindest nicht in einem Sinne, daß da irgend wie eine 50:50 Chance wäre. Alles was wir heute wissen deutet drauf hin, daß es nicht so war - aber wir könnten nächste Woche irgend wo ein UFO ausgraben und würden dann natürlich die aktuellen Theorien überarbeiten weil es neue Fakten gibt.

...zur Antwort

Kommt drauf an, was Du mit "möglich" meinst.

Wäre die Eizelle in Ordnung gewesen...

Wäre die Eizelle befruchtet worden...

Wäre die Gen-Kombination mit dem Spermium lebensfähig gewesen...

Wäre die Einnistung des Zellklumpens gelungen...

Wäre nichts schief gegangen während er Embryonalentwicklung...

Wäre die Entscheidung der Frau zum Mutter sein positiv ausgefallen...

Wäre nichts bei der Geburt schief gegangen ...

... dann hätte so eine Eizelle ein Kind werden können, ja.

...zur Antwort

Bei allen Themen. Mal mehr, mal weniger. Ob das jetzt Enzyme, Nervenzellen oder Gifte und Botenstoffe von Pflanzen ind er Evolution sind. Das spielt überall eine Rolle, denn wir sind Chemie und Chemie verstehen hilft Bio verstehen.

Aber es muß nicht gleich LK-Chemie sein um Bio zu verstehen.

...zur Antwort
Noch nie gab es das, daß eine Lebensform ohne eine vorhergegangene Lebensform entstanden ist.

Doch, ganz offensichtlich ist es mindestens ein mal passiert auf diesem Planeten und sicher unzähliger Male im Universum.

Warum soll Gott nicht die Urlebensform sein?

Weil das Gott zur Mama aller Einzeller macht. Wenn dein Gott - kenne jetzt deine Religion nicht - ein sehr primitiver, heute ausgestorbener Einzeller war, dann kann das so sein.

...zur Antwort

Nein, die wurde nicht "auf den Menschen übertragen" von den Nazis, das war anderen Forschern - auch Darwin - durchaus klar, daß die Evolution den Mensch nicht ausspart.

Die Nazis haben aber einige Begriffe umgedeutet und ihre eigene Rassenlehre entwickelt. So wurde zum Beispiel bei Rudolf Steiner (Anthroposophie) aus dem Mensch ein Wesen das sich vom Tier über "niedere Menschen" (ich will hier das N-Wort das er verwendete nicht in den Mund nehmen) zum Europäer entwickelt hat angeblich und bei den Nazis dem auch diese Idee gut fanden wurde dann aus dem "Überleben des am besten Angepaßten" (fittest) das "Überleben des Stärkeren". Hat mit Darwin so nichts mehr zu tun, widerspricht sogar den Erkentnissen der Evolutionstheorie.

Das ist ein wenig so wie heutige Scharlatane die von "Quantenheilung", "Wassergedächtnis" und so Blödsinn faseln, aber weil "quanten" drin vorkommt klingt es nach high-end Physik und dient als pseudo-wissenschaftliche Legitimation. Nur das diese Scharlatane heute meistens nur dein Geld wollen und niemanden in Lager stecken.

...zur Antwort
Ja

's ist ja nicht so, daß die Ägypter und Sumerer sich nicht die Gesichter angemalt haben ;-)

Das waren sogenannte Hochkulturen, technologisch und philosophisch weiter als Ihre Nachbarn - was nciht bedeutet das diese nur mit zottelpelzen behängte Wilde mit Steinkeulen waren, die hatten auch Kultur, Technologie, ...

Das ist aber immer ein hin und her in der Geschichte. Meistens kommen solchen Kulturen und ihrer Entwicklung Katastrophen / Hungersnöte / Religion in die Quere und andere Regionen überholen.

Mit etwas hin und her waren diese Regionen (nicht die original Kulturen) den Europäern bis ins Mittelalter rein "voraus", vor allem wegen der Religion die in Europa restriktiver und fortschrittsfeindlicher war. Das kippte aber mit der Rennaisance und in diesen Regionen strikter werdender Religion ins Gegenteil.

... also so super-grob über den Daumen zusammen gefaßt.

...zur Antwort
Wenn du davon überzeugt bist, dass es einen Gott nicht geben kann, was stärkt dich, was gibt dir Kraft?

Meine Kraft kommt aus mir heraus, aus den Menschen die mich umgeben und den Zielen die wir teilen.

Ich kann mir ehrlich gesagt nicht mal genau vorstellen wie das mit so einem mächtigen zauberer-diktator funktionieren soll. Wenn die eigenen Wertvorstellungen, Ziele, Wünsche aus irgend welchen Gründen nicht der Religion entsprechen in die man rein geboren wurde... muß einen das doch ziemlich nach unten ziehen wenn man es wirklich ernst nimmt?

...zur Antwort
Meinung des Tages: Klimaschutz ist Menschenrecht - wie bewertet Ihr das Urteil des EGMR?

Eine womöglich historische Entscheidung: Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte entschied gestern, dass es ein Menschenrecht für effektiven Klimaschutz gibt. Diese Grundsatzentscheidung könnte künftig weitere Klagen nach sich ziehen...

Wer hat geklagt?

Werden elementare Menschenrechte verletzt, wenn der Staat nicht genügend für den Klimaschutz tut? Habe ich sogar das Recht, gegen staatliche und systematische Missachtung von Klimaschutzauflagen juristisch vorzugehen? Mit diesen und ähnlichen Fragen musste sich am gestrigen Tag der Europäische Menschengerichtshof (EGMR) in Straßburg auseinandersetzen.

Geklagt hatten insgesamt drei unterschiedliche Parteien, von denen allerdings nur die Klage der "KlimaSeniorinnen" aus der Schweiz erfolgreich war. Dem der Umweltorganisation Greenpeace nahestehenden Verein gehören ca. 2.500 Frauen im Alter 60+ an. Der konkrete Vorwurf lautete, dass der Klimawandel mittlerweile immer häufigere und intensivere Hitzewellen nach sich ziehen würde, die gerade für ältere Menschen in vielen Fällen lebensbedrohlich seien. Aus Sicht der "KlimaSeniorinnen" hätte es die Schweiz in der Vergangenheit verpasst, dem Klimawandel aktiv und vehement entgegenzutreten.

Auch sechs junge Erwachsene aus Portugal sind mit ihrem Anliegen für mehr Klimaschutz nach Straßburg gezogen. Auslöser für ihre Klage waren die verheerenden Waldbrände in Portugal im Jahr 2017 sowie deren Sorge vor weiteren und häufiger stattfindenden Naturkatastrophen und deren Auswirkungen auf die körperliche und geistige Gesundheit. Konkret richtete sich die Klage gegen alle EU-Mitgliedstaaten sowie Norwegen, Russland, die Schweiz, die Türkei und das Vereinigte Königreich. Es war das erste Mal überhaupt, dass mehrere Staaten gleichzeitig angeklagt worden sind.

Das Urteil

Die Klage der Portugiesen jedoch wurde vom EGMR abgewiesen. Begründet wurde das Urteil dahingehend, dass sie nicht - wie für gewöhnlich vorausgesetzt - zuvor die nationalen Gerichte konsultiert hätten, sondern direkt vor den EGMR gezogen seien.

Für die "KlimaSeniorinnen" hingegen gab es gestern allen Grund zur Freude; die Richter am EGMR entschieden, dass der aktuell nicht ausreichende Klimaschutz der Schweiz die Menschenrechte der Klagenden verletzen würde. Dabei entnahm der Gerichtshof dem Recht auf Privat- und Familienleben (Art. 8 der Menschenrechtskonvention) ein Recht auf effektiven und nachhaltigen Schutz vor den negativen Folgen des Klimawandels auf Leben, Gesundheit, Wohlbefinden sowie Lebensqualität. Die Schweiz hätte es versäumt, ein CO2-Budget aufzustellen oder anderweitig zu erreichnen, wie stark die Emissionen reduziert werden müssten.

Angesichts der Komplexität des Themas sowie der Ermessensspielräume einzelner Staaten macht der Gerichtshof der Schweiz allerdings keine konkreten Vorgaben dazu, welche Maßnahmen das Land in der Praxis zu erbringen habe.

Ein wegweisender Präzedenzfall?

Das gestrige Urteil dürfte für weitere Klimaklagen in Zukunft durchaus Symbolwirkung besitzen. Zahlreiche Umweltschützer, Klimawissenschaftler und Aktivisten lobten die Entscheidung des EGMR als bahnbrechendes Urteil im Kampf gegen die Klimakrise. Eine Sprecherin von Greenpeace freute vor allem über die Tatsache, dass man nun "schwarz auf weiß" hätte, dass "Klimaschutz [...] Staatspflicht" sei. Klimaschützer rechnen damit, dass das Urteil auch für kommende Klimaklagen hierzulande als Inspiration dienen dürfte.

Unsere Fragen an Euch:

  • Wie bewertet Ihr das Urteil des EGMR?
  • Sollten Klimaschutzmaßnahmen künftig noch enger mit Menschenrechten verknüpft werden?
  • Welche konkreten Klimaschutzmaßnahmen wünscht Ihr Euch von Deutschland?
  • Wie sollten Staaten sanktioniert werden, die kein Konzept gegen den Klimawandel und den CO2-Ausstoß haben?
  • Wird zu viel Hysterie hinsichtlich des Themas Klimawandel betrieben?
  • Sollte ein Staat Unternehmen sanktionieren, die Klimawandelsünder sind?

Quellen:

https://www.tagesschau.de/ausland/egmr-klimaklage-vor-urteil-100.html

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/klima-nachhaltigkeit/erste-klimaklage-vor-menschenrechtsgerichtshof-erfolgreich-19640917.html

https://www.sueddeutsche.de/politik/klima-klagen-strassburg-egmr-1.6534413

https://www.tagesschau.de/kommentar/kommentar-klimaklage-egmr-100.html

https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ausland/klimaschutz-urteil-schweiz-100.html

...zur Frage

Die Klimakatastrophe bedroht ganz existentiell nicht nur Wohlstand und Lebensqualität (wenn ich an Sturmschäden, Flutschäden, Lebensmittelpreise und stebren im Altenheim in der nächsten Hitzewelle denke)... sie bedroht direkt Menschenleben, macht ganze Gebiete in absehbarer Zeit unbewohnbar, sorgt für knappe Lebensmittel, knappes Wasser und Knoflikte was direkt und indirekt zum Tod von unzähligen Menschen führt und jedes Jahr schlimmer werden wird. Das ist keine Hysterie, das sind die Fakten. Da muß man nicht mal die par tausend Wissenschaftskollegen Fragen, da muß man nur mal z.B. in die Strategiepapiere des US-Militärs schielen was die so an Bedrohung und Konflikten in den nächsten 20 Jahren kommen sehen. Jeder weiß es, es ist ganz offensichtlich.

Und ja, Krieg, Hunger usw. beschneiden ganz gravierend Menschenrechte.

Ich finde das Urteil ein wichtiges Zeichen, aber Probleme wird das allein keine Lösen.

Auf der Ebene von Staaten wird gerade was das Thema angeht Mikado gespielt. Man bewegt sich möglichst wenig und hofft das die anderen zu erst zucken. Jeder macht nur das Minimum dessen was irgend wie geht.

Wird die Schweiz jetzt was anders machen? Hilft uns das mit den USA, Indien, Deutschland? Auch unser Konzept in Deutschland ist bei weitem nicht ausreichend um noch "die Kurve zu kriegen" und international sieht es noch düsterer aus.

...zur Antwort
Meinung des Tages: Zunahme der Gewaltdelikte in Deutschland. Welche Maßnahmen sind nötig, um die Fallzahlen zu reduzieren?

Die Corona-Pandemie ist vorbei, das Feiern geht weiter. Das merkt man auch an den (wieder) steigenden Zahlen bei Großveranstaltungen - etwa bei den aktuellen Frühlingsfesten oder auch dem weltbekannten Oktoberfest. Doch auch die Schlagzeilen über Gewalteskalationen nehmen zu.

Frühlingsfest in Berlin

Eine Massenschlägerei bei einem Frühlingsfest und mutmaßlich mehrere Verletzte. Rund 30 Personen gingen aufeinander los. Im Verlauf verdoppelte sich die Zahl beinahe. Ein privat anwesender Polizist beobachtete das Geschehen zunächst - als er sich als Beamter zu erkennen gab, flüchteten die bei der Massenschlägerei Involvierten.

Als weitere Polizisten eintrafen, waren keine Beteiligten oder Verletzten mehr vor Ort.

Gewalttaten nehmen zu

Unabhängig von Großveranstaltungen nimmt die Anzahl polizeilich erfasster Fälle von Gewaltkriminalität in Deutschland wieder zu. 2022 wurden mit über 197.000 Fällen die meisten seit 2010 dokumentiert.

Rückläufig waren Fälle von Gewaltkriminalität lediglich im Jahr 2021 - dem Jahr mit den meisten Einschränkungen aufgrund der Pandemie.

Mögliche Gründe für den Anstieg der Gewaltkriminalität

Die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) zeigt deutlich: Auch im ersten Halbjahr 2023 stiegen die Fallzahlen an - genau gesagt um 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Kriminalitätsforscher des BKA identifizieren dafür hauptsächlich drei Faktoren:

Höhere Mobilität

Während der Pandemie gab es massive Einschränkungen der Mobilität. Viele Menschen hielten sich zuhause oder im nahen Umfeld auf. Dies ist nun vorbei, besonders nach dem Ende der Maßnahmen sind viele Menschen häufiger unterwegs, gerade im öffentlichen Raum. Es ergeben sich somit mehr Tatgelegenheiten.

Wirtschaftliche und soziale Belastungen

Die Inflation ist ein allgegenwärtiges Gesprächsthema und wird zunehmend als Problem wahrgenommen. Dies steht in direkter Korrelation mit der Anzahl an Gewaltdelikten. Nicht nur sind die Zahlen an Delikten in ökonomisch schwächeren Regionen höher - auch die sozialen Belastungen sind nicht zu verachtende Faktoren. Sowohl Kinder als auch Jugendliche, welche mit psychischen Belastungen durch die Corona-Folgen zu kämpfen haben, scheinen anfälliger für das Begehen von Straftaten zu sein.

Migration

Das Thema Migration spaltet in Deutschland die Gemüter. Wir möchten deshalb an dieser Stelle nochmals betonen, dass dies eine sachliche Zusammenstellung von Hintergrundinformationen ist und keinerlei Meinung widerspiegelt. Laut Kriminalitätsforschern kann auch die hohe Zuwanderungsrate zur Steigerung der Gewaltdelikte beitragen. Dies lässt sich dadurch erklären, dass Schutzsuchende mehrere Risikofaktoren aufweisen - etwa die Lebenssituation in Erstaufnahmeeinrichtungen, aber auch wirtschaftliche Unsicherheit und eigene Gewalterfahrungen.

Unsere Fragen an Euch:

  • Was müsste umgesetzt werden, sodass die Fallzahlen wieder rückläufig werden?
  • Ist es nötig, Großveranstaltungen noch stärker zu überwachen?
  • Fühlt Ihr Euch in Deutschland inzwischen weniger sicher?
  • Sollten besonders Kinder und Jugendliche durch soziale Förderung und Aufarbeitung, etwa bereitgestellt durch Schulen, profitieren?
  • Welche Präventivmaßnahmen würdet Ihr etablieren?

Wir freuen uns auf Eure Antworten!

Viele Grüße

Euer gutefrage Team

Quellen:

https://www.bka.de/DE/AktuelleInformationen/Publikationen/BKA-Herbsttagungen/2023/Gewaltkriminlitaet/Gewaltkriminalitaet.html

https://www.berliner-zeitung.de/news/berlin-pankow-bis-zu-60-personen-an-massenschlaegerei-auf-fruehsingfest-beteiligt-li.2203564

https://www.tagesspiegel.de/berlin/mehrere-verletzte-und-keine-festnahme-massenschlagerei-bei-fruhlingsfest-in-berlin-pankow-11478884.html

...zur Frage

Für die Zukunft würde ich mir wünschen:

  • Ethikunterricht für alle, um alle egal ob Atheist, Christ, Moslem oder sonstwen zusammen zu bringen und über unsere *gemeinsamen* Werte wie das Grundgesetz zu sprechen, toleranz zu üben, ...
  • Training in kritischem Denken und Reflektion, um sein eigenes Verhalten zu bewerten und sich auch mal in andere hinein zu versetzen.

Ich finde das sind zwei Punkte die ganz gewaltige fehlen in der Schule.

Was macht man mit Menschen, die hier keine Schulbildung bekommen haben? Leute die aus der Schule schon raus sind? Leute die vielleicht ein Trauma mitbringen und so handeln als wären sie auch hier im Krieg?

An der Hand nehmen, von Anfang an und vermitteln wo sie in Deutschland sind, welche Rechte und Pflichten sie haben, aber auch anderen zugestehen müssen. Eine Perspektive geben, einen Job, einen Platz im Leben. Ohne das man 3 Jahre im Container hockt und frustrierter wird während man auf irgend welche Papiere wartet.

Wenn das nicht reicht und was passiert? Hart durchgreifen und in zunehmender Eskalation: Einen verpflichtenden Kurs zum Thema, Therapie / Psychatrische Behandlung und in Fällen in denen das Aussichtslos ist? Von der Gesellschaft die sie gefährden fernhalten. Das kann - bei Leuten die keine Staatsbürger sind - eine Abschiebung sein, aber viel öfter wird es doch drum gehen, Leute mit dauerhaftem Freiheitsentzug davon abzuhalten noch mehr Schaden anzurichten?

Das ganze aber bitte abgestuft, angemessen und möglichst bevor "es zu spät ist". Ich denke nicht, daß wir dafür neue Gesetze benötigen, eigentlich ist alles schon da... aber vielleicht mehr Ressourcen bei den involvierten Behörden?

...zur Antwort

Nö. Agnostiker sind Menschen die eigentlich Atheisten sind - alle die ich persönlich kennen handeln wie Atheisten... die aber Angst haben sich zu irren oder die es noch nicht zu Ende gedacht haben. Die wenigsten werden sagen "das ist ne 50:50 chance", die halten sich alle ein 0,001% Hintertürchen auf, daß es doch einen Gott gäbe.

Ich war das auch eine Weile, aber ich bin jetzt sicher, daß es keine Götter gibt. Könnte da noch ein übermächtiges Wesen sein? Ja, könnte, kann ich wirklich nicht ausschließen... aber ein Wesen, daß so grausam ist und dann auch noch seine Spuren so gut verwischt, daß es aussieht als wäre alles Zufall? Das kann ich nicht "vergöttern", daß müßte man für seine Schöpfung und Taten vor Gericht stellen.

Daher: Ja, da gibt es eine Minimale Chance, daß dort etwas ist, aber nein, das ist kein Gott falls es so wäre... und deswegen haben Agnostiker einfach nicht zu Ende gedacht.

Und falls ich mich irre? Muß ich mir kein "hintertüchen" aufhalten um "doch Recht zu haben", denn ich könnte im Angesicht handfester Beweise meine Meinung ändern. Tue ich zu anderen Themen ja auch.

...zur Antwort

Ich vermute so ähnlich wie sehr geruchsempfindliche Menschen gestank überleben... man stirbt nicht direkt dran, man muß da durch und hat Strategien gelernt das Erlebnis zu bewältigen?

...zur Antwort