Kleiner Schlag von Föhnkontakten?

4 Antworten

Ave!

Das was du hier gemerkt hast, war eine schlagartige Entladung eines Kondensators durch Berührung der Steckerkontakte.

Je nach Aufbau des Geräts kann das auch gefährliche Stromstöße erzeugen, bei geprüfter und korrekt importierter Ware brauchst du dir da aber keine Gedanken machen.

Hier war es einfach ein kleiner Schlag durch das Entladen des Kondensators und das ist aufgrund der sehr kurzen Länge des Schlags völlig ungefährlich.


karthaka26 
Fragesteller
 01.03.2024, 00:33

Habe gerade schon deinen Kommentar kommentiert, bevor ich deine Antwort hier gesehen habe! Lieben Dank für deine Nachricht und deine Hilfe :)

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Im Fön ist ein Entstörkondensator eingebaut, der beim Ausschalten Funkstörungen verhindern soll. So ein Kondensator speichert Strom.

Als Du den Stecker aus der Steckdose gezogen hast, sind beide Kontakte des Steckers an Deine Hand gekommen und Du hast den gespeicherten Strom entladen. Das fühlt sich zwar komisch an und kann auch ein bisschen weh tun, aber es ist völlig harmlos, weil der Kondensator nur ganz wenig Energie speichern kann.

Achte beim nächsten Mal darauf, dass die Steckerkontakte nicht an Deine Hand kommen.

Wenn es wieder passiert, hast Du nichts weiter zu befürchten, als wieder so einen kleinen Schlag, der –wie gesagt – völlig ungefährlich ist.


karthaka26 
Fragesteller
 01.03.2024, 00:34

Vielen Dank für deine Antwort!

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Commodore64  01.03.2024, 10:48

Völlig korrekt!

Nur als Ergänzung. Geräte mit starken Heizungen (Fön, Fritteuse, Heizlüfter, etc) haben einen Funkenlöschkondensator am Schalter der verhindert, dass der Schalter beim ausschalten beschädigt wird.

Der sitzt einfach parallel zum Schalter. Ist der Schalter geschlossen, ist der Kondensator kurzgeschlossen und damit Spannungsfrei. Da ein spannungsfreier Kondensator beim anlegen einer Spannung erst mal einen Kurzschluss darstellt bis der sich in Bruchteilen von einer Sekunde aufgeladen hat, schließt der Kondensator den Schalter kurz wenn sich die Kontakte beginnen zu öffnen. Da der Schalter also beim ausschalten für einen Bruchteil einer Sekunde kurz geschlossen ist, kann am Kontakt kein Abrissfunken entstehen. Dadurch werden die Kontakte nicht "verbrutzelt".

Das "Problem" ist hier, dass wenn man ausschaltet, liegt der Kondensator in Reihe zur Heizung und lädt sich im Takt der Netzwechselspannung auf. Zieht man im Phasenmaximum, ist der Kondensator auf über 200V geladen.

Fasst man jetzt die Kontakte an, dann fließt der Strom vom Kondensator über die Heizung zum Stecker, durch die Finger die die Kontakte anfassen zurück in den Kondensator.

Die Ladung, also Energiemenge ist zu gering um eine Verletzung zu verursachen, aber mehr als genug um die Nerven stark zu reizen. Also ist der Stromschlag "nach Vorschriften erlaubt, aber schmerzhaft".

Passiert Dir das öfter, dann solltest Du den Stecker ziehen, den Fön noch mal kurz einschalten (Schalter schließt Kondensator kurz und entlädt den) und dann kannst Du das Kabel ohne "Autschi Gefahr" aufwickeln und den Fön wegpacken.

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karthaka26 
Fragesteller
 01.03.2024, 11:14
@Commodore64

danke für deinen Kommentar und den Tipp am Ende! Leider hatte ich gar nicht die Chance, den Fön nach dem Ziehen nochmal kurz einzuschalten, da ich wiegesagt meine andere Hand an der Steckdose zum Festhalten hatte und der Stecker beim Rausziehen direkt an diese Hand gekommen ist. Danke dir trotzdem!

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Commodore64  01.03.2024, 11:17
@karthaka26

In dem Fall kann man nichts machen.

Aber es passiert öfter (und wird auch hier bei GF nach gefragt), dass das beim Aufwickeln des Kabels passiert. Gerade auf Reisen wo man seinen Fön wieder einpackt oder beim Kochen wenn man die Fritteuse direkt nach Gebrauch vom Herd/Anrichte weg stellen möchte.

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In vielen Geräten ist ein sog. "Entstörkondensator" verbaut.

Das ist ein kleines Bauteil das eine kleine elektrische Ladung speichert.

Das kannst du dir wie eine ganz klitzekleine wiederaufladbare Batterie vorstellen.

Der Zweck dieses Bauteil ist, wie der Name sagt, die Unterdrückung von Funkstörungen.

Ziehst du den Stecker, verbleibt durch dieses Bauteil eine Restladung im Gerät, die sich idr. zügig abbaut.

Kommst du allerdings an die Pins des Steckers, bevor der Entladevorgang abgeschlossen ist, bekommst du die restliche Ladung ab.

Ist das gefährlich?

Normalerweise* nein. Mehr Schreck und Einbildung (der Strom aus dem Kondensator kann nicht brummen oder kribbeln, da es kein Wechselstrom ist).

Der Stromschlag aus so einem Bauteil ähnelt einer statischen Aufladung bzw. ein elektrischer Kuhzaun verpasst dir eine größere Ladung.

Das kann man nicht mit einem "richtigen" gefährlichen Stromschlag aus der Steckdose vergleichen.

*Normalerweis heißt:

  • Das Gerät war zu dem Zeitpunkt nicht mit der Steckdose verbunden.
  • Du hast keine (unbekannte) Krankheit, bei der kleinste Stromschläge bereits gefährlich sind.
  • Das Gerät ist für den deutschen Markt zugelassen und geprüft, da es - oh Wunder - auch dafür entsprechende Normen, Vorgaben und Grenzwerte gibt.
Woher ich das weiß:Hobby – Ich beschäftige mich schon mehrere Jahre damit.

ddddddds  01.03.2024, 07:29
 (der Strom aus dem Kondensator kann nicht brummen oder kribbeln, da es kein Wechselstrom ist).

Bei größeren Kapazitäten (und höheren Spannungen) ist das durchaus möglich, ich spreche aus Erfahrung. Vielleicht werden da die Nerven so halb "betäubt"?

Aber in den Föhns sind normalerweise nur ~220nF verbaut, bei so einer kleinen Kapzität würd ich das, wie du schon gemeint hast, auf die Einbildung schieben. Mein Erlebnis war mit 60uF.

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Manchmal wenn men Stecker rein steckt oder rausholt kommen so ne kleine Blitze, der Strom, hast du das schon mal gesehen ? Es könnte sein das du so etwas abbekommen hast, bei schlimmeren stromschlägen, kann so etwas passieren.

- Geht der Stromschlag über den Brustbereich ist vor allem das Herz gefährdet. Es kommt zu Herzrhythmusstörungen und schlimmstenfalls zu einem Herz- und Atemstillstand. Bei einem leichten Schlag können Symptome wie Schwindel, Brustschmerzen und Kreislaufprobleme auch mit bis zu 12 Stunden Zeitverzögerung auftreten -


Gegsoft  01.03.2024, 00:37

Das, was Du im zweiten Absatz geschrieben hast, gilt nur für den Fall, dass man direkt an eine Netzspannung führende Leitung fasst. In so einem kleinen Funkentstör-Kondensator ist nur eine winzige Energiemenge gespeichert. Mehr als ein kurzes Zucken kann der nicht bewirken und weil die Kontakte nur knapp 2cm auseinander liegen, kann der Strom auch nicht über das Herz fließen.

Der kleine Schlag vom Föhn ist wegen der geringen Energiemenge absolut ungefährlich.

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Zarra01872  01.03.2024, 01:15
@Gegsoft

Aber durch was geht das zucken ? Durch die Adern? Also die funken die aus der Steckdose sind nicht stark meinst du ? Ich glaube davon kann es sogar anfangen zu brennen. Meinst du nicht ?

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Gegsoft  01.03.2024, 01:24
@Zarra01872

Nein. Dafür reicht die Energiemenge nicht aus. Es sind ja nur ein paar Nanofarad, und das sind ein paar Millijoule. Es ist nicht mehr, als wenn man mit Gummisohlen über einen Teppich läuft und an einen geerdeten Gegenstand fasst.

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Franky12345678  01.03.2024, 04:45

Der Funke kommt durch das Öffnen und Schließen des Stromkreises zustande.

Bei Schaltern gibt es diesen Funken auch.

Um diesen Funken berühren zu können, müsstest du schon an die heißen Kontakte der Steckdose fassen, was dir ganz andere Probleme beschert.

Bei intaktem Stecker in intakter Steckdose ist das Berühren, sofern beides unseren Normen entspricht, ohne Hilfsmittel (Nagel o.ä.) gar nicht möglich, solange der Stecker elektrischen Kontakt zur Steckdose hat. :)

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