Kinder/ Jugendliche und eigenes Pferd :)

9 Antworten

Also ich habe mit 12 ein eigenes Pferd bekommen und muss sagen: Meine Kinder werden später nicht so früh ein Pferd bekommen.

Ich liebe meine Stute und habe sie jetzt seit 7 Jahren aber rückblickend denke ich, dass es zu früh war. Meine Stute war grade 5 und ich erst 12. Sie ist eine Holsteinerstute, die mir zu dem Zeitpunkt auch noch zu groß war. Es hat über ein Jahr gedauert, bis wir uns wirklich verstanden haben und ich bin mehrmals im Krankenhaus gelandet. Meine Mama musste immer mit und mich ermutigen, nicht aufzugeben und hat sich den ganzen Winter den Hintern im Stall abgefrohren, obwohl sie selber keine Ahnung hat. Ich bin ihr unendlich dankbar, dass sie mich so unterstützt hat und mir alles ermöglicht hat aber meinem Kind werde ich es nicht erlauben. Ohne volle Unterstützung der Eltern, Reitlehrer usw. ist es für ein Kind nicht möglich sich um so ein Tier zu kümmern und ich muss sagen, dass ich damals trotz 7 Jahren Reiterfahrung und mehreren RBs oft komplett überfordert war und viel geweint habe. Der Traum vom eigenen Pferd hört sich immer so schön an aber oft ist es eben anders, bzw dauert lange bis man "frei über die Felder galloppieren kann". Ich hätte es mir damals selber nie so schwer vorgestellt.

Ich habe viel draus gelernt, bin jetzt 19 und komme super mit meiner Stute klar. Ich kaufe mir grade ein zweites Pferd und kann mir ein Leben ohne nicht vorstellen. Trotzdem: Keine Pferde unter 16/18, für meine Kinder. Ich will nicht, dass meine Kinder sich so jung schon so sehr an etwas binden. Sie sollen frei sein, dafür reicht eine RB

sachichnich  27.01.2014, 06:21

Wobei viele deiner Probleme ja nicht durch das Pferd an sich sondern durch ein völlig unpassendes Pferd entstanden sind.

Mit ein geeigneten Pferd hattest du die Zeit vielleicht anders erlebt...

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kleinsoso  27.01.2014, 07:25
@sachichnich

was das "Drama" angeht, hast du recht. Aber auch ich bin durch die "normalen" Phasen durchgegangen, die man in dem Alter eben hat (Jungs, etc), wo ich dann diese Verantwortung Pferd eben hatte und nicht immer einfach mit meinen Freundinnen los konnte. Den Zeitaufwand vergessen viele Kinder, wenn sie sich ein Pferd wünschen und ich würde einfach nicht wollen, dass meine Kinder schon an so viel denken müssen und sich so binden, wenn sie noch so jung sind. Eine RB finde ich da eine viel bessere Lösung sowohl für das Kind, als auch für das Tier. Für das typische "Sie lernen dadurch Verantwortung zu tragen", reicht für Kinder auch ein Tier, welches nicht so viel Zeit benötigt

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Aristella  27.01.2014, 11:00
@kleinsoso

Genau so empfinde ich das auch, ich hab meinen damals noch nichtmal eingerittenen und noch juwelentragenden Großen zum 10. Geburtstag bekommen...

Wobei... meine Kinder werden sowieso in den Genuss von Mamas kleiner Farm kommen ;-P

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Ich würde einem Kind sicherlich kein Pferd kaufen. Ich habe bei unserem Stall es mehrfach erlebt, dass da Kinder ein eigenes Pferd hatten, und dann plötzlich der Freund im Mittelpunkt stand und das Pferd dann die A-Karte hatte. Zweimal wurde das Pferd auch verkauft, weil das Kind keine Lust mehr hatte.


Ich habe selbst erst mit 35 mein erstes eigenes Pferd gekauft. Und das sogar ohne vorher überhaupt auf einem gesessen zu haben bzw. reiten gelernt zu haben. Sicherlich nicht das normale Erwerben eines Pferdes.

Aber ich habe die beiden eigenen Pferde inzwischen auch im Griff und kann sie zumindest im Gelände sicher beherrschen. Das reicht mir aber auch.

Jetzt erzähle ich einmal eine kleine Geschichte, wie ich überhaupt dazu gekommen bin:

Eine Freundin meiner Frau suchte für sich selbst ein Pferd, auf dem sie auch reiten kann. Sie wollte meine Frau mitnehmen, um auch zu sehen, ob das klappt. Meine Frau wäre höchstens die Reitbeteiligung auf dem Pferd geworden.

Sie fuhren dann dorthin, wo das angesagte Pferd stand. In dem Stall waren zwei Pferde zur Stallauflösung zu verkaufen. Die Freundin nahm im Endeffekt das andere Pferd und kaufte es.

Nach der Rückkehr wollte mich die Freundin überreden, das andere, kleinere Pferd zu kaufen, damit beide zusammen standen. Ich verweigerte dieses. Meiner Frau war das auch recht peinlich, was da ablief.

Aber da wurde mir auch nicht alles erzählt. Als meine Frau und ich abends mit den Hunden Gassi gingen, erzählte sie mir, dass die große Stute fast die Box zerlegt hätte, als die kleine Stute zum Satteln aus der Box geführt wurde.

Das war für mich wie ein Schalter. Ich sagte sofort, dass sie das kleine Pferd kaufen sollte, um das große Pferd zu beruhigen. Das hat meiner Frau zum ersten Mal wortlos gemacht. Sie fragte mehrfach nach, ob ich das ernst meinte. Ich sagte, sie soll SOFORT die Dame anrufen, um das kleine Pferd zu bekommen. Das hat sie auch gemacht

So haben wir drei Tage später beide Ponys abgeholt und eingestallt. Dort waren die beiden Pferde auch nicht nebeneinander/gegenüber eingestellt worden. Am nächsten Tag war bei der Großen gleich die Tür eingetreten. Die Kleine wurde umgestellt, dass sie gegenüber standen. Dannach war Ruhe.

Nach einigen Wochen wechselte die Große aber dann alleine an einen anderen Stall und ist inzwischen mehrfach umgezogen.

Ich bin mit meiner Kleinen erst zweimal umgezogen. Aber inzwischen hatte ich sogar vier Pferde besesssen. Aber davon musste ich leider zwei Pferde zwischenzeitig in gute Hände abgeben. Die Kleine besitze ich aber immer noch.

Für mich war das einfach, da ich selbst Pferdenarr bin, ABER niemals mehr würde ich das machen, denn die Bodenhaftung ging verloren. Andererseits ist das schon klasse, wenn man das Strahlen in den Augen sehen kann. Es ist schon ein bisl ein Erwachsenenproblem. Sie müssen mitmachen. Beim Fußball geht’s doch auch! Ein Manager muss nicht reiten können.

Warum? Es schien mir sinnvoll, denn es ist vernünftig, so etwa wie Schwimmen, Rennradfahren, Handball, Fußball usw. eben halt Reiten, jeder nach seiner Fasson. Warum nicht? Ich glaube, Heidi Hetzer (eine berühmte Rennfahrerin aus Berlin) ist schon mit 16 Autorennen gefahren. Geht doch. Es gibt auch Segler mit 12 und 13 die Höchstleistungen vollbringen, gehört ihnen deswegen das Boot? Ok Boote haben kein Fell, aber Pferde sind auch keine Kuscheltiere.

Hallo

also ich habe mit 15 ein Pferd bekommen. Ich muss allerdings dazu sagen, dass meine Eltern auch reiten und immer ein Pferd hatten. Nach dem Tod von unserem Alten wollten wir eigentlich nicht direkt wieder ein neues anschaffen, weil ich in dem Alter war wo man ja auch öfter mal sich nicht mehr für Pferde interessiert sondern für Partys, Jungs, Schmicken, was mit Freundinnen machen.

Dann haben wir haben über einen Bekannten ein Pferd angeboten bekommen, ihn proberitten und plötzlich hatten wir ein neues Pferd. Ich habe es nie bereut, trotz Schule und Ausbildung. Aber wie gesagt, da meine Eltern sich auch mit Pferden auskennen, war es einfach und ich musste nicht jeden Tag hin. Sie haben mir regelmäßig die Arbeit abgenommen was ich auch sehr genossen habe.

Alternativ kann das Pferd ja auch in Beritt geben, wenn man selber keine Zeit hat. NUr dafür wird eben wieder Geld benötigt, da ist auch die Frage ob das jeder ausgeben kann und will.

Wenn nur das Kind reitet und die Eltern damit nix am Hut haben und auch kein Geld das Pferd im Notfalls reiten/ versorgen zu lassen, würde ich es nicht machen.

Ich kaufe meiner Tochter KEIN Pferd/Pony:

a) weil der monatliche Unterhalt (400 bis 700 Euro) viel zu teuer ist b) weil sie dann fast JEDEN Tag in den Stall muss und keine Zeit mehr für die Schule hat

Wäre ein Pflegepony keine Alternative? Wie gut kannst Du denn reiten?

12missi12 
Fragesteller
 26.01.2014, 11:16

400 bis 700 Euro ? Also bei uns sind es 250 Euro ;)

Ich habe schon eine Pflegebeteiligung, mit der ich alles bis auf reiten darf und eine Reitbeteiligung, mit der man alles machen kann.

Ich würde auch super tolle Unterstützung bekommen. Wurde mir schon angeboten.

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Jinete  26.01.2014, 12:06
@12missi12

dann hast du Glück. Aber es bleibt nicht bei den 250€ für ein eigenes Pferd. Da kommen Schmiedekosten, Versicherungen, Tierarztkosten usw. Du kannst also immer mit 400 oder gar 500€ im Monat rechnen. Wir hatten erst letzte Woche eine Tierarztrechnung von über 2000€. Die mußt du auch bezahlen können

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Ginger1970  26.01.2014, 16:56
@12missi12

Wie Jinete schon richtig schreibt, kommen die regelmäßigen Kosten für den Hufschmied und auch den Tierarzt hinzu. Das darf man nicht unterschätzen. Gerade wenn das Tier mal krank ist, können die Kosten ins Unendliche gehen... Bei uns kostet die Box mit Futter schon alleine 350.- Euro. Dann kommen noch Extradienste (wenn man mal keine Zeit hat), wie das Führen auf die Koppel etc. hinzu...

Bei 250.- bleibt es auch bei Dir mit Sicherheit nicht!

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Cartujanofan  26.01.2014, 21:30
@Ginger1970

Ja schön, mein Pflegi steht zwar in nem billigen Rentnerpferdestall und man bezahlt: 175 € Stall, 60€ Hufe, 10€ Zubehör, 30€ Reitunterricht (also ich auf ihm, nicht die besi), und durchschnittlich ca. 50€ Tierarzt (er hat Rehe) das sind trotz "Billigstall" 325€ im Monat, dafür dass sie so gut wie nie was mit dem macht. Also es häuft sich. Ginger1970 hat da schon Recht

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FrauWinter  26.01.2014, 21:33
@Cartujanofan

Genau, und da dann noch die jährlichen Kosten, die man auch auf die Monate anrechnen kann.... schwupps bist auch du bei 400 Euro.

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