Kann man einen Neutralleiter aus einem anderen Stromkreis verwenden?
Ist es tragisch wenn man einen Verbraucher mit einem Neutralleiter aus einem anderen Stromkreis anschließt als den stromführenden Leiter?
Im Endeffekt sind die Neutralleiter doch sowieso von den Sicherungen unabhängig. Sollte es nicht aufs gleiche hinauslaufen?
Danke.
4 Antworten
Das sollte und darf man nicht tun. ...er ist ja dann doppelt belastet und kann durchbrennen.
LG
Nymphus
Ergänzend zu den anderen Antworten : Haben die beiden Stromkreise zwei verschiedene FI , dann Schalten beide ab. Der eine weil zu wenig Strom auf N zurűck kommt und der andere bekommt zuviel.
Das ist unzulässig und problematisch:
- Der Neutrallleiter wird schlimmstenfalls überlastet, wenn er mit dem Strom von zwei Stromkreisen belastet wird (z.B. 16A+16A=32A!, zumindest bei gleicher Phase).
- Wenn diese Neutrallleiterverbindung nach erfolgreichem Sicherstellen der Spannungsfreiheit aufgetrennt wird, fällt der andere (nicht freigeschaltete!) Stromkreis aus und der von dort kommende Neutrallleiter erhält unerwartet Spannung - Stromschlaggefahr.
Ich bin mit der Überlastung vom schlimmsten Fall ausgegangen (gleichphasig). Habe ich auch so geschrieben.
Das kann man machen, das sollte man aber unbedingt sein lassen. In diesem Falle wäre ja der eine Neutralleiter von zwei parallel geschalteten Leitungsschutz-Sicherungen gesichert. Dabei könnte er zu 100% überlastet werden, ohne dass eine Sicherung auslöst. Das wäre brandgefährlich!
Der Neutralleiter wird sicherlich nicht überlastet (siehe Phasenverschiebung der drei Phasen).
Beim Auftrennen von Neutralleitern besteht grundsätzlich die Gefahr, dass Spannung anliegt und es ist Vorsicht geboten. Saubere Zuordnung ist hier sehr von Vorteil. Was aber keinesfalls geht: Wenn der "entlehnte N" von einem anderen FI kommt... dann fliegen nämlich beide FIs, bei entsprechender Last, (und Vorbelastung) heraus (=> Differenzstrom).
Mfg