Kann ein untrainierter Mensch mit reiner Kraft einen trainierten Menschen besiegen. Kampfsport

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Mr. "Unbesiegbar" hat einige deutliche Schwächen, die ihm ein Mann in dem Alter erst einmal nachmachen muss:

1) Er überschätzt sich

2) Er agiert nicht intelligent

3) Er besitzt einen äußerst unreifen Geltungsdrang

4) Er unterschätzt seine Gegner

5) Er ist nicht informiert über Kampfsport und asiatische Kampfkünste und deren Wirkungsweise und Funktion

4 Monate Kickboxen - da darf er sich getrost als kompletten Laien in dieser Sportart betrachten. Er hat also nur seine vorgebliche Muskelkraft zur Verfügung. Und seine Erfahrungen im "Siegen". ;-) Muskelmasse allein macht noch keinen Sieger. Dass er bisher immer Sieger war, behauptet er bloß, ebenso, dass es da überhaupt bereits "einige" ernsthafte Kämpfe gab. Wieviele - und unter welchen Bedingungen? 2? 5? Spontan auf dem Fußweg und privat - oder im Training? Wer waren seine Gegner, in welcher Konstitution befanden sie sich? Erschöpfte sich der Kampf womöglich darin, dass er jemandem Nasenbluten verpasste? WELCHE SITUATION beendete die Kämpfe, in denen er "Sieger" war?

Schwere Muskulatur muss man auch bewegen können - und zwar sehr schnell und sehr gezielt, wenn man jemandem zuvorkommen will, der eine asiatische Kampfkunst beherrscht. Diese Kampfkünste besieren NICHT auf Muskelkraft, sondern auf Schnelligkeit, Konzentration, Technik und das Wissen um die Schwächen des Gegners. Und hier werden die realen, offensichtlich vorhandenen Schwächen (siehe oben!) zur Falle: Arrogante Selbstüberschätzung, Unterschätzung des Gegners und seiner Techniken, Unwissen über das Prinzip asiatischer Kampftechniken. Es gibt nichts Riskanteres und Dümmeres als seinen Sieg bereits zu feiern, bevor die erste Hand erhoben wird.

Asiatische Menschen sind in der Regel keine nordischen Muskelmänner. Die historischen Kampfkünste, aus denen sich die heutigen Techniken entwickelt haben, beinhalten daher wirkungsvolle Techniken, bei denen die Muskelkraft des Gegners als Hauptfaktor keine Rolle mehr spielt. Männliche Muskulatur, die in "Trockenübung" auf Stärke trainiert wurde, ist träge - und ihre Schnelligkeit müsste permanent und hart gezielt trainiert werden, um diese Trägheit zu überwinden.

Wenn jemand eine Waschmaschine die Treppe hochtragen kann, ist er noch lange kein erfolgreicher Kämpfer. In den asiatischen Kampfkünsten werden Wendigkeit, Schnelligkeit und Ballance trainiert, dazu Tritte und Sprünge, Hebel, die mit Leichtigkeit Knochen brechen, ungewöhnliche Schlagtechniken mit Hand oder Ellenbogen, die dann sehr plötzlich und unerwartet ungeschützte Stellen treffen - aus Postitionen, mit denen der bullige Boxer-Typ nicht rechnet.

Seine größte "Stärke" (diese jedoch passiv) wäre hier vor allem sein Gewicht, denn Muskelmasse wiegt, sollte diese tatsächlich so bemerkenswert sein. Da er aber gar nicht weiß und abschätzen kann, was sein trainierter Gegner plant und als nächstes tun wird, wozu sein Gegner in der Lage ist und in welche Situation ihn das körperlich bringen wird, ist er nie vorbereitet. Ein unverhoffter Ellenbogen in den Solar Plexus durchschlägt z.B. auch trainierte Bauchmuskulatur. Es gibt eine ganze Reihe wirkungsvoller Aktionen, die ihn sofort in eine kritische Lage bringen würden, in der er hilflos wäre und nicht mehr kontern könnte.

Es ist kein Problem für einen jungen Mann, wenn er nichts gezielt trainiert hat und daher nicht weiß, wo er "kampfesmäßig" steht. Er ist aber ein unintelligentes Großmaul, und das würde mir an Deiner Stelle zu denken geben! Wir haben das Jahr 2013. Er soll kein Mammut mit der bloßen Faust schlachten, sondern intelligente Zivilisiertheit zeigen, wenn er einer Frau imponieren will. Muskeln sind eher optisch attraktiv, echte Fähigkeiten stecken jedoch nie im Sixpack, sondern grundsätzlich im Kopf. Denn dort werden die Muskeln und die Taten gesteuert. Das gibt umso mehr für intelligenten Kampf. Abgesehen davon ist nichts unattraktiver und nerviger als ein Mann, den man nicht durch die Tür des Clubs bekommt, weil sein aufgespreiztes Pfauenrad permanent überall hängen bleibt. Er sucht Gegner, die er im Kampf besiegen kann? Aurf welchem Trip ist er, welche tiefsitzenden Selbstzweifel will er in den Griff bekommen? Frag ihn mal nach seinem Elternhaus, nach seinem Vater-Verhältnis.

Womöglich sollte er einmal von einer Frau besiegt werden, damit er etwas Grundsätzliches über sich lernt. Ich habe Männer trainiert, die nach den ersten Tagen bereits wieder aufgaben, da es ihnen nicht bekam, ihren Glauben an die Überlegenheit purer Muskulatur dermaßen ausser Kraft gesetzt zu sehen. "Ehrenrettend" wäre es gewesen, wenn sie dabei geblieben wären und durchgehalten hätten, um wirklich kämpfen zu lernen. Männer mit der Haltung Deines "Neandertalers", die meinten, "mal eben" ihre körperliche Show um eine umfangreiche und altbewährte Kampftechnik erweitern zu können, ohne sich hier wirklich über ihre mitgebrachten inneren und äußeren Grenzen hinaus bewegen zu müssen.

Gruß von einer, die 17 Jahre lang Kung Fu und Jiu Jitsu trainiert hat.

Deine Frage ist konkret bzw. eindeutig nicht zu beantworten.

Es gibt nämlich nichts, was es nicht gibt! Und alles, was denkbar ist, ist machbar und kann passieren.

Also: Es kann sein; es kann aber auch nicht sein.

Die Wahrscheinlichkeit, dass der trainierte Sportler als Sieger aus einem Kampf hervorgeht, ist selbstverständlich höher als beim untrainierten Sportler. Aber es kommt auch auf die Verfassung und das jeweilige Lebensalter an.

Warum probieren sie es nicht einfach aus, dann wissen sie, wer besser ist?

Ein untrainierter Mensch nimmt als Waffe einen Anwalt und gewinnt.

Ja. Ohne Problem und mit einen Finger. ;-) <---

Das Alter und die Erfahrung mag ein Vorteil sein aber meistens gewinnt der erste und entscheidende Schlag.

Der Typ sucht Ärger. Sonst Nichts.