Ein Buch für jemand anders zu schreiben setzt voraus, dass hier immens viel Zeit damit verbracht wird, sich zusammen zu hocken und sämtliche Details im Verlauf der Geschichte immer wieder zu besprechen und zu diskutieren. Für ein Buch können da schnell mal 100 Stunden zusammen kommen - die eigentliche Schreibarbeit wäre damit aber noch nicht gemacht.

Auch ein guter Autor investiert hier enorm viel (unnötige) Zeit, die er sich spart, wenn er das schreibt, was aus seinem eigenen Kopf kommt. Du könntest ihm seinen aufwändigen Einsatz nicht bezahlen. Wer fähig zu gutem Schreiben ist und dies auch aktiv betreibt, dem mangelt es eher sehr selten an eigener Inspiration und konkreten Ideen - so dass er Deine nicht umständlich einholen müsste, um daran dann auch noch mehr Arbeit zu haben, als wenn er unmittelbar aus seinem eigenen Kopf schreiben würde.

Du sprichst von zwei verschiedenen "Handicaps":

1) Du hast keine ausreichend gute, korrekte, geschickte und stilsichere Ausdrucksweise zur Verfügung. Hier hast Du seit Kindheit versäumt, Dich mit Sprache und Literatur zu beschäftigen, regelmäßig viel (qualitativ Gutes!) zu lesen und Deine Ausdrucksweise beim Sprechen und Schreiben zu schulen. Dies lässt sich nun nicht so schnell aufholen - und es müsste ein Hauch persönliche Neigung, Talent obendrauf, damit das dann schreiberisch auch interessant würde.

2) Du "verzettelst" Dich und hast Schwierigkeiten, einen Faden aufzunehmen und zu verfolgen, auszusondern, zu differenzieren und Entscheidungen zu treffen, Dinge zielgerichtet zu schreiben, sie auf den Punkt und dann auch zu einem Abschluß zu bringen. Dies ist ein guter Teil geistige Leistung, Überblick, den man hier bräuchte - und dies an einem umfassenderen Werk leisten zu können, geht wiederum auch in Richtung "Talent", ein gutes Gespür und Verständnis bezügl. Strukturen.

Ich stand vor exakt dieser Entscheidung (als eine, die für jemanden schreiben sollte), als ich einer älteren Bekannten vor 3 Monaten nebenbei erzählte, ich würde in diesem Jahr gern einen Roman anfangen. Sie fragte mich, ob ich nicht ihre Lebensgeschichte für sie schreiben würde und bot mir an, mich dafür sogar teilweise im Voraus bereits zu honorieren. Sie hatte durchaus das Geld, mich zu bezahlen, aber ich lehnte ab.

Warum?

1) Ich fand ihre Lebensgeschichte nicht so originell wie die Dinge, über die ich aus eigener Erfahrung oder Fantasie schreiben könnte.

2) Mir war klar, dass ich enorm viel Zeit mit ihr verbringen müsste, dass ich mit einer Unmenge von Notizen oder Aufnahmen über zeitliche Abfolgen, sachliche Details, aber auch emotionale Beschreibungen hantieren, diese sortieren, verwalten und mit ihnen ständig arbeiten müsste.

3) Sie würde auch die von mir fertig geschriebenen Parts hinterher auf Korrektheit und Gefallen checken und hier und da Veränderungen wünschen, so dass ich öfters für eine Szene insgesamt mehrere Entwürfe schreiben müsste, bis sie letztlich einverstanden sein würde.

4) Kein Honorar wäre diesen exzessiven Zeit- und Energieaufwand wert. In derselben Zeit könnte ich zwei eigene Romane schreiben und müsste den Gewinn daran dann nicht auch noch teilen.

5) Wenn ich für sie schrieb, bliebe voraussichtlich für 1- 1,5 Jahre buchtstäblich keine Zeit mehr für meine persönlichen Arbeiten und Interessen u. ich würde meinen eigenen Roman gar nicht schreiben.

Diese Frau konnte sich übrigens selbst phantastisch (und dabei auch korrekt) ausdrücken, besaß eine gute Rechtschreibung und hatte einen sehr guten Schreibstil. Sie hatte lediglich "keine Lust", wie sie sagte, ihre Geschichte selbst zu schreiben, daher suchte sie jemanden, der für sie schrieb.

Es GIBT hier und da Leute, die Autoren für Geld die Ideen liefern. Sie sind aber sehr strukturiert und sicher in dem, was sie entwickeln und haben ein Händchen für "Konzepte" und den Überblick über das, was sie "abliefern".

Sei mir bitte nicht böse, aber ich denke nicht, dass es funktionieren würde, wenn Du versuchst, Deine Ideen gegen Honorar an die Leute zu bringen. Auch hierzu fehlt dann ja die Struktur. Und wie gesagt: Die meisten Schriftsteller wollen vor allen Dingen schreiben, was ihnen selbst wichtig ist und zusagt - und kommen mit Einsatz, Zeit und "Lohn" besser weg, wenn sie alles aus einem Kopf und einer Hand abwickeln, als umständlich zu kooperieren. Kooperation bedeutet hier oft halbiertes Geld für doppelten Einsatz.

Du hast offenbar Ideen und Fantasie - und irgendwie aber leider nicht die persönlichen "Werkzeuge" parat, diese auch in die Praxis umzusetzen. Wer gern und gut schreibt, erfreut sich aber so gut wie immer auch der entsprechenden Fantasie und braucht daher nicht die "rohen", unaufbereiteten Ideen anderer Leute.

@Teenager19 - bist Du 19? Schreiben braucht auch Reflektion, Reife, Lebenserfahrung, Deine Perspektiven und Sichtweisen sind womöglich noch nicht weit und flexibel genug. Jede Idee findet auch auf Basis persönlicher Perspektiven und Erkenntnisse, An- und Einsichten statt.

...zur Antwort

North & South - (mit Richard Armitage und Daniela Denby-Ashe).

Dringend auch in Englisch ansehen, wegen der wunderbaren Texte und der Stimme von Richard Armitage! Das phantastische Spiel der überwiegend englischen Darsteller braucht unbedingt auch deren Original-Sprache, diese ist enorm ausdrucksvoller und authentischer als die deutsche Synchronisation. Wunderbare Musik dazu, wie man es bei den BBC-Verfilmungen kennt.

North & South spielt 1850 in Englands Norden in Milton, einer Stadt, in der die Baumwollverarbeitung und andere industrielle Geschäfte die verarmte Bevölkerung in unmenschlichen Arbeitsbedingungen festhalten. Ein Sozial-Drama mit hinreißender Liebesgeschichte, die sich über lange Strecken zunächst aussichtslos gestaltet. Tolle Charaktere, wunderschöne Geschichte. Eine wunderbare Verfilmung des BBC in vier Teilen (232 min.).


Tess of the D`Urberwilles - (mit Gemma Arterton und Eddie Redmayne).

Eine BBC- Verfilmung in 4 Teilen (237 min.). Die dramatische und anrührende Überlebens- und Liebesgeschichte eines irischen Mädchens aus armen Verhältnissen. Ebenfalls wunderbare Filmmusik, tolle Landschaftsaufnahmen, gut gespielt, Englisch überwiegend mit "Irish lower class touch", man muss sich reinhören - macht das Ganze aber sehr authentisch. Etwas für Liebhaber. Ansonsten auch in Deutsch sehr gut!


Jane Aire - (nach einem Roman von Charlotte Brontë aus dem Jahr 1847 - mit Mia Wasikowska, Michael Fassbender, Judi Dench).

Eine junge Frau, die im Waisenhaus aufwuchs, wird Hauslehrerin auf dem düsteren Schloß Thornfield. Es entwickelt sich eine dramatische Beziehung zwischen Jane und dem geheimnisvollen, zynisch und verbittert wirkenden Hausherrn, ein beklemmendes Geheimnis um seine Person wird aufgedeckt. (115 min.)


Die Jane Austen Verfilmungen kennst Du ja bereits.

Auch der Film "Goethe!" Könnte Dir gefallen, absolut gute Darsteller, toll gespielt, Musik wunderschön... und die Geschichte des jungen Goethe (endet bei der erfolgreichen Veröffentlichung des "jungen Werther") in historischen Kulissen und mit absolut charmanter, wenn letztlich auch unglücklich verlaufender Liebesgeschichte (Lotte).

Mit Alexander Fehling, Miriam Stein, Moritz Bleibtreu. 100 min. Spieldauer, tolle visuelle Effekte bei der Darstellung z.B. des historischen Weimar, phantastische historische Stadtansichten, Innenausstattungen und Kostüme. Charmant, fantasievoll und lebendig gespielt.

...zur Antwort
Tendenz mittig hinten.

Vorweg: Ich sehe auf beiden Plänen jeweils 4 schwarz umrandete Plätze, aber beide in der hinteren Hälfte, einmal mittig, einmal mehr rechts - aber keine markierten Plätze vorne?

Theater oder Konzert - das ist aber ein Unterschied! Konzert: Gute Plätze könnten in der Mitte des Parketts sein - wegen der Akustik besser nicht bereits unter den hinteren Rängen. So hat man das gesamte Orchester im Blick und eine gute Gesamtakustik. Wer Einsätze, atmen, Orchesterarbeit sehen will, sollte weiter vorn sitzen.

Theater: Das kommt immer darauf an, was gespielt wird - und auf die Inszernierung - und auf die Cast!

Es gibt Bühnenbilder, die sind so atemberaubend, dass man sie unbedingt aus der Distanz und mittig sehen sollte. Es gibt aber auch filigrane Geschichten und Rollen, da muss man einfach nahe dran sein, irgendwo in den ersten Reihen. Es gibt Schauspieler (oder auch Rollen), bei denen man jede Mimik und Gestik, jede Bewegung und Regung sehen möchte, da sollte man nahe dran sein. Es gibt Rollen, da möchte man den Wind im Gesicht haben, wenn der Mantel rauscht, man möchte jede Falte des Stoffes sehen, man möchte dicht dabei sein, wenn jemand in der Rolle auch nur denkt und atmet, bevor er reagiert und agiert.

Ich erinnere mich noch an die Zugluft, die von der Bühne her im Gesicht und in den Augen zu spüren war - und an den Geruch der Kostüme, als ich mit 11 meine erste Oper erlebte - in der ersten Reihe. Die Bühne, der Orchestergraben - und dann schon ich. Der beste Platz der Welt, die faszinierendste Oper der Welt, die schönste Musik der Welt.

Wie gesagt, wenn es um Theater geht, würde ich immer sehen, dass ich näher heran komme. Aber ich wollte immer das Spiel, die Schauspieler, die Details sehen. Es gibt Leute, denen ist vor allem der Gesamtüberblick wichtig, dann ist Parkettmitte immer gut.

...zur Antwort

Was meinst Du, wie viele Bewerber an einer komplett kostenfreien Schauspielschule Schlange stehen würden - und welche Chancen Du da hättest, überhaupt zum Vorsprechen eingeladen zu werden?

Wie sind Deine Vorerfahrungen? Ich meine hier keine Statisten- und Komparsenrollen, sondern umfangreichere Sprechrollen? Theater? Wie gut bist Du, hast Du Talent, hat Du Dich bereits "freigespielt" bei anderen Gelegenheiten, so dass Du Chancen hättest, eine Aufnahmeprüfung zu schaffen?

In manchen Schauspielschulen werden an wenige, ausgewählte und besonders talentierte Bewerber Halb- oder Vollstipendien vergeben. Diese sind rar und begehrt. Dass man eines ergattert, ist aber unter Umständen weniger unwahrscheinlich als ein Lottogewinn. Auch manches Theater führt eine Schauspielschule, um jungen Talentnachwuchs bereits früh "formend" in die Finger zu bekommen und zu beobachten, was sich da in der Ausbildung entwickelt. Ich habe meine Ausbildung z.B. an der Schauspielschule eines Theaters gemacht. Dort wurden zunächst 96 Schüler angenommen, die dann jeweils nach 3 Monaten wieder geprüft wurden - so lange, bis von 96 noch 14 Schüler übrig blieben - und die wurden dann in 3 Kursen weiter unterrichtet bis zum Abschluss. Zwei Halb- und ein Vollstipendium wurden vergeben.

Eine Theaterschule hat auch den Vorteil, dass man hier bereits während der Ausbildung ganz nahe am Spielbetrieb ist und dass für jede neue Inszenierung für die Cast u.a. hier und da auch junge Leute benötigt werden - die man sich bei vorhandenem persönlichem Fortschritt und Talent auch aus den Schauspielkursen holt. Das ist dann ein - wenn auch auf eine Spielzeit begrenzter - Job, der super kompatibel mit der Ausbildung ist. Wer ein Stipendium hat, spielt aber oft zur Hälfte der Gage. Es ist aber immer eine riesige Chance, bereits während der Ausbildung weitere Bühnenerfahrung zu sammeln - nicht nur im Rahmen der Ausbildung, sondern bereits auf beruflichem Niveau.

Schauspielschüler jobben neben der Ausbildung übrigens genauso wie andere Studenten, sie teilen sich kleine Zimmer, Bäder und Kochnischen in WGs und Wohnheimen, leben improvisiert fern von Zuhaus und schlagen sich durch - für ihren Berufstraum. Das ist normal und man sollte damit rechnen, es einige Jahre so oder ähnlich aushalten zu müssen.

Im Grunde ist das sogar förderlich für die Ausbildung, denn extreme und reduzierte Lebensumstände fördern die Fantasie und Improvisation (wichtige Fächer in der Ausbildung!) - und wer flexibel immer wieder neue Probleme und Problemchen managen, nach Jobs suchen und sich mit Leuten arrangieren muss, verliert Hemmungen, lernt sich selbst zu vertreten, aber auch zurück zu nehmen und erhält Selbstbewusstsein. Er erfährt viel über sich selbst, über seinen Charakter, seine Stärken und Schwächen, die Persönlichkeit prägt sich aus.... dies alles ist Entwicklungsarbeit, die ein Mensch auf dem Weg zum Schauspieler in hohem Maß leisten muss. Eigene Lebenserfahrung ist nötig, um Rollen ausfüllen zu können.

Viele Schauspielschulenbewerber machen sich über das Geld gar keine Gedanken und sehen erst einmal, ob sie überhaupt durchkommen können. Wer es geschafft hat, steht oft völlig erstaunt vor der Chance seines Lebens und sagt sich: "Ok... ja, dann werde ich mir jetzt sofort ein WG-Zimmer und ein oder zwei Jobs suchen." Einen regulären mit festen Arbeitszeiten "draussen" irgendwo - und dazu am Besten noch einen, der flexibel und in eigener Zeiteinteilung am Schreibtisch zu machen ist, denn: Man weiß nie, wie die Zeiten an der Schule sind und welche Extra-Projekte es da womöglich noch geben wird, die auch die Abende und Wochenenden beanspruchen könnten. Schauspiel lernt man den ganzen Tag, da ist man Nachmittags nicht fertig - und am Wochenende auch nicht.

...zur Antwort

Diese Choreografie wurde mit Sicherheit extra für die Szene entwickelt, daher wird dieser Tanz mit seinen speziellen Figuren in der Serie keiner sein, dessen Schrittfolge man irgendwo finden, ihn lernen oder auch nur namentlich benennen könnte. Ich habe mich bei dieser Szene über die unschönen "Modernisierungen" bezüglich der Figuren geärgert und habe gedacht, dass es sehr schade ist, dass man daraus nicht mehr gemacht hat. Der Tanz ist gelinde gesagt "blod".

Dieser Tanz in "Vampire Diaries" ist (logsicherweise! ;-)) an die Gesellschaftstänze angelehnt, die man um 1800 tanzte (Das "Gründungsväter"-Dingenskirchen-Thema).

Die Tänze um 1800 waren eine Kombination aus barocken Hoftänzen und regionalen Folkloretänzen - die barocken Tänze hatten sich wiederum aus den höfischen Schreittänzen des späten Mittelalters und der Renaissance entwickelt. Die 1800er Gesellschaftstänze (z.B. die Quadrille oder Française) waren überwiegend eine Kombination aus Paar- und Gruppentanz in Reihen oder Runden und mit mehrfachen Partnerwechseln.

Diese Gesellschaftstänze hatten spezifische, allgemein bekannte Choreografien und Schrittfolgen, die Musik dazu allerdings konnte wechseln. Jeder Tanz hatte aber sein spezielles Grundtempo sowie einen speziellen Takt (z.B. 3/4, 4/4 oder 6/8), den natürlich die Musikstücke hergeben mussten, damit die Tänze auf sie passten.

Diese historischen Gesellschaftstänze machen übrigens saumäßig Spaß, insbesondere in den dazugehörigen Empire-Kostümen. ;-)

...zur Antwort

:-)) Bin sonst nicht so dafür, etwas Fertiges vorzugeben, aber in diesem wirklich ernsten Fall... ;-)

Wie wäre es damit? Er erklärt und zeigt es sehr gut und es ist zwar für absolute Anfänger nicht so leicht, wie es aussieht (weil man sich hier die Figuren und Reihenfolge ja auch noch einprägen muss) und es erfordert schon auch viel gemeinsame Übung, aaaber: Es ist ziemlich cool, guckst Du hier:

http://www.youtube.com/watch?v=I772otWXhC4

Wenn ihr mit der einen oder anderen Figur eure Probleme habt, dann ändert sie ab, denkt euch an dieser Stelle etwas aus, das euch mehr liegt. manchmal entstehen bei Choreografien auch gerade durch immer gleiche Fehler Änderungen, die letztlich ganz gute Variationen reinbringen.

Ich suche nun noch etwas Anderes für euch, damit ihr ein wenig Auswahl habt.

Die Moves kann man dann auch miteineinander verbinden oder einen durch den anderen ersetzen, mixt das einfach! Aber unterschätzt nicht die Zeit, die ihr braucht, bis sowas wirklich flüssig ist.

Am Besten übt jeder für sich Zuhause, bis Reihenfolge und Bewegungen sitzen - und dann probiert es zusammen. Die Schulsportstunden allein werden für sowas nicht reichen - auch bräuchtet ihr das Video dann "in Groß", damit ihr es davor nachmachen könnt und dabei die Arme und Hände frei habt. Darum: Zuhause präparieren! Dabei müsst ihr euch auf die jeweils anderen auch wirklich verlassen können, dass sie es auch üben - dann wird das ziemlich gut!

...zur Antwort

Was Du meinst, ist ein Vibrato. Das ist das Schwingen des Tones, das erst dann entstehen kann, wenn die Stimme bei guter Gesangstechnik einen optimalen Sitz gefunden hat - es ensteht dann ganz von allein.

Du lernst also nicht gezielt, wie dieses Schwingen der Stimme geht, sondern Du lernst gute Gesangstechnik, die dann Deiner Stimme bei lang anhaltenden Tönen einen optmalen Sitz gibt - und dann beginnt der Ton nach einigen Sekunden ganz von selbst zu schwingen. Ab wann er schwingt - und ob in ganz kurzen Inervallen oder längeren (oder ob überhaupt, da es auch hier und da Menschen gibt, die kaum oder kein Vibrato haben) ist Veranlagung, kann aber beim professionellen Singen noch durch Training beeinflusst werden. Professionelle Sänger lernen, ein Vibrato gar nicht entstehen zu lassen oder es früher oder kräftiger einsetzen zu lassen.

Was Dir hier von Cenno und Hahn geschieben wird, ist blanker, uninformierter Firlefanz. Sorry, aber das möchte ich gern so deutlich schreiben, weil es irgendwann auch auf GF einmal genug sein muss mit falschen Informationen von Leuten, die zum Thema offenbar keine kleinste Ahnung haben, aber immer wieder trotzdem antworten müssen.

...zur Antwort

Hallo! Ich lerne Ungarisch, indem ich mir - neben dem Lernen von Vokabeln und Grammatik - über die Woche stundenlang ungarische Filme anschaue. Da besteht die Garantie, dass hier die Aussprache authentisch ist, da die Darsteller Ungarn sind und ihre Muttersprache sprechen. Es sind keine ungarischen Synchronisationen. Meine Aussprache ist wie in den Filmen, da ich von Anfang an nichts anderes gehört habe. Sie prägt sich zusammen mit der spezifischen Satzmelodie auf diese Weise sehr tief ein, da hier Gestik, Mimik und Handlung zu den sprachlichen Feinheiten passen. Daher sind ungarisch synchronisierte Filme hier nicht gleich gut geeignet, man merkt den Unterschied.

ich fand meine ersten Filme in guter Ton- und Bildqualität sowie Vollständigkeit auf Youtube und kaufe bei Amazon erfolgreich gelaufene original ungarische Filme, die dann auch z.B. in englischer Sprache synchronisiert sind. So kann ich sie zunächst in Englisch sehen, um den Inhalt, die Rollen und ihre Texte erst einmal zu verinnerlichen - und dann sehe ich sie in Ungarisch.

Auf Youtube gibt es auch originalsprachl. russische Filme oder russische Synchronisationen von bekannten Kinofilmen. 6 Stunden Russisch in Filmen wöchentlich aufmerksam mitverfolgt - und Du sprichst nach drei Wochen schon anders. Wenn Du Dir nicht gerade Spionage- und Actionfilme auswählst, sondern soziale Themen, dann hast Du die Aussprache für exakt das Vokabular, das auch in zwischenmenschlichen und familiären Situationen Verwendung findet.

Filme mit vielen zwischenmenschlichen Dialogen beinhalten oft Szenen mit Sprechpausen - diese kann man wunderbar nutzen, um das gerade Gesagte zu wiederholen, um es direkt nachzusprechen. Eventuell dreimal zurückziehen, genauer hinhören und wiederholen, dann sitzt es. Viel Erfolg! :-)

...zur Antwort

Ein durchschnittlich veranlagtes / begabtes 12-jähriges Mädchen konnte vielleicht mit ein bißchen "Anlauf" und Unterstützung 2 vollständige Oktaven brauchbar singen. Dazu müsste sie aber vor allem auch in den Tiefen gut sein, sonst kommt da nur warme Luft und Kekskrümel.

Beim professionellen Singen zählt man nicht in Oktaven, sondern nach unten und oben hin werden sogar halbe Töne noch als "gestützt singbar" oder nicht mehr singbar gezählt. Im Sopran kann man mit der gut ausgebildeten Stimme durchaus an 3 weiteren Halbtonschritten noch ein ganzes Jahr trainieren, bis diese Töne tatsächlich auf höherem Niveau brauchbar gesungen einsetzbar sind.

Sage Deiner Freundin mal dass man hier nicht in Okataven zählt. Denn kaum ein Mensch umfasst mit seiner Gesangsfähigkeit exakt den Abschluss einer bestimmten Oktave, da gibt es meistens noch Töne drüberaus, z.B. 1 Okt. + 4 Töne oder 2 Okt. und 3 Töne. Da ihre Stimmmodulation noch nicht erfolgt ist, halte ich höchtens 2 sauber gesungene Oktaven für realistisch.

Ansonsten: Fordern, dass sie es mal vormacht, dann könnt ihr mitzählen! ;-) Einen unteren Ton nur hauchen oder einen oberen einmalig hinquietschen gilt hier nicht. Zu den tiefsten und höchsten Tönen sollte sie zeigen können, dass sie sie in eine spontan erfundene Melodie oder auch bekannte Melodie "einpacken" kann und sich diese Töne dann in Verbindung mit anderen noch vernünftig gesungen anhören, nur dann gilts.

...zur Antwort

Nein, absolut nicht, denn es ist genau der richtige Zeitpunkt!

Bis zum ca. zum 16. Lebensjahr erfährt die weibliche Stimme eine sogenannte Modulation, das ist wie der Stimmbruch bei den Jungs. Erst danach ist die Stimme wirklich ausgereift und "erwachsen",- und dies ist der Zeitpunkt, an dem ein regelmäßiger Gesangsunterricht Sinn macht und Dich gut vorwärts bringen kann - da der Gesangslehrer nun Deine reife, "fertige" Stimme vor sich hat und ihre Lage (Alt, Mezzo oder Sopran) klar einschätzen und Stimme und Gesangsfähigkeit gezielt fördern kann.

16 ist ein gutes Alter, in dem man anfangen könnte. Aber auch erst Jahre später zu beginnen wäre ebenfalls kein Problem! Wichtig ist nur, dass die Stimme gesund ist, wenn man loslegt. Viel Spaß und gute Erfolge!

...zur Antwort

Gut ausgebildete und talentierte Schauspieler machen das ohne irgendwelche "Hilfsmittel", deren Anwendung hier so fleißig empfohlen wird, als sei dies die gängige "Methode". Tatsächlich sind solche Mittel aber fraglich und werden oft von Leuten genannt, die keine Schauspielausbildung haben und daher über spieltechnische Dinge nichts sagen können.

Die tatsächliche Antwort auf Deine Frage ist sehr aufwändig und kompliziert. Ich hatte diese Frage schon einmal beantwortet und möchte Dir daher gern den Link posten, um nicht alles noch einmal formulieren zu müssen:

http://www.gutefrage.net/frage/anleitung-weinen-lernen#answer30307287

...zur Antwort

Betonung auf den ersten Silben: Ödön Horváth.

Beide ö in "Ödön" werden nicht lang wie in "schön" ausgesprochen, sondern kurz und hell wie in "Wölkchen".

Das o in "Horváth wird nicht wie in "Note" ausgesprchen, sondern wie in "Morgen".

Das á wird lang und klar ausgesprochen, wie in "Vater". Das h am Ende wird nicht mitgesprochen.

...zur Antwort

Hallo! :-)

Ich hatte bezüglich Gesangsunterricht einmal auf GF eine ähnliche Frage beantwortet, hier der Link:

http://www.gutefrage.net/frage/ablauf-von-gesangsunterricht#answer76725591

Du kannst dort nachlesen, was im professionellen Gesangsunterricht ungefähr abläuft und was Du dort lernen kannst. Sicher gibt es auch Abweichungen, aber dies ist, was ich aus dem eigenen Unterricht berichten könnte.

Wie hier @Talentscout bereits schrieb, ist es sinnvoll für Mädchen, nicht vor dem 16. Geburtstag anzufangen, danach kannst Du jederzeit starten.

Kurz zu mir: Ich habe seit dem 8.Lebensjahr permanent in Chören mit Stimmbildung gesungen und hatte daher bereits eine Vorbildung. Während meiner Schauspielausbildung erhielt ich dann eine Stimmbildung, die mich motiverte, auch Gesangsunterricht zu nehmen. Ich fing mit 20 mit der (gesanglichen) Einzel-Stimmbildung an und hatte in drei Intervallen dann insgesamt 9,5 Jahre Stimmbildung/Gesangsunterricht und nebenher die Stimmbildung über weitere Chöre.

Meine Stimmbildung war überwiegend klassisch, die antiken Arien, Mozart, Händel, Bach, dazu viel Gospel /Spiritual, über 2 Jahre auch Chanson und Musical. Abgesehen von erstem Singen in Kinderchören :-) habe ich in meiner Jugend 3 Jahre in einer Musical-AG gesungen, in Jugendchören und danach bis heute in Kirchen- und Gospelchören, da hier der musikalische Anspruch gut ist - und die Stimmbildung ebenso.

...zur Antwort

Mr. "Unbesiegbar" hat einige deutliche Schwächen, die ihm ein Mann in dem Alter erst einmal nachmachen muss:

1) Er überschätzt sich

2) Er agiert nicht intelligent

3) Er besitzt einen äußerst unreifen Geltungsdrang

4) Er unterschätzt seine Gegner

5) Er ist nicht informiert über Kampfsport und asiatische Kampfkünste und deren Wirkungsweise und Funktion

4 Monate Kickboxen - da darf er sich getrost als kompletten Laien in dieser Sportart betrachten. Er hat also nur seine vorgebliche Muskelkraft zur Verfügung. Und seine Erfahrungen im "Siegen". ;-) Muskelmasse allein macht noch keinen Sieger. Dass er bisher immer Sieger war, behauptet er bloß, ebenso, dass es da überhaupt bereits "einige" ernsthafte Kämpfe gab. Wieviele - und unter welchen Bedingungen? 2? 5? Spontan auf dem Fußweg und privat - oder im Training? Wer waren seine Gegner, in welcher Konstitution befanden sie sich? Erschöpfte sich der Kampf womöglich darin, dass er jemandem Nasenbluten verpasste? WELCHE SITUATION beendete die Kämpfe, in denen er "Sieger" war?

Schwere Muskulatur muss man auch bewegen können - und zwar sehr schnell und sehr gezielt, wenn man jemandem zuvorkommen will, der eine asiatische Kampfkunst beherrscht. Diese Kampfkünste besieren NICHT auf Muskelkraft, sondern auf Schnelligkeit, Konzentration, Technik und das Wissen um die Schwächen des Gegners. Und hier werden die realen, offensichtlich vorhandenen Schwächen (siehe oben!) zur Falle: Arrogante Selbstüberschätzung, Unterschätzung des Gegners und seiner Techniken, Unwissen über das Prinzip asiatischer Kampftechniken. Es gibt nichts Riskanteres und Dümmeres als seinen Sieg bereits zu feiern, bevor die erste Hand erhoben wird.

Asiatische Menschen sind in der Regel keine nordischen Muskelmänner. Die historischen Kampfkünste, aus denen sich die heutigen Techniken entwickelt haben, beinhalten daher wirkungsvolle Techniken, bei denen die Muskelkraft des Gegners als Hauptfaktor keine Rolle mehr spielt. Männliche Muskulatur, die in "Trockenübung" auf Stärke trainiert wurde, ist träge - und ihre Schnelligkeit müsste permanent und hart gezielt trainiert werden, um diese Trägheit zu überwinden.

Wenn jemand eine Waschmaschine die Treppe hochtragen kann, ist er noch lange kein erfolgreicher Kämpfer. In den asiatischen Kampfkünsten werden Wendigkeit, Schnelligkeit und Ballance trainiert, dazu Tritte und Sprünge, Hebel, die mit Leichtigkeit Knochen brechen, ungewöhnliche Schlagtechniken mit Hand oder Ellenbogen, die dann sehr plötzlich und unerwartet ungeschützte Stellen treffen - aus Postitionen, mit denen der bullige Boxer-Typ nicht rechnet.

Seine größte "Stärke" (diese jedoch passiv) wäre hier vor allem sein Gewicht, denn Muskelmasse wiegt, sollte diese tatsächlich so bemerkenswert sein. Da er aber gar nicht weiß und abschätzen kann, was sein trainierter Gegner plant und als nächstes tun wird, wozu sein Gegner in der Lage ist und in welche Situation ihn das körperlich bringen wird, ist er nie vorbereitet. Ein unverhoffter Ellenbogen in den Solar Plexus durchschlägt z.B. auch trainierte Bauchmuskulatur. Es gibt eine ganze Reihe wirkungsvoller Aktionen, die ihn sofort in eine kritische Lage bringen würden, in der er hilflos wäre und nicht mehr kontern könnte.

Es ist kein Problem für einen jungen Mann, wenn er nichts gezielt trainiert hat und daher nicht weiß, wo er "kampfesmäßig" steht. Er ist aber ein unintelligentes Großmaul, und das würde mir an Deiner Stelle zu denken geben! Wir haben das Jahr 2013. Er soll kein Mammut mit der bloßen Faust schlachten, sondern intelligente Zivilisiertheit zeigen, wenn er einer Frau imponieren will. Muskeln sind eher optisch attraktiv, echte Fähigkeiten stecken jedoch nie im Sixpack, sondern grundsätzlich im Kopf. Denn dort werden die Muskeln und die Taten gesteuert. Das gibt umso mehr für intelligenten Kampf. Abgesehen davon ist nichts unattraktiver und nerviger als ein Mann, den man nicht durch die Tür des Clubs bekommt, weil sein aufgespreiztes Pfauenrad permanent überall hängen bleibt. Er sucht Gegner, die er im Kampf besiegen kann? Aurf welchem Trip ist er, welche tiefsitzenden Selbstzweifel will er in den Griff bekommen? Frag ihn mal nach seinem Elternhaus, nach seinem Vater-Verhältnis.

Womöglich sollte er einmal von einer Frau besiegt werden, damit er etwas Grundsätzliches über sich lernt. Ich habe Männer trainiert, die nach den ersten Tagen bereits wieder aufgaben, da es ihnen nicht bekam, ihren Glauben an die Überlegenheit purer Muskulatur dermaßen ausser Kraft gesetzt zu sehen. "Ehrenrettend" wäre es gewesen, wenn sie dabei geblieben wären und durchgehalten hätten, um wirklich kämpfen zu lernen. Männer mit der Haltung Deines "Neandertalers", die meinten, "mal eben" ihre körperliche Show um eine umfangreiche und altbewährte Kampftechnik erweitern zu können, ohne sich hier wirklich über ihre mitgebrachten inneren und äußeren Grenzen hinaus bewegen zu müssen.

Gruß von einer, die 17 Jahre lang Kung Fu und Jiu Jitsu trainiert hat.

...zur Antwort

Ganz ehrlich? Wenn Du ernsthaft befürchtest, während der Aufführung über Deine eigene witzige Rolle lachen zu müssen, dann kann es mit Deinem Lampenfieber nicht so schlimm sein! Lampenfieber gehört dazu und es erfüllt auch einen Zweck: Es hilft Dir, Deine Konzentration auf Hochtouren zu fahren.

Sei kurz vorher bereits ganz bei Deiner Rolle, rede nicht mehr viel "Privates" mit anderen, bevor Du raus musst, ziehe Dich innerlich etwas zurück und rufe Dir Deine aktiven Momente in den Proben zurück, wie Du bei Dir warst, bei der Figur, die Du verkörperst. Erinnere Dich daran, wie ernsthaft Du daran gearbeitet hast und wie konzentriert Du dabei warst.

Blende alles Private aus, Du bist die Rolle, Du bist nicht mehr "Du privat". Du kannst Dich nicht blamieren, Du kannst nur gut sein - oder besser. Zeige den Zuschauern den Charakter, den Du darstellst, sei komisch und spiele das kräftig aus! Und solltest Du Sorgen wegen Texthängern und Kleinigkeiten auf der Bühnen haben: Denke daran, dass die Zuschauer jetzt in diesem Moment nur diese eine Version des Stücks zu sehen bekommen und daher gar nicht wissen, wie es bei den Proben gedacht war oder ob da ein Wort, ein Satz falsch herum gesagt wurde. "Echte" Schauspieler bringen da bei der x-ten Aufführung auch gezielt Varianten hinein und spielen sich sozusagen frei - auch hier reagieren dann die anderen Schauspieler auf der Bühne flexibel und das Spiel bleibt flüssig - nur die Stichwörter für den Spielpartner müssen stimmen, damit der zugeworfene Ball nicht auf dem Boden landet. ;-)

Und wenn Du mal lachen musst? Hey! Es gibt nichts Charmanteres als einen Laienschauspieler, den die eigene Komik und die Bühnensituation kurzzeitig komplett aus den Schuhen haut! Du würdest Szenenapplaus erhalten und dann wäre für den Rest des Stücks jedes Eis zwischen Dir und dem Publikum gebrochen. Wenn Du wirklich lachen musst und bemerkst, dass das Publikum darauf reagiert, dann mach was draus und agiere einen Moment lang direkt mit dem Publikum! Die Leute lieben das! Und sie werden Deine Rolle lieben, Du wirst sehen! Gib alles, Theater ist ein Riesenspaß! Hau rein - und toi toi toi!

...zur Antwort

Ich lerne ebenfalls Ungarisch "auf eigene Faust" zuhause und ohne Kurs.

Meine Bücher:

Einstieg Ungarisch für Kurzentschlossene (Hueber Verlag)

Kauderwelsch Ungarisch Wort für Wort (Reise Know-How Verlag)

Ungarisch Bausteine von mag. Ildikó-Melinda Ciorba (edition nove Verlag)

Power-Sprachkurs Ungarisch (PONS Verlag)

Unten wird das Problem angesprochen, dass man ja die korrekte Aussprache hören können muss - natürlich gibt es zu Büchern auch CDs, aber mir waren diese viel zu steif gesprochen. Ich hatte darum eine ganz andere Idee, die mittlerweile richtig super funktioniert:

Bevor ich die allerersten Verben und kleinen Sätze anhand der Bücher lernte, habe ich mir auf Youtube ungarische Spielfilme gesucht und diese zwei Wochen lang nur angesehen und angehört, jeden Tag, immer wieder. Das ist vergleichbar mit der Situation, in einer ungarischen Familie zu leben, dort mit am Esstisch zu sitzen und ihre Sprache zu hören, ohne ein Wort zu verstehen. Der Anfang ist hart - aber nach einiger Zeit beginnt man zu kombinieren und lernt. Ich sah mir immer wieder einen einzigen Film an und später einen zweiten - und ich war erstaunt, wie schnell ich begann, Begriffe zu verstehen - wie z.B. Begrüßung und Verabschiedung, Danke, Komm, Mutter, Vater, Kind, zuhause, Essen, Wasser, Pferd, Gast, weggehen, herkommen, nein, ja, Buch, lernen, bitte, Schule, weinen, reden, sehen und viele andere.

Als ich diese ersten Worte anhand der Filmsituationen wiederekennen konnte, verstand ich plötzlich immer mehr von der Handlung - und mit dem besseren Verständnis der Handlung verstand ich wieder mehr Worte.

Das Geniale an dieser Methode ist, dass man zunächst nur hinhören und verstehen lernt, und dies ziemlich schnell: Die Begriffe lernt man direkt in den Situationen, in denen sie normalerweise auch auftauchen, und die Szenen helfen dabei, sich diese Begriffe und ersten kleinen Sätze sofort gut einzuprägen, da man die Worte an das Gesehene koppelt.

Nach 2 Wochen Filmeabenden mit Ungarischen Filmen hatte ich den Klang der Sprache, die typischen Betonungen, die Satzmelodie und Aussprache so gut aufgenommen, dass sich diese Dinge bereits automatisiert hatten. 14 verschiedene gesprochene Vokale habe ich klar unterscheiden und zügig sprechen können und bezüglich der speziellen Vokalharmonie habe ich durch die langen Filme ein so sicheres Gefühl für die Sprache entwickelt, dass ich schon in der 3. Woche Worte oder Satzteile, die ich nur auf der CD hörte, fehlerlos mitschreiben konnte, da ich mit den Vokalen und Akzenten vertraut war und sie allein an ihrer Aussprche klar unterscheiden konnte.

Dann kamen die Bücher dazu, die ich parallel zu den Filmen nutze. Ich wechsle alle paar Tage das Buch und sehe mir gleiche Grammatik-Themen in allen Büchern parallel an, da sie auf unterschiedliche Weise erklärt sind. Alles ergänzt einander.

Zwischen den Grammatik- und Vokabel-Einheiten sehe ich mir immer wieder meine gesammelten Ungarischen Filme an und stelle fest, dass ich mehr und mehr verstehe - und zwar in kürzester Zeit. Zunächst die pure Handlung allgemein, dann erste Wörter, schließlich ganze Sätze und Dialoge.

Eine Freundin von mir ist Finnin und studiert Finnisch, Englisch, Deutsch und Ungarisch, da sie Übersetzerin werden möchte - sie hat vor einem Jahr mit Ungarisch-Unterricht begonnen und ich zuhause allein erst vor 3,5 Monaten - aber ich habe sie nun schon überholt, und ich spreche besser und mit weniger Akzent als sie, obwohl sie von einer Ungarin unterrichtet wird und Ungarisch und Finnisch von der Grammatik her auch sehr ähnlich sind.

Mein erster Film war Nomád: http://www.youtube.com/watch?v=1Xk5aHnT9GM

HIer gibt es eine Erzähl-Stimme, die sehr deutlich und klar und in langsamem Tempo immer wieder die Geschichte weitererzählt - die Handlung ist sehr deutlich, es gibt wenige und kurze, übersichtliche Dialoge, und die Leute sprechen wunderbar langsam und deutlich. Da kann man mitschauen, mithören - und zwischendurch auch anhalten, um Verben oder andere Vokabeln zu googeln.

Gut ist es, wenn man Filme findet, die man in deutscher Fassung bereits gut kennt - oft finden sich erfolgreiche Kinofilme, die dann auch in Ungarisch synchronisiert wurden. Es gibt auf Youtube auch eine ganze Reihe von Western auf Ungarisch. Diese zeigen insbesondere soziale, menschliche und Familien-Themen und sind daher allein optisch schon gut zu verstehen. Die Begriffe, die in den "USA-Siedler-Themen" stecken, liegen dicht an den Familien- und Beziehungsthemen - diese Vokabeln kann man später gut in persönlichen Gesprächen und Alltagssituationen anwenden.

...zur Antwort

Verlasse Dich mal nicht auf eine halbe Stunde Gesangsunterricht - eine reele, durchschnittliche "Gesangsstunde" dauert um die 50 Minuten. Drunter ist es irgendwie auch sehr wenig, gerade wenn erst einmal viel Zeit und viele Stunden für Grundsätzliches benötigt werden. Ich würde Dir auf jeden Fall Einzelunterricht empfehlen, denn Singen lernen ist ein sehr individueller Vorgang -es ist günstig, wenn sich hier jemand ganz mit Dir und Deiner Stimme beschäftigen kann. Sicher, wenn Du warten musst und dabei zuhörst, wie jemand anders an der Reihe ist, lernst Du davon auch schon hier und da etwas, aber: Es bleibt erst einmal Theorie.

Da Singen lernen aber etwas sehr Praktisches ist, bringt Dir die Zeit, in der Du selbst an der Reihe bist, wesentlich mehr. Auch kann es dadurch, dass man nicht immer wieder warten muss, sein, dass man schneller Hemmungen abbauen kann, da man permanent an der Reihe ist und sich schneller daran gewöhnt, vor jemandem zu singen, der hier ganz genau hinhört.

Es sollte ein Klavier vorhanden sein. Der Gesangslehrer wird sich in der ersten Stunde erst einmal einen Eindruck verschaffen: Er wird hören, wie Deine Stimme klingt (auch, ob sie in einem gesunden Zustand ist), wie Du mit ihr umgehst, wenn Du singst, wie es mit Deinem Stimmsitz aussieht, wie Du die Töne ansteuerst und hältst, welchen (gut singbaren) Stimmumfang Du hast.

Dies alles geschieht gleichzeitig, indem er z.B. einfache, kleine Tonfolgen auf dem Klavier vorspielt (womöglich auch zunächst mitsingt) und Du sie dann (Klavier-begleitet) nachsingst. Das ist nicht schwer und macht Spaß! Solche Übungen nutzt man auch zu Beginn jeder weiteren Stunde zum Ein- und Warmsingen, das kann auch gut die Hälfte der Zeit in Anspruch nehmen, denn während dieser Übungen kann man Dir auch erste Techniken vermitteln.

Die Tonfolgen können variieren und auch komplizierter und länger werden im Verlauf Deiner gesanglichen Entwicklung. Er wird in einer für Dich angenehmen Mittellage beginnen, dann kann es Schrittweise höher gehen und auch wieder tiefer. So kann er nebenbei all das heraushören und einschätzen, was ich oben aufzähle.

Die ersten Stunden können dann ganz aus diesen und ähnlichen Übungen bestehen, es sei denn, er bemerkt, dass Du Dir womöglich bereits ungünstige Techniken angewöhnt oder in konkreten Dingen Probleme hast: Auf diese geht er dann besonders ein und arbeitet mit Dir daran. Dies können z.B. Probleme beim Ansingen des Tones sein - oder die Atmung oder eine angespannte Muskulatur - oder auch durch Hemmungen verursachte "Startschwierigkeiten"...

Du wirst nebenher erfahren, wie Deine Stimme funktioniert, welche Körperteile daran beteiligt sind, wenn man singt und was dabei passiert, wenn ein Ton gebildet wird. Er wird womöglich bereits einiges davon erklären, worauf es beim Singen ankommt, worauf man achten sollte und warum - und womöglich macht er Dir dazu etwas vor oder lässt Dich ausprobieren, damit Du ein Gefühl dafür bekommst, wie sich ein Ton entwickelt und was dabei im Körper passiert.

Auch über über die auf GF oft erwähnte Atmung werdet ihr sprechen - und damit ist nicht nur gemeint, dass man viel Luft braucht oder wann und wie man beim Singen aus- oder einatmet - sondern Du erfährst auch, was die richtige Atmung zusammen mit einem gut angesteuerten Ton und einem guten Stimmsitz bewirken kann und wie alles zusammen arbeiten kann. Dazu kannst Du dann auch wieder viel ausprobieren.

Nach und nach verlierst Du die Hemmungen, vor Deinem Lehrer zu singen, lernst seine "Sprache" zu versehen und machst Dich mit Übungen und Begriffen, mit Deiner Stimme und deren Grenzen und Möglichkeiten vertraut. Dabei lernst Du Techniken zu verstehen und beim Singen anzuwenden. Du wirst nach einiger Zeit mit Texten und ersten Liedern arbeiten, den Zusammenhang zwischen Aussprache und leichterer Singbarkeit einzelner Wörter und Passagen lernen - und welche wichtige Rolle hierbei die Vokale spielen.

Du wirst bezüglich der höhreren und tieferen Töne erfahren, wo sie "schwingen", sitzen müssen, die einzelnen Bereiche im Gesicht, an der Stirn und an den Zähnen, am Schädel, den Schultern, Brust- und Schlüsselbein kennenlernen und viel über Konzentration und Atemstütze lernen. Kieferöffnung und Zungenstellung, Stand und Boden, Schulter- und Kopfhaltung, Spannung und Entspannung.... all dies sind weitere Themen, die ein gründlicher und aufbauender Gesangsunterricht bearbeitet.

Nicht alles auf einmal, sondern nach und nach und verpackt in viele praktische Übungen hierzu, denn es braucht längere Zeit, bis man sich hier gut zurechtfindet und nebenher die erstenTechniken so eingeübt hat, dass sie anwendbar sind. Je besser die Techniken "sitzen", desto leichter und freier kann sich nebenher auch Deine Stimme entwickeln.

Später könnt ihr auch an ersten Liedern konkrete Techniken üben. Es ist nicht nötig u. von Vorteil, gleich in den ersten Gesangsstunden mit ganzen Liedern zu beginnen - meine Erfahrung ist, dass dies auch wenig Sinn machen würde.

...zur Antwort

Das geht nicht einfach so - ohne Gesangserfahrung. Die Jungen z.B., die sich beim Musical Elisabeth für die Rolle des jungen Rudolf beworben haben, haben alle ausgebildete Stimmen, bringen hochklassige und langjährige Chorerfahrung mit, haben entwickelte Stimmen und beherrschen stimmtechnische Dinge auf hohem Niveau. Die Jungen waren beim Casting zwischen 6 und 9 Jahre alt.

Bei einer 14-Jährigen erwartet man da schon jahrelange Gesangserfahrung, eben mehr als Schulchor oder Singen zuhause nach Bauchgefühl. So ist das leider! Ich denke nicht, dass Du da Chancen hättest, allein das Singen-Können fehlt da bereits. Dazu kämen dann Ausstrahlung / Präsenz, schauspielerisches Talent, Kondition, Zuverlässigkeit, Belastbarkeit etc.. Daher werden auch gern Kinder oder Teenager gewählt, die bereits Bühnenerfahrung haben und sich da auch schon bewährt haben. Musical ist eine große geschäftliche Maschinerie, da muss alles und jeder funktionieren, da geht man kein Risiko ein, weil es nicht zuletzt auch um sehr viel Geld geht und die Vorstellungen ohne Zwischen- oder Ausfälle laufen müssen.

...zur Antwort

"Berühmt in der Szene"...au weia. Hat Dir schon mal jemand gesagt, dass "Schauspieler" ein Beruf ist, den man lernen kann - und sollte?

Du brauchst keinen Regisseur-Onkel in der Szene, sondern Ernsthaftigkeit, Fleiß und Ausdauer.

Deine Rechtschreibung und Deine Formulierungen nicht übel, ich wette, Du kannst auch geschickt frei sprechen! Lese viel (JEDEN TAG!) lese auch laut, alles Mögliche, beschäftige Dich mit Sprache, experimentiere mit Deiner Stimme! Achte auf das Verhalten Deiner Familie, Freunde, Mitschüler, präge Dir ein, wie sie Emotionen darstellen, wie sie sprechen, wie ihre Stimmen klingen, wie sie reagieren, beobachte ihre Mimik, Gestik, Körperhaltung!

Wenn Du allein bist, mache Fantasie-Übungen: Stelle dir an der Bushaltestelle vor, Du wärst auf einem fremden Planeten und die Leute sind Ausserirdische, die auf das nächste Ufo warten! Denke Dir Szenarien aus! Stelle Dir alle fremden Leute nackt vor, frage dich, welches Tier sie verkörpern oder wie ihre Stimmen klingen könnten! Schätze ihr Alter, versuche Dir vorzustellen, wie sie in 10 Jahren aussehen könnten! Spiele mit Deiner Fantasie und übe, Dich dabei stark zu konzentrieren.

Mache Sport, halte Dich fit und gelenkig, trainiere Deine Kondition, Ausdauer und Beweglichkeit! Probiere unterschiedliche Gangarten aus! Denke Dir Personen aus und überlege, wie sie gehen und sich bewegen könnten, welchen Charakter sie haben könnten!

Wenn Deine Schule einen Theaterkurs anbietet, dann mach dort mit, suche Dir Laien-Theatergruppen in Deiner Umgebung, damit Du Routine und Übung bekommst und mit Dir selbst Erfahrungen sammeln kannst, probiere Dich aus! Achte auf Deine Schule, lerne, denn Du brauchst einen guten Abschluß.

Mache auf jeden Fall auch eine solide Berufsausbildung! In zwei Jahren beginne nebenher an Schauspiel-Seminaren und Kursen teilzunehmen, damit Du Dich mit professionellem Training vertrauter machst und dazulernst. Stelle Dich als Statist beim Theater vor, nimm alles, was Du bekommen kannst, um möglichst vielseitige und brauchbare Erfahrungen zu sammeln!

Theater ist wichtig, denn manches Theater bietet auch Schauspielausbildungen bzw. Kurse an, hier kann man als Talent (was Du aber natürlich vorher unter Beweis gestellt haben musst) auch eventuell ein Stipendium ergattern.

Dass man "berühmt" werden will, dass man auf Ruhm und Ehr aus ist und "ganz schnell bekannt und beliebt" werden will, interessiert in der "Szene", wie Du es nennst, grundsätzlich niemanden, im Gegenteil! Dort ignoriert man solche Leute, denn dort weiß jeder, dass für einen guten Schauspieler AUSSCHLIEßLICH die Praxis zählt. Berühmt werden wollen, in Filmen mitspielen wollen - das ist reine Theorie, Kopfkkino.

Was zählt, ist dies: Was tust Du für Dein Training, wie fleißig bist Du, wie und wo engagierst Du Dich für Deine persönlichen Ziele - NICHT, um "entdeckt" zu werden, sondern um reicher an Erfahrungen zu werden, Dein Talent zu fördern und Dich persönlich zu entwickeln? Wie ist Deine "Präsenz"? Bist Du "besonders", fällst Du auf, hast Du Ausstrahlung und pflegst Du sie auch? Wächst sie mit den Jahren?

Schärfst Du Deine Beobachtungsgabe, blickst Du aufmerksam auf Deine Umgebung, achtest Du auf jedes Detail? Übe das! Jeden Tag, gewöhne Dir einen neuen Blick auf die Dinge an! Trainiere Deine Sprache, Stimme, Körper, Sinne, Mimik, achte auf Deine Emotionen, was in Dir vorgeht und wie Du es nach aussen zeigst!

Erforsche dies: Wie geht Traurigkeit? Was passiert, wenn man sich freut? Wie zeigt sich Glück, wie äußert sich Erstaunen oder Erschrecken? Wie sieht man aus, wenn man enttäuscht ist, was passiert, wenn man lügt, lacht oder weint?

Wenn Du Schauspieler werden willst, musst Du Dich ganz und gar erforschen, all Deine Gefühle, dein gesamtes Inneres kennen. Du musst Dich mit Deinen Wünschen und Bedürfnissen, aber auch mit Ängsten und Unsicherheiten befassen und sie kennenlernen. Und einen Schritt weiter gehen: Sie auch nach aussen bringen, sie zeigen. Ein guter Schauspieler hat Mut zur Hässlichkeit, er kann für seine Rolle Schamgrenzen überwinden und sein Innerstes nach aussen krempeln. Er muss sich selbst sehr gut kennen, er muss viel über sich wissen und sehr belastbar und ausdauernd sein.

Unter den von mir beantworteten Fragen findest Du viele zum Thema Schauspiel, dort findest Du auch Übungen und manches Andere, was interessant für Dich sein könnte.

Wenn Du tatsächlich nur Tips für "Vitamin B" suchst, kann ich Dir Deine Frage nicht beantworten. Wenn Du bei einem Casting 500 und mehr Leute ausstechen willst, reicht ein ausgeprägtes "ICH WILL ABER!" nicht aus - Du musst schon auch eine ganze Menge können und eine ausgeprägte Persönlichkeit mitbringen. Du hast viel Arbeit vor Dir! Entscheide Dich, den Weg des Lernens und der persönlichen Entwicklung zu gehen, und Du könntest Deine Chance bekommen. Fang noch diese Woche an, es gibt sehr viel zu tun! ;o)

Toi toi toi!

...zur Antwort