Kann der Gesichtsausdruck nach Eintreten des Todes stehen bleiben?

4 Antworten

Hallo,

meine Mutter ist Krankenschwester. In über 20 Jahren, die sie als solche gearbeitet hat, hat sie schon viele Leichen gesehen. Sie sagte über das Thema einmal: "Tote sehen immer so friedlich aus. Als ob sie kurz vor ihrem Tod noch etwas Schönes gesehen hätten."

Und als mein Großvater gestorben ist, habe ich ihn in der Leichenhalle gesehen. Auch er sah sehr friedlich aus. "Wie eine Wachsfigur," habe ich damals noch gedacht.

Aufgrunddessen gehe ich davon aus, dass die Muskeln nach dem Tod erschlaffen und so ein zufriedener Gesichtsausdruck entsteht.


Erfahrungen habe ich da keine, aber Ich vermute mal das sich die Muskeln erschlaffen.

Ich glaube kaum,das wenn man beim Eintritt des Todes seinen Arm hochgehalten hat, der danach steif in dieser Stellung bleibt. Genauso verhält es sich mit allen anderen Körperteilen auch.

Ich arbeite seit über 3 Jahrzehnten im Krankenhaus,zu Deiner Frage,vor wirklich langer Zeit wurde ich nachts auf eine andere Station gerufen,ein Patient war tot vor seinem Bett gefunden worden. Ich betrat den Raum und war erstaunt-der Mann lag auf dem Rücken,Beine und Arme leicht angewinkelt,und sein Gesicht.. Weit offene Augen und den Mund wie zum Schreien geöffnet-so,als hätte er z. B.einen Geist gesehen und wäre vor Schreck gestorben.
Und das war auch der einzige,den ich in all den Jahren so sah,(und es waren viele Tote). Manchmal blieb auf den Gesichtern der Verstorbenen auch ein leicht gequälter Ausdruck zurück,das kann man aber "Ausstreichen",bevor Angehörige kommen. Denn der friedliche Gesichtsausdruck ist für viele der erste Trost..

Doch das gibt es sehr wohl, dass frisch Verstorbne einen Gesichtsausdruck des Chreckens auch im Tod beibehalten. Ich habe mir so einige Fotos von im Kampf verstorbenen Soldaten angesehen. Da waren so einige, die aufgerissene Augen hatten, oder der Mund weit aufstand, das alles kommt vor. Natürlich ändert sich der Gesichtsausdruck, wenn die Leichenstarre eintritt und sie dann nacheiniger Zeit wieder verschwindet. Also gilt deine Frage nur für eine gewisse Weile des Todes. Auch da geht es "dynamisch" zu.

Ich schließe mit den Worten von Heraklit, dem Urvater der Dialektik:

"man steigt nicht zweimal in den gleichen Fluß" "panta rhei" - alles fließt