Kampfsport ohne Traditionen
Hallo. Was für Kampfsportarten gibt es alles in denen man sich nicht in Reihen setzen, Japanisch labern und sonstige seltsame Rituale machen muss? Mir selbst fallen da nur Boxen und Judo ein, gibt aber sicherlich noch mehr?
9 Antworten
Hallo. Was für Kampfsportarten gibt es alles in denen man sich nicht in Reihen setzen, Japanisch labern und sonstige seltsame Rituale machen muss?
Ich finde deine Frage zwar durchaus berechtigt, aber ziemlich respektlos gegenüber jenen formuliert, die eine traditionelle Kampfkunst, oder einen japanischen Kampfsport erlernen.
Rei/Verbeugung
Tatsächlich waren die einzigen Personen, die ich bislang kennengelernt habe und meinten "Probleme" mit den japanischen Gebräuchen zu haben, einige Muslime, die den Unterschied zwischen einer Verbeugung als Respektsbezeugung vor einem Foto und einer religiösen Niederwerfung als Anbetung nicht verstanden haben.
In anderen Sportarten reichen sich zB die Gegner die Hände, geben einen Faustsalut mit den Handschuhen, oder umarmen sich - diese Höflichkeiten sind letztlich auch nichts anderes als "seltsame Rituale".
Seiza/Kniesitz
Was spricht dagegen in einer Reihe zu sitzen, während man den Erklärungen und Demonstrationen des Lehrers folgt? Ich halte es für pädagogisch effektiver, anstatt eine wilde Rotte um sich herum zu haben, bei der nicht jeder alles sehen kann.
Auch in der Schule sitzt ja nicht jeder so, wie es ihm gerade passt, sondern ist auf den Lehrer ausgerichtet.
Japanisch
Eine einheitliche Bezeichnung der Techniken erleichtert den internationalen Austausch der Trainierenden - sei es bei Lehrgängen, Wettkämpfen, oder normalem Training.
Bevor klar ist, dass der Deutsche mit einem "Schwitzkasten" eine Technik meint, den der Brite als "headlock" kennt, hat man mit dem international genutzten, japanischen Begriff "hadaka jime" gleich einen gemeinsamen Nenner.
Im Ballett oder Fechten wird dagegen Französisch gesprochen - ganz sicher nicht, weil es nur "Gelaber" ist.
Internationalisierung
Ein äußerlicher Rahmen, der praktisch auf der ganzen Welt eingehalten wird, verschafft zudem ein Gefühl der Vertrautheit, selbst in fremder Umgebung.
Auch spätere Action-Stars wie Chuck Norris, oder Steven Seagal haben ihren Unterricht in diesem traditionellen Rahmen erhalten - und wie man sieht, hat es weder ihren sportlichen noch ihren cineastischen Erfolgen einen Abbruch getan.
Fazit: Ich denke, es ist nicht zu viel verlangt, gewisse Höflichkeitsformen einzuhalten, auch wenn sie aus einem anderen Kulturkreis stammen, sondern sollte auch die Vorteile sehen - zumal diese "Rituale" keine Stunden in Anspruch nehmen.
Um auf deine Frage einzugehen: Wenn du ausschließlich lernen willst, wie du andere Menschen möglichst effektiv zusammenschlä...pardon...dich selbst verteidigen kannst, trainiere eines der zahlreichen modernen Selbstverteidigungssystem (SV).
Ohne Disziplin lernt man eben nur in einer Kneipenschlägerei.
Danke für den Kommentar, offenbar gab es im letzten Absatz ein paar Unklarheiten.
Zu 1. Das "ohne Disziplin" bezog sich nur auf Kneipenschlägereien, nicht auf SV-Systeme. Deshalb auch der Absatz unter dem Textblock. Die Trennung kam offenbar nicht ganz rüber.
Zu 2. Hier hätte ich vielleicht einen "Achtung Ironie" Smiley hinsetzen müssen.
Zu 3. siehe 1. War offenbar missverständlich formuliert.
Zu 4. Er hat auf eine vergleichsweise respektlose Art und Weise gefragt, da muss man dann durchaus auch mit respektlosen Antworten rechnen.
Um also auch die Ehre der modernen SVler zu retten und sie nicht als Kneipenschläger dastehen zu lassen, nochmal folgender Absatz:
Auch ein modernes SV-System benötigt Disziplin und hat Umgangsformen, die einem möglicherweise als "seltsames Ritual" oder zumindest "überflüssig" vorkommen mögen.
Einen Kampf gänzlich ohne Disziplin, oder besondere Umgangsformen zu erlernen, dafür braucht es schon eine Kneipenschlägerei.
Wir kennen unsere Religion ja wohl besser als irgendein random Buddhist . Halt dich da mal raus
Es ging in der Frage nicht um Religion, zudem ist sie sieben Jahre alt. Also solltest du dich mit unqualifizierten Kommentaren zurückhalten. Welche Religion jemand hat, interessiert mich beim Training nicht die Bohne. Da geht es um Charakter.
Da gibt es genug:
- Kick-Boxen
- Jet Kune Do, NCKF
- Keysi (KFM), Systema, Krav Maga, Defence Lab, Brazilian JJ, direktes MMA-Training (das mag ich überhaupt nicht, nur zur Info), Spear
Judo ist japanisch und sehr traditionsreich. Judo hat folglich entsprechende "Rituale" wie Karate oder Aikido.
MMA ist doch keine Kampfsportart, oder? Ich höre immer dass es mehr ein Stil ist...oder einfach nur Geldmacherei.
äh auch Judo ist eine traditionelle Kampfsportart.......
Im Grunde genommen sind die "seltsamen" Rituale, rein von der Schule bzw. dem Trainer abhängig. Es sind sogar die wenigsten Karate, Muai Thai, Kickboxing, Capoeira... .Schulen auf diese Rituale hier in Deutschland ausgelegt, sondern eher auf die breite Masse. Also mach was du willst - aber mach dich vorher über die anbietenden Schulen schlau - die haben auch meist einen Schnuppertag ;)
Judo (der sanfte Weg) IST japanisch und traditionell ;)
Wie wäre es mit MMA, Kickboxen, Krav Maga, Systema und sowas?
Judo hat sau viele Rituale. Ich glaube die einzigen Kampfsportarten die wirklich keine tradition haben sind Boxen, Kickboxen und das Olympische WTF Taekwondo
Dem letzten Absatz (ab "Wenn du ausschließlich" bis "in einer Kneipenschlägerei") kann ich nicht zustimmen:
Auch wenn die Frage ein leichtes Provokationspotential hatte, können die Vorteile der Höflichkeitsformen asiatischer Kampfkünste auch sehr passiv dargestellt werden.