Ist Pferdestall ausmisten sehr anstrengend?

13 Antworten

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Das kommt auf so vieles an.

Leben die Pferde in Boxen oder in der Herde. In der Herde bei uns mit den befestigten Böden und in der Liegehalle Späne und den Gummimatten alle in Form von flächenbündig ins Pflaster eingelegten Granulatmatten miste ich für 36 Pferde innerhalb einer halben bis Dreiviertelstunde ab ohne mich groß anzustrengen. Box kommt auf die Einstreu an. Eine Spänebox miste ich in 5 min, Strohbox war noch nie meins, das können andere wirklich besser, da brauche ich für eine 15 min.

Bei anderen Ställen sind die Wege weiter oder die Böden gefrieren stollig auf, weil mit Sand o. ä. oder es ist matschig und man muss den Mist quasi raus graben. Dann ist die Frage, wie groß die Schubkarren sind, ob man alles auf einen Haufen schütten kann, den man dann mit dem Frontlader aufnimmt oder ob man jede einzelne Schubkarre 200 m weit zum Misthaufen schiebt. Oder ob gar jemand mit dem Hoflader neben einem her fährt und man schaufelt nur in dessen Schaufel. Bei Regen und Schnee sind die Äpfel nass und schwer, bei trockenem Wetter kann man schnell mal 1.500 qm mit dem Besen kehren, ...

Ob es kraftmäßig anstrengend ist, hängt von der Technik ab. Es muss in keiner Weise anstrengend sein, wenn man aber nicht besonders geschickt ist mit Werkzeug, ist es für viele durchaus anstrengend.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Durchgenend Pferdeerfahrung seit 1981

Alyia 
Fragesteller
 26.02.2022, 10:06

Neue Innovationen 👌👌

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Da hilft nur ausprobieren. Je nach Wetter, Größe und Art der Anlage, Anzahl der Boxen, der Zeit, die du zur Verfügung hast….

ein, zwei Boxen misten ohne Zeitdruck ist nicht besonders schwer. Muß man abe4 den Mist über unwegsames Gelände zum Misthaufen schaffen, kann auch dies schon ziemlich herausfordernd sein.

In einem sauberen Betrieb, wo es alles eben und nahe beieinander ist, sag ich mal für mich, 3-4 Boxen machen Spaß, bei 6 fängt es an, in Arbeit auszuarten, und bei mehr als 10 sind bei schlechtem Wetter am Ende meiner Kräfte. Wobei es auch noch auf die Pferde ankommt. Pony oder Kaltblut, „Eckscheisser“ oder „Supersau“. Je nach dem , welcher Art überwiegend da stehen.

Abends nur zum Abmisten (also nur noch mal die Pferdeäpfel raus holen ohne nasse Stroh) habe ich 2 Stunden für 38 Pferde, plus fegen. Das geht im Sommer einigermaßen, im Winter brauche ich an die 3 Stunden und bin anschschließend völlig am Ende.

Und du mußt dich an den Gedanken gewöhnen, dass du nicht zum Streicheln da bist. Wenn du dich bei den Pferden beliebt machen willst, wirst du überhaupt nicht fertig.

Ach so: es istnicht selbstverständlich, dass du einfach langsamer sein darfst. Die Überstunde wird jedenfalls nicht bezahlt, und in vielen Fällen, wird die nicht mal eingeräumt, dass du zu deinem eigenen Vergnügen länger brauchst m sondern du MUSST pünktlich fertig sein, damit die Abläufe im Stall gewährleistet sind.


Alyia 
Fragesteller
 25.02.2022, 10:35

Vielen Dank. 🌻

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Urlewas  25.02.2022, 10:43
@Alyia

Gern geschehen ☺️

Also versuche es einfach- aller Anfang ist schwer, aber bestimmt ist deine körperliche Konstitution besser als meine, und du gewöhnst dich dran. Bei 2x in der Woche hast du ja auch genügen Zeit zum regenerieren 🤗

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pony  25.02.2022, 19:56

jaaaa...

und bist du in einem stall mit vorwiegend youngstern, wo du den tieren täglich den knigge vorlesen musst oder einem handelsstall, wo die pferde sich nicht eingewöhnt haben, bevor sie wieder gehen, hast du fast doppelt so lange - jedenfalls, wenn du die pferde nicht rausbinden kannst.

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Urlewas  25.02.2022, 20:58
@pony

Ja, stimmt. „Unsere“ sind super erzogen, bis auf ein paar wenige unverbesserliche. Wenn man mit der Mistgabel die Box betritt, braucht man nur zu Pfeifen, und der Vierbeiner huscht normalerweise in die Ecke, bez. aufs Paddock. Wenn ein neues Pferd da ist, klappt das nicht so.

Und unter Umständen gibt es Stress zwischen neuen Nachbarn, dann sind die Boxen auf links gedreht, und manches Pferd ziemlich aggressiv. Schon vorgekommen, dass ich der Chefin gesagt habe, dass ich einen ausgelassen habe, weil er so tobt. Daraufhin meinte sie dann: „Das ist auch besser so, da kümmern wir uns drum“.

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Kommt auf die Gegebenheiten an.

Unsere Stallhilfen misten morgens je Person eine Stallgasse mit 16 Paddockboxen und brauchen inkl Pferde rausbringen, Misten, einstreuen, Heuraufen auffüllen und kehren ca 1,5 Std.

Allerdings streuen wir mit Strohpellets ein, welche erfahrungsgemäß zB um einiges „schöner“ und damit auch schneller zu misten sind als bsp.weise Stroh. Außerdem nutzen wir XXL-Schubkarren und haben recht kurze, durchgehend befestigte Laufwege. Heu und Einstreu lagern neben bzw an den Stallgassen, müssen also nicht sonderlich weit transportiert werden. Was schwerer oder unhandlicher ist wird mit dem Traktor bewegt. Alles Faktoren die Zeit, aber natürlich auch Kraft einsparen.

In einem anderen Stall mit anderen voraussetzungen ist gut möglich dass du für die selbe Arbeit 3-4 Std benötigst weil du zB andere Einstreu hast, nur kleine Schubkarren zur Verfügung stehen, du Dich damit öfter - am besten noch über matschige oder unebene Wege - zum Misthaufen kämpfen musst, das Einstreu weiter weg gelagert und erst in die Boxen gefahren werden will usw usw

Im Prinzip hilft also nur sich die Gegebenheiten vor Ort anzuschauen, ein Probearbeiten anzubieten und dann zu schauen ob es für dich auf Dauer in frage kommt oder nicht.

Eins muss aber definitiv klar sein: Auch bei guten Bedingungen macht sich die Arbeit natürlich nicht von selbst. Körperliche Belastbarkeit, Wetterfestigkeit und Co sind zwingende Voraussetzungen die gegeben sein müssen.


verreisterNutzer  25.02.2022, 11:07

Sehr gute Antwort! Genau so ist es.

Ich hab in einigen Ställen gearbeitet und die Gegebenheiten sind überall total anders, auch was die Geräte angeht.

Mal konnte ich mit dem Hoflader misten (weil es gepflasterte Paddock waren, wo man einfach alles mit der Schaufel zusammmenschieben konnte), da braucht man pro Paddock vlt 15min. Hätte ich das per Hand machen müssen, hätte ich bestimmt eine Stunde gebraucht.

Kann man mit dem Laubbläser rauspusten oder muss man fegen? Heu mit der Karre holen oder mit der Ameise? Usw..

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Kommt drauf an was "ein paar Ställe" sind. (2 Boxen, oder ein Offenstall mit 40 Pferden ist dann doch ein großer Unterschied...)

Kommt drauf an, wie die Gegebenheiten sind. (Einstreu, Laufwege, Arbeitsgeräte, ...)

Kommt drauf an, was du als anstrengend betitelst.

Kann null Anstrengung bis totale Erschöpfung kann das also alles sein.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Pferdehaltung, Huforthopädin

Alyia 
Fragesteller
 25.02.2022, 10:09

Werde es wohl herausfinden müssen. ^^ thank youuu ✌✌✌

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Punkgirl512  25.02.2022, 10:35
@Alyia

Bleibt dir nix anderes übrig.

Hier kennt ja keiner dein Pensum oder das des Stalls.

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Das kommt auf die Gegebenheiten an - wie groß sind die Boxen, mit welchem Belag ist eingestreut, stehen die Pferde vornehmlich drin (dann ist da natürlich ein größerer Schweinestall, als wenn die zB morgens raus, abends wieder rein kommen), wie lang sind die Wege zum Misthaufen, mit der Einstreu/Heu zu den Boxen,... ist ordentliches Arbeitsmaterial vorhanden (Mistgabel, Bollengabel, Besen die auch kehren, Schubkarren die groß genug sind und auch leicht zu schieben, ggf Fahrzeuge wie Hoflader, Traktor,...)

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin