Ist Melken Tierquälereii?

15 Antworten

ich finde die reine Milchkuhhaltung bedenklich, denn diese Kühe sind auf Milchmasse gezüchtet ,werden permanent neu belegt, die Kälber werden meist gleich nach der Geburt weggenommen. Wer dies damit rechtfertigt das die Tiere noch keine Bindung aufgebaut haben und nicht darunter leiden , der ist derart ignorant, arrogant und an Kaltschnäuzigkeit nicht zu überbieten. Die empfindlichen Euter müssen wesentlich mehr Gewicht tragen, so sind Entzündungen oft vorprogrammiert. Milchkühe sind oft nicht mehr in der Lage ohne Probleme zu gebären, zu große Kälber sterben im Mutterleib und müssen oft dort durchtrennt werden, um sie aus der Kuh zu bekommen. Es gibt eine muttergebundene Milchviehhaltung, dort bleiben die Kälber für eine bestimmte Zeit bei der Mutter. Darüber kann man sich im Internet belesen.

Das Melken an sich ist keine Tierquälerei, im Gegenteil: Wenn der Euter prall voller Milch ist, dann ist es eine Erleichterung für die Kuh, wenn die Milch abgemolken wird. Das hat ja erst einmal nichts damit zu tun, wie es dazu kommt, dass die Kuh überhaupt Milch gibt, das ist dann wieder eine ganz andere Sache, die man getrennt davon betrachten kann.

"Zwangs-Schwangerschaft" klingt ziemlich dramatisch. Meinst Du, Deine Katze würde, wenn sie gerade rollig ist, von einem Kater freundlich um Erlaubnis gefragt? Oder eine läufige Hündin? Die sind empfängnisbereit, dünsten die entsprechenden Pheromone aus und werden folglich von den Rüden bestiegen, wenn diese eine Chance haben an die Hündin heran zu kommen.

Bei Tieren läuft das anders ab, da gibt es keine bewusste Entscheidung nach dem Motto "Ach, dieses Jahr will ich aber noch kein Kind bekommen."

In Deiner Beschreibung zur Frage lese ich eine große Unsicherheit. Da steht viel "meine Freundin meint", "ich glaube" und "ich bin mir nicht sicher."

Das ist überhaupt nicht schlimm, aber meinst Du wirklich, Du solltest Deine Meinung von Dritten abhängig machen, sei es Deine Freundin oder die für Dich fremden Leute hier?

Zumal Du davon ausgehen kannst, dass Du oft "gefärbte" Meinungen hören wirst. Fragst Du überzeugte Veganer oder selbsternannte "Tierschützer" ohne echtes, selbst aus erster Hand erworbenes Wissen (also von Leuten, die bloß die Argumente-Listen von irgendwelchen überzogenen Tierschutz-Seiten im Internet auswendig gelernt haben und vom Thema nur "rein theoretisch" Ahnung haben), dann werden die Dir natürlich erzählen wie furchtbar das ist, dass der Mensch kein Recht habe anderes Lebewesen auszubeuten, bla bla bla...

Fragst Du einen Bio-Bauern, der selber noch Kühe in Weidehaltung hat, dann wird der Dir aus echter eigener Erfahrung aus erster Hand (und nicht nur aus grauer Theorie) erzählen, das es seinen Kühen gut geht, sie sich freuen ihn zu sehen und dass er noch keine "trauernde Kuh" getroffen habe.

Tiere "ticken" nicht so wie Menschen. Klar, wenn ein Junges plötzlich weg ist, dann suchen sie eine Weile danach. Das ist der Mutterinstinkt der dafür sorgt, damit ein evtl. nur von der Herde getrenntes Jungtier nicht sofort "aufgegeben" und alleine zurück gelassen wird. Aber Trauer, in dem Sinne wie wir sie definieren, kennen die Tiere nicht, da sie sich in dem Fall nicht abstrakt ausmalen können, was mit dem Jungtier passiert ist. Es ist einfach nicht mehr da, es wird eine Weile geschaut. Ist es dann nicht aufzufinden, dann geht es eben weiter. Das ist die Realität.

exxonvaldez  07.12.2019, 23:02
Wenn der Euter prall voller Milch ist, dann ist es eine Erleichterung für die Kuh, wenn die Milch abgemolken wird.

Ich fasse mal zusammen: Zuerst züchten wir Hochleistungsmilchkühe, die viel mehr Milch produzieren, als gesund für sie ist. Und wenn sie sich dann, gezwungen durch die daraus entstehenden Schmerzen, "freiwillig" melken lässt, dann nennen wir das "artgerechte Haltung".

Das hat ja erst einmal nichts damit zu tun, wie es dazu kommt, dass die Kuh überhaupt Milch gibt

Das hat natürlich sehr wohl damit zu tun! Bei Hunden nennt man so etwas "Qualzucht". -Und das ist ganz einfach: Tierquälerei!

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Waldmensch70  07.12.2019, 23:16
@exxonvaldez

Oha, da war er sogleich, der erste Angreifer, der auch gleich in die Rhetorik-Kiste greift und versucht den Antwortgeber aufgrund einer gar nicht in der Aussage vorkommenden Kausalitätskette als den Bösen dastehen zu lassen. 😅

Dumm ist dabei nur: Habe ich irgend etwas über die Menge der gegebenen Milch geschrieben und darüber, ob ich das gut heisse? Nein.

Warum sollte ich das also mit Dir diskutieren wollen?

Schreibe einfach selber eine sachlich richtige Antwort unter die Frage und gut. Die Kommentarfunktion ist keine implizite Einladung Anderen eine Diskussion aufzuzwingen, weil sie vielleicht nicht die gleichen Ansichten haben wie Du.

Davon abgesehen:
Auch bei "Nicht-Hochleistungs-Milchkühen" die nicht auf Milchleistung gezüchtet worden sind ist das Melken eine Erleichterung bei vollem Euter. Und, wenn Du selber schon Kinder haben solltest, dann solltest Du auch wissen, dass das selbst auf menschliche Frauen zutreffen kann, die bei voller Brust einen entsprechenden Druck verspüren.

Ende der Kommunikation.

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exxonvaldez  07.12.2019, 23:18
@Waldmensch70
Warum sollte ich das also mit Dir diskutieren wollen?

Das frage ich mich auch!

Zumal ich deiner Aussage ja gar nicht widersprochen habe.

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Das nennt sich künstliche Befruchtung. Und ist effektiver als es den natürlichen Weg gehen zu lassen. In vielen Betrieben wäre es auch technisch nicht möglich neben den Kühen Bullen zu halten. Zusätzlich kann so auch das Sperma eines hochwertigen Zuchtbullen für die Trächtigkeit verwendet werden, was für die Geburten von gesunden und starken Kälber ein enormer Vorteil ist.

Die Kälber bleiben die ersten Lebenstage bei dem Muttertier. In den ersten Stunden nach der Geburt gibt die Mutter auch keine normale Milch, sondern Biestmilch (auch Colostrum genannt). Dieses enthält die ersten Abwehrstoffe, die lebensnotwendig für das Kalb sind, da bei allen Wiederkäuern, anders als bei anderen Säugetieren, keine Abwehrstoffe über die Nabelschnur übertragen werden. Diese erste Milch ist nur für das Kalb bestimmt und von ihrer Konsistenz und Beschaffenheit (zähflüssiger, gelblich) anders und wäre auch für die menschliche Verwendung unbrauchbar.

Sobald die Kälber von den Mutterkühen getrennt wurden, werden sie gut und tierschutzgerecht versorgt. Im Tierschutzgesetz ist quasi alles zur Kälberaufzucht geregelt, sogar wie die Ersatzmilch verabreicht werden darf, wann sie spätestens Zugang zu Heu haben müssen uä.

Die Menge der Milch, welche von den Kühen dann produziert wird, ist bei Milchkühen so hoch, dass ein Kalb sie niemals schaffen würde zu trinken. Etwa 40-60 Liter pro Tag, jedoch rasseabhängig. Dass eine solche Masse an Milch irgendwann drückt und Schmerzen verursachen kann, wenn nicht gemolken wird (erfolgt etwa 2-3 Mal pro Tag) ist ja wohl selbsterklärend. Entsprechend wäre es sogar Tierquälerei, lacktierende Milchkühe nicht abzumelken.

Für die Erholungszeiten für Kühe zwischen dem Milchgeben und der nächsten Trächtigkeit, ebenso wie ihr Ernährungszustand sein soll, damit sie keine Problemle bekommen, gibt es ebenfalls klare gesetzliche Vorschriften.

In jedem guten Betrieb werden die Tiere auch respektvoll und vernünftig behandelt. Ebenso wird immer eine medizinische Versorgung gewährleistet, in vielen Fällen sogar durch betriebseigene Tierärzte.

Dass die Kühe kein Mitspracherecht bei ihrer Trächtigkeit haben, ist zuchtbedingt gegeben. Läuft jedoch auch bei allen anderen Haustieren und Landwirtschaftlichen Nutztieren genauso. Es ist eine sinnvolle Methode, um dauerhaft gesunde Nachkommen zu haben.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
Achwasweissich  07.12.2019, 23:50

Wow, "unsere Bunte" galt damals als extrem gute Milchkuh mit ihren maximal (!) 30Litern pro Tag und immernoch als gut mit 20 Litern schön fetthaltiger Milch. Sie wurde aber auch täglich zum weiden ausgeführt und immer nur auf den besten Fleckchen gehütet.
Da hat sich in den runden 60 Jahren seitdem ja echt viel getan bei der Milchleistung O.O 60l ist ja schon echt Wahnsinn.

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exxonvaldez  08.12.2019, 00:10
@Achwasweissich

Das funktioniert eben nur wenn die Kuh quasi dauerschwanger gehalten wird und zusätzlich reichlich Proteine zugefüttert bekommt. (So entstand übrigens auch die BSE-Krise.)

Und natürlich kann keine Kuh diese Hochleistung lange durchhalten! Das geht nur ein paar Jahre.

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Achwasweissich  08.12.2019, 00:22
@exxonvaldez

Ok, dann ist der Preis natürlich echt hoch für das Tier. Die Kuh meiner Familie wurde stolze 23 Jahre und hat in den letzten Jahren noch als "Nanny" für die Kälber ihr Futter verdient. Sie hat zwar da auch noch Milch gegeben aber nur wenig (gemolken wurde sie jedenfalls nichtmehr) und eher als Trost für ihre Pflegekälber als um die satt zu bekommen. Selber hat sie nur 3 Kälber bekommen die aber alle nicht aufstehen konnten und verstorben sind.

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WolfishChaos  05.01.2021, 11:50
@exxonvaldez

Die BSE-Krise kam zustande, weil den Rindern unzureichend erhitzte (und damit nicht desinfizierte) Schafshirne, also Schlachtabfälle, verfüttert wurden.

Das Füttern solcher Schlachtabfälle stand damals schon unter Kritik, nach dem Vorfall wurde es auch gänzlich verboten.

Von diesem Verbot haben aber nicht nur die Tiere profitiert, für deren Ernährung das eigentlich unnatürlich war. Schweine haben dadurch verloren. Denn sie als Allesfresser dürfen nun auch nur noch vegan ernährt werden!

Die Verwertung von Schlachtabfällen als Tierfutter hatte einen Nutzen, so musste weniger weggeworfen werden.

Langsam geht die Tendenz auch wieder dahin die Verfütterungsverbote zu lockern, aber eher in Richtung Insektenproteine.

VG :)

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Nein. ist keine Tierqälereei. Sonstet platzen die Euter. Kühe müssem geremoäken werden-

Man täuscht denen immer eine schwangerschaft vor. Eine Kuh stirbt, wenn sie nicht gemolken wird.

Marip

KampfKotze  08.12.2019, 20:35

Sonstet platzen die Euter. Kühe müssem geremoäken werden-

Weil sie so hoch gezüchtet wurden also macht das Argument keinen sinn

Man täuscht denen immer eine schwangerschaft vor

Stimmt auch nicht, sie werden Vergewaltigt und direkt nach der Geburt wird das Kalb getötet oder weg von ihr aufgezogen.

 Eine Kuh stirbt, wenn sie nicht gemolken wird.

Das Kalb trinkt die Milch und die Kuh stirbt nicht

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Artgerechte Haltung für Tiere, die vom Menschen für dessen Zwecke erschaffen wurden ist sehr dehnbar. Keine Ahnung, schön ist das alles nicht, aber sind wir mal ehrlich, solange es den Tieren halbwegs gut geht (schau dir den Bauern vor Ort an und kauf bei ihm, wenn möglich), ist alles in Ordnung. Und jein, es gibt durchaus Kühe, die mit ihren Kälbern zusammen leben können (zumal so eine Kuh zig Mal mehr Milch am Tag produziert als so ein Jungtier saufen könnte), aber üblich ist das in der Milchwirtschaft nicht.

Trotzdem kein Grund sich dauerhaft und ausschließlich vegan zu ernähren. Ohne Kuhmilch (und allgemein Rinder) hätten wir auch nicht bald 8 Milliarden Menschen auf der Welt. ;)

WolfishChaos  07.12.2019, 23:03

Es wird generell zwischen Milch- und Fleischrindern unterschieden. Die jeweilige Bezeichnung beschreibt, worauf sie gezüchtet sind.

Bei Fleischrindern, welche für ihr Fleisch gehalten werden, dürfen die Kälber bei den Mutterkühen bleiben, da die Milch nicht für den menschlichen Gebrauch verwendet wird. Einfach weil die Menge der Milch zu gering wäre und es sich deshalb ohnehin nicht lohnen würde.

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