Ist diese Beurteilung gerecht von den Lehrern?

22 Antworten

Ist absolut gerecht. Die Benotung wird in den Fachkonferenzen festgelegt. Normalerweise ist das, in NRW, bei einem Hauptfach 50% schriftliche Arbeiten (z.B: Klassenarbeiten) und 50% Sonstige Mitarbeit, die gliedert sich auf in beispielsweise Tests, Arbeit in kooperativen Lernphasen, mündliche Mitarbeit, fächerspezifische Kompetenzen.

Diese Frage stand in meiner Jugend in meinem Umfeld im Raum. Also hat der Vater des betroffenen Kindes zunächst mal mehrere ausführliche Gespräche mit seinem Kind geführt. 

Am Ende kam raus, das Kind war zu schüchtern in den meisten Fällen, sich in der temperamentsgeladenen Klasse zu Wort zu melden. In anderen Fällen war die Fragestellung für das Kind schlicht zu dumm. - Um es mal verkürzt auszudrücken. - Weiter hatte die Lehrkraft das Kind bereits mehrfach gedemütigt als Reaktion auf seine Antworten. 

Der Vater hat dann also einen Termin mit der Lehrkraft gemacht. 

Was auch immer während des Gesprächs besprochen wurde:

Der Vater war streckenweise im ganzen Viertel zu hören, obwohl die Fenster geschlossen waren. Damals war es noch nicht anstößig, sein Temperament zu zeigen. 

Nun gut. Die Notengebung veränderte sich auf jeden Fall nach diesem Gespräch. 

Du darfst daraus schlussfolgern, dass es Aufgabe Deiner Eltern ist, sich mit der Lehrkraft auseinander zu setzen. Und zwar, indem sie sich HINTER DICH stellen. Und NICHT vor die Lehrkraft. 

Was mich persönlich angeht:

Zu dieser Zeit war ich auf einer Schule, wo ich so gut wie nie aufgerufen wurde. Es war also vollkommen sinnfrei, wollte ich mich melden. Ich saß meist da und las ich mitgebrachtes Buch oder malte oder schrieb Geschichten. 

Hin und wieder wurde ich aufgerufen. Oft genug dann dazu, dass ich an die Tafel ging und der Klasse noch mal den neuen Stoff erklärte. 

Nein. Ich war kein Einser-Schüler. Das wollte ich nie werden. Was meine Lehrkräfte durchaus aufregte. Aber sie haben es toleriert. 

Ich sehe es nicht ganz so, wie die meisten Antwortgeber hier.
Die meisten scheinen nämlich zu vergessen, dass ein Lehrer mündliche Mitarbeit einfordern muss, wenn er sie bewerten will.

Wenn also ein sehr gute Schüler sich von sich aus wenig beteiligt, darf das nicht automatisch zu einer schlechten Noten führen. Der Lehrer muss ihn dann ausfragen. In diesem Fall wird ein wirklich guter Schüler auch eine gute bis sehr gute Antwort geben.

Vielleicht ist das in anderen Bundesländern wieder anders, aber zumindest in Bayern ist das so.
Ein "ruhiger" Schüler wird also nicht von vornherein schlecht beurteilt.
Gerade in einem Fach wie Mathematik wird die mündliche Mitarbeit meist als weniger wichtig erachtet als z.B. in den Sprachen.

Honeybee89  02.12.2017, 20:23

Das kommt auf das Alter an. In der Unter- und Mittelstufe wurden wir noch einfach drangenommen von Lehrern, ohne uns unbedingt zu melden. Aber jemand, der sich selbst nie meldete, bekam auch keine Eins, auch dann nicht, wenn die Antworten seht gut waren, wenn derjenige drangenommen wurde. Auch war hier die mündliche Leistung in den Hauptfächern nicht so wichtig, weil es ja auch noch die schriftlichen Noten gab. In Nebenfächern zähle die mündliche Leistung sehr stark, ab und an gab es mal Tests.

In der Oberstufe waren die Lehrer nicht mehr verpflichtet, jemanden einfach dranzunehmen. Da mussten wir als Schüler uns schon aktiv melden. Und hier zähle schriftlich und mündlich genau 50:50.

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adabei  03.12.2017, 01:21
@Honeybee89

Ich habe in meiner Lehrerausbildung gelernt, dass man mündliche Noten einfordern muss. (Bayern)
Vielleicht gibt es aber auch hier wieder Unterschiede zwischen den Ländern.
In Bayern zählt die schriftliche Note in den Hauptfächern im Uebrigen immer 2/3 der Gesamtnote, also 66%.

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Das finde ich nicht gerecht. In der Note wird die Leistung ausgedrückt und nicht die Mitarbeit.

In die Endnote fließen die schriftliche Note und die mündliche Mitarbeit gleichermaßen mit ein, das sollte bekannt sein. Was genau ist daran ungerecht?