Ist der Beruf Feuerwehrmann gefährlich?

8 Antworten

ist der Beruf Feuerwehrmann sehr gefährlich?

Zunächst solltest Du wissen, dass 95% aller Feuerwehrmänner und -frauen in Deutschland diese Tätigkeit nicht hauptberuflich, sondern ehrenamtlich ausüben.

Zu deiner Frage: "Gefährlich"... nunja. Es ist nicht so, dass Feuerwehrleute täglich in brennende Häuser rennen. Ein Großteil der Arbeit - sowohl bei der Berufs- als auch bei der freiwilligen Feuerwehr - sind Dinge wie Türöffnungen, Beseitigung von Ölspuren, Befreien von Menschen aus feststeckenden Fahrstühlen, Entfernen von abgebrochenen Ästen und umgefallenen Bäumen nach Unwettern, brennenden Papierkörben, Fehlalarmen durch automatische Brandmeldeanlagen usw. Also Einsätze, von denen normalerweise keine große Gefahr ausgeht.

Dennoch gibt es natürlich auch Einsätze in, nennen wir es mal "potentiell gefährlicher Umgebung". Eben beispielsweise die Brandbekämpfung eines brennenden Gebäudes im Innenangriff, der Umgang mit Gefahrgütern und Einsätze in anderen gefährlichen Bereichen (z.B. auch im fließenden Straßenverkehr).

Aber: Dieser Gefahr begegnen Feuerwehrleute mit

  1. einer guten Ausbildug sowie ständiger Fortbildung und Übung
  2. einer sehr guten Schutzbekleidung
  3. einer guten Organisation im Vorfeld (z.B. Standard-Einsatzregeln, nur Truppweises Vorgehen, Vorhalten eines Sicherungstrupps, Mitalarmierung des Rettungsdienstes zur Eigenabsicherung, ...)

Somit wird die Gefahr auf ein absolutes Minimum beschränkt.

Sprich: Für Menschen ohne Ausbildung und Schutzausrüstung wäre die Situation lebensgefährlich oder schlicht nicht durchführbar, für Feuerwehrleute aufgrund der Ausbildung und Ausrüstung kalkulierbar.

Ein Restrisiko bleibt natürlich immer.
Das hat man aber im Endeffekt in vielen Berufen - ein Dachdecker kann auch immer mal vom Dach stürzen, ein Elektriker einen elektrischen Schlag bekommen, ein Kraftfahrer in einen Verkehrsunfall verwickelt, ein Straßenwärter angefahren und ein Polizist ange- oder erschossen werden.

Ich spiele mit den Gedanken ein FSJ bei der Feuerwehr zu starten.

Das ist prinzipiell eine gute Idee.
Tatsächlich ist es manchmal möglich, im Rahmen eines FSJ auch Einsätze mitzufahren (Voraussetzung: abgeschlossene FF-Grundausbildung oder Bereitschaft, diese im Rahmen des FSJ zu absolvieren). In den meisten Fällen aber werden FSJ'ler "drumherum" eingesetzt und unterstützen beispielsweise die Verwaltung, im Bereich der Brandschutzerziehung, im Bereich der Jugendarbeit oder auch die Gerätewarte.

Weitere Infos und Beispiele zum FSJ/BFD bei der Feuerwehr findest Du in meiner Antwort zu diesem Beitrag: https://www.gutefrage.net/frage/zivildienst-bei-der-feuerwehr

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Stv. Wehrführer und Zugführer bei der Freiwilligen Feuerwehr

Ich sage es mal so: Feuerwehrleute gehen an Orte und in Situationen, die für ungeschützte und unausgebildete Menschen absolut tödlich wären. Genau dafür hat man eine Schutzausrüstung und eine Ausbildung. Wenn das alles funktioniert, passiert nichts. Im Gegensatz zu anderen Ländern (*hüstel - USA*) wird in der deutschen Feuerwehr auch kein Heldentum praktiziert, sondern es gilt "Eigenschutz geht vor".

Wenn jemand sein Hirn abschaltet, kann aber einiges schief gehen. Deshalb ist es wichtig, sich auf seinen Kameraden verlassen zu können.

Insgesamt verletzen sich Feuerwehrleute häufiger bei Übungsdiensten und dienstlichen Veranstaltungen, als bei Einsätzen. Zu den toten Feuerwehrleuten habe ich leider auf die Schnelle nur alte Zahlen gefunden, aber es gibt in Deutschland weniger als 20 tote Feuerwehrleute pro Jahr.

Ich spiele mit den Gedanken ein FSJ bei der Feuerwehr zu starten.

Wenn du ein solches FSJ findest, wird das eher als Hilfskraft in Werkstatt oder Kleiderkammer sein als im Einsatzdienst. Es wäre utopisch, in der kurzen Zeit so weit ausgebildet zu werden, dass du in den Einsatzdienst gehen kannst (nicht vergessen, Berufsfeuerwehrleute haben sehr viel mehr zu lernen als Freiwillige). Du kannst natürlich nebenbei trotzdem bei der Freiwilligen Feuerwehr sein.

Ja, der Beruf wie auch die Arbeit der Freiwilligen Feuerwehrleute ist gefährlich. Schließlich werden wir dann gerufen wenn es ein Unglück gegeben hat, also irgendwas gründlich schief gelaufen ist.

Gleichzeitig ist das aber auch ein Job wo wie bei kaum einem Anderen extrem auf Sicherheit geachtet wird. Das fängt bei der Ausbildung an, geht über die Taktiken und endet bei der Ausrüstung nicht wirklich. Feuerwehrleute heben eine andere Herangehensweise an Gefahren und dann achten die auch noch aufeinander.

Das sieht man daran das die Anzahl der Unfälle nicht größer ist als in anderen Berufen. https://www.dguv.de/de/mediencenter/pm/pressearchiv/2019/quartal_4/details_4_374112.jsp

Ob du im FSJ überhaupt in Gefahrenbereiche kommst wage ich zu bezweifeln. Schließlich ist die Ausbildung viel zu umfangreich.

Ich spiele mit den Gedanken ein FSJ bei der Feuerwehr zu starten.

Du wirst in einem FSJ nicht in den Einsatzdienst gehen, wenn du nicht zumindest bei einer FF die Grundausbildung abgeschlossen hast.

Selbst, wenn du bei der Feuerwehr ein FSJ machen kannst (was mir absolut neu und unbekannt ist), hast du mit dem Einsatzdienst nicht viel zu tun.die Ausbildung dauert eine gewisse Zeit (man kann so ein bis eineinhalb Jahre rechnen) und Bedarf einer Menge Vorraussetzungen, die wirst du kaum in der Zeit durchlaufen.

Aber um deine Frage zu beantworten: ja die Arbeit ist relativ gefährlich. Insbesondere bei Brandeinsätzen kommt es regelmäßig zu Verletzungen oder sogar Todesfällen, selbst im Rettungsdiensteinsatz werden Einsatzkräfte angegriffen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung