Freiwillige Feuerwehr Ausbildung und Karriere?
Servus
Da meine Familie in der medizinischen Branche arbeitet als z. B. Rettungssanitäter sowohl als auch Arzt möchte ich in dieselbe Richtung gehen, jedoch nicht beruflich. Mich interessiert dabei die Feuerwehr seit mehreren Jahren. Ich möchte momentan Abitur machen und in 2 Jahren ist es auch so weit. Feuerwehrmann als Beruf kann ich mir jedoch momentan nicht vorstellen und da meine örtliche Freiwillige Feuerwehr unterbesetzt ist, tendiere ich dazu, jetzt mit 16 Jahren in die Jugendgruppe einzusteigen und sobald es geht dann die Ausbildungen anzutreten, welche in der FwDV 2 geregelt sind. Nun zu meiner Frage:
Ich habe bei der Ausbildung für Berufsfeuerwehr gelesen, dass Fitness und Leistungstests abgearbeitet werden. Klar ist dieser Job sehr anstrengend und ich bin momentan in einer körperlichen Lage, dass ich diese Tests mit ein wenig Vorbereitung bestreiten kann. Bei freiwilligen Feuerwehren sind jedoch keine solchen Tests beschrieben.
- Um bei der freiwilligen Feuerwehr einzusteigen, muss man die gesamten Ausbildungen laut FwDV 2 abschließen, aber gibt es irgendwelche Tests wie in der oben genannten Form?
- Wie läuft die gesamte Ausbildung ab? In dem Zeitpunkt habe ich wahrscheinlich einen festen Beruf und diese Ausbildungen laut FwDV 2 bestehen aus sehr vielen Stunden. Muss ich meinen Beruf deswegen vernachlässigen?
- Gibt es ein Auswahlverfahren, vor dem Antreten der Ausbildungen oder ist man wegen der Unterbesetzung deutschlandweit froh um jeden, der sich ausbilden lassen will?
- Gibt es auch in diesen Ausbildungen FwDV 2 leistungsrelevante Tests (nicht nur physisch?), welche die Stelle als Feuerwehrmann in einer Freiwillige Feuerwehr beeinflussen?
All diese Fragen beziehen sich nur auf die Freiwillige Feuerwehr. Ich bin momentan 16 Jahre als und lebe in Bayern. Ich strebe Abitur an und danach einen Beruf in einer anderen Branche. Freizeitlich möchte ich dann als Feuerwehrmann in einer Freiwilligen Feuerwehr dienen.
Ich rede auch nochmal mit der örtlichen Feuerwehrstelle, wo ich beitreten will, jedoch möchte ich davor so gut vorbereitet sein wie möglich.
Falls irgendetwas nicht richtig verstanden wird einfach sagen ;D
Schönes Fest noch!
6 Antworten
An sich lernt man in der Jugendfeuerwehr die Grundlagen, damit man weiß, wie man mit den Gerätschaften umzugehen hat und diese bedienen kann.
Mit 16 kannst du dann (Bayern) den Truppmann Lehrgang machen, in welchem du ebenfalls die Grundlagen beigebracht bekommst.
Bei jedem Lehrgang musst du am Ende auch einen Test bestehen, was beim Truppmann Recht leicht zu schaffen ist.
An sich wird bei der Freiwilligen Feuerwehr jeder der mitmachen möchte aufgenommen, denn jeder hat seine Stärken und Schwächen welche man auch kennen und einsetzen sollte, denn niemand kann alles Wissen und Können. Es kann jedoch sein, dass eine körperliche Untersuchung angeordnet wird, sollte der Verdacht bestehen, dass der Feuerwehr Dienst und eine Gefahr darstellt und die körperlich nicht dafür geeignet bist, dies ist aber wirklich die absolute Ausnahme. Ausnahme: Atemschutz, hier muss man vorher eine Untersuchung nach G26.3 bestehen.
Zeitlich sollte man schon bereit sein, sich 1-3 Abende im Monat Zeit zu nehmen um an Übungen teilzunehmen und natürlich für die Einsätze.
Im Endeffekt kann jeder, der körperlich und geistig gesund ist, bei der Freiwilligen Feuerwehr mitmachen und schafft es auch. Man muss nur ehrlich mit sich selbst sein, dann wird man auch keine Problem haben.
Ich habe mich mit meiner Familie abgesprochen und will halt wie gesagt seit Jahren dass machen. Seither habe ich auch mit Sport deswegen angefangen, weswegen ich vermute, dass ich dort keine Probleme haben werde. Auch mit anderen Tests sollte ich keine Probleme haben. Danke für deine Antwort!
An sich, kannst du direkt mit 16 den Truppmann anfangen und je nach Feuerwehr kommst du dann noch 2 Jahre in die JF, direkt in die aktive oder du bist noch in der JF und gleichzeitig darfst du bei der aktiven mitmachen (Übungen). Denn im Endeffekt gibt es zwischen jf und Truppmann keinen großen Unterschied: in beiden erlernst du die Grundlagen.
Jedoch heißt ein bestandener Truppmann nicht, dass du alles kannst, denn nach dem Truppmann fängst du erstmal an, in den Übungen, zu erlernen, wie man richtig vorgeht.
Bei uns ist es so geregelt, dass Neueinsteiger als Einsatzbedingung neben dem Truppmann auch ein paar Übungen mitmachen sollen und dann nicht unbedingt gleich an vorderster Front stehen sollten (was sich jedoch nicht immer vermeiden lässt)
- Du musst nicht erst jeden Lehrgang abschließen, um dich in der Einsatzabteilung einer FF einzubringen. Vielmehr trittst du erst ein und wirst im Laufe der Zeit von Lehrgang zu Lehrgang geschickt, an deren Ende in der Regel eine theoretische und eine praktische Prüfung stehen.
- Lehrgänge finden im Regelfall abends und/oder am Wochenende statt, ggf. besteht aber sowieso eine Freistellungspflicht.
- Manche Städte sieben vor Lehrgängen mit einer Vorprüfung aus, zum TM 3/4 darf hier nur, wer die Inhalte des TM 1/2, AGT und Sprechfunkers davor nochmal als bekannt aufzeigt. Das ist aber meiner Erfahrung nach die Ausnahme, Auswahlverfahren gibt es normalerweise nicht. Ausnahme: für den Atemschutzgeräteträgerlehrgang musst du tauglich nach den Grundsätzen der arbeitsmedizinischen Untersuchung G26.3 sein, für Führungsausbildungen gibt es hin und wieder auch Vorprüfungen (so z.B. für den F-III (Gruppenführer) in NRW).
- Wer die Prüfung am Ende eines Lehrgangs nicht besteht, hat den ganzen Lehrgang nicht bestanden. Abhängig von den eigenen Qualifikationen kann man auch im Dienstgrad aufsteigen, in NRW wird beispielsweise nur Oberfeuerwehrmann (und fünf Jahre später Hauptfeuerwehrmann), wer die Truppmannausbildung 1 - 4 besteht, Unterbrandmeister wird nur, wer Truppführer ist etc.
Um bei der freiwilligen Feuerwehr einzusteigen, muss man die gesamten Ausbildungen laut FwDV 2 abschließen, aber gibt es irgendwelche Tests wie in der oben genannten Form?
Wie läuft die gesamte Ausbildung ab? In dem Zeitpunkt habe ich wahrscheinlich einen festen Beruf und diese Ausbildungen laut FwDV 2 bestehen aus sehr vielen Stunden. Muss ich meinen Beruf deswegen vernachlässigen?
Die Ausbildung läuft zum Teil in der eigenen Feuerwehreinheit ab, in Form von Übungen. Die, die schon länger dabei sind, zeigen den "Neuen" ihr Handwerk und sind auch für Fragen offen. Und der "Neue" lernt durch sein aktives Mitwirken ständig dazu.
Zum Anderen gibt es auch Lehrgänge, die zum Teil auf Landkreisebene (Kreisausbildung) oder auch auf Landesebene (Fach- und Führungsausbildungen) stattfinden. Letzteres an einer Feuerwehr- oder Katastrophenschutzschule.
Die Lehrgänge und Übungen finden meistens am Wochenende oder unter der Woche abends statt, damit die Berufstätigen möglichst zahlreich dabei sein können.
Desweiteren werden manche Feuerwehrleute auch auf Kosten der Gemeinde oder Stadt zur Fahrschule geschickt, sofern nicht genügend Fahrer zur Verfügung stehen.
Gibt es ein Auswahlverfahren, vor dem Antreten der Ausbildungen oder ist man wegen der Unterbesetzung deutschlandweit froh um jeden, der sich ausbilden lassen will?
Die Grundausbildung ist Voraussetzung dafür, dass man überhaupt mit in den Einsatz fahren darf. Machst du sie nicht, hat die Feuerwehr keinen Nutzen von dir (außer vielleicht, wenn du gut kochen kannst). Weitere Ausbildungen sind optional, man wird also gefragt, ob man weitere Lehrgänge absolvieren möchte. Insbesondere zu Lehrgängen an der Feuerwehrschule werden in aller Regel nur besonders motivierte und engagierte Kameraden entsendet. Und zudem muss auch Bedarf für Leute mit der entsprechenden Ausbildung bestehen.
Gibt es auch in diesen Ausbildungen FwDV 2 leistungsrelevante Tests (nicht nur physisch?), welche die Stelle als Feuerwehrmann in einer Freiwillige Feuerwehr beeinflussen?
Selbstverständlich. Der Dienstgrad, den man verliehen bekommt, hängt insbesondere von erfolgreich absolvierten Lehrgängen ab. Bei jedem Lehrgang gibt es eine schriftliche "Lernerfolgskontrolle", bei manchen zusätzlich eine praktische oder mündliche.
Ich lebe in NRW weshalb ich dir die Fragen vielleicht nicht richtig (zumindest für dich) beantworten kann.
- Soweit ich weiß bist du ,sobald du in der Jugendfeuerwehr bist und dann in den Löschzug, wechselst ein vollwertiges Mitglied, warst du jedoch nicht in der JF musst du eine Art "Aufnahmeprüfung" bestehen.
- Ich weiß nur vom F1 und der ist eine Ausbildung von 2 Wochen in diesen 2 Wochen kannst du dir Urlaub nehmen.
- Es wird jeder ausgebildet jedoch Schritt für Schritt. D.h. wenn du den F1 noch nicht hast kannst du keinen F3 machen.
- Wenn man die Prüfung am Ende eines Lehrgangs nicht bestanden hat hat den gesamten Lehrgang nicht bestanden. Die Lehrgänge braucht man um im Dienstgrad aufzusteigen, wie z.B. Den F4 um Brandinspektor zu werden.
Ich hoffe ich konnte dir helfen jedoch könnten manche Antworten nur auf NRW zutreffen.
- Jein. Bei der FFw machst du deine Lehrgänge, die mit einem Test enden.Ein Aufnahmetest wie bei der BF gibt es da nicht. FFw kann jeder machen. Um zur BF zu kommen, bedarf es einiger Vorraussetungen.
- Die Lehrgänge (Ausbildung) der FFw finden nach Feierabend und am Wochenende statt. Einige Lehrgänge werden an den Landesfeuerwehrschulen abgehalten. Dafür wirst du dann vom Arbeitgeber auf Antrag frei gestellt.
- Bei der FFw gibt es kein Auswahlverfahren wie bei der BF
- Klar gibt es bei der FFw Leistungsrelevante Test. Wenn du da weiter kommen willst, solltest du diese gut bestehen.
Danke schonmal! Was ist das genau für ein quasi „Abschlusstest“?
Truppmann sind die Grundlagen.
Truppführer (LFS) Sind erste Führungsaufgaben
Gruppenführer (LFS) Sind erweiterte Führungsaufgaben
Zugführer (LFS) Sind erweiterte Führungsaufgaben
Technische Lehrgänge (Sprechfunk, Maschi)nist, Atemschutz) Lehrgänge, die mit einer speziellen Abschlussprüfung enden
Vielen Dank nochmals nur eine Frage stellt sich mir noch.
Wenn ich mit 16 die Truppmann Ausbildung antreten darf, muss ich zuvor eine gewisse Zeit in der Jugendgruppe gewesen sein oder sagen die nach ein paar Wochen dann wir schicken dich jetzt in die Ausbildung?
Oder hängt das von Leistung und Feuerwehrstelle ab?