Ist das möglich , dass die Fleischfressende Tiere Vegetarier oder Vegan zu werden?

14 Antworten

Die Begriffe "Vegetarier" und "Veganer" beziehen sich auf Menschen. Zumal Veganismus auch keine Ernährungsweise sondern die Meidung von Tierprodukten in allen Lebensbereichen aus ethischen Gründen ist.

Was du meinst ist die Frage ob fleischfressende Tiere auch durch pflanzliche Nahrung ernährt werden können. Die Antwort lautet: Manche. Die meisten Hunderassen z.B. kann man problemlos rein pflanzlich ernähren. Allesfresser wie Bären oder Wildschweine sowieso. Bei Katzentieren, seien es große Raubkatzen oder kleine Hauskatzen ist das z.B. nicht möglich.


MissPommeroy  26.02.2018, 12:14

Möglich ist Letzteres schon - eine Tierärztin ernährt ihre Katzen sehr gesund vegan, sie hat aber auch das entsprechende Fachwissen...

Ich würde es mir nicht zutrauen - nicht nur darum halte ich keine Katzen mehr.

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BerwinEnzemann  26.02.2018, 12:26
@MissPommeroy

Das ist interessant. Mein bisheriger Stand war dass Taurin, Arachidonsäure und Vitamin A vom Metabolismus von Katzentieren nur aus Fleisch gewonnen werden können. Habe jetzt gleich mal gegoogelt und man kann das wohl tatsächlich bei Katzen supplementieren. Aber ich halte es ebenfalls für besser einfach keine Katzen zu halten.

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Hallo Weltschau

Möglich ist es auf jeden Fall zumindest bei der ein oder anderen Tierart da die Industrie sicher fähig ist Nährstoffe pflanzlichen Ursprungs entsprechend aufzuarbeiten und zusammenzustellen dass sie den biologischen Bedürfnissen dieser Tiere entsprechen und den Rest mit Supplementen zu ergänzen.

Vermutlich ist es sogar möglich ohne dass dem Tier relevante gesundheitliche Nachteile verglichen mit fleischhaltig ernährten Artgenossen entstehen.

Fragt sich nur was dieses spezielle Futter kostet und zu welchem Zweck man sich dann überhaupt ein Tier anschafft dessen Ernährungsbedürfnisse einem nicht gefallen.

Ohne spezielle vom Menschen hergestellte Industrieprodukte und Supplemente geht es auf jeden Fall bei den meisten fleischfressenden Tierarten nicht so ohne weiteres möglich  und würde gesundheitliche Schäden nach sich ziehen.

Einfach weil das Verdauungssystem dieser Tiere auf Nahrung tierischen Ursprungs ausgelegt ist und sie darüber hinaus viele Stoffe die sich in Fleisch befinden nicht selbst bilden können.

LG

Darkmalvet

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologie Leistungskurs außerdem Hobby

MarkusGenervt  26.02.2018, 03:11

So weit schon OK, aber

Vermutlich ist es sogar möglich ohne dass dem Tier relevante gesundheitliche Nachteile verglichen mit fleischhaltig ernährten Artgenossen entstehen.

Das hatte man bei der Verarbeitung von Tiermehl im Mastbetrieb auch sehr lange Zeit geglaubt und das wird auch weiterhin in anderen Mastbereichen geglaubt. Nicht einmal BSE und Creutzfeldt-Jakob hat gereicht, um hier klüger oder erfahrener zu werden – zumindest nicht im konventionellen Sektor!

Ich denke, nicht alles, was man machen kann, ist auch wirklich gut oder gesund. Die Biosphäre ist kein Experimental-Labor, denn wir haben nur diese Eine.

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Hallo,

ich kann jetzt nur etwas in bezug auf den Hund schreiben, denn nur damit kenne ich mich aus - bei Katzen dürfte es aber sehr ähnlich sein.

Jedes Lebewesen verfügt über eine spezielle Physiologie der Ernährung – also, wie sie im Körper funktioniert. Und nur aus dieser Sicht sollte man das Thema der Hundeernährung auch wirklich diskutieren, denn was nutzt eine Meinung über das beste Hundefutter, wenn der Körper des Hundes damit gar nicht anfangen kann.

Obwohl Hunde Jahrtausende der Domestikation erlebt haben, sind sie immer noch Carnivore, mit einer leichten! Tendenz zum Omnivoren. Aber weder ihr Gebiss noch ihr Verdauungstrakt haben sich so verändert, dass es nun auf pflanzliche Ernährung „passen“ würde. Der pH-Wert des Hundemagens liegt weiterhin mit unter 1 ganz deutlich im höchst sauren Bereich, deutlich saurer z.B. als der Allesfresser-Magen.

Dieser niedrige pH-Wert stellt die überaus schnelle Zersetzung des Futters sicher und macht dabei gleichzeitig Mikroorganismen unschädlich.  Mikroorganismen, die einem Allesfresser schweren Schaden zufügen könnten. (Nur deshalb können Hunde nämlich problemlos gammeliges Fleisch oder Aas fressen OHNE krank zu werden!)

Biologisch nachweisbar ist es ebenfalls, dass die erforderlichen Verdauungsenzyme immer nur in einem ganz engen PH-Bereich ihre Wirkung entfalten können. Der PH-Wert steht in direkter Abhängigkeit zum aufgenommenen Futter. Ein so saurer PH-Wert entsteht durch die schwefelhaltige Aminosäuren aus Fleisch. Wer sich je mit Ernährung wirklich beschäftigt hat, weiß auch, dass pflanzliche Kost sehr basisch ist und damit zu einem Anstieg des PH-Wertes führt. Ergo: bei einem nicht passenden PH-Wert kann das Tier die aufgenommene Nahrung nicht wirklich verdauen und die wichtigen Nährstoffe herauslösen, weil die Enzyme nicht arbeiten.

Zudem bedingt ein höherer PH-Wert auch einen Anstieg des PH-Wertes im Urin – Harnsteine entstehen. Beim Speichel das gleiche Problem – Zahnstein und andere Zahnerkrankungen entstehen.

Dass bei Hunden im Darm keine mikrobielle oder enzymatische der pflanzlichen Faserstoffe stattfindet, weil die dafür notwendige Darmflora fehlt und ihnen auch die Darmlänge dazu fehlt, ist kein Geheimnis. Ebenso wie man wissen muss und sollte, dass die Dickdarmbakterien, die in einer direkten Symbiose mit „ihrem“ Tier leben, an die Nahrung angepasst sind. Passt die Nahrung nun nicht, dann kommt es zu Darmfehlbesiedlungen, Folgen sind Verdauungsbeschwerden und -probleme.

Die Auswirkungen einer veganen Hundeernährung über einen langen Zeitraum sind gar nicht abzusehen, denn Langzeitstudien und vor allem unabhängige Studien fehlen. Außerdem ist es immer fraglich, ob man – ohne zwingende Notwendigkeit – mit Tieren experimentieren sollte, insbesondere nicht, wenn es um für Hunde völlig unnötige Ernährungsarten geht.

Völlig unnötig, weil es ausreichend gutes Hundefutter gibt, das all diejenigen füttern werden, die auch selbst Fleisch essen. Oder dass auch die Menschen füttern werden, die für sich selbst eine vegane Ernährung bevorzugen, ihren Hund aber entsprechend seinen speziellen Bedürfnissen füttern. Und die Menschen, die eine vegane Lebensweise für sich in Anspruch nehmen, und somit jegliche Ausbeutung von Tieren ablehnen, werden ohnehin keinen Hund halten. Denn dies würde ja ihrer Lebensideologie scharf widersprechen. Also müssten auch diese den nicht vorhandenen Hund ja nicht ernähren, womit veganes Hundefutter völlig überflüssig ist.

Ernährung ist ein Faktor, der zwischen 30 und 70 Prozent des individuellen Erkrankungsrisikos eines Menschen oder Tieres positiv oder negativ beeinflussen kann.

 


MarkusGenervt  26.02.2018, 20:17

Na, ob Du Dir da nicht zu viel Mühe gegeben hast?! Schließlich geht es bei diesem Thema um Ideologie und die will wie Religion nichts von Wissenschaft wissen. 😈Ψ

Ich sag jedenfalls mal Danke für die ausführliche Antwort! 🙂👍

Und die Menschen, die eine vegane Lebensweise für sich in Anspruch nehmen, und somit jegliche Ausbeutung von Tieren ablehnen, werden ohnehin keinen Hund halten.

Da habe ich aber so meine Zweifel, dass viele der Jung-Veganer hier wirklich konsequent sind, denn Veganismus ist ja auch ein Mode-Hype wie Tolerismus und Transgenderismus und schließlich sind Hundelis ja soooo süüüüüß! (✿◠‿◠)

Hier muss ich immer spontan an dieses Zitat denken:

„Dummköpfe! Dummköpfe! Manchmal fragt man sich, ob sich die Rettungsversuche überhaupt lohnen! Lohnt es sich die Menschen zu retten? So wie ich die Sache sehe, ist die Intelligenz bereits ausgerottet, und es leben nur noch die Idioten.“

(≖ᴗ≖)

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MarkusGenervt  27.02.2018, 19:25
@dsupper

Ist aus "Dawn of the Dead" (USA, 1978).

Und ich finde diesen Zombie-Vergleich bei solchen Dingen immer sehr treffend. xD

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Gib in einem Löwe oder Krokodil oder Meeresbewohner eine Hand voll Sojabohnen  die werden dir was husten. Jedes Tier hat sein Platz und seine Aufgabe und sein Verdauungstrakt ist den entsprechen. Ein Löwe sucht sich die Schwachen, Kranken Tiere aus. Und was machen mit den Tier die ihren  Wurf selbst auffressen, Marienkäfer die die Pflanzen säubern, Specht sollen wir sie alle Töten und eine Vege Welt schaffen? Nur weil du Vegetarier bist muss die Welt sie ändern, falls du es geschafft hast was ist Morgen dran, alles was keine Tomaten ist muss beseitig werden?

Nein. Sie würden die Pflanzenkost nicht verwerten können. Nur Hunde bilden da eine Ausnahme. Sie zählen inzwischen eher zu den Omnivoren carnivoren, da sie Stärke spalten können.