Ist das eine Art Trauma?
Also, ich hatte vor ca. 7 Monaten eine Autounfall als Fußgänger.
Es sind keine schlimmen Schäden entstanden aber nur mein Bein war bisher verletzt und immer wenn ich an der Straße vorbei gehe wo ich den sogenannten Unfall hatte zittern meine Hände und mein Herz fängt an schneller zu schlagen.
Oder wenn ich über eine Straße gehe (egal welche) werden meine Hände schwitzen und mein Herz schlägt auch ganz schnell.
Dazu noch hatte ich gestern in der Schule den Sanitätsdienst und wir sollten uns erklären wie man beim Unfall sich verhält. Wir haben uns auch über den Schock überhalten den man bekommt dadurch und als der Sanitär das nochmal genau erklärt hat musste ich mich an dem Unfall zurück erinnern und hab Tränen in den Augen gehabt und ebenfalls gezittert.
Könnte dies ein sogenanntes Trauma sein? Was mache ich dagegen dass ich nicht mehr so Angst habe? Ist das eine normale Reaktion die ich habe?
Ich bedanke mich jetzt schon mal für die Antworten! <3
4 Antworten
Jeder Mensch reagiert anders und es können auch "kleine" Unfälle sein, die ein Trauma auslösen können. Auch ohne "große" Verletzungen, ohne Todesfälle oder mehrfachen Wiederholungen (wie körperliche Gewalt), kann ein Trauma entstehen.
immer wenn ich an der Straße vorbei gehe wo ich den sogenannten Unfall hatte zittern meine Hände und mein Herz fängt an schneller zu schlagen.
Für dich ist dieser Ort mit dem Unfall verbunden und deswegen reagierst du jedes mal erneut mit solchen Symptomen. Alles eindeutige Signale eines traumatischen Erlebnisses.
Was mache ich dagegen dass ich nicht mehr so Angst habe? Ist das eine normale Reaktion die ich habe?
Manchmal braucht es einfach Zeit, denn nicht alles ist direkt vergessen. Unser Körper erinnert sich, auch wenn wir manchmal schon gar nicht mehr daran denken. Es ist wichtig, sich immer wieder bewusst zu machen, dass diese Erinnerungen aus der Vergangenheit sind. Sich bewusst zu machen, dass jetzt in diesem Moment, nichts passiert.
Solange es nur an diesen Ort passiert, sich noch nicht auf andere Situationen überträgt, würde ich noch nichts machen. Wenn es dich aber immer wieder belastet, sich auch auf andere Situationen überträgt und deinen Alltag immer mehr bestimmt, wäre es Zeit sich professionelle Hilfe (Psychotherapie) zu suchen.
humh
Wie man das nennt ?
Ich finde es nicht wichtig, wie man das nennt. Denn es ist, wie es ist.
Normal ?
Es ist natürlich. Von den verschiedenen "Gefühls-Sippen" wie ich sie nenne, ist eine die "Überraschtheit". Leichte Überraschtheit ist zum Beispiel sich wundern, intensive Form ist Dein "Schock". Schock kann im Extremfall bis zum Herzstillstand führen.
Du Lebst, Du hattest also keinen Herzstillstand und das ist gut so !
Wenn man einen Stein ins Wasser wirft, erzeugt das Wellen, die sich ausbrreiten.
So ähnlich ist es mit der Erinnerung. Das Ereignis hat einen intensiv be-ein-druckt und in bestimmten Zeiträumen er-innert, sie-innert oder es-innert sich daran. Also Du auch. Die Erinnerung ist wie im Geschehen Intensiv.
So weit so gut. Jedoch kann es passieren, wenn man sich erinnert und diese Erinnerung ist intensiv, daß man durch diese neue intensive Erfahrung "überrascht" ist.
Das ist alles natürlich. Natürlich, wenn man selbst nichts krankhaftes draus macht.
Freue Dich. Freue Dich darüber, daß Dein Körper gesund ist und reagiert. Du bist nich, wie viele andere, abgestumpft oder verroht. Gefühle bewegen einen und sie tragen einen aber auch. Gut !
Es ist nicht immer leicht damit sinnvoll umzugehen. schmunzel
Ja, das kann ein Trauma sein. Ich hatte als Kind einen Autounfall im Wagen meiner Mutter. Uns ist jemand hinten drauf gefahren. Ich habe danach jahrelang an der Stelle nach hinten geschaut. Verging Irgendwann von selbst.
Das, was du in diesen Situationen spürst, sind auf jeden Fall die Auswirkungen des Traumas.
Wenn du glaubst, dass es dich irgendwie belastest oder einschränkt, wäre es sinnvoll damit zum Arzt zu gehen und ihm das ausführlich zu schildern. Er kann dann gemeinsam mit dir zusammen Entscheid, ob du vielleicht psychologische Hilfe benötigst.
Was du selber tun kannst, ist in diesen Situationen tief und bewusst durchatmen und dir selber noch einmal vor Augen halten, dass die Situation schon länger her ist und es im aktuellen Moment keinen Grund zur Sorge gibt.