Hund während der Arbeit alleine lassen?

6 Antworten

Hallo,

du hast die Hündin ja scheinbar erst überhaupt seid 2 Wochen bei euch.

Da hat sie sich ja kaum bei euch eingewöhnen und Vertrauen fassen können. Da kann es schon ein riesengroßes Problem werden, wenn ihr sie jetzt direkt so prompt so viele Stunden alleine lasst.

Sie hat ohnehin durch die Abgabe alles verloren, was ihr wichtig und vertraut war - ihr gesamtes Leben ist zerbrochen - und ja, das empfinden auch Hunde so. Sie haben erst einmal alles verloren, was ihnen Sicherheit gegeben hat.

Selbst, wenn die Hündin vorher problemlos einige Stunden alleine bleiben konnte, so muss das jetzt nicht mehr automatisch der Fall sein. Sie kann Verlustängste entwickelt haben oder noch entwickeln und dann anfangen zu jaulen, zu bellen, unsauber zu werden, die Wohnung umdekorieren.

Das muss natürlich nicht sein, aber für den Hund wäre es natürlich sehr viel freundlicher, wenn er erst einmal viele Wochen bis mehrere Monate Zeit hätte, sich einzugewöhnen und Vertrauen und Sicherheit aufzubauen. Dann hätte sie sicher keine Probleme damit, auch mal einige Stunden alleine zu bleiben.

Gutes Gelingen

Daniela

LilaLunaxx 
Fragesteller
 13.05.2018, 21:27

wow ....ok. Jetzt hab ich noch ein schlechteres gewissen. Danke. Dessen bin ich mir alles bewusst. Dass macht mir ja sorgen. So war es ja auch nicht geplant. und niemand kann über Wochen oder Monate zu hause bleiben wenn man sich einen Hund geholt hat. Sie war auch schon ein paar mal alleine und es hat keine Probleme gegeben. Ausser als ein fremder in unserem Garten war ....

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dsupper  13.05.2018, 21:32
@LilaLunaxx

Ich wollte dir kein schlechtes Gewissen machen - wirklich nicht.

Ich finde schon, dass man so planen muss, dass man viele Wochen daheim ist, wenn man sich einen Hund anschafft. Bei einem Kind plant man auch - und zwar über viele Jahre. Da kommt niemand auf die Idee, dass alleine lassen zu wollen. Natürlich sind Hunde keine Kinder - aber trotzdem haben sie ähnliche Ansprüche an die Sorge.

Ich wollte dir nur verdeutlichen, dass es sein kann, dass es zu Problemen kommt - weil Hunde eben auch fühlende Wesen sind, die als Rudeltiere sehr abhängig von ihrem Rudel sind.

Nun lässt sich die Situation bei euch aber scheinbar nicht ändern - und vllt. kommt die Kleine gut damit klar. Sollte sie aber anfangen Stresssymptome zu zeigen (siehe oben), dann müsst ihr euch schnell einen Plan B einfallen lassen. Denn diese Symptome hören nicht nach einiger Zeit von alleine wieder auf - sondern in den meisten Fällen werden sie sich eher verstärken. Und dem muss man dann entgegenwirken, z.B. durch eine zeitweilige Betreuung etc.

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Revic  13.05.2018, 22:01
@dsupper
Bei einem Kind plant man auch - und zwar über viele Jahre.

Für Kinder gibts aber auch Elternzeit und (theoretisch) einen gesetzlichen Anspruch auf einen Kitaplatz sowie die Schulpflicht, sodass Kinder bis zur Volljährigkeit halbtags betreut werden.

Das gibts beim Hund nicht (schade eigentlich). Da muss dann halt der Jahresurlaub ausreichen oder man lässt es bleiben.

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dsupper  14.05.2018, 05:42
@Revic

lach - deshalb habe ich extra geschrieben, Hunde wären keine Kinder. Trotzdem ist man in der Verantwortung, sich sorgsam zu kümmern .... dazu gehört auch - sogar insbesondere - ausreichend Zeit.

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Revic  14.05.2018, 13:07
@dsupper

Ja, ich habe es gelesen. Ich wollte damit nur aussagen, dass ich den Vergleich, bezogen auf diesen Aspekt, unverhältnismäßig finde.

Dieser Satz hat mich dabei etwas verwirrt:

aber trotzdem haben sie ähnliche Ansprüche an die Sorge.
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Also für 3 Vormittage in der Woche für ca. 5 Std. alleine wäre eigentich vollkommen in Ordnung aber auch nur dann wenn gewisse Voraussetzungen erfüllt wären.

  1. Der Hund hat sich bei Euch schon richtig eingelegt, das kann mitunter bis zu Jahren dauern
  2. Der Hund kann auch (ich schreibe explizit auch) bei Euch alleine bleiben!!! Schön wenn der Hund bei der Vorbesitzerin locker 5-6 Std. alleine bleiben konnte, so heißt das aber noch lange nicht, dass er das überall kann...
  3. Dem Hund ist das alleine bleiben gut genug und so kleinschrittig beigebracht worden, dass es nun keinerlei Problematiken mit dem alleine bleiben BEI EUCH gibt

Unten ist aber zu lesen, ihr habt den Hund erst 2 Wochen? Somit finde auch ich das zu viel für diese noch sehr frische Zeit und bin eben auch der Meinung man muß es so planen, dass der Hund eben gerade in der Anfangszeit nicht alleine ist.

Schlechtes Gewissen hin oder her, mir persönlich geht es in erster Linie um das Hundewohl.

Ich baue dich mal auf, auch wenn wir dann Beide gesteinigt werden ;-).

Es ist sicherlich auch vom Hund abhängig, ob er gut Zuhause bleiben kann und wie schnell er sich an- und umgewöhnt hat. Wir hatten bislang nur "gebrauchte" Hunde und alle Hunde waren älter. Aber es ist eben so, dass nicht Jeder wochenlang Zuhause sitzen kann und den Hund eingewöhnen kann (was auch kein Garant dafür ist, dass der Hund gut alleine bleiben kann). Wenn ihr ausreichend für Bewegung sorgt, bevor ihr das Haus verlasst und er sich an seinen Kuschelplatz (der wahrscheinlich das Sofa sein wird, sobald ihr aus dem Haus seid) gewöhnt hat, dann muss es nicht zum Problem werden.

Die wenigsten Hundebesitzer wissen wirklich was ihr Hund Zuhause treibt wenn sie aus der Tür gehen! Man redet sich halt auch gerne ein, dass alles supi ist, weil man so ein toller Hundeversteher ist...

Gib ihm vielleicht auch eine Beschäftigung in Form von einem Futterspielzeug, wo er sich wirklich damit beschäftigen muss an das Futter zu kommen...

Du kannst natürlich auch Kameras aufstellen um wirklich zu wissen wie dein Hund drauf ist! Haen wir gemacht und siehe da: 80% verschlafen, 10% von einer stelle zur anderen Stelle gelaufen, 10% mit Trinken und Essen und Spielzeug verbracht...

Keine große Abschiedszeremonie und keine überschwängliche Begrüßung nach der Heimkehr!

LilaLunaxx 
Fragesteller
 14.05.2018, 00:13

oh ich danke dir für die lieben Worte. Dass tut gut. Wie wenn dass schlechte Gewissen nicht schon schlimm genug wäre geben einem manche Kommentare den Rest.

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Kessie1  14.05.2018, 00:20
@LilaLunaxx

Mache dich nicht verrückt! Es ist wie es ist und du bist weder 10 Stunden außer Haus noch bist du jeden Tag weg. Und glaube mir: es gibt viele Hundebesitzer die würden erschaudern wenn sie wüssten, was ihr Tier wirklich macht, obwohl sie sich doch Wochen oder Monate Zeit genommen haben! Jeder Hund ist anders und jeder Hund geht demzufolge anders mit dem Alleinsein um. Es steht und fällt auch viel mit den Besitzern und dem Getue um das Weggehen und Wiederkommen... Und ein Hund kann auch leiden wenn er weder winselt noch bellt. Genauso wie ein Hund nicht leidet und dennoch mal aufbellt... Google einfach noch mal was andere Besitzer so machen um es dem Tier einfach zu machen.

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Hi,
ich denke meine Erfahrungen können Dir Mut machen :-)
Wir haben seit letztem Oktober eine ca. 3 jährige Hündin bei uns. Es war von Anfang an klar, dass sie unter der Woche vormittags 5 - max. 6 Stunden alleine bleiben muss. Bei ihrer Pflegestelle konnte sie schon sehr gut alleine bleiben. Laut der Tierschutzorganisation, von der wir sie haben, ist unsere Zeit auch noch im Rahmen. Man wird da ja überprüft und wir haben genau durchgesprochen wie wir alles organisieren.

Nun haben wir sie am Anfang dann daran gewöhnt bei uns alleine zu sein. Mein Mann hatte 2 Wochen Urlaub und dann haben wir unsere Gleitzeit noch extrem ausgereizt, bis wir bei 5 Stunden waren. Wir haben es von Stunde zu Stunde aufgebaut und es klappt von Anfang an wirklich ganz wunderbar. Mein Mann geht morgens schon eine große Runde mit ihr durch den Wald, während ich schon auf der Arbeit bin. Die Hündin kennt den Ablauf und macht es sich dann hinterher auch schon im Körbchen gemütlich. Wir machen ihr leise Radio an und dann verschläft sie den ganzen Vormittag. Wir haben eine Kamera installiert und wissen wirklich genau, wie es ihr geht. Wenn etwas mit ihr wäre, würde einer von uns schnell nach Hause fahren. Die Situation hatten wir 1x als die Durchfall hatte. Ist also wirklich sehr praktisch.

Den Rest des Tages hat sie dann immer Gesellschaft, kommt überall mit hin und wird natürlich ausgelastet.

Also schaut, dass ihr das alleine sein übt, damit es ihr in der Zeit gut geht. Schau Dir Tipps an wie man das genau macht und versuche Dich zu entspannen. Wenn Du darauf vertraust, dass es gut geht, schafft es die Hündin auch besser. Reagiert Dein Hund trotz allem auf das alleine sein mit Stress und Angst müsst ihr euch mehr Zeit nehmen oder was anderes überlegen.

Wie wäre es, wenn Du einen Dogsitter organisierst, der den Hund nach etwa zwei Stunden alleinsein, dann für ein Stündchen ausführt. Dann kann er nochmal zwei Stunden warten, bis Du zurück kommst.......

Dein Gewissen wäre beruhigt, es schaut jemand nach dem Hund u allzu teuer ist das auch nicht. 😉