Hund bellt wenn jemand im Hausflur ist?
Hallo,
und zwar wohnen wir seid drei Wochen in einer neuen Wohnung und immer wenn jemand im Hausflur langläuft, fängt sie an wie verrückt zu bellen und lässt sich auch kaum beruhigen. Sie kennt die Leute hier im Haus noch nicht so gut, vielleicht liegt es daran. In unserer alten Wohnung hat sie auch gebellt, aber nur wenn jemand Fremdes an unserer Tür vorbeigelaufen ist.
Hat jemand vielleicht Tipps wie ich das bellen unter Kontrolle bekommen kann? Ich möchte es ihr gar nicht ganz abgewöhnen, da es natürlich ist für Hunde zu bellen, aber wenigstens das sie auch aufhört wenn ich es sage. Wie kann ich ihr klar machen das alles in Ordnung ist und sie nicht immer wie wild anschlagen muss?
Wir haben es schon versucht mit "Aus" und dann wenn sie auch nur einige Sekunden ruhig is ein Leckerchen geben, hat auch ganz gut geklappt wenn sie gesehen hat, das wir ein Leckerchen haben, danach jedoch bellt sie meistens weiter. Nicht mehr so extrem wie vorher aber manchmal scheint es mir so als würde sie sich dann selber wieder hochpuschen.
Ich weiss das sie wahrscheinlich noch ein wenig Zeit brauchen wird um sich an die neuen Menschen hier zu gewöhnen, würde aber das Bellen gerne ein wenig unter Kontrollen bekommen.
Danke schonmal im Vorraus :-)
7 Antworten
In einem solchen Fall hast du nur zwei Möglichkeiten. Entweder du machst es richtig und sagst ihm in seiner Sprache was du von ihm erwartest oder du lässt ihn bellen. Auf dein "Aus!" wird dein Hund in einer solchen Situation nicht hören. Dieser Befehl ist einfach nicht intensiv genug. Ich will damit sagen, dass dein Befehl zu weich ist. Dein Hund muss ihn einfach ignorieren, denn für ihn besteht Alarmstufe "Rot". Fremde (Feinde) sind ganz nah und bedrohen das neue Revier und du bist nicht auf seiner Seite, mit deinem weichen "Aus". Dein Hund versteht dein Verhalten nicht und er kann auch nicht aufhören zu Bellen, so lange du es ihm nicht in seiner Sprache erklärst.
Wie kannst du ihm also klar machen was du von ihm willst? Leg ihm in der Wohnung eine Leine an und behalte ihn in deiner Nähe. Wenn jemand auf der Treppe geht, wird dein Hund aufspringen und anfangen zu bellen. Bereits beim ersten Anzeichen musst du ihn korrigieren. Ich erkläre es mal ganz langsam, in "Zeitlupe", Schritt für Schritt. Als erstes wird dein Hund hinhören und sich vergewissern, dass er sich nicht getäuscht hat. Dabei werden seine Ohren nach vorn gehen. Dann wird er aufspringen und bellen. In realer Zeit dauert das Ganze noch nicht einmal eine Sekunde. Es geht unglaublich schnell! Du musst also noch schneller sein! Denn Timing ist hier sehr wichtig! Möglicherweise hörst du die Person im Treppenhaus genau wie dein Hund. In diesem Moment musst du ihn genau im Auge behalten und so bald seine Ohren nach vorn gehen, musst du ihn korrigieren. Du darfst gar nicht erst zulassen, dass er den zweiten Schritt macht und aufspringt. Dafür berührst du ihn sehr schnell mit den Fingerspitzen am Hals oder an der Seite.
In diesem Moment muss dein Hund seine Aufmerksamkeit teilen. Er will den Fremden im Flur verbellen, muss sich aber gleichzeitig auf dich konzentrieren. Damit ist sein Gehirn überlastet, denn er kann sich immer nur auf eine Sache konzentrieren. Wenn du ihn zu schwach berührst wird er sich auf die Person im Flur konzentrieren und anfangen zu Bellen. Deshalb musst du deine Berührung seiner Intensität anpassen. Sonst erringst du nicht seine Aufmerksamkeit. Erst wenn deine Berührung stark genug ist, kannst du ihm auf seiner Alarmstufe "Rot" begegnen und er kann sich auf dich konzentrieren. Achte darauf, dass deine Berührung nicht zu einem Schlag oder einem Stoß wird! Du sollst deinen Hund ja nicht boxen oder gar verletzen, sondern ihn nur aus seinem Verhalten heraus holen. Hunde kommunizieren häufig mit solchen Berührungen. Er wird es dir schon deshalb nicht übel nehmen, wenn du ihn anstupst.
Hast du seine Aufmerksamkeit errungen, kannst du ihn weiter beeinflussen. Mach ihm jetzt mit einem Befehl klar, dass es nicht seine Aufgabe ist, das Revier zu verteidigen. Sollte er diesem Befehl nicht folgen und sich entscheiden dass die Gefahr auf dem Flur doch zu groß ist und dass sie verbellt werden muss, dann musst du ihn erneut berühren. Auf jedes Bellen erfolgt deine Berührung wie eine Antwort in einem Gespräch. Irgendwann versteht dein Hund, dass du nicht willst dass er bellt. Jetzt wird er damit aufhören und dir die Verteidigung des Reviers überlassen. Denn du hast es ihm ja in seiner Sprache und in seiner Intensität erklärt.
Ablenken? Ich würde sie vielleicht zu mir rufen und wenn sie dann bei dir ist knuddeln, Leckerchen oder vielleicht ein Spielzeug in die Hand nehmen. So habe ich das bei meinem gemacht, gar nicht groß rum meckern oder schimpfen sondern einfach eine bessere Alternative anbieten :)
Okay dankeschön:-)
Sie lässt sich wirklich ziemlich leicht ablenken, hab ich zwischendurch gemerkt, werde einfach mal versuchen das noch öfter und Konsequenter durchzuziehen :-)
Nein, das sehe ich nicht so. Bis der Hund mal da ist, sich hingesetzt hat und vielleicht für das Leckerchen noch die Pfote gegeben hat ist so viel Zeit vergangen, das er wohl kaum als Belohnung fürs Bellen interpretiert.
Die Vorstellung man müsse "Rüdelführer" oder "Alphatier" sein, ist nebenbei auch nicht mehr ganz zeitgemäß. Nicht jede Unart des Hundes lässt sich als Dominanzgehabe darstellen. Dominanz ist etwas situationsspezifisches, nichts generelles. Ein Hund weiß, dass Herrchen kein Hund ist sondern ein Mensch. Deswegen verhält er sich ihm gegenüber auch nicht wie einem anderen Hund gegenüber.
du sagst, in der alten Wohnung hat er nur gebell, wenn fremde Personen kamen. dann kannte er die schritte der Bewohner.
das muß er erst jetzt erst ein mal neuen lernen, das kann etwas dauern. aber er lernt es mit der zeit. es ist für ihm ganz neues. aber er packt es schon
Ja das hatte ich mir auch schon gedacht, wie oben geschrieben. Nur für die Zeit würde ich das Bellen gerne ein wenig unter Kontrolle bekommen, da ich auch nicht will das andere Nachbarn sich nicht gestört fühlen :/
ich würde jetzt nicht groß was machen. was du tun könntest, deine Nachbarn sagen, das dein Hund erstmal an gewisse Geräusche gewöhnen muss. grlaubs mir spätestens in 6 Wochen wird es ruhiger werden.
Hi,
der Ansatz war doch schon ganz gut, nun musst du nur noch üben, üben und noch mehr üben, bis er dein Aus-Kommando auch befolgt.
Als erstes würde ich mich mit samt dem Hund bei den Mitbewohnern vorstellen.
Hast Du schon mal was von tellington touch für Hunde gehört. Schau Dir auf YouTube mal das Video an.
Meine Dobermannhündin kläfft auch ganz gern und vorallem ziemlich laut rum . Ich laß sie dann auf dem Sofa ablegen und mach das mit ihr.Ich weiß zwar nicht, ob ich es richtig mache, aber es ist halt so ne Art Beruhigungsmassage. Sie entspannt sich und schläft dabei ein.
So belohnst du das Verhalten aber. Unterbrechen und zu sich rufen ist schon richtig, aber wie soll er lernen, dass es nicht richtig ist zu bellen.
Man kann es mit Freunden trainieren: Belohnt wird, wenn der Hund jemanden bemerkt, aber ruhig bleibt.
Auch bleibt zu klären, wie der Hund sich im Rudel sieht. Oft ist es ein Autoritätsverhalten viel zu bellen. Er sieht sich in der Pflicht, das Rudel zu schützen oder zumindest zu warnen. Es muss ihm klar werden, dass du (Herrchen) der Rudelführer bist und es keine Notwendigkeit gibt zu bellen.