HILFE Jugendamt in Obhutnahme?
Hallo liebe GF-Community,
Mein Sohn ist 8 Monate alt und wohnt zusammen mit seiner Mutter (Freundin) und mir in einer Wohnung. Wir sind beide noch recht jung.
Vor rund 6 Monaten kam das Jugendamt unangemeldet zu uns und hat eine Kindeswohlgefährdung festgestellt, da wir uns zu dem Zeitpunkt leider nicht um Arzttermine gekümmert haben.
Seitdem kommen 2x täglich ambulante Kinderkrankenschwestern zu uns und zusätzlich noch 2x wöchentlich eine Familienhilfe.
Wir haben seitdem sehr viel geändert, gehen regelmäßig zu Arztterminen, gehen mit ihm raus, sorgen dafür, dass es ihm gut geht usw..
Die ambulante Hilfe bat uns sogar von sich aus darum mit dem JA zu reden, da die es nichtmehr für nötig halten 2x täglich zu kommen. Es wurde nur noch kurz aufs Kind geguckt, weil es nichts zu beanstanden gab.
Ähnlich sieht es die Familienhilfe, die aus dem gleichen Grund mit ihrer Chefin reden wollte.
Letzte Woche fand ein Hilfeplangespräch statt. Die Chefin sieht das ganze anders und kann KEINE Verbesserung feststellen, trotz der intensiven Hilfe.
Das Gespräch fand weder mit einer Mitarbeiterin der ambulanten Pflege (die 2x täglich kommen) statt, noch mit der Familienhilfe die uns gut kennt, da diese im Urlaub war. Stattdessen war dort eine Vertretung mit dabei die uns nur von 1 Treffen kannte.
Gestern hatten wir einen Termin beim JA wo es um die Ergebnisse des Gesprächs gehen sollte.
Die Chefin sagte uns, dass es keine Verbesserung der Lage gäbe und Luca woanders besser aufgehoben wäre. Und hat Luca in Obhut genommen.
Heute kommt die Familienhilfe zu uns und wir sollen den Antrag auf Hilfe unterschreiben, damit das Kind dann in eine Pflegefamilie kommt. Was würdet ihr tun in so einem Fall? Wir sind echt ratlos und möchten unser Kind zurück.
8 Antworten
- Ich frage mich wieso die Chefin nicht mitspielt. Ich stelle keine Behauptungen auf, aber entweder hier wird was verschwiegen oder das Jugendamt handelt ohne wirklichen Grund gegen euch.
- Laut deiner derzeitigen Situation, hast du wirklich nur zwei Optionen. Kind abgeben und sich davon verabschieden. Oder den Anwalt einschalten, ein Zwischendrin ist da nicht mehr. Ich würde optimistisch gar sagen, eure Chancen stehen eher positiv. Das Jugendamt ist nicht unantastbar, besonders wenn die Situation wirklich fragwürdig ist.
Habe selbst in meiner Kindheit erlebt, dass die wirklich zu Übertreibungen neigen. Mein Bruder hatte in der Schule erwähnt gehabt, das unser Vater ihn mal geschlagen hatte (was praktisch nur heiße Luft ist) und egal was man ab da sagte, sie glaubten weder dem Kind noch den Eltern und haben versucht die Bindung zwischen uns gar zu zerstören. Sie sind sehr empfindlich und übertreiben gerne, sobald es um Kinder geht.
Das ist schwer zu sagen, sollte unterschiedlich sein. Habe selbst noch nie einen nutzen müssen.
Habe allerdings von solchen "online" Anwälten gehört und gelesen. Sind Anwälte die oft im Internet kleine Fragen beantworten und Tipps geben, an so einen könntest du dich wenden. Eventuell kann er dir gleich ne konkrete Antwort geben, da dies kein Neuland für sie ist. Gibt hierfür etliche kostenfreie Seiten.
Übers Gericht wird es leider so oder so laufen müssen, ist schade das es soweit kam. Ich kann dir leider nicht weiterhelfen, als dir diesen kleinen Nebentipp oben stehen zu lassen. Ansonsten musst du einfach ein Gespräch mit einem Anwalt führen und mal die Analyse eines Profis anhören.
Sprecht nochmal mit den Verantwortlichen des Jugendamtes.
Da ich selber erlebt habe, wie schwer es ist eine Krankenschwester 1x taeglich als Plegehilfe zu bekommen, kann ich mir ohne Krankheits-, Behandlungsplan fuer einen 8 Monate alten Jungen die 2x taegliche ambulante Hilfe mehrerer Kinderkrankenschwestern ueberhaupt nicht vorstellen.
Auf den ersten Blick (ohne weitere Infos) wuerde ich deshalb das alles als Behoerdenwillkuer ansehen und deswegen zu einem Anwalt raten.
Rede nochmal mit der Familienhilfe, wie sie die Situation einschätzt.
Ihr könntet auch einen Runden Tisch veranstalten - die Sachbearbeiterin vom Jugendamt, du, deine Freundin, die Familienhilfe, die Kinderkrankenschwester.
Überleg dir davor: Was war der Anlass der Hilfe? Welche Ziele sollten erreicht werden? Welche Ziele wurden bisher erreicht? Wie könnt ihr das Wohl eures Sohnes jederzeit sicherstellen?
Frag auf jeden Fall auch nochmal, was genau der Grund für die Inobhutnahme war. Lass dir das in Ruhe erklären - das Jugendamt ist hierzu verpflichtet.
Lass dir auch erklären, warum das Jugendamt eine Pflegefamilie für die bessere Wahl hält.
Wenn ihr wirklich viel geändert habt, dann würde ich Widerspruch dagegen einlegen und auf die Beurteilung durch die Hilfe beharren. Ansonsten bleibt wohl nur einen Anwalt einzuschalten. Warum und wieso die Dame vom Amt jetzt anders entschieden hat als erwartet, kann ich nicht sagen. Abber wenn es bei euch zu Verbesserungen gekommen ist, dann liegt doch eigentlich auch kein Grund vor das 'Kind in einer Pflegefamilie unterzubringen?!
Die ambulante Pflege kommt nun ja nicht mehr und von denen würde bestimmt auch keiner vor Gericht Aussagen.
Sollten wir den Antrag nun also nicht unterschreiben und zu einen Anwalt gehen?
Wenn ihr unterschreibt, dann ist das Kind weg! Nehmt euch einen Anwalt! Und versucht Kontakt herzustellen zu den Pflegern um von dort auch noch Infos zu bekommen, wie sie die Sache sehen. Das JA trifft leider auch nicht immer die richtigen Entscheidungen. Aber es wird verdammt schwer werden dagegen anzugehen. Aber versuchen solltet ihr es auf jeden Fall!
Danke das hilft mir schon mal weiter.
Hast du vielleicht noch einen Tipp für mich wie das mit den Kosten für den Anwalt aussieht?
Ich mache zur Zeit eine Ausbildung und da bleibt nicht so viel Geld übrig am Ende des Monats.
Beim Amtsgericht kann man wohl einen Beratungsschein beantragen, den gibts aber ja nur bei Aussicht auf Erfolg :/
Den Antrag auf Hilfe werden wir also nicht unterschreiben, uns wurde jedoch schon gesagt, dass die es dann über das Gericht machen müssen.