Hengstiger Wallach oder einfach nur sozial unverträglich?

Urlewas  13.12.2021, 11:56

Könntest du den Text bitte überarbeiten? Einfach „Shetty“ , Lippizaner, usw?

Keks37 
Fragesteller
 13.12.2021, 12:26

Oki, mache ich :)

5 Antworten

Von Experte Hjalti bestätigt

Das ist nicht sozial unverträglich. Der hat einfach nur die falsche Herde erwischt jeweils.

Meiner war ähnlich. Die Stuten liefen rückwärts durch den Zaun zu ihm und wollten, dass er drauf springt. Danach hat er seine Stuten dann vor den anderen Wallachen verteidigt. Ich erkannte mein Pferd nicht wieder.

Und jetzt? Wallachherde, 4 Jungs, alles tiefenentspannt. Stuten nebenan, nicht direkt sichtbar, alles easy.

Ich würde dieses Pferd in einen anderen Stall stellen oder zumindest weit weg von den Stuten, mit mehreren anderen Wallachen und zur Ruhe kommen lassen. Meistens regelt sich das dann von ganz alleine, wenn die Weiber nicht "am Zaun stehen". ;)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Pferdehaltung, Huforthopädin
Salomchen  13.12.2021, 13:42

Es gibt schon durchaus Pferde die sozial überhautpt nicht verträglich sind. Bei Lippizianern aus Ungarn kann ich mir durchaus vorstellen, dass sie von anderen separiert werden, als Hengste. Ich war vor über 10 Jahren mal in einem Gestüt. Die standen da teilweise sogar noch in Ständern.

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Punkgirl512  13.12.2021, 13:49
@Salomchen

Das Pferd aus der Frage ist 5 - den kann man durchaus noch gut sozialisieren. Andererseits zeigt er auch einfach nur Pferde-Verhalten. Da ist nix mit unsozial, sondern einfach nur Pferde-Verhalten, insbesondere Hengst-Verhalten. Leider ist das halt nur nicht als Pferdehalter gewünscht bzw. nicht "gesellschaftsfähig" - meiner musste 2 Monate einzeln stehen, weil er als absolut unsozial galt. Ja, ne, danke. Diese Pferde sind meistens einfach nur missverstanden, zu schnell in eine Herde integriert (oft genug wird einfach nur reingeworfen) und davor schlecht gehalten. Aber das heißt nicht, dass man die nicht wieder hinbekommen kann.

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Salomchen  13.12.2021, 15:21
@Punkgirl512

Zumindest muss man es langsam angehen. Klar ist da mit 5 noch nichts verloren. Meiner war es aber mit 9. Da bekommt man leider auch nichts mehr gerade gebogen mit 17 fange ich da nichts mehr an. Das ist fürs Pferd auch selbst zu viel Stress.

Oft sind es dann auch leider die Besitzer anderer Pferde die ein Problem haben.

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Punkgirl512  13.12.2021, 15:25
@Salomchen

Ich bin durchaus der Überzeugung, dass man nahezu jedes Pferd wieder sozial hinbekommen kann.

Es kommt immer auf verschiedene Blickwinkel an - ich kenne dein Pferd nicht und sorry, ist halt auch nicht mein Bier, wie ich bisher auch mal lernen musste. Andere machen mit anderen Dingen entsprechende Erfahrungen, wo andere wieder bessere Erfahrungen gemacht haben.

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Grauling0605  13.12.2021, 16:03

Meiner war auch so. Mit 5 gekauft, kommt aus Polen und wurde recht spät gelegt. War recht hengstig und ist vor allem den Stuten furchtbar auf die Nerven gegangen, mit dem anderen Wallach hat er sich sogar gut verstanden, weil der keine Ansprüche erhoben hat. Im Frühjahr ist er dann auch ständig aufgesprungen, das konnte so natürlich nicht bleiben. Jetzt steht er mit 2 älteren Wallachen zusammen, und alles ist entspannt.

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man braucht eigentlich gar nicht bis zum ende zu lesen - durch die ganzen buchstaben ist es sowieso unzumutbar.

welcher idiot schmeisst auch ein pferd einfach gleich in eine gruppe...

selber schuld, dass die ganzen pferde blessuren davontragen.

erstens muss das neue pferd seinen rang in der gruppe finden - und der wird weit oben sein. rein geburtsbedingt, denn ranghohe mutterstute = ranghoher nachwuchs. kommt ein pferd in eine neue gruppe, versucht es den hohen rang beizubehalten.

ausserdem befindet er sich in einem alter, in dem junge pferde sowieso nicht wissen, wohin mit ihrer kraft und er mit fünf genau in dem alter ist, in dem in der natur ein hengst versucht, eine eigene familie zu gründen.

wann ein hengst in etwa gelegt wurde, kann der tierarzt anhand der begutachtung der narbe erkennen.

es gibt bei pferden unterschiedliche wesenstypen - undabhängig vom rang. der lippizaner gehört wohl per se eher zu der gruppe der unternehmungslustigen.

wenn er sich richtig eingewöhnt hat, wird er wohl auch weiterhin das eine oder andere pferd zwingen, mit ihm zu spielen.

insgesamt können mit einem einzigen neuen pferd ganze gruppenstrukturen zerfallen und es müssen neue konstellationen gefunden werden.

wenn es mein stall wäre, würde ich zunächst mal den neuen mit dem shetty zusammenstellen und wenn das gutgeht, deinen dazutun. dem würden nach und nach weitere rangniedrige pferde folgen.

aber nach und nach halt. bis die gruppe wieder gefestigt ist können 1 - 2 jahre vergehen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sachgerechter Umgang ist aktiver Tierschutz!
Keks37 
Fragesteller
 13.12.2021, 12:50

Hi, ja, ich hab den Text schon überarbeitet und die Buchstaben durch die Rassen ersetzt :) Hätte dazu schreiben sollen, dass wir ihn die ersten Tage in der Box gelassen haben, um sich mit seinen Nachbarn vertraut machen zu können. Also beschnuppern und so. Verlief soweit problemlos. Dann wurde er mit den zwei anderen Pferden seiner Besitzerin zusammengestellt. Ist ja dann ihr eigenes Risiko, wenn's nicht funktioniert. Nur, dass der Noriker den Neuzugang verdroschen hat. Das ging also auch nicht. Und mit dem Shetty hat er sich ja eigentlich ganz gut verstanden, bis der sich für eine rossige Stute interessierte (er wollte sie nicht besteigen, die beiden sind gute Freunde) und ihn dann verletzt hat. Es wurde angedacht, den Noriker und den Lippizaner miteinander vertraut zu machen. Dazu soll der Noriker jedes Mal vorher ein wenig gearbeitet werden (er ist der Einzige von den beiden, der geritten werden kann), und dann freilaufen lassen unter Aufsicht der Besitzerin und Stallbetreiberin. Wenn das gut klappt, sollen die beiden nächstes Jahr zusammengestellt werden auf eine separate Koppel. Aber eine Option auf die gemischte Herde haben beide nicht, weil der Noriker leider die Stuten decken will.

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pony  13.12.2021, 13:44
@Keks37

hol dein pferd aus diesem chaos raus.

denn sie wissen nicht, was sie tun.

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Keks37 
Fragesteller
 13.12.2021, 13:47
@pony

Es geht hier nicht um mein Pferd, sondern um den Lippizaner einer Miteinstellerin. Mein Pferd ist der Oldenburger und er ist da sehr glücklich.

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pony  13.12.2021, 13:49
@Keks37

ja...

aber bei leuten, die so null plan haben, wird deinem pferd früher oder später was passieren.

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Punkgirl512  13.12.2021, 13:51
@Keks37
Nur, dass der Noriker den Neuzugang verdroschen hat. 

Und da heißt es nicht, der Noriker sei so unsozial?

Den Lippizzaner würde ich auch nicht in eine gemischte Herde stellen wollen - und sogar außer Sichtweite von Stuten.

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pony  13.12.2021, 13:56
@Punkgirl512

jau...

könnte sein, dass grad keiner da ist, der mit einer schaufel dazwischen gehen kann, wenn der lippizaner von der ranghöchsten stute verdroschen wird.

und wenn er dann nicht flüchten kann, kann es sein, dass sie ihn umbringt. ich hätte da nicht so sehr angst um das wohl der stuten.

bei unserer ranghöchsten - die ist so selbstverständlich boss vom ganzen, dass man erst merkt, dass sie die chefin ist, wenn sie aufdringliche wallache verdreschen geht - und die geht dafür auch durch den zaun.

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Punkgirl512  13.12.2021, 13:58
@pony

Gibt auch genug Stuten, die sich dazu noch aufdrängen während der Rosse. Auch ganz toll.

Deswegen schrieb ich ja auch: Den Lippizzaner würde ich auch nicht in eine gemischte Herde stellen wollen - und sogar außer Sichtweite von Stuten.

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pony  13.12.2021, 14:00
@Punkgirl512

bis zum aufdrängen müsste man etwa bis ende märz warten. die meisten stuten rossen im winter eher still.

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Punkgirl512  13.12.2021, 14:01
@pony

Erzähl das mal der Stute, die meinen Wallach bedrängt hat und in die Ecke gestellt hat, damit der gefälligst endlich drauf springt. Und vorher noch rückwärts durch den E-Zaun ist.

Ständig wirds auf die bösen Wallache geschoben, dabei haben Stuten viel mehr Hormone, die verrückt spielen können.

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Keks37 
Fragesteller
 13.12.2021, 14:08
@Punkgirl512

Der Noriker ist hengstig, deswegen stand er auch schon vor dem Eintreffen des Lippizaners extra. Er wollte eine Ponystute besteigen, was ja bei den Größenverhältnissen und im Allgemeinen nicht sehr gesund ist. Aktuell steht der Shetty bei ihm, das klappt ganz gut, die beiden kennen sich auch schon länger - gehören ja ein und derselben Besitzerin. Nur, dass man den Noriker nicht mit dem Lippizaner zusammenstellen kann, ist halt so ne Sache. Die Besitzerin hat ja insgesamt drei Pferde, da macht es ja durchaus Sinn, die getrennt von den anderen zusammenzustellen, aber halt nicht, wenn zwei davon sich nicht vertragen und das Kleinpferd (der Lippizaner) sich auch mit sonst keinem verträgt.

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Punkgirl512  13.12.2021, 14:12
@Keks37

Diese 3 Pferde außer der Sichtweite von Stuten vergesellschaften. Vorerst den Lippizaner daneben stellen, und dann stundenweise dazu. Dann immer länger dazu lassen. Auf möglichst großer Ebene, logisch. Wichtig ist halt, dass dafür die Stuten nicht in Sichtweite sind.

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Keks37 
Fragesteller
 13.12.2021, 14:12
@pony

Meiner wird ja nicht mehr mit dem Lippizaner zusammen gelassen. Da würde ich der Stallbesitzerin und der Miteinstellerin auch was erzählen, wenn es anders wäre. Die gemischte Herde, in der mein Oldenburger steht, ist sehr friedlich. Er hat einen Ponykumpel und spielt mit ihm rund um die Uhr. Mit den Mädels hat er, Gott sei Dank, auch kein Problem, sonst hätten wir noch einen "Problemfall" ;) Ich bin in der glücklichen Situation, dass mein Wallach einfach nur seine Ruhe will und glücklich ist, solange sein Kumpel da ist.

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Ich bin hier absolut bei Punkgirl512, genau diese Erfahrung habe ich mit eigenen u. auch schon bei vielen Kundenpferden gemacht. Ab mit den Jungens in eine nicht zu große Wallachherde und keine Weibsvolk anwesend, zumindest nicht in unmittelbarer Nachbarschaft, dann sind die oft wie ausgewechselt. Tiefenentspannt und nicht wieder zu erkennen.

Die Dynamik einer (gemischten) Herde gerade in einer gewissen Größe ist absolut nicht zu unterschätzen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin
Keks37 
Fragesteller
 13.12.2021, 14:04

Das soll ja jetzt probiert werden. Erstmal die Pferde der Miteinstellerin aneinander gewöhnen (sprich freilaufen nach Arbeit, unter Aufsicht natürlich), den Noriker und den Lippizaner, und dann, wenn das klappt nächstes Jahr im Frühjahr nur die zwei auf eine separate Koppel. Der Rest der Einsteller kann ja problemlos beieinanderstehen, nur eben die beiden nicht.

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Es kann sicherlich an beiden liegen. Einmal, dass er spät kastriert wurde, das ist bei Lippizanern gar nicht so unüblich.

Es klingt aber leider auch ein bisschen ähnlich zu meinem Pferd. Der leider sozialunverträglich ist. Mit Stuten kommt er besser klar als mit Wallachen. Sind zu viele Wallache in der Nähe geht er auch auf sie drauf los. Er steht mit einer Stute und einem Wallach zusammen, mit dem er sich Verträgt.

Da kannst du wirklich nicht viel machen.

Am besten das Pferd immer von anderen trennen. Oder nur mit Pferden zusammen stellen, mit denen er sich verträgt und die aufh dauerhaft bleiben und nicht nach ein paar Monaten wieder ausziehen.

Keks37 
Fragesteller
 13.12.2021, 10:23

Das Problem ist, dass er sich mit T ja gut verstanden hat. Aber mit dem kann er auch nicht mehr zusammenstehen, weil er ihn an der Lippe gepackt und durch die Gegend gezogen hat. Und die gemischte Herde wegen ihm auflösen ist viel zu aufwendig und macht auch eigentlich keinen Sinn. Es wurde schon überlegt, Z und M mit Mönchspfeffer ruhig zu stellen, Z ordentlich zu arbeiten und die beiden aneinander zu gewöhnen, damit sie irgendwann getrennt von den anderen auf einer eigenen Koppel stehen können. Nur Boxenhaltung ist für den Lippizaner ja auch keine Lösung :(

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Hjalti  13.12.2021, 13:45
@Keks37

Das Mönchspfeffergedöns könnt ihr euch sparen, das bringt nix solange (rossige) Stuten in der Nähe sind.

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Keks37 
Fragesteller
 13.12.2021, 13:48
@Hjalti

Kannst du eine Alternative empfehlen?

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Punkgirl512  13.12.2021, 13:54
@Keks37

Getrennte Herden, nicht in Sichtweite.

Habe auch Mönchspfeffer gefüttert - kann helfen, tuts aber in den meisten Fällen nicht, da häufig zu niedrig dosiert. Müssen dann auch die Stuten bekommen. Die sind oftmals eher das Problem.

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Hjalti  13.12.2021, 13:58
@Keks37

Ab mit dem Buben in eine Wallachherde. Ansonsten gäbe es noch die Möglichkeit einer Spritze durch den TA mit Improvac (2x im Abstand von 2 - 3 Wochen). Chemiekeule, die ich persönlich keinem, schon gar keinem 5j., unnötig verabreichen würde. Oft muss auch nach ein paar Monaten wiederholt werden.

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Salomchen  13.12.2021, 14:03
@Keks37

Mönchpfeffer funktioniert nicht. Ist auch keine dauerhafte Lösung. Stell dir vor du würdest ständig unter "Droge" stehen.

Da hilft nur die Pferde aneinander zu gewöhnen bzw 2 die sich verstehen zusammen zu stellen

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Falsches Pferd, falsches Haltungskonzept, unfähige Stalleigner.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ausbildung Pferdewirt, ganzheitlicher Pferdetherapeut