Hat adblue Vorteile für den Diesel und Kurzstreckenfahrten?
3 Antworten
Hat adblue Vorteile für den Diesel und Kurzstreckenfahrten?
Aus Haltbarkeitssicht nicht. Dieser Zusatzstoff (Harnstoff) wird in den Abgasstrang injiziert, um im SCR - Katalysator die Stickoxide zu vernichten. Das große Problem bei neueren Dieselmotoren, zumindest im Pkw - Bereich (Lkw nutzen manchmal ein anderes System), ist jedoch die Verkokung. Die Rohemission an Ruß ist relativ hoch, der legt sich auf Turbolader, AGR - Ventile, Oxidationskatalysator und Rußfilter ab. Bleibt das Lastniveau niedrig, und folgen viele Kurzstrecken (insbesondere bei kälterer Witterung), kann das System verstopfen, und das Motorsteuergerät bekommt es nicht mehr "frei". Durch die hierbei übliche Späteinspritzung von Kraftstoff zwecks Temperaturerhöhung im Abgasstrang kann es zusätzlich noch zu einer Verdünnung des Motoröls mit Kraftstoff kommen. Folge hierbei: Herabsetzung der Viskosität (Zähflüssigkeit), und als Folge hiervon mehr Verschleiß. Dieses Problem besteht beim Benziner übrigens genauso, nur mit dem Unterschied, dass Benzin im Vergleich zu Diesel aus dem Motoröl bei Erhitzung schneller wieder verschwindet.
Ich habe irgendwo gelesen, dass die groben Partikel mit adblue beseitigt werden. Dadurch entstehen aber auch unglaublich feine Partikel. Dieser Feinstaub ist nicht mehr beherrschbar. Die Partikel sind so fein, dass sie problemlos mit der Atemluft in die Lunge eindringen und dort die Barriere der Blutgefäße überwinden. Sie dringen in den Körper ein und treiben dort ihr Unwesen. Es ist schon ein oder zwei Jahre her, dass ich das gelesen habe. Weißt du darüber mehr?
Darüber habe ich so noch nichts gelesen. Die Rede war immer nur davon, dass die Feinstäube bei neueren Motoren angeblich immer feiner werden sollen, begründet wurde es mit den hohen Einspritzdrücken. Irgendwann habe ich dann mal eine Dissertation gefunden, welche auf die Partikelemissionen von sehr alten Dieselmotoren (ältester aus den 60er Jahren, meine ich) einging. Ergebnis: Die haben genauso feine Stäube, nur halt obendrauf noch dermaßen viel groben Ruß, dass die feineren quasi "untergehen". Und man hat damals einfach nicht gemessen, bzw. messen können. Es ist also keinesfalls so, dass ältere Dieselmotoren mit geringeren Drücken den "gesünderen" Feinstaub emittieren, wie es so oft behauptet wird. Auch oft Thema: Ammoniakemission von Dieselfahrzeugen mit SCR - System, damit verbunden sekundäre Feinstaubquellen.
Ich glaube man hat in diesem Artikel fast deine Wortwahl benutzt und davon gesprochen dass kein "gesünderer" Feinstaub emittiert wird. Aber es ging da nicht um die alten Diesel, sondern um die ganz neuen. Schade dass ich nicht weiß wo das stand.
Das ist interessant! Womit wurde begründet, dass Harnstoff groben Feinstaub entsorgen solle?
Das weiß ich nicht. Es ist mir nur deshalb im Gedächtnis geblieben, weil die Gefährlichkeit des sehr feinen Feinstaubs so sehr betont wurde.
Vermutlich wurde da einiges vermischt - so in etwa "Ad Blue kommt nur bei modernen Dieselmotoren vor" und "ultrafeine Stäube kommen nur bei modernen Motoren vor". Kann mich aber auch täuschen, bin leider kein Motorenentwicklungsingenieur.
Nein, es ging um Ad Blue und um das was dabei hinten raus kommt. Ich kenne mich damit auch nicht aus und muss das Gesagte so hin nehmen. Aber ich habe mich damals noch lange über diese Lügen der Industrie geärgert, die uns Ad Blue als Lösung ihrer Probleme verkaufen, aber ganz andere, noch viel gefährlichere Probleme verursachen.
Dann war wahrscheinlich die zusätzliche Feinstaubbildung an der Luft durch Ammoniak gemeint. Lies mal:
https://www.umweltbundesamt.de/themen/luft/luftschadstoffe/ammoniak
Betrifft aber nur Fahrzeuge ohne "Ammoniakschlupfkatalysator".
Kann sein, denn es ist schon lange her. Auf jeden Fall wird die Luft nicht besser, auch nicht mit Ad Blue.
Nun, das letzte große Problem von Dieselmotoren haben tatsächlich die Stickoxide dargestellt. Diese Motoren deswegen aber, wie bereits geschehen, als "Luftreinigungsanlagen" zu bezeichnen, entbehrt nicht einer gewissen Komik. Denn das gilt einerseits nur in Extremfällen (dann zum Beispiel, wenn davor eine olle Dreckschleuder unterwegs ist), andererseits auch nur dann, wenn gerade der Rußfilter nicht regeneriert wird, der Oxikat nicht verkokt ist (primär Kurzstreckenproblematik), sowie kein Ammoniakschlupf auftritt. Wenn alles reibungslos zusammenläuft, ist die Schadstoffarmut beeindruckend. Sicher ist es Dir auch schon aufgefallen, dass man hinter Euro 6 - Stadtbussen mit dem Fahrrad völlig ohne Würg, - Erstickungs, - und Schüttelanfälle herfahren kann. Früher hat es da blauschwarz geraucht und gestunken wie kokender Grillanzünder, heute "riecht" man nur heiße Luft, sieht gar nichts mehr, die Endrohre sind metallisch blank. Die Messwerte bestätigen dies, aktuelle Pkw - Diesel mit Euro 6d zeigen im Idealfall "Nullemissionen" an CO, HC, NOx und Ruß.
AdBlue verringert den Schadstoffausstoß, hat nichts mit Kurzstrecke zu tun
Was aber bei reiner Kurzstrecke irgendwann ist, daß Du ne Meldung bekommst, daß Du mal für 10-15km auf die Autobahn mußt um das System zu "regenerieren"
Für den Diesel selbst nicht, aber für das was hinten rauskommt.
Nächstes Auto ist fix Elektro..