Hallo, ich bin gerade dabei einen Hund aufzunehmen. Der Verkäufer verlangt für einen Welpen (Chihuahua/ Pekinese mix) 1500€. Ist dieser Preis gerechtfertigt?

11 Antworten

Von Experte Nathi4424 bestätigt

Es ist mir völlig unverständlich, warum es Menschen gibt, die für einen Mischling aus einer sinnfreien Vermehrung so viel Geld bezahlen.

Ein nachweisbarer Rassehund aus einer seriösen VDH-Zucht kostet viel Geld, weil eine solche Zucht sehr sehr teuer ist, weil nur die besten und gesunden Elterntiere verpaart werden, weil es strenge Richtlinien gibt, dass nur gezüchtet werden darf, wenn es einen jederzeit frei zugänglichen Garten gibt, die Elterntiere angekört sind, der Züchter sich den Regularien des VDH unterwirft, die Zuchtstätte auch tierärztlich überwacht wird und und und ....

Da ist ein hoher Preis gerechtfertigt. Für ein Apple-Smartphone muss man ja auch mehr auf den Tisch legen als für ein China-Fake-Handy.

Aber für eine solche Mischlingsvermehrung, mit irgendwelchen, nicht kontrolliertern Elterntieren (wer weiß, was die so alles an Erbkrankheiten haben!), wahrscheinlich aus einer Wohnungsaufzucht, wo die Welpen auf 2 - 3 m2 in einem Laufstall eingesperrt sind und "draußen" noch nie erlebt haben, ohne Wissen und Erfahrung aufgezogen und "sozialisiert" werden, wahrscheinlich billiges Futter bekommen ... und mit Sicherheit viel zu früh abgegeben werden (damit die Ausgaben gering bleiben) - ist so ein Preis absolut und völlig überzogen!!

Natürlich gibt es immer "Angebot - Nachfrage" - wenn du also so viel Geld für eine Promenadenmischung bezahlst - dann hat der Vermehrer den gefunden, der jeden Morgen aufstelt.

Leg noch ein wenig drauf und kauf einen Welpen bei einem seriösen Züchter aus dem VDH - da hast du wenigstens die Gewissheit, einen gesunden und bestens aufgezogenen und sozialisierten Welpen zu bekommen.

Diencephalon  20.01.2021, 07:37

Danke für deine Antwort, die ist wirklich gut!

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Für einen reinrassigen Hund wäre das vielleicht ein fairer Preis. Aber für einen Mix, würde ich deutlich weniger bezahlen wollen.

Warst du schon mal im Tierheim und dass dich dort umgeschaut? Dort suchen traurige Seelen ein Zuhause.

Einen Hund liebevoll großzuziehen kostet nicht weniger, nur weil er nicht reinrassig ist. Mal abgesehen von ein paar Papieren fürs Ego des Halters bleiben die Kosten für die tierärztliche Betreuung, Auslauf, Zuwendung, "Erziehung" im Sinne von Gewöhnung an äußere Reize, hochwertige Ernährung usw. gleich.

Dass auch der VDH immer wieder mit fragwürdigen Praktiken (Qualzuchten, Erbkrankheiten usw.) in den Schlagzeilen ist, erwähne ich nur am Rande. Entsprechende Artikel darf jeder selbst googlen, den Wahrheitsgehalt sollen Tierärzte prüfen.

Und nein, ich sage nicht, "Kauf den Mischling, der ist für das Geld bestimmt super "versorgt" worden!". Aber zu sagen "Kauf einen mit "Siegel", dann passt es schon" finde ich genauso falsch.

Geh hin, schau dir an, wo und wie das Tier lebt, vereinbare einen Check-Up beim Tierarzt deines Vertrauens (auf deine Kosten) und beobachte, wie sich der Welpe in verschiedenen Situationen verhält. Wenn dein Wauwau dir danach den geforderten Preis wert ist, kauf ihn.

Ansonsten hol dir einen Vierbeiner aus dem Tierheim. Auch da gibt es tolle Hunde.

LukaUndShiba  20.01.2021, 08:07

So wenig Ahnung in einer langen Antwort ... schade um jedes Wort

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Ansotica  20.01.2021, 08:27

Wie wäre es wenn man es sich einfach spart zu antworten, wenn man keine Ahnung hat.

Der Mischlingswelpe kostet Futter, und wenn er wirklich halbwegs verantwortungsvoll großgezogen wird noch ein paar kleine Tierarztbesuche.

Dagegen steht bei einem VDH Züchter (ohne Gewähr auf Vollständigkeit): Zucht eintragen lassen, verschiedene Seminare besuchen, Zuchtstätte gemäß den Vorschriften herrichten, Überprüfung dessen, Hündin ankören, die tierärztlichen Überprüfungen auf Erbkrankheiten und das bei einem speziellen Gutachter und nicht beim Tierarzt nebenan, Deckgebühr und Anfahrt zum Rüden (da der Rüdenbesitzer ja auch diese Kosten für den Rüden hat), mejrere vorgeschriebene Tierarztbesuche während der Trächtigkeit und wenn die Welpen da sind, Futterkosten, Wurfabnahme. Nicht eingerechnet natürlich die Zeit die das kostet, v.a. bei Rassen die noch Leistungsprüfungen vorweisen müssen. Dazu kommt, dass, im Gegensatz zum Vermehrer, die Würfe begrenzt werden und es Altersvorgaben gibt.

Das kann übrigens jeder für sich selbst original auf der Seite des VDH nachlesen.

Die Papiere garantieren übrigens die Einhaltung obiger Regeln und sind der grundlegend zur Teilnahme an vielen Tunieren und Shows. So viel zum Ego...

Beim Züchter sind die 1500€ (abhängig von der Wurfgröße) also etwas viel, bis absolut gerechtfertigt, da es ungefähr auf Selbstkostenpreis hinausläuft. Beim Vermehrer sind das locker 90% Profit.

Die angesprochenen Praktiken: Ja die Qualzuchten sind ein Problem. Das betrifft aber 10-15 von knapp 400 Rassen? Der VDH ist der Dachverband für Zuchtvereine, nicht der Zuchtverein selbst. Ich gebe dir Recht, dass die deutlich mehr Druck ausüben sollten, Schuld sind die jedoch allerhöchstens indirekt. Dazu kommt, dass nur etwa 10% der phänotypisch reinrassigen Hunde es auch wirklich sind, also auch das ist ein deutlich größeres Problem bei Vermehrern, denen die Gesundheit ja einen Dreck wert ist. Gleiches gilt für Erbkrankheiten, die RZV versuchen etwas dagegen zu tun, deswegen ja die Tests usw. Auch hier wieder im Gegensatz zum Vermehrer, der normalerweise nicht mal weiß was der eigene Hund hat. Oder mein Favorit, die neue Masche bei der mit einem billigen Massenscreenig zig total unrelevante (weil für diese Rasse nicht vorkommend) Gendefekte getestet wird und den Verkäufern dann glaubhaft gemacht wird, das wäre gleichwertig oder besser.

Natürlich gibt es auch im VDH schwarze Schafe, aber die sind die Ausnahme und können dem Verband gemeldet werden. Im Gegensatz zum Vermehrer.

Man kämpft hier mühevoll gegen die profitorientierte Ausbeutung von Vermehrerhunden und dann kommen Leute wie du, die keine Ahnung haben, sich auch nicht damit beschäftigen wollen, aber hauptsächlich mal was getippt!

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verreisterNutzer  20.01.2021, 11:11

Wenn es sich bei solchen Hunden denn um liebevoll aufgezogene Welpen handeln würde! Heutzutage sind die meisten Angebote im Internet Welpen aus dem Ausland, wo sie in Scheunen und Hinterhöfen geboren werden, ohne ausreichend menschlichen Kontakt und ohne tierärztliche Untersuchungen. Anhand von Fotos und Videos kann man das als Laie nicht sehen, da so etwas leicht gestellt werden kann. Dass etwas an der Sache faul ist, merkt man erst, wenn man den Hund auf öffentlicher Straße gegen Bares verkauft bekommt.

So ein Mischling aus Polen kostet den Händler vielleicht 50-100 Euro, und verkaufen tut er ihn für 1500... Lohnt...

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Mischlingswelpen gibts im Tierheim gegen eine Schutzgebühr, die nicht mal ansatzweise da ran kommt. Damit tut man ein gutes Werk, da es die Tierheime entlastet.

SKI222 
Fragesteller
 20.01.2021, 20:15

Ja jedoch hab ich mich für 5 verschiedene Tierheime angemeldet und nie kam eine Rückmeldung. Als ob die es nicht nötig hätten ihre Tiere ein Zuhause zu schenken

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Nein, für Vermehrermischlinge ist alles über 200 € nicht gerechtfertigt, sondern reine Profitgier.

Sowas unterstützt man nicht, wenn man doch angeblich tierlieb ist.