Glaubt ihr, dass es den Teufel gibt?

14 Antworten

Wo Menschen religiös sind, paßt bis auf möglicherweise sehr wenige Ausnahmen so manches gar nicht zusammen, wenn einerseits an die Existenz Gottes geglaubt wird und andererseits nicht an die Existenz des Teufels. Bei mindestens den meisten Religionen ist nämlich aus dem Kontext heraus das eine die Bedingung für das andere.

Ein Problem des gesamten Themas ist, daß es einen markanten Unterschied zwischen "glauben" und "glauben" gibt. So gibt es Gläubige, die zumindest ein wenig bemüht sind, ihren Glauben der Logik anzupassen, und es gibt andere Gläubige, die prinzipiell alles märchenhaft sehen und sehen wollen und möglicherweise (ich weiß es aber nicht) sogar noch den Tod als umherwandelnden Knochenmann mit einer Sense auf der Schulter sehen.

Doch muß man sich die Dinge immer so kompliziert wie möglich machen? Genügt es nicht, einfach nur zu begreifen, daß schädliches Verhalten tatsächlich schädliche Folgen nach sich zieht? Jedes und alles falsch machen und dann "dem Teufel" die Schuld an allem geben, damit man sich selbst weiterhin unschuldig fühlen kann, halte ich für ausgesprochen daneben gedacht.

Und warum sollte irgendwo der Teufel sitzen und ausgerechnet diejenigen bestrafen, die streng das getan haben, was der Teufel wollte? Wie paßt das zu einer Religion, die doch ausdrückt, daß der Teufel diejenigen verfolgt, die sich ihm nicht unterwerfen wollen?

Wodurch sind denn Begriffe wie Gott oder Teufel usw. definiert? Es ist doch so, daß diese Begriffe ausschließlich durch von Menschen zugeschriebene Eigenschaften definiert sind und daß es sich jeweils um Sammelbezeichnungen handelt, die dann zu Trägern eines jeweilligen Eigenschaftenkomplexes werden (alle guten Eigenschaften zusammen = Gott, alle bösen Eigenschaften zusammen = Teufel).

Ich halte den Teufel nicht für ein real existierendes Wesen, sondern ich denke, es ist lediglich ein Symbol für Triebe, Egoismus, Konflikte und Negatives:

https://www.gutefrage.net/frage/glaubt-jemand-von-euch-schon-einmal-den-teufel-gesehen-zu-haben?

Wir sind somit sowohl konstruktiver Gott, als auch destruktiver Teufel. Somit schaffen wir uns also auch Himmel und Hölle selbst.

Je nachdem, wie wir unser eigenes Verhalten und das unserer Umwelt bewerten, sehen wir eben das Paradies, oder aber die Hölle.

Der Teufel "bestraft" keine Sünder, er ist ja der Größte derer (Joh.8,44).

Das Gericht Gottes wird die Sünder zurechtweisen (Micha 4,3).

Der "Gott dieser Welt" (Offb.12,9) geht in Gefangenschaft (Offb.20,2), nachdem er seine "Weltkirche" bis zum Schluss verführt hat (Offb.17,1-6).

Es spielt keine Rolle was wir glauben wie der teufel ist. Das es ihn gibt berichtet die Bibel auch einige Eigenschaften seines Wesens. Alles was nicht in der Bibel darüber steht ist also nur Phantasie.

Den Teufel gibt es nicht als irgendein lebendiges Wesen in der Außen- oder Unterwelt, nur in der menschlichen Innenwelt. Er ist ein Sinnbild für den "Verführer" im eigenen Geist... 

Menschen, die Selbsterkenntnis betreiben, wissen um das sog. Böse im eigenen Verstand. Alle (Selbst-) Bewertungen, Urteile, Zweifel, Grübeln, Spaltungen, Ängste, Süchte, Projektionen, Schuldzuweisungen, Neid, Gier, Hass, Lügen usw. sind "teuflisch"...